2 Die Macht der Szenarien
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Eine Wahl für die Zukunft zu treffen heißt, eine verwirrende Komplexität und Ungewißheit anzugehen. In vergangenen Zeiten suchte man Rat in Erzählungen, z. B. überlieferten Geschichten, die zur Entstehung von Mythen und Legenden führten, wie sie in allen Kulturen vorkommen.
Eine moderne Methode, Unsicherheiten beizukommen, sind Szenarien — das sind systematisch entwickelte Beschreibungen plausibler künftiger Entwicklungsalternativen, oft gestützt auf eine Flut von Daten und die Intuition und Erfahrung von Experten und Wissenschaftlern. In den letzten Jahren greifen Unternehmensleiter und Militärstrategen immer häufiger auf die Szenarientechnik zurück, eben weil sie ein mächtiges Instrumentarium zur Prüfung von Alternativen darstellt.
Szenarien sind keine Prognosen oder Vorhersagen. Sie weisen eher auf entscheidende Wegkreuzungen hin, an denen Entwicklungen real werden könnten. Wie jede gute Erzählung gibt es bei Szenarien einen Rahmen, innerhalb dessen sich der Stoff entwickelt, und Figuren — Einzelne, Gruppen, Institutionen -, die die Ereignisse gestalten. Aber es geht nicht darum, ein genaueres Bild der Zukunft zu entwerfen, sondern den Leser in die Lage zu versetzen, die Gegenwart in neuem Licht zu sehen -sie klarer zu sehen, neue Möglichkeiten und Implikationen zu erkennen - und dadurch zu besseren Entscheidungen zu gelangen.
Szenarien sind deshalb mächtige Instrumente, weil sie dem Leser helfen, sich konkreter und in menschlicheren Begriffen vorzustellen — also auch, um gefühlsmäßig zu erfassen —, was sonst nur ein abstrakter Trend, eine Linie in einem Diagramm bliebe. Sie lassen die möglichen Folgen derzeitiger Trends oder vorgeschlagener Maßnahmen klarer hervortreten. Und sie können Einstellungen in Zweifel ziehen, die so tief verwurzelt sind, daß sie uns gar nicht mehr bewußt sind, und uns somit helfen, ausgetretene Pfade zu verlassen. Die meisten Menschen marschieren schließlich mit dem Blick zurück nach vorn und lassen sich vom angesammelten Wissen der bisherigen Erfahrungen leiten; Szenarien ermöglichen uns, nach vorn zu blicken, uns auf eine Zukunft einzustellen, die gewiß anders als das Heute ist.
Die Wirtschaft kann mit zahlreichen Beispielen für Szenarien aufwarten, die milliardenschwere Entscheidungen beeinflußt haben. Peter Schwartz, einer der angesehensten Szenarientechniker jüngerer Zeit, beschreibt in seinem Buch The Art of the Long View (Kunst des Weitblicks), wie Szenarien den Shell-Konzern zu einer der erfolgreichsten Ölgesellschaften gemacht haben.1 So hat die Planungsabteilung des Konzerns Anfang der 70er Jahre Szenarien erstellt, um die Unternehmensleitung bei der Prognose der Wirkungen eines drastischen Ölpreisanstiegs zu unterstützen. Die Planer stellten fest, daß es nicht ausreichte, einfach nur künftige Möglichkeiten darzustellen; die Firmenbosse, jahrzehntelang an niedrige Olpreise gewöhnt, reagierten einfach nicht. Den Shell-Szenarientechnikern erschien es nötig, ihren Chefs die Augen für reale Entwicklungsalternativen zu öffnen, ihre Denkweise zu verändern, indem sie anschaulich »die gesamten Auswirkungen möglicher Ölpreisschocks« schilderten und die Konzernspitze damit spüren ließen, wie es sich in einer solchen Zukunft lebt und wie man dann Entscheidungen trifft.2
Bei der Ölkrise 1973 mit ihrem dramatischen Preisanstieg, erklärt Schwartz, war unter den großen Ölgesellschaften nur Shell »gefühlsmäßig bereits auf die Veränderungen vorbereitet«. Das Unternehmen gedieh und wurde zum zweitgrößten der Ölriesen. Und es waren wiederum Szenarien, die Shell in die Lage versetzten, sich auf den Rückgang der Ölpreise 1986 einzustellen, so daß der Konzern weitere Vorteile gewinnen konnte.
