5 Art-Selbstmord durch Riesenwuchs
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Das menschliche Individuum erreicht ein sehr hohes Alter, gemessen an den Lebenszeiten der anderen Geschlechter. Die Radiumuhr läßt uns eine maximale Periode von weitaus weniger als zehn-, wahrscheinlich weitaus weniger als fünftausend Millionen Erdjahren für die Zeit annehmen, in der auf der Erde Leben existiert.
Im Verlauf dieser gesamten Ära hat es eine ständige Aufeinanderfolge von den Schauplatz beherrschenden Formen gegeben. Eine jede von diesen hat dominiert, und eine jede wurde, wenn die Reihe an sie kam, beiseite geschoben und von einer Form verdrängt, die den wechselnden Lebensbedingungen besser angepaßt war. Eine jede hat gewissen unwandelbaren Gesetzen gehorcht, die in der Natur der Dinge selbst zu liegen schienen.
Das erste dieser Gesetze war der Imperativ der Aggression. Das Gebot lautete: leben, und zwar so gut wie möglich leben. Mehr leben als die Brüder, größer werden, mehr verschlingen. In den Frühzeiten war dieser Imperativ uneingeschränkt von jedem Impuls zu gegenseitiger Hilfe wider einen gemeinsamen Rivalen. So fraßen die großen Individuen die Nahrung der kleinen auf, selbst wenn sie diese nicht direkt verzehrten, und wurden größer und größer. Stets sind es die riesenwüchsigen Individuen, die in den Zeugnissen des Gesteins am Ende jedes Kapitels erscheinen.
Der Planet rotiert, das Klima ändert sich, so daß der alte, übergroß gewordene Herr der Schöpfung nicht mehr in Übereinstimmung mit seiner Umgebung ist. Er muß gehen.
Gewöhnlich, doch nicht immer, wird er von einer ganz anderen Lebensform abgelöst. Es kann aber auch sein, daß er, wie es bei den Haien der Fall ist, an Anzahl abnimmt, bis seine Ernährungsmöglichkeiten wieder über seinen Bedarf hinauswachsen, und dann kann er, wenn die Natur mittlerweile keine Alternative geschaffen hat, zu seinem früheren Überfluß zurückkehren.
Haie und dergleichen leben und sterben gewaltsam, und es bleibt nichts von ihnen übrig, was versteinern könnte. Wir wissen von gewaltigen, heute lebenden Riesenhaien. Sie können zu ihrer jetzigen Größe in der aller jüngsten Zeit herangewachsen sein, sie können es sich aber auch seit undenklichen Zeiten unter der Sonne wohl sein lassen — seitdem und solange es genügend Fische gibt, die sie verschlingen können. Wir sind auf Mutmaßungen angewiesen.
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