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Dirk C. Fleck Maeva, das Südseevirus Roman2011 Greifenverlag 2012 Piper |
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2011 336 Seiten
detopia: |
Verlagstext:
Im Angesicht der globalen Öko-Krise wird Maeva zur Hoffnungsträgerin für Millionen. Zusammen mit Cording, dem Computer-Genie Steve und dem Rest ihres kleinen Teams begibt sie sich auf eine abenteuerliche Reise um den Erdball. Ob in Australien, China, Hamburg, Nordafrika oder Kalifornien: Maeva ist überall dort, wo Menschen ihre Zukunft neu gestalten – oder sie vielleicht für immer verspielen. In ihrem Kampf gegen gierige Konzerne, Atomkraft und Gentechnik wandelt sie sich von einer sanften Mahnerin zu einer kämpferischen Jeanne d`Arc der Ökologie.
Liebe Freunde und Unterstützer des Tahiti-Projekts
"Im Angesicht der globalen Öko-Krise wird Maeva zur Hoffnungsträgerin für Millionen. Zusammen mit Cording, dem Computer-Genie Steve und dem Rest ihres kleinen Teams begibt sie sich auf eine abenteuerliche Reise um den Erdball. Ob in Australien, China, Hamburg, Nordafrika oder Kalifornien: Maeva ist überall dort, wo Menschen ihre Zukunft neu gestalten – oder sie vielleicht für immer verspielen. In ihrem Kampf gegen gierige Konzerne, Atomkraft und Gentechnik wandelt sie sich von einer sanften Mahnerin zu einer kämpferischen Jeanne d`Arc der Ökologie."
MAEVA! erscheint im Greifenverlag zu Rudolstadt und Berlin, einem 1919 gegründetem Traditionshaus, das so illustre Namen wie Johannes R. Becher, Lion Feuchtwanger, Erich Mühsam, Victor Klemperer, Paul Zech, Max Grünberg und viele mehr zu seinen Autoren zählte. In der DDR wurde das Haus auf Heimatliteratur reduziert und heruntergewirtschaftet. Erst vor einigen Jahren haben mutige Verleger eine Neugründung gewagt und treten seitdem mit einem engagierten Programm an die Öffentlichkeit. Wir sind dankbar und froh, dort gelandet zu sein. Warum schreibe ich euch das alles? Aus folgendem Grund:
Fragt nicht, was MAEVA! für Euch tun kann, fragt was ihr für MAEVA! tun könnt!
Wir gehen mit einem äußerst engagierten Verlagsteam an den Start, das fühlt sich gut an. Aber im Gegensatz zu einem seelenlosen Großverlag wie Piper, der seine Titel mit routiniertem Aufwand im Buchhandel platziert, hat der Greifenverlag diese Möglichkeiten nicht. Er verfügt über kein Vertreterteam, über keine gekauften Flächen in den großen Buchhäusern, wird von den Bahnhofsbuchhandlungen nicht wahrgenommen und ist außerstande, die übliche Werbetrommel (Anzeigen, Plakate etc) zu rühren.
Pendo und Piper, die mit dem "Tahiti-Projekt" beste lukrative Erfahrungen gemacht haben, wollten das Risiko, ein so engagiertes, ja kämpferisches Buch wie MAEVA! zu verlegen, nicht eingehen. Der Greifenverlag schon. Allein dafür gebührt ihm Dank und Respekt. Und ich denke, es ist jetzt an jedem Einzelnen von uns, diesen Mut zu belohnen.
Ob Fernsehsender, Zeitungen, Magazine, Fachzeitschriften, Online-Redaktionen, Blogger, BIO-Hotels. Nature-Shops, Buchhändler oder einfach nur Freunde: tut etwas, sorgt dafür, dass Maeva ins Gespräch kommt, dann wird sie ihren Weg in die Herzen der Menschen von ganz alleine finden. Wir werden es der satten, ignoranten und ängstlichen deutschen Verlagsgesellschaft zeigen!
