Dirk C. FleckDas Tahiti-Projekt Ökotopia in der Südsee Roman,
Thriller, Ökotopie, Utopie
Verlag: Cording, ehemals idealistischer Journalist für eines der großen Magazine, ist müde von den vielen Recherchereisen an die zerstörten Orte der Welt, zu denen mittlerweile – im Jahr 2022 – auch seine Heimatstadt Hamburg gehört. Die Bäume sind abgeholzt, die Pflanzen gentechnisch verändert, die Innenstadt ist für die Arbeitslosen gesperrt. Als Cording deshalb den Auftrag erhält, in Tahiti über das dortige Projekt eines ökologisch und ethisch vertretbaren alternativen Lebenskonzepts zu berichten, sieht er darin zunächst nichts als eine wohlverdiente Auszeit. Doch schon bald lässt er sich vom Idealismus des jungen Präsidenten Omai anstecken. Nur dass das friedliebende Land der globalen Wirtschaft ein Dorn im Auge ist – und Cording schon bald in eine Affäre ungeheuren Ausmaßes hineingezogen wird ... |
|
2008 323+20 Seiten Tahiti-Project.org HOME
detopia: |
|
detopia-2008: Endlich wieder eine positive Utopie in Erzählform aus deutschen Landen. Sogar - ganz modern - mit eigener Webseite und Audio-CD, Dokumentarfilm, usw. Aber: "Thriller", also: "spannend erzählt". Das kann nicht 'funktionieren' bei diesem Thema. Die ökologische Weltrevolution ist keineswegs spannend - sondern anstrengend und langwierig. Auch die 'Öko-Technologien' empfinde ich nicht als die Haupt-Lösung, auch Liebe nicht (denn die läßt sich nicht herbeizaubern in begrenzter Zeit.) Aber die Idee ist und bleibt gut, nämlich: Eine (geplantes) erzählerisches Buch fürs Volk zu schreiben, in welchem aktuelle Utopien anschaulich verbreitet werden können. (Bihl: "Leute zum Träumen bringen." - Auch die Reklame will uns ja "Geschichten erzählen".) Ein zusätzliches Sachbuch zu der jeweiligen Idee bleibt (aber) dennoch nötig. Auch das liegt vor - Equilibrismus. Meine Meinung zu Rettungskonzepten: Ich selbst traue nur einer Gleichheitbesitzgesellschaftsordnung (GBGO) zu, das Ende abzuwenden. Mir geht es wie Fleck es auf der Buchmesse sagte (nur "Radikalität" hülfe). Er selbst scheint ja 'eingeknickt' :-) zu sein - vor den 'positiven Denkern'. Das ist okay! Jeder, auch ich, muß sorgfältig gucken, wann er überlastet ist.
umweltdebatte - tahiti-projekt Lesebericht von Marko Ferst fantasyguide.de/9367.0.html Lesebericht wikipedia Equilibrismus Equilibrismus
Leseberichte bei Amazon Leider
zu konstruiert 2009 Von
Koki Gute
Idee mit teilweise beängstigender Utopie
2008 Von Ipsum Gute
Anregungen, schwach rüber gebracht
2008 Von Wolfgang hochbrisantes
Thema … aus Deutschland vom 2. Juli 2018 Fesselndes
Thema aus Deutschland vom 13. August 2015 Ein
wundervolles Buch! aus Deutschland vom 29. Januar 2015
Eine
lebenswerte Zukunft? aus Deutschland vom 19. Juni 2016 Claudia
G. aus Berlin Das Tahiti Projekt aus
Deutschland vom 26. Dezember 2009
|
Nachwort (Autor)
342-344
Meine Freunde sind verblüfft. Sie können nicht glauben, dass ich auch zu positiven Zukunftsvisionen fähig bin. Das Tahiti-Projekt ist so eine positive Vision. Radikal positiv. Der Roman GO! - Die Ökodiktatur, den ich vor fünfzehn Jahren geschrieben hatte, ist das Gegenteil: radikal negativ. Mit GO! war ich in die Zukunft des Jahres 2040 geraten. Das Buch war eine literarische Hochrechnung. Ich hatte mir vorgestellt, wie wohl der letzte politische Notwehrreflex funktionieren würde, wenn der sich anbahnende Ökozid erst einmal jeden und alles auf dieser Erde bedroht. Die Ökodiktatur. Eine schreckliche Vorstellung. Zehn Grundgesetze, die Menschen in Geiselhaft des Staates. War nicht einfach, in dieser Welt zu leben, zu arbeiten und zu träumen.
Ein Jahr nach Erscheinen des Buches rief ein Herr Bihl mich an. Er gestand, dass ihn die Ökodiktatur zutiefst erschreckt habe, dass er aber weiterhin fest von einer Wende zum Besseren überzeugt sei. Ich gab ihm zu verstehen, dass ich daran nicht glaubte, im Übrigen war ich der Meinung, meinen Beitrag zum Thema geleistet zu haben. Ich will nicht sagen, dass der Anrufer geschockt war. Geärgert hatte es ihn schon. Er konnte nicht glauben, dass jemand bei allen schönen Lösungsmöglichkeiten, die ja auf dem Tisch lagen, eine derart pessimistische Haltung an den Tag legte.
