Herbert Gruhl
Himmelfahrt
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1992 *1921 388 + 44 Seiten detopia |
Gruhl-SPIEGEL 1992 |
detopia-2024: Herbert Gruhl schreibt hier nicht mehr als Politiker, sondern als 'freier' Umweltphilosoph bzw. "Ökosoph", also außerhalb von Parteiideologie.
Ich lese gerne in diesem und anderen 'Gruhlbüchern' und finde es solide und beinahe seriös und wissenschaftlich. Die 'Rechtslastigkeit' kann ich übersehen - das muss ich ja seit 30 Jahren bei der 'Bildzeitung' und Kanzler Kohl auch tun.
Auf detopia als Webseite ist das (ideologische) 'Gleichgewicht hergestellt', hier finden wir zwar mehr linkes als rechtes, aber auch esoterisches und 'klimaneutrales'. (Das muss auch auf die Waage!) Ist Wallace-Wells-2019 links? Oder ist Geulen-2020 rechts?
Detopia als Gesellschaftsordnung (mit 85% Volkszustimmung) wurde noch nicht als links oder rechts 'klassifiziert' bzw. 'verschubladet'. (Wer traut sich?)
Manche Merkmale sprechen für 'links' und manche für 'rechts'. (Scherz: Ich ahne, dass eine (politische) 'Volksbildungspflicht' von den 'Rechten' als 'Gewalt von links' wahrgenommen wird.)
Rücktext: Seit der Veröffentlichung von Herbert Gruhls Buch <Ein Planet wird geplündert> (1975) wurde die Plünderung nicht nur weiter verstärkt, sondern sie soll nach dem Willen aller Völker gesteigert weitergehen. Wir alle arbeiten erfolgreich daran, unsere Lebensgrundlagen noch schneller zu zerstören. Gruhl weist nach: Wir können nicht mehr anders! Warum? Das beschreibt er in diesem Buch: Himmelfahrt ins Nichts. Am phantastischen Aufstieg des Menschen geht die Natur zugrunde. Es zeigt sich, daß er niemals die göttliche Weisheit haben wird, den Planeten zu regieren, der somit steuerlos seinem Ende zurast. Der letzte Akt der Tragödie hat begonnen! Klappentext: Das Leben begann vor fast 4000 Millionen Jahren mit den Einzellern, erreichte vor drei Millionen Jahren das Stadium des Menschen. Seit 5000 Jahren schufen einige begabte Völker imposante Kulturen, die alle wieder verschwanden. Mit der Präzision des Historikers, die neuesten Erkenntnisse aller Wissenschaften verwertend, schildert Bestsellerautor Herbert Gruhl die verflochtene Geschichte der biologischen und kulturellen Evolution des Menschen, seine Siege und Niederlagen, seine phantastischen Leistungen und gräßlichen Irrtümer. Vor 200 Jahren starteten die Euroamerikaner in ein völlig neues Zeitalter genialer Technik und eroberten damit den Erdball. Sie benötigten nur 150 Jahre bis zur Atombombe und landeten 24 Jahre später auf dem Mond. Doch sie haben die Grenzen der Natur mißachtet, sämtliche Völker aus dem Gleichgewicht gerissen, das zwischen Leben und Tod bestand. Schon durchbricht die Menschenflut alle Dämme und wird in Kürze die Erde kahlfressen. Übermenschliche Fähigkeiten maßten sich die »Gotteskinder« an, müssen aber nun erkennen, daß sie unfähig sind, die schrecklichen Folgen des wohlgemeinten Guten zu beherrschen. Himmlische Paradiese sollten erschlossen werden, doch es wird eine Fahrt ins Nichts daraus. Der frühe Warner Herbert Gruhl prüft in <Himmelfahrt ins Nichts>, in diesem Buch nochmals die Chancen des Menschen, seinem Schicksal zu entgehen. Das Ergebnis ist schockierend. Denn alle Brücken hinter uns sind abgebrochen. Der letzte Akt einer Tragödie im Universum beginnt. Übrig wird die Kunde bleiben: »Es gab einmal ein Gestirn, auf dem kluge Tiere das Erkennen erfanden...« #
