10. Zeit der Krisen Hiller-1993
Armut
217-235
Die Welt ist deutlich zweigeteilt in reiche und arme Länder, wobei der Anteil der Armen an der Weltbevölkerung immer größer wird und die Unterschiede zwischen Arm und Reich, Nord und Süd, Erster und Dritter Welt immer deutlicher werden.
Die Lage ist nicht überall gleich.
Während die Armut in Asien im Durchschnitt leicht zurückgeht, nimmt sie in Afrika südlich der Sahara, in Nordafrika, im Nahen Osten, in Lateinamerika und in der Karibik zu. 1985 legte die Weltbank als Armutsgrenze ein Jahreseinkommen von 370 Dollar pro Person fest. Unter Berücksichtigung des Preisverfalls entspricht das 1990 einem Einkommen von 420 Dollar. Nach dieser Festlegung lebten 1990 insgesamt 1,1 Milliarden Menschen auf der Erde unterhalb der Armutsgrenze.
Von 1985 bis 1990 nahm die Zahl der Armen um annähernd 100 Millionen zu. Über die Hälfte der Armen, etwa 600 Millionen, sind extrem arm mit einem Einkommen von weniger als 300 Dollar im Jahr. Im Jahr 1988 lebte der größere Teil der Ärmsten, nämlich 650 Millionen von ihnen, auf dem Land. Für die Städte werden 130 Millionen angegeben (H.-J. Harborth in H. Sautter).
Die Wahrscheinlichkeit, daß eine Frau bei der Geburt stirbt, liegt in den Industrieländern bei 1:4000 bis 1:7000, in Afrika bei 1:13, in Teilen Asiens bei 1:18. Jährlich sterben 500.000 Frauen bei der Geburt eines Kindes, 99 Prozent davon in den Entwicklungsländern (H. Franz).
Die Weltbank nennt 1992 die Zahl von 10 Millionen Kindern, die jedes Jahr in den Entwicklungsländern sterben. Im armen Nordosten Brasiliens erleben mehr als 10 Prozent aller Neugeborenen ihren ersten Geburtstag nicht. Die Säuglingssterblichkeit ist hier höher als in manchen Teilen Afrikas und Asiens.
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Zahl
der Armen
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Das Einkommen des durchschnittlichen amerikanischen Haushalts lag 1992 bei 30.786 Dollar. Dabei standen einem weißen Haushalt durchschnittlich 32.368, einem hispano-amerikanischen Haushalt 22.848 und einem Haushalt von Schwarzen 18.660 Dollar zur Verfügung (U.S. Bureau of the Gensus). Nach dem U.S. Bureau of the Gensus, dem amerikanischen Amt für Statistik, lebten 1992 in den USA 14,5 Prozent der Einwohner, das sind 36,9 Millionen Menschen oder jeder siebte Amerikaner, in Armut. Das waren 1,2 Millionen mehr als 1991. Die Armutsgrenze wird auf der Grundlage von Verbraucherpreisen und Inflation jährlich neu berechnet. Arm waren demzufolge im Jahr 1992 Einzelpersonen mit einem Jahreseinkommen bis zu 7143 Dollar oder eine vierköpfige Familie mit einem Einkommen bis zu 14335 Dollar (U.S. Bureau of the Gensus).
218
Im April 1992 stellte die UNO fest, daß 25 Prozent der Erdbevölkerung 70 Prozent der erzeugten Energie und 60 Prozent der gewachsenen Nahrungsmittel verbrauchen. In den USA verbrauchen 4 Prozent der Erdbevölkerung 20 Prozent der auf der Erde erzeugten Energie. Der gesamte afrikanische Kontinent hat weniger Telefonanschlüsse als Tokio. 1991 fuhren die Japaner 33 Millionen Autos, doppelt so viele wie im gesamten übrigen Asien gefahren wurden.
Die Hälfte aller Algerier kann nicht lesen und schreiben. Auf der ganzen Erde leben eine Milliarde Analphabeten.
In jedem Jahr werden 1 Billion Dollar oder jeden Tag 2,7 Milliarden Dollar in die Rüstung gesteckt. Das sind 180 Dollar für jeden Menschen auf der Erde, unabhängig davon, ob er arm oder reich ist. Die Militärausgaben der Völker der Erde entsprechen dem gesamten Bruttosozialprodukt Lateinamerikas und Afrikas zusammen. Der Anteil der Entwicklungsländer an den Rüstungsausgaben beträgt 200 Milliarden Dollar. Das sind 20 Prozent und doppelt so viel, wie diese Länder für Gesundheit und Bildung ausgeben. Dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen steht im ganzen Jahr so viel Geld zur Verfügung, wie für die Rüstung auf der Erde innerhalb von 4 Stunden ausgegeben wird: 450 Millionen Dollar.