Ich rechne auf Euch! Oder um mit Maeva zu sprechen: "Es beginnt, wenn wir anfangen zu handeln. Wir werden Liebende sein oder wir werden überhaupt nicht mehr sein"
Ich danke Euch. Dirk C. Fleck
Bestellung bitte an info@equilibrismus.de
Sanfter Wandel
Von Marko Ferst,
ND 16.07.2012, Feuilleton ND, Dirk C. Fleck: »Maeva!«, ein »Ökoroman«
Maeva ist Präsidentin der Ökologischen Konförderation Polynesiens. Auf einer Tour durch viele Staaten der Welt versucht sie, ein ökologisches Bündnis als Gegenpart zur handlungslahmen UNO zu schmieden. Eine sanfte Predigerin für einen globalen Bewusstseinswandel.
Dirk C. Fleck hat auch seinen neuen Roman in mahnender Absicht geschrieben. Denn kommende Klimaumbrüche werden die heutigen Muster des Denkens und Handels radikal in Frage stellen. Aus dem Blickwinkel dieses Zukunftsszenarios sind wir als »Generation der Täter« mit unserer Sucht nach Wohlstand und Wachstums auf der Anklagebank.
Maeva immerhin kann auf eine alternativ-ökologische Sozial- und Wirtschaftsordnung verweisen, wie sie in ihrer Heimat Tahiti bereits funktioniert. So gerät sie zur Hoffnungsträgerin für eine globale ökologische Kulturbewegung. Sie erfährt immer mehr Medienöffentlichkeit, legt sich an mit den führenden Öl- und Gentechnik-Konzernen und schafft sich dadurch mächtige Feinde. Einem Anschlag entgeht sie nur knapp.
Ihre weltumspannende Reise zeigt eine Welt, wie sie um 2030 aussehen mag. Doch wir haben es eigentlich nicht mit einem Science-Fiction-Roman zu tun, sondern mit einer ernsten Bilanz und Hochrechnung unserer heutigen Situation. So bricht z.B. der Drei-Schluchten-Stausee in China, und das 600 Kilometer lange Gewässer stürzt wie ein Riesen-Tsunami über das Land, vernichtet ganze Regionen. Neue riskante Atomkraftwerke und der Uranabbau in Südafrika münden in Massenprotesten. Der Einsatz der Armee führt zu einem Massaker mit Tausenden Toten. Mit Blick auf Frankreich, Polen, Russland und Brasilien muss man in der Tat fürchten, dortige Politiker brauchten noch ein weiteres Fukushima vor Ort.
Im Roman wird geschildert, wie viele Regionen in der Welt die ökologischen Ideen Tahitis ( s. Dirk C. Flecks preisgekrönten Roman »Das Tahitiprojekt«) übernehmen oder neue ausprobieren. So bereist Maeva auch Kuba, wo Ana Marina Sànchez Präsidentin ist. Mit Erfolg versucht die gelernte Ökonomin, aus den Erfahrungen des Südseeexperiments zu lernen. Ganz anders sieht die Lage in Kalifonien und Oregon aus, die zusammen die Ökodiktatur »Ecoca« bilden. Renitente Autofahrer, die von ihrem Gefährt nicht lassen können, dürfen zur Strafe die Abgase probeatmen. Die Medien sind gleichgeschaltet, und früheren Konzernchefs droht in öffentlichen Schauprozessen die Todesstrafe. Kinder dürfen nur limitiert und mit Berechtigungsschein auf die Welt kommen. Das Reisen ist verboten.
Immerhin wird Maeva von den Funktionären eingeladen. Trotz Risiko kritisiert sie in einer Rede, dass die Bürger zu Befehlsempfängern degradiert würden. Gute Absichten lassen sich nicht mit Repressionen erzwingen.
Schon 1994 hatte Fleck sich in seinem Roman »Go! Die Ökodiktatur« vorgestellt, wie Deutschland in Folge von Klimaverwerfungen zu einem totalitären Regime mutiert. Auch hier ist vieles turbulent inszeniert. Zweifelhafte Terrorgruppen sind zugange. Ein General, der Klimaflüchtlinge verrecken ließ, wird von einer grünen RAF umgebracht mit Lifeberichterstattung im Internetfernsehen. Spannend, aber auch verstörend, ist der Schluss. Was wird aus der Jeanne d'Arc der Ökologie Maeva? Wir wollen es nicht verraten.