Überall eingesetzt werden Szenarien von Militärstrategen und Nachrichtendiensten. Das Pentagon ließ 1996 in Szenarien die Sicherheitsrisiken darstellen, die Chinas Aufstieg zur Wirtschaftsmacht und andere in Ostasien zu erwartende Veränderungen bringen könnten. Eines der Szenarien ging von der Frage aus, was geschähe, wenn China die Wiedervereinigung mit Taiwan durchsetzen und dazu Langstreckenraketen zur Zerstörung der taiwanesischen Kraftwerke und zur Blockade der Häfen einsetzen wollte; ein weiteres untersuchte die mögliche chinesische Expansion in die an Erdöl reichen Gebiete Sibiriens und Zentralasiens, ein drittes die Vereinigung Nord- und Südkoreas.
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Durch solche Szenarien sind Militärstrategen und Sicherheitsexperten genötigt, auch extreme Ereignisse in Erwägung zu ziehen, die sonst übersehen werden, und sich auf die kritischen, verschiedene »Zukünfte« unterscheidenden Faktoren wie z.B. nationalistische Einstellungen zu konzentrieren.
Auch können Szenarien die Befehlshaber unterstützen, taktische Militäreinsätze und die Truppenausrüstung zu planen. Vor dem Einsatz der NATO-Streitkräfte in Bosnien setzten britische Verteidigungsexperten gezielt (vertrauliche) Szenarien für die Einsatzplanung ein - Szenarien, die britischen Quellen zufolge die Operationen der Bodentruppen in diesem vom Krieg zerrissenen Land nachhaltig beeinflußten.
In jüngster Zeit haben die US-Nachrichtendienste gemeinsam mit dem State Department Szenarien erstellt, um über geeignete Strategien gegen den Terrorismus zu entscheiden. Sie konstruierten vier verschiedene Zukünfte: eine integrierte Weltwirtschaft, konkurrierende Wirtschaftsblöcke, eine tiefe Kluft zwischen Industrie- und Entwicklungsländern und ein Wiederaufleben des Kalten Krieges. Anschließend stellten sie eine Gruppe aus Geheimdienstspezialisten, Militärexperten, Diplomaten und Wissenschaftlern zusammen, verteilten sie auf vier Teams — für jedes Szenario eines — und baten sie, die jeweils typische terroristische Bedrohung zu analysieren. Konsequenz: Die Planer im State Department und der Geheimdienste haben klarere Vorstellungen von den Gefahren und können Gegenmaßnahmen genauer planen.
Auch die Wirtschaft wendet sich Szenarien zu, wie vor kurzem mehr als dreißig große Unternehmen unter der Schirmherrschaft des in Genf ansässigen World Business Council for Sustainable Development.3 Ziel war die Entwicklung einer allgemeinen Szenarienserie, die Unternehmensleitern hilft, sich auf eine Welt mit wachsenden ökologischen und sozialen Anforderungen einzustellen und damit einen Wettbewerbsvorsprung zu erzielen.
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Daß Szenarien bislang vor allem von Militär- und Wirtschaftsstrategen eingesetzt wurden, ist kein Grund, sie nicht auch für Zwecke der Gesellschaft allgemein zu nutzen und zum Gegenstand der öffentlichen Auseinandersetzung zu machen. Darauf zu verzichten, hieße sogar, diese mächtigen Instrumente nur Einzelinteressen zu überlassen. Weltunternehmen und Geheimdienste sind schließlich nicht die einzigen, die ein Interesse an der Zukunft haben — es sind wir alle, entweder unmittelbar oder durch unsere Kinder und Enkel. »Die Politik«, so Ged Davis, ein Shell-Vorstand, »muß nicht nur anpassungsfähig, sondern auch vorausschauend sein.«4 Szenarien leisten dabei gute Dienste.