"Gruhl wird recht behalten" 2008 von Jana Schmidt, München amazon Herbert Gruhl war einer der letzten Denker dieses Jahrhunderts, der erkannt hat, dass der Mensch seinen eigenen Untergang herbeiführen wird. In seinem Buch kommt er zu eindeutigen und logischen Schlussfolgerungen, die jedem denkenden Menschen einfach und klar erscheinen. Gerade in Verbindung mit dem Buch "Der Anfang war das Ende" von Oscar Kiss Maerth ergibt sich ein völlig differenziertes Bild von der "Krone der Schöpfung". Der Mensch ist aufgrund seiner Entstehungsgeschichte zum Untergang verurteilt - sein verlorenes Fell und sein "aufgestülpter" Neocortex zeigen deutlich, dass sich der Mensch nicht im Rahmen einer natürlichen Entwicklung zu einem "höheren Wesen" herausgebildet hat. Dies hat auch Gruhl in seinem Buch erkannt (ohne jedoch die wirklichen Ursachen erkannt zu haben!). Ich kann nur empfehlen, lesen Sie Kiss Maerth, Herbert Gruhl und Arthur Koestler. Fazit: der Mensch ist aufgrund seiner Entwicklungsgeschichte dazu gezwungen die Erde in krankhafter Weise und alle seine darauf lebenden Wesen auszubeuten und schlussendlich zu vernichten. Eine Umkehr ist nicht mehr möglich, das Ende ist nicht aufzuhalten. Dies ist eine pessimistische Aussage, die jedoch jedem klar erscheint, der sein Gehirn zum Denken verwendet und kritisch das Verhalten des Menschen zu betrachten im Stande ist. #
Ein
pessimistisches Buch - auch die europäisch-amerikanische Hochkultur wird untergehen. Der Klappentext sagt: Seit der Veröffentlichung vom Gruhls Buch 'Ein Planet wird geplündert' wurde die Plünderung nicht nur weiter verstärkt sondern sie soll nach dem Willen aller Völker gesteigert weitergehen. Wir alle arbeiten erfolgreich daran unsere Lebensgrundlagen noch schneller zu zerstören. Am fantastischen Aufstieg des Menschen geht die Natur zu Grunde. Es zeigt sich dass er niemals die göttliche Weisheit haben wird, den Planeten zu regieren, der somit Steuer los seinem Ende zu rast. Der letzte Akt der Tragödie hat begonnen. Dieses Buch ist jetzt fast 30 Jahre alt. Es konnte also die neuesten Entwicklungen seither nicht beschreiben. Sie reihen sich aber nahtlos in die zuvor beschriebenen Ereignisse ein. Niemand ist jedoch bereit das anzuerkennen. Wichtiges Thema für alle - aus D 2014 auf amazon
Es
ist erschreckend, wie lange her diese Aufarbeitung des Themas schon ist
und wie heute aktuell sich die Situation nicht geändert ja verschärft
hat. Allen sollte bekannt sein, warum Auseinandersetzungen in dieser Welt
kriegerisch ablaufen. Das wurde in diesem Buch hervorragend recherchiert
und begründet. |
detopia-2024 ja, gruhls himmelfahrtbuch ist/wirkt/scheint 'rechtslastig'/rechtskonservativ ("Menschenflut" etc) auch mir sind die textstellen aufgefallen, aber nicht aufgestoßen. wir alle dürfen uns irren; dafür sind wir auf die welt gekommen. Um fehler zu machen. diese zu erkennen und zu widerrufen, auch gerne laut und (halb-)öffentlich, je nachdem. es geht auch um das verhältnis der 'fehler' zum gehalt . 90 prozent des buches sind korrekt und 'unanstößig' (und weiterhin 'top-aktuell'!); ja: weiterhin unverzichtbar für einen rettungsweg. wichtig ist doch immer nur, ob WIR SELBST was lernen, und zwar aus der Vergangenheit (also aus der lebenerfahrung, auch aus der von anderen). wichtig ist heute, dass wir überhaupt noch bücher lesen. wichtig ist heute, dass wir überhaupt noch von anderen lernen wollen - und zwar von realen personen (und nicht von influencern, BILD-TV, 'castingsshows', blockbustern, 'games', usw.) Zur Einwanderungsfrage hat 1982 Neuffer ein Themenbuch geschrieben - und zwar als "linker Sozialdemokrat" und als tüchtiger Direktor der großen Stadt Hannover. Und zur "Geburtenfrage" gibt es auf detopia die Übersicht "Bevölkerungsbuch". Noch Fragen?