Es beginnt, wenn wir anfangen zu handeln 2011 Von Parvati
Da dieser Roman bereits ganz gut besprochen wurde (siehe "Querlenker"), möchte ich nur einen wichtigen, sonst nie angesprochenen Aspekt hervorheben, warum ich "MAEVA!" wie auch den Vorgängerroman von Dirk Fleck "Das Tahiti Projekt" für so immens wichtig halte. Deshalb habe ich mich auch zum ersten Mal durchgerungen, hier meine Meinung zu einem Buch kundzutun.
Wenn man - wie ich auch - der Meinung ist, dass die Energie der Aufmerksamkeit folgt, dass also unsere Gedanken Wirklichkeit erschaffen können, dann sollte man sich einmal fragen, welche Gedanken vor allem in den Katastrophenfilmen aus Hollywood bis ins Detail ausgemalt wurden. Wenn wir geradezu in mehr oder weniger wahrscheinlichen Untergangsszenarien schwelgen - wie soll dann der real drohende Untergang vermieden werden können? Man könnte annehmen, die Katastrophen werden regelrecht herbeigesehnt!
Fleck geht - nachdem er früher in seinem Roman "GO! Die Ökodiktatur" die negative Option weitergedacht hatte - in seinen beiden letzten Zukunftsromanen den konträren Weg. Er verschließt die Augen nicht vor den Bedrohungen, aber er unterwirft sich ihnen nicht. Sein Blick und seine Fantasie richten sich auf die positiven Möglichkeiten, die uns aus dem Dilemma heraus führen.
Doch Fantasie heißt bei ihm nicht "Fantasy", sondern bleibt am Boden der Tatsachen: seine Rettung kommt nicht durch jetzt noch nicht bekannte Wesen oder Technologien, sondern aus uns selbst: "Es beginnt, wenn wir anfangen zu handeln". Wir verfügen schon längst über alles, was das Leben für alle Lebewesen auf diesem Planeten lebenswert machen kann - wir müssen es nur endlich umsetzen!
Mit dieser Botschaft stehen die beiden letzten Romane von Fleck ziemlich einmalig in der Bücherlandschaft. Wenn wir ihnen die verdiente Aufmerksamkeit schenken, tun wir uns selbst etwas Gutes.
Ausfahrt Zukunft April 2011 Von Thomas Brandtstaetter
Meine persönliche Interpretation an dieser Stelle: Dirk Fleck wagt einen sehr kritischen und unverblümten Blick auf eine Gegenwart mit realistischen Perspektiven für eine nachhaltige Zukunftsentwicklung. Es gibt für viele der heutigen Herausforderungen bereits Lösungen, die eine ökologische und ökonomische Balance ermöglichen. Wir haben es selbst in der Hand und können uns durchaus der Schwarm-Intelligenz bedienen, um unseren weiteren Weg ohne Angst und Zweifel zu meistern, und das im Einklang mit der Natur.
Der phantasievolle Blick hinter die Kulissen erweitert den persönlichen Horizont und nimmt die Angst. Denn WIR sind viele Phantasten, gegenüber den wenigen, die die Welt mit herzlosen Entscheidungen in Schutt und Asche legen, um, auf Bergen von Goldtalern sitzend, ihre seelische Einsamkeit zu bedauern. Dennoch verdienen diese wenigen unser Mitgefühl und wir müssen sie abholen und mitnehmen auf die Reise durch das Tal der Verantwortung.
Doch nur Gedankenspiele und Visionen alleine schaffen keine neue Realität. Bei der praktischen Umsetzung von Zukunftsprojekten jeder Art sind viel Geduld, Mut, Beharrlichkeit, Kooperationsfähigkeit und nicht zuletzt Liebe, Leidenschaft und Bewusstheit nötig. Nicht selten werden diese Voraussetzungen auf die Probe gestellt. Zu Selbstzweifeln und Krisen paaren sich Scheitern, Frustration und Resignation, besonders wenn man die Dinge im Alleingang angeht.