Familienplanung mit dem Ziel, das Bevölkerungswachstum zu verlangsamen, ist wichtig; also werden dafür weltweit immerhin 4,5 Milliarden Dollar ausgegeben, und doch sind das nur 0,45 Prozent der Militärausgaben. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen würden zusätzliche Mittel in der Höhe von 20 Milliarden Dollar jährlich, das sind 2 Prozent der Militärausgaben, ausreichen, um allen Menschen auf der Welt sauberes Trinkwasser zu garantieren und nebenher noch die Familienplanung wesentlich zu verbessern.
Die Dritte Welt
Eine Verringerung oder gar Beseitigung der Armut setzt Wirtschaftswachstum voraus. In keinem Lande der Dritten Welt aber gelang es, die Wirtschaft so zu entwickeln, daß sich die Armut der Menschen in einen bescheidenen Wohlstand gewandelt hätte. Unter Berücksichtigung wachsender Bevölkerung gerade bei den armen Völkern müßte die Wirtschaft sogar stärker wachsen, als es die Beseitigung der gegenwärtigen Armut erforderte. Tatsächlich müssen wir davon ausgehen, daß die Zahl der Armen auf der Erde absolut und prozentual weiter zunehmen wird.
219
Die Reichen helfen den armen Ländern nur in bescheidener Weise. Manch armes Land steht gelegentlich im Mittelpunkt öffentlichen Interesses, wenn dort der Hunger zur Katastrophe wird, wie in Äthiopien, in Somalia oder in Ruanda. Wer aber denkt an die Millionen Armen in Indien, Indonesien, auf den Philippinen, in Mittel- und Südamerika?
Keines der westlichen Industrieländer wäre bereit, seinen Lebensstandard geringfügig zu verringern, um die Armen der Welt etwas weniger arm zu machen. Überdies wird eine Verbesserung der Lage in den armen Ländern durch eigene Kraft oder fremde Hilfe ganz wesentlich durch Bürgerkriege erschwert.
Relativer Energieverbrauch pro Person in ausgewählten Ländern der Erde, 1988
Quelle: Statistisches Bundesamt 1992 220
220
Land
Jahr
Anzahl
Land
Jahr
Anzahl
BR Deutschland*
1990
432
Niederlande
1990
367
Belgien
1990
385
Norwegen
1990
379
Bulgarien
1990
142
Polen
1990
138
Dänemark
1989
323
Portugal
1990
161
Frankreich
1990
416
Schweden
1989
420
Großbritannien
1990
353
eh. Sowjetunion
1987
51
Italien
1989
439
Ungarn
1989
175
Äthiopien
1989
1
Südafrika
1989
110
Marokko
1986
26
Tunesien
1989
40
Argentinien
1986
126
Kolumbien
1989
33
Brasilien
1988
104
Puerto Rico
1976
34
Kanada
1989
486
USA
1989
576
Indien
1989
2
Kuwait
1989
238
Indonesien
1986
6
Malaysia
1987
91
Japan
1990
282
Philippinen
1988
6
Jordanien
1987
57
Thailand
1989
12
*) vor der Wiedervereinigung
Bestand an Personenkraftwagen je 1000 Einwohner in ausgewählten Ländern der Erde
Quelle: Statistisches Bundesamt 1992Die Länder der Dritten Welt sind bei den Banken der Industrienationen hoch verschuldet. Und die Schwellenländer, die mit riesigen Krediten aus dem Ausland schnell zu Industriestaaten nach westlichem Muster werden wollten, wie Brasilien und Mexiko, sind am höchsten verschuldet. Nach wie vor aber leben in diesen Ländern wenige ganz Reiche und viele ganz Arme. Und die Reichen legen ihr Geld in der Schweiz und in den USA sicher an, anstatt es im eigenen Lande zu investieren.
Wir müssen uns allerdings auch die Frage stellen, ob das westliche Wirtschaftsmodell für die armen Länder immer das geeignete ist. Die Angehörigen von Völkern, die über Jahrtausende als Bauern geprägt wurden, werden nicht so leicht zu Industriearbeitern umfunktioniert werden können.