Um aber nützlich zu sein, müssen Szenarien geläufige Ansichten erschüttern. Sie müssen uns herausfordern, über eine mögliche andere Zukunft nachzudenken. Deshalb müssen sie klar, sogar provozierend, formuliert sein. Eine Möglichkeit ist, ein Szenario als eine »Geschichte der Zukunft« zu verfassen, als ein in der Zukunft geschriebener Bericht eines Zeitreisenden.
Lesen Sie einmal den folgenden Abschnitt aus einem Szenario, das untersucht, was einträte, wenn die derzeitigen Umwelttrends weitere fünfzig Jahre anhalten; es wurde aus der Sicht des Jahres 2050 geschrieben.
Erdöl ist längst kein geopolitischer Faktor mehr. Selbst die riesigen saudischen Ölvorkommen konnten Asiens wachsenden Energiebedarf nicht decken. Als zu Beginn des Jahrhunderts Engpässe auftraten, schnellten die Ölpreise in die Höhe und zwangen schließlich zu einer weltweiten Umstellung auf Erdgas und zunehmend auf erneuerbare Energien wie Solarenergie, Windkraft und Biobrennstoffe. Heute decken erneuerbare Energien ein Drittel des Weltenergiebedarfs,
Trotz dieses Wandels steht es um die Umwelt schlechter als vor einem halben Jahrhundert. Das Klima ist deutlich wärmer, Klimaschwankungen sind intensiver und häufiger — eine Tendenz, die sich wahrscheinlich fortsetzen wird. Überschwemmungen sind so zahlreich, daß viele tief erliegen de Gebiete am Mississippi und anderen großen amerikanischen Strömen aufgegeben wurden - Farmen und ganze Städte sind verlassen; andererseits werden Australien und Teile Afrikas immer wieder von Dürren heimgesucht. In manchen kleinen Inselstaaten, die derzeit Gefahr laufen, im Meer zu versinken, werden Vorbereitungen zur Evakuierung getroffen.
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Das Klima ist nicht die einzige Sorge. Trotz energischer Versuche zum Erhalt bedrohter Ökosysteme ist es für viele schon zu spät. Lebende Korallenriffe gibt es nur noch in einigen entlegenen Atollen. Größere Gebiete tropischen Regenwalds gibt es nicht mehr, außer den kommerziell genutzten Holzplantagen und dem (stark reduzierten) Bestand im südamerikanischen Amazonasbecken. Ernteausfälle sind häufig — sie spiegeln den Mangel an Wildformen wider, aus denen sich Pflanzen züchten ließen, die resistent gegen Krankheiten und in der Lage sind, den veränderten klimatischen Bedingungen standzuhalten. Die Luft- und Wasserverschmutzung ist in den neu industrialisierten Ländern Asiens und Lateinamerikas allgemein ein drängendes Problem.
Natürlich stellen sich die Menschen darauf ein. Elektroautos und andere Fahrzeuge der neuen Generation beherrschen nun weitgehend das Straßenbild, da durch Umweltsteuern und hohe Ölpreise der Unterhalt von Benzin- und Dieselfahrzeugen nicht mehr finanziert werden kann. Man fliegt weniger, da die Kostenexplosion beim Flugbenzin höhere Flugpreise unumgänglich machte. Der »virtuelle« Tourismus ist sogar für viele zum Urlaub der Wahl geworden. Dennoch herrscht ein Gefühl unwiederbringlichen Verlusts.