Doch ein WIR-Gefühl wird unseren Erfahrungsweg stets mit Hoffnung und Zuversicht begleiten. Aus diesem Grund empfinde ich Werke wie "Das Tahiti Projekt", "Maeva" und auch viele andere Öko-Romane als motivierend und inspirierend. WIR könnten uns natürlich auch einen Kick durch gierige Spekulationen an der Börse holen. Fragt sich bloß, ob WIR anderen Menschen dann noch in die Augen schauen können, wenn uns klar wird, was WIR damit eigentlich anrichten. Himmel oder Hölle, das entscheiden WIR zu Lebzeiten (and THE SPACE BETWEEN is very small).
12. April 2011 Von Richard Wagner
Ich habe gerade das sehr gut geschriebene, unterhaltsame und spannende Buch fertig gelesen. Die in diesem Zukunftsroman zum Teil inzwischen schon ganz real gewordenen Inhalte sowie die Hoffnung auf einen Transformationsprozess zum Positiven ist desillusionierend und motivierend zugleich.
Der fulminante, Gänsehaut erzeugende, alles offen lassende Schluß fordert allerdings eine Fortsetzung:)
Was ist die künftige Rolle MAEVAS? Wie gelingt der globale Paradigmenwechsel? Wie gelingt die Aufarbeitung der Altlasten? Sozial und demokratisch - nicht wie in ECOCA, dem Land, in dem die hehren ökologischen Ziele in einer menschenverachtenden Diktatur erreicht werden sollen - in Liebe zu Mensch und Natur.
Wie sieht die wirkliche "schöne, neue Welt" aus? Diese Vision konkreter zu entwickeln, würde denke ich vielen Menschen helfen, nicht nur an eine positive Zukunft zu glauben, sondern auch daran mitzuarbeiten. Ich würde mich sehr freuen, wenn MAEVA eine Fortsetzung finden würde.
2011 Von Toskano "Blätterwald" (München)
Maeva ist ein Zukunftsroman, aber keine Science Fiction. Denn hier - wie im Vorgängerroman "Das Tahiti Projekt" - kommen keine phantastischen technischen Errungenschaften zum Tragen, sondern nur tatsächlich vorhandene Alternativen.
Im Gegensatz zu den üblichen Horrorszenarien à la Hollywood wird hier die Hoffnung auf eine bessere Zukunft geweckt. Der Roman flüchtet aber nicht in realitätsfremde Blütenträume, sondern zeichnet ein Kopf-an-Kopf-Rennen der alten, bis zur Selbstvernichtung gehenden, rein ökonomisch diktierten Ressourcenausbeutung gegen die aufsprießende Bewusstwerdung der wahren Bedürfnisse der Menschheit. Maeva ist die Protagonistin, die von Tahiti aus eine Konkurrenzorganisation zur UNO ins Leben ruft, der sich mehr und mehr Regionen anschließen, um nachhaltig zu wirtschaften.
Ihre verschiedenen Stationen auf allen Kontinenten bieten Gelegenheit, die heutigen Entwicklungen beinahe hellseherisch hochzurechnen (Natur- und menschengemachte Katastrophen wie Staudammbrüche und AKW-Explosionen!), aber auch zu zeigen, welche Potenziale von uns genutzt werden können.
Fleck enthält sich aller simplen Schwarz-Weiß-Malerei: die Bösen haben auch gute Argumente für ihr Handeln, so wie die gut Meinenden manchmal das Schlechte tun.
Aus diesem Dilemma kommen wir nur heraus, wenn wir Verstand und Herz in Einklang bringen. Dies zu erreichen, ist Maevas oberstes Ziel.
Auf ihrer Reise um die Welt wird Maeva - auch dank Internet - immer erfolgreicher, aber auch zu einer zunehmenden Gefahr für das alte Denken.
So kommt es zu der verwirrenden Situation, dass einerseits ihre Gegner sie gerne los wären, ohne aber eine Märtyrerin zu erschaffen, und andererseits ihre engsten Vertrauten sie aus Sorge um ihr Leben von ihren weiteren Plänen abbringen wollen.
Das sorgt für ein unerwartetes, offenes Ende.
Ein Buch für alle, die sich nicht einfach nur die Zeit vertreiben wollen, um die drängenden Probleme "da draußen" zu vergessen, sondern die dankbar sind für Hoffnung machende Ideen.
Dirk C. Fleck 2011 Maeva: Das Südseevirus