221
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Die Entwicklung der Weltbevölkerung von 1950 bis 2020, unterteilt in Industrie- und Entwicklungsländer # Quelle: H. Fatimann et al., (in H. Franz)
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Eine Verbesserung der Lebenslage der Menschen gelingt häufig nur durch Umweltzerstörung. Die Armen der Welt sind dabei Opfer und Täter zugleich. Viele von ihnen leben in ökologisch gefährdeten Gebieten. Sie überweiden mit ihren Herden die trockenen und halbtrockenen Gebiete wie im Sahel oder in Nordost-Brasilien. Sie schlagen mehr Brennholz, als nachwachsen kann. Sie nehmen Land in Besitz, das an Hängen liegt und daher erosionsgefährdet ist wie im Himalaya oder in Mittelamerika. Sie roden tropische Wälder, aber der Ertrag auf den so gewonnenen Feldern geht schnell zurück, was zu neuer Rodung zwingt. Die Armen können die Natur nicht schützen. Ihre Familien müssen jetzt und an dem Ort, wo sie leben, ernährt werden. Im übrigen hat der reiche Norden die Natur ebenfalls und seit jeher rücksichtslos geplündert, und er tut es noch immer.
222
Die Erste Welt
Obgleich sich die Lage in den Industriestaaten ganz anders darstellt, sind die Unterschiede innerhalb der Gesellschaft dennoch bedenklich groß. Denn immer weniger Menschen werden benötigt, um Überfluß zu produzieren. Die Fabriken laufen mit viel Energie und wenig Personal. Eine gleichmäßige Verteilung der Arbeit und der Produkte will dabei nicht gelingen. Während eine Minderheit immer reicher wird, sind immer mehr Menschen arbeitslos. Es wird auch immer schwieriger, aus einer Beschäftigungslosigkeit wieder in den Arbeitsprozeß eingegliedert zu werden. Damit aber kommt die Armut.
Der Lebensstandard der Industrieländer ist zwar hoch, aber nur im Schnitt; innerhalb der einzelnen Länder werden die Unterschiede immer größer, klafft die Schere immer weiter auseinander. In den Vereinigten Staaten ist die Kindersterblichkeit unter den Schwarzen mehr als doppelt so hoch wie bei den Weißen. In den Slums herrschen Armut, Verzweiflung und Drogen. Das Gesundheitssystem ist längst zusammengebrochen. Die Arbeitslosigkeit erreicht und übersteigt 50 Prozent. Tätigkeiten, mit denen ein Schwarzer ganz normal seine Familie ernähren kann, sind eher die Ausnahme. Jugendliche Banden beherrschen in den Großstädten die Straße und bekämpfen sich erbittert. Für Los Angeles werden 100.000 in Banden organisierte Jugendliche genannt. Die Kriminalität ist groß, und sie steigt immer weiter an. Die häufigste Todesursache männlicher Schwarzer zwischen 15 und 34 ist Mord und Totschlag. In Amerika sitzen mehr Schwarze in Gefängnissen als in Hörsälen.
In der EU werden alle jene Bürger eines Landes zu den Armen gezählt, die weniger als die Hälfte des in ihrem Lande üblichen Durchschnittseinkommens zur Verfügung haben. Nach dieser Definition leben in der EU 17 Prozent Arme. Bei 326 Millionen EU-Einwohnern sind das immerhin 55 Millionen. Deutschland hätte nach obiger Definition 4 Millionen Arme. Die westeuropäischen Länder verfügen wenigstens über ein soziales System, so daß es den Armen zwar vorläufig nicht gut geht, sie aber auch nicht hungern.
223
Gelegentlich erfährt der Bürger von Jahreseinkommen, die in die Hunderttausende und Millionen gehen. Unterschiede müssen sein, der Arbeiter oder Angestellte in einer Welt zunehmender Verteilungskämpfe fragt aber immer dringender, wie ein Politiker, Gewerkschaftsfunktionär, hoher Staatsbeamter, Fußballspieler, Manager oder Theaterregisseur zehn- bis hundertmal soviel leisten kam wie eine Verkäuferin, ein Postbote oder ein Ingenieur? Welche Partei aber wollte die Einkommensteuer so erhöhen, daß die überhöhten Einkünfte der Privilegierten auf ein zwar hohes, aber doch erträgliches Maß beschränkt würden?
Einstmals schon bewältigt, wurde die Wohnungsnot in den neunziger Jahren zu einem der großen Probleme der Industriestaaten. Viele Menschen haben überhaupt keine Wohnung mehr. In Frankfurt am Main beispielsweise lebten 1993 rund 4000 Obdachlose. Es besteht auch keine Hoffnung, daß bald wieder eine Zeit kommen könnte, in der die Gesellschaft über ausreichend viele bezahlbare Wohnungen verfügt. Viel eher muß mit einer weiteren Verschärfung de Lage gerechnet werden. Die Gründe dafür sind vielfältig: die Zunahme an Singles, der Anspruch auf größere Wohnungen und anhaltende Zuwanderung.