Das Szenario einer Umweltgruppe? Nicht gerade — es gründet auf ein langfristiges Energieszenario des Ölriesen Shell,5 ferner auf den Bericht eines internationalen Gremiums von mehr als tausend führenden Klimaexperten6 sowie auf aktuellen Daten zum Zustand der Wälder, Korallenriffe und anderer empfindlicher Ökosysteme.7
Natürlich wissen die Experten nicht genau, wie sich die Klimaveränderungen und andere Umweltzerstörungen in fünfzig Jahren auswirken oder wie sich die Gesellschaft darauf einstellen wird, doch halten viele Wissenschaftler ein solches Szenario bei anhaltenden Trends für plausibel.
Klar ist, daß sich Trends ändern können. Sind sich alle darin einig, daß gravierende Umweltzerstörungen wahrscheinlich werden, kann man Maßnahmen gegen die drohende Katastrophe ergreifen.
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Selbst wenn Prävention nicht möglich ist, spielen Szenarien eine bedeutende Rolle: Sie tragen dazu bei, daß sich die Gesellschaft auf mögliche Veränderungen einstellt und vorbereitet, ganz wie Shell zunächst den Anstieg und dann den Fall des Ölpreises »voraussah«. Aber Umweltveränderungen sind nicht die einzigen möglichen Herausforderungen; es geht auch — darauf werde ich im einzelnen noch eingehen — um die gesellschaftliche Stabilität.
Rückblickend waren die ersten Anzeichen für die Katastrophe Afrikas bereits in den ethnischen Konflikten und den Umstürzen erkennbar, die in den 90er Jahren zunächst noch vereinzelt auftraten. In den folgenden beiden Jahrzehnten - mit rapidem Bevölkerungswachstum, sinkenden Einkommen, baufälligen Straßen und korrupten Regimes, die nur in die eigenen Taschen wirtschafteten - gerieten viele Afrikaner an den Rand des Abgrunds. Lebensmittel wurden immer knapper, so daß mehr als die Hälfte der Bevölkerung chronisch unterversorgt war; eine Familie zu ernähren war oft genug nur noch mit kriminellen Mitteln möglich. Die Anarchie begann, als in Westafrika ein Staat nach dem anderen unterging; dann verbreitete sie sich über Zentral- und schließlich Ostafrika wie eine Epidemie. Die dadurch ausgelöste Flüchtlingswelle überrollte die wenigen noch stabilen Staaten und bedrohte nun auch das südliche Afrika. Simbabwe und Südafrika wendeten Gewalt an und schossen an der Grenze auf illegale Einwanderer. Ihre bloße Zahl, vom weitverbreiteten Chaos und der Gewalt abgesehen, überforderte alle Hilfsorganisationen und machte Nahrungsmittel- und Medikamentenlieferungen unmöglich. Nach einigen halbherzigen Versuchen gaben die westlichen Staaten ihre Interventionsbemühungen auf. Auf dem Höhepunkt der Krise wurden mehr als fünf Millionen Menschen jährlich Opfer von Gewalt, Hunger und Krankheit. Die Krise zu überwinden wurde nur durch eine neue Generation politischer Führer möglich, die die Ordnung wiederherstellten und Afrika wieder aufbauten.
Obwohl diese Darstellung weitgehend auf Vermutungen beruht, deuten sich Trends in diese Richtung real an. Ihre Fortschreibung stützt sich auf Daten der Weltbank, der Ernäh-
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rungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen und auf Informationen aus anderen Quellen. Tatsächlich erscheint der mögliche Zusammenbruch des ganzen Kontinents — dramatisch dargestellt von dem Journalisten Robert Kaplan, dessen Artikel8 im Atlantic Monthly die Aufmerksamkeit der Clinton-Regierung erregte - plausibel genug, um den Entwicklungshilfeorganisationen in der Region und zahlreichen aufmerksamen Afrikanern Anlaß zur Sorge zu geben.
