|
Erhard Eppler
Was
braucht
|
|
2000 205 Seiten detopia |
|
SR-Mediathek.de: E. Eppler, 15.10.2000, "Was braucht der Mensch?" (sr-online.de) 50min Audio
Verlag zum Buch Wir leben in einem Überfluss an Waren und Informationen. Und doch leiden viele Menschen Mangel - es fehlt ihnen an Ruhe, an Zuneigung, Bestätigung oder Orientierung. Erhard Eppler geht der Frage nach, was Menschen für ein menschenwürdiges Leben brauchen. Grundlegend sind ausreichende Nahrung und ein Zuhause, Gesundheit und ein gewisses Mass an Bildung. Auch persönliche Freiheit, das Wissen um Geschichte und Zukunft, das Bedürfnis nach Musik, Spiel und Kunst sind elementar. Doch gibt es auch ein Grundbedürfnis nach Arbeit, Sicherheit, Gerechtigkeit? Nach Moral und Religion? Gibt es ein Recht darauf, dass grundlegende Bedürfnisse befriedigt werden? Fest steht: Nicht alle brauchen dasselbe. Die Bedürfnisse von Menschen an verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Kulturen variieren stark. Nicht zuletzt sorgen individuelle Unterschiede dafür, dass manche Menschen dringend benötigen, wonach andere keinerlei Bedürfnis verspüren. Der Mensch lässt sich nicht auf seine materiellen Bedürfnisse reduzieren. Nicht allein der Markt, sondern Tradition und Kultur, Familie, Gesellschaft und Staat bestimmen unsere Existenz. Eine menschengerechte Politik muss den Menschen die Chance geben, darüber mitzureden und mitzubestimmen, wie ihre jeweiligen Grundbedürfnisse am besten befriedigt werden können. In den internationalen Reports berichten Sumaya Farhat-Naser über die Sehnsucht nach Heimat und Frieden in Palästina, Abel Bosum über den Kampf der Cree-Indianer um ihre Identität, Chungliang Al Huang über die Lebensphilosophie eines Weltenwanderers zwischen Ost und West und Gunter Pauli über die Befriedigung globaler Grundbedürfnisse durch Nullemissionswirtschaft. Erhard Eppler ist seit Jahrzehnten einer der wichtigsten politischen Vordenker in Deutschland. Der frühere Entwicklungshilfeminister war Vorsitzender der Grundwertekommission der SPD und hat sich auch durch seine Buchveröffentlichungen immer wieder in den gesellschaftlichen Grundsatzdebatten zu Wort gemeldet.
Detaillierte, tiefgründige und kritische Information 2000 Von krazyheiko Deutschland Diese Buch ist ein gelunges Mischwerk aus Thesen und Theorien zu den menschlichen Grundbedürfnissen und der alltäglichen Praxis. Geschickt wurde diese Buch in 2 Teile gegliedert. Im ersten beschreibt Eppler seine eigene Sichtweise zum Thema, während im 2. Teil Personen aus verschieden Kulturkreisen zu Wort kommen und ihre Standpunkte zum thema vertreten. Schade dass der Untertitel "Vision: Politik im Dienste der Grundbedürfnisse" fast gar keine beachtung im Buch mehr findet. Ansonten aber sehr gut ausgearbeitetes Buch mit sozial- und gesellschaftskritischem Touch.
Pressestimmen 18.05.2000 / Westfalen-Blatt: Was braucht der Mensch außer Wasser und Luft? "Erhard Eppler ist es Aufgabe einer den Weltfrieden sichernden Politik, den 'Basic Needs' Rechnung zu tragen."
27.06.2000 / Frankfurter Rundschau: Geld oder Leben? "Ein differenziertes Plädoyer gegen die hemmungslose Beschleunigung und für die Rückkehr natürlicher Rhythmen und menschlicher Zeitmaße."
Über den Autor und weitere Mitwirkende Erhard Eppler ist seit Jahrzehnten einer der wichtigsten politischen Vordenker in Deutschland. Der frühere Entwicklungshilfeminister war Vorsitzender der Grundwertekommission der SPD und hat sich auch durch seine Buchveröffentlichungen immer wieder in den gesellschaftlichen Grundsatzdebatten zu Wort gemeldet. Basic Need - oder: Was braucht der Mensch? In diesem Buch geht es um das, was wir brauchen, nicht um das, was wir brauchen können, nicht um jedes Bedürfnis, sondern um Grund-bedürfnisse. Wenn uns an einem schwülen Julitag nach einem Vanille-Eis zumute ist, mag dies ein starkes, schwer zu zügelndes Bedürfnis sein, ein Grundbedürfnis ist es nicht. Wenn ein 13jähriger unbedingt ein T-Shirt braucht, das ihn mit dem FC Bayern identifiziert, dann kann dieses Bedürfnis von erstaunlicher Kraft und Ausdauer sein. Aber der Junge kann auch ohne die Merkmale des Bayern-Fans leben, und wenn er sie hat, kann er sie nach drei Wochen schon achtlos liegen lassen, weil inzwischen Leverkusen ihn begeistert. In die öffentliche Diskussion gerieten die Grundbedürfnisse, das, was Menschen zum Leben brauchen, zu Beginn der 70er Jahre, und zwar durch die Entwicklungspolitik. In den 60er Jahren, man nannte sie die erste Entwicklungsdekade, hatten viele Politiker und Ökonomen noch geglaubt, den armen, gerade unabhängig gewordenen Ländern des Südens könne man auf dieselbe Weise helfen, wie die Amerikaner nach dem Zweiten Weltkrieg den Europäern unter die müden Arme gegriffen hatten: Eine großzügige Anschubfinanzierung werde den wirtschaftlichen Motor zum Laufen bringen, und wenn er einmal in Gang sei, werde er rasch "selbsttragendes Wachstum" produzieren. So lief das im Süden offenbar nicht. Und wo sich trotzdem stolze Wachstumsraten präsentieren ließen, da änderten sie kaum etwas an Hunger und Analphabetismus, sie sorgten allenfalls dafür, daß die gehobenen, vom Westen übernommenen Bedürfnisse einer kleinen Oberschicht besser und nicht mehr durch teure Importe gedeckt werden konnten. Worauf es ankam, so fand man heraus, waren gar nicht primär die Wachstumsraten, sondern die Grundbedürfnisse, also die Chance für möglichst viele, einigermaßen menschenwürdig zu leben, ihre elementaren Bedürfnisse zu befriedigen. Eine neue Haarspray-Fabrik an der Elfenbeinküste produzierte wirtschaftliches Wachstum. Was brachte sie der Mehrheit? Aber wenn einfache Kochtöpfe oder Sandalen im eigenen Land hergestellt werden konnten, wurde Lebensnotwendiges auch für Arme erschwinglich. |