Wenige Tage später sollte Eric Bihl in Hamburg einen Vortrag halten. Ich begleitete ihn und bewunderte seinen Enthusiasmus, mit dem er einem interessierten Publikum seine realitätsnahen Visionen unterjubelte. Fasziniert hat mich an seinem Vortrag, dass in allen Aussagen das Bemühen erkennbar war, die Dinge im Zusammenhang zu betrachten, Probleme wie Lösungsansätze. Er forderte schlicht ein neues Bewusstsein!
Forderte ich zwar auch, aber Eric glaubte daran. Am selben Abend gestand er mir, dass er dabei war, seine alternativen Konzepte zur Gesundung der Welt in einem Sachbuch darzulegen. Das Buch erschien tatsächlich. Jahre später fand ich es in meiner Post.
Equilibrismus hieß es. Neue Konzepte statt Reformen für eine Welt im Gleichgewicht, sauber erarbeitet von Eric Bihl und Volker Freystedt, der auch für die äußerst elegante und verständliche Sprache verantwortlich zeichnet. Nicht selbstverständlich bei einem Sachbuch, das in diesem Fall noch mit einem Nachwort des großen Sir Peter Ustinovs versehen ist. Sir Peter war es auch, der die Idee hatte, einen Roman zu schreiben, um die in dem Buch enthaltenen Ideen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Eric fragte mich, ob ich mir eine solche Arbeit vorstellen könnte. Ich war nicht sicher. Auf der Basis eines Sachbuches romanhaft tätig zu werden, wo gab es das?
Ich erfuhr, dass der Roman nur ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem praxisbezogenen Projekt sei, mit dem sie demonstrieren wollten, dass ihr umweltorientiertes Gesellschaftsmodell funktioniert. Eric, der in der französischen Armee auf Tahiti gedient hatte, war davon überzeugt, dass die Südseeinsel als Ökolabor alle Voraussetzungen bot. Er kannte ihre Probleme und wusste, wie sich diese in Nichts auflösen könnten.
Die meinten es ernst! Ich war dabei. Und so fuhren Eric, Volker und ich nach Tahiti, wo wir uns vollsaugten mit Impressionen und Daten, die für dieses Buch unerlässlich waren. Anfangs war es nicht einfach für mich, die geforderten Sachinformationen so in den Text zu binden, dass der Charakter einer Erzählung nicht verloren ging. Aber ich gewöhnte mich daran. Inzwischen glaube ich, dass diese Form dem Roman angemessen ist. Wir haben etwas zu sagen und der interessierte Leser sollte auch erfahren, was das ist.
Es hat Spaß gemacht, in dieser so positiv ausgerichteten Zukunft zu schwelgen. Die Realität auf Tahiti sieht nämlich erschreckend anders aus. Darüber haben wir in Papeete mit dem Umweltminister George Handerson diskutiert, der sich erstaunlich interessiert zeigte. »Wenn der Roman auf französisch erscheint, lade ich Sie nach Tahiti ein«, versprach der Minister. Er dachte an eine Vortragsreihe, an eine Talkshow im Fernsehen. »So wie jetzt kann es ja auch nicht weitergehen«, gestand er.
Wir werden kommen, Tahiti, wir freuen uns auf ein Wiedersehen!
Die Arbeit hat aber auch noch aus einem anderen Grunde Spaß gemacht. Es war ein echtes Teamwork, was in der Schriftstellern so gut wie nie passiert. Eric Bihl hat mich vom ersten Tag an mit allen Informationen versorgt, die für das Buch wichtig waren. Er hat sich um die Karte und das tahitianische Wörterbuch gekümmert. Einmal im Monat haben Eric, Volker und ich uns in München getroffen und die aktuellen Ergebnisse miteinander diskutiert. Es waren zum Teil harte Auseinandersetzungen, aber immer fair und fruchtbar. Volker hat das Sachglossar geschrieben, das die Sternchen* im Text erklärt. Die Zusammenarbeit mit den beiden war eine große Freude, dafür möchte ich mich bedanken.
Ein herzlicher Dank geht auch an Susanne Depping, Klaus Schulz-Langendorf, Dr. Wolfgang Fischer und Dr. Harro Schweizer, die mich auf unterschiedlichste Weise vor so mancher Krise bewahrt haben - durch Liebe, Zuspruch und wohlmeinende Kritik. Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben soll die äußerst angenehme und anregende Zusammenarbeit mit meiner Lektorin Julika <Plusquamperfekt> Brandestini.
In der Zeit, in der ich dieses Nachwort geschrieben habe, ist der Regenwald auf der Erde um die Größe der Stadt München geschrumpft, sind Gletscher von der Kante gebrochen, die wir im Interesse des Weltklimas besser nicht verloren hätten. Von den anderen Schweinereien, die unseren Lebensbedingungen permanent an die Gurgel gehen, ganz zu schweigen. Denken wir daran, wenn wir ein Gefühl dafür entwickeln wollen, in welcher Situation wir uns befinden.
344
Dirk C. Fleck, im September 2007
Das Tahiti-Projekt - Öko-Utopie, Ökotopia in der Südsee, Cording greift ein, Ist die Welt noch zu retten?