detopia-2006: Eine packende, differenziert erzählende, ökosophische Weltgeschichte. Sieben Jahre nach Ditfurths Apfelbaum und sechs Jahre vor Lauterburgs Fünf nach Zwölf. Gruhl geht wenig auf die Anti-Ökologen ein. Und das ist richtig so. Ein Autor kann nur aus seiner Erkenntnis heraus wahr schreiben. Es ist von ihm nicht zu verlangen, daß er alle Verdreher kennt und begreift. An einer Stelle habe ich hier eine Anmerkung gemacht, wo Gruhl sich zu den Vorwürfen zu seinem ersten Buch äußert. (Er fordere im <Planet> eine Weltökodiktatur. - Das Gegenteil ist wahr und richtig. Gruhl lehnt diese ab.) 2012: Gerade las ich in Heinz Hug "Angsttrompeter" (2006) über Gruhl.
"Schwarze Prophetie" von Marko Ferst 1994
Seit rund zwei Jahrzehnten erweisen sich immer wieder die pessimistischsten Umweltprognosen als die zutreffendsten, wenngleich sie im ohrenbetäubenden Lärm rastloser Geschäftigkeit untergehen und nur selten die Bewußtseinsschwelle durchbrechen, konstatiert Herbert Gruhl in seinem neuen Buch <Himmelfahrt ins Nichts>. Die Werbeindustrie zeigt es uns: Immer mehr Produkte, die heute hergestellt werden, bekommen das Prädikat "ökologisch" umgehängt. Ökonomie und Ökologie bilden keinen Gegensatz, sie müßten vielmehr harmonisch ineinandergefügt werden. Wirtschaftliches Wachstum ist geradezu geboten, denn Umweltschutz kostet jede Menge Geld. Diese Fortschrittsideologie, die als Umbau der Industriegesellschaft gefeiert wird, hält Gruhl für eines der vielen Flammenzeichen, die den Untergang der Gattung Mensch anzeigen. Diesen nämlich hält er für unvermeidlich. Gruhl meint, wer auch immer eine ökologische Rettungspolitik versuchen würde, drastische Einkommenskürzungen, teurere Waren und größere Arbeitslosigkeit wären die Folge. Es gibt keinen klugen Verzicht, denn der würde den völligen Ausstieg aus der heutigen Konsumgesellschaft bedeuten. Eine Regierung, die nur den Anflug eines Versuches dazu unternehmen würde, wäre binnen kürzester Zeit abgesetzt. Für ein tatsächlich ökologisches Leben ließen sich nur versprengte kleine Minderheiten finden, die von den uneinsichtigen Massen niedergewalzt würden, sofern es ihnen überhaupt gelänge, sich politisch einzubringen. Nun ist es sinnlos zu bestreiten, daß die Chancen für eine alternative Kultur gegen Null tendieren. Das würde aber heißen, man und frau müßte sich gründlichst darüber Gedanken machen, wie konsequente Notstandspolitik aussehen könnte. Der Abgang der Gattung Mensch, so makaber das klingt, verlangt letztlich hohe Kunst in der Politik. Wie können die schlimmsten Exesse verhindert werden? Doch das kümmert den ehemaligen Parteivorsitzenden der ÖDP wenig. Vermutlich wird es in den nächsten Jahrzehnten immer mehr solcher unproduktiver Untergangspropheten geben, selbst in Reihen, wo heute noch der stramme Fortschrittsglaube regiert. Es ist einfach bequemer, den Dingen ihren Lauf zu lassen. Mensch braucht sich nicht mehr den Kopf darüber zu zerbrechen, wie eine Reformpolitik aussehen könnte, die zu einer Gesellschaft führt mit niedrigsten Material- und Energieverbräuchen. Wer überhaupt aufgibt, Wege aus unserer Todesspirale zu suchen, der hat von vornherein verloren. Wäre es nicht schon eine lohnende Aufgabe, den drohenden Crash der Naturgewalten "wenigstens" abzumildern? Jedoch könnte dies allerdings auch janusköpfige Auswirkungen mit sich bringen, wenn man dann als Gattung zwischen akutem Notstand und Selbstauslöschung gefangen ist. # |