Die nächtlichen Aufnahmen unseres Planeten im schwarzen Weltraum wurden von Satelliten der US-Luftwaffe aus 800 Kilometer Höhe in den Jahren 1974-84 zusammengetragen. Schon weil sich die Erde dreht, mußten die Fotos zu verschiedenen Zeiten aufgenommen werden, zu denen die betreffenden Gebiete auch möglichst wolken- und nebelfrei waren. Außerdem mußten die Jahreszeiten und das Licht des Mondes berücksichtigt werden. Die gelung­enen Bilder wurden dann zur vorliegenden Mercator­projektion zusammengesetzt.  —  Die auf der Erde strahlenden Lichter und der Schein der Feuer können in solcher Schärfe erfaßt werden, daß noch der Schein einer 100-Watt-Birne erkennbar wäre. Bei der Projektion auf den zwei Buchseiten des Nachsatzpapiers fallen natürlich alle Feinheiten weg.

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Deutlich zu erkennen sind die Wohn-, Industrie- und Verkehrszentren der Menschen vor allem in Europa, Nordamerika und Ostasien, deren millionen­fache Licht­quellen bis in den Weltraum leuchten. Große Lichtflecke entstehen aber auch durch die Vergeudung des Erdgases durch Abfackeln in den Erdöl­gewinn­ungs­feldern Arabiens, Sibiriens, Alaskas, des nördlichen Südamerika, in Nord- und Mittel­amerika, in Indonesien und in der Nordsee. An der japanischen Küste wird von Fischerei­flotten viel Schein­werferlicht geworfen, um gewisse Fische anzulocken. Auch die Brandrodungen in den Urwäldern und Steppenfeuer sind zu erkennen, obwohl sie zumeist am hellen Tag entfacht werden und ihr Rauch das Licht dämpft: in den Savannen Mittelamerikas, in Südostafrika und auf Madagaskar sowie im asiatischen Hochland.  —  

Noch vor 100 Jahren wäre unser Planet für einen Betrachter aus dem Weltraum nachts in Dunkel gehüllt gewesen. Zur Zeit strahlen die von den Menschen entzündeten Lichter weit in den Weltraum hinaus; doch je heller sie leuchten um so früher werden sie auch verlöschen.   

 

Bildquelle: Hansen Planetarium, Salt Lake City.   

 

Himmelfahrt ins Nichts von Herbert Gruhl 1992

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