Bei allem Pessimismus gibt es aber auch den optimistischen Blick in die Zukunft, in eine Welt, die manche als Ergebnis der sich heute explosionsartig entwickelnden Informationstechnologie entstehen sehen. In einer derart vernetzten Welt ist alles und jeder auf dem Planeten durch digitale Kommunikationsmittel miteinander verbunden (auch wenn viele Verbindungen über Mobilfunk oder satellitengestützt erfolgen). Wie der vorige Szenario-Ausschnitt gründet sich auch dieser auf reale Trends und wird später noch eingehender behandelt.
Das GlobalNet ermöglicht heute den Zugriff auf milliardenfach mehr Informationen - und in viel stärker strukturierter Form — als das noch in den Kinderschuhen steckende Internet des Jahres 2000. Die meisten Geschäfte und finanziellen Transaktionen werden online abgewickelt, und der elektronische Zugang zu Dienstleistungen von Wirtschaft und Verwaltung ist nahezu universell. Man kauft weltweit ein, wobei Kunsthandwerk, Delikatessen und andere Erzeugnisse an jedem Ort der Welt auf dem Schirm betrachtet und bestellt werden können. Für einzelne Gemeinden wie für die gesamte Zivilisation ist das GlobalNet zum Nervensystem geworden. Es führt über die Welt verstreute Familien, Freunde, Vereine und Bürgerinitiativen zusammen, ermöglicht weltweite gesellschaftliche Bündnisse und Unternehmenszusammenschlüsse und transformiert dabei überall Politik und Regierungsformen. Selbst entlegene Dörfer sind nicht mehr isoliert.
Die wohl nachhaltigste Wirkung hat das GlobalNet wohl auf die Entwicklungsregionen der Welt. Schwer vorstellbar, wie man dort gelebt hat, bevor jedes Dorf auf Bildungsprogramme und Lernsoftware oder medizinische Sofortberatung zugreifen konnte; bevor Bauern selbst in den ärmsten Ländern landwirtschaftliche Beratungsdienste in Anspruch nehmen, langfristige Wettervorhersagen bekommen und die örtlichen Marktpreise erfahren konnten; bevor dörfliche Kooperativen und einzelne Interessenten auch Kleindarlehen über Telekredit bekommen konnten. Mit solchen Dienstleistungen für die Dörfer revolutionierte das GlobalNet die Agrargesellschaft, eröffnete Milliarden Menschen neue Horizonte und Möglichkeiten. In nur einer Generation veränderten sich die Aussichten hin zu einer moderneren Gesellschaft und Politik — selbst in Ländern ohne industrielle Basis — und beschleunigte sich die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung.
Mit den Milliarden Dollars von internationalen Unternehmen wie Motorola und ihrer von Bill Gates Microsoft gestützten Konkurrenz kann es gut sein, daß die in diesem Szenario vorgestellte technische Infrastruktur im nächsten Vierteljahrhundert, vielleicht auch früher, geschaffen sein wird. Ob die interaktiven digitalen Netze die Gesellschaft so nachhaltig wie beschrieben beeinflussen und die neuen Möglichkeiten auch genauso kreativ genutzt werden, ist eher Spekulation. Die Erfahrungen US-amerikanischer Kommunen mit uneingeschränktem Zugang zu den digitalen Netzen und das Beispiel des in der Nutzung von Online-Diensten führenden Finnland lassen allerdings auf ein Potential für einen beschleunigten gesellschaftlichen und politischen Wandel schließen.
Die vorgestellten Szenarien zeigen: Die Zukunft hält eine enorme Vielfalt an Möglichkeiten bereit. Ist es möglich, eine Serie von Szenarien zu entwickeln, die dieser Vielfalt gerecht wird, und die jene widerstreitenden Weltsichten, die Kluft im Denken unserer Zeit, einbeziehen und angemessen wiedergeben? Könnten derartige Szenarien Leitbilder wie auch Kurzformeln zur Verfügung stellen, die einer zusammenhängenden Diskussion über die Zukunft Orientierung gäben? Wie könnten diese vorgestellten Welten aussehen?
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