Die Zahl der Arbeitslosen wird wieder zurückgehen; die Zeiten der Vollbeschäftigung früherer Jahre aber erwartet niemand mehr. Eine Lösung des Wohnungsproblems ist nicht in Sicht. Armut, Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot aber könnten während einer überschaubaren Zeit ganz wesentlich zu schweren sozialen Konflikten zwischen Arm und Reich in der Ersten Welt führen.
Hunger
Wo Armut ist, ist auch Hunger. Anfang der achtziger Jahre warer nach Angaben der FAO zwischen 335 und 494 Millionen Menscher auf der Erde unterernährt. Für das Jahr 1990 werden 870 Millionen Menschen mit unzureichender Ernährung angegeben; das ist eir Viertel der Bevölkerung in den Entwicklungsländern. Die Menscher leiden an Mangelkrankheiten. Jährlich sterben 20 Millionen dei Ärmsten an den Folgen des Hungers (F. Müller in H. Franz).
Malthus hatte zwar richtig erkannt, daß die zügellose Vermehrung des Menschen zu bedrohenden Schwierigkeiten der Art führt. Was die Ernährung anbelangt, irrte er aber. Die Erzeugung von Nahrungsmitteln wurde gesteigert.
224
Sie verdoppelte sich in den Entwicklungsländern in weniger als 25 Jahren, was durch die Züchtung neuer, leistungsfähiger Pflanzensorten und Tierrassen gelang. Dennoch herrscht allenthalben auf der Erde der Hunger. Die Unterschiede in den einzelnen Regionen sind erheblich. Die Einwohnerzahl Chinas wuchs von 1978 bis 1988 um 13 Prozent, die Nahrungserzeuger aber um 51 Prozent. In Indien wuchs die Zahl der Menschen im gleichen Zeitraum um 21 Prozent, die Nahrungserzeugung um 31 Prozent. In Lateinamerika stiegen sowohl die Zahl der Menschen als auch die der Nahrungserzeugung ungefähr gleich stark an. Dagegen wuchs die Zahl der Menschen in Afrika von 1978 bis 1988 um 34 Prozent, die Nahrungserzeugung aber nur um 24 Prozent (H. Faßmann et al., in H. Franz). |
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Tägliches Kalorienangebot pro Person in ausgewühlten Ländern der Welt Quelle: Weltbank 1992
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225
Zum Hunger trägt ganz entscheidend das schnelle Bevölkerungswachstum gerade in den Ländern der Dritten Welt bei. Dem verfügbaren Land können nicht mehr genug Nahrungsmittel abgerungen werden. Ursachen für ungenügende Bodenerträge sind Bodenverschlechterung durch Erosion und Versalzung bewässerter Flächen. Ein ganz wesentlicher Grund für den katastrophalen Hunger aber sind die Kriege und in unserer Zeit noch mehr die Bürgerkriege. Das Jahr 1992 brachte dem Sudan Bürgerkrieg und Dürre und als Folge eine der schlimmsten Hungerkatastrophen seit Menschengedenken. Im gleichen Jahr erfuhr die Welt von einer entsetzlichen Hungerkatastrophe in Somalia. Ursache war ein Krieg von Banden gegeneinander. Auch am Rande der zerfallenen Sowjetunion lösen Elend und Hunger Bürgerkrieg aus.
Dabei könnte zumindest für die kleineren Länder der Dritten Welt das kleine mittelamerikanische Costa Rica ein Vorbild sein. Das Land schaffte 1949 seine Armee ab. Für Recht und Ordnung sorgt seither allein die Polizei. Die außergewöhnliche Maßnahme hatte unzweifelhaft vorteilhafte Auswirkungen. Costa Rica wird heute in den Bereichen, Gesundheit, Mütter- und Säuglingssterblichkeit und Bildung von keinem anderen Land der Dritten Welt übertroffen. Die Lebenserwartung liegt bei 77 Jahren, 2 Jahre über jener in den USA.
Flüchtlinge
Armut bringt Flüchtlinge hervor. Die Welt erlebt gegenwärtig die gewaltigste aller Völkerwanderungen in der Geschichte der Menschheit. Die Kommunikationstechnik hat die Menschen zusammengerückt, überall auf der Erde können sie von den Verhältnissen und Ereignissen in anderen Teilen der Welt erfahren. Die Armen hören vom Reichtum in anderen Ländern und sehen ihn. Sie möchten daran teilhaben und reisen in zunehmendem Maße dorthin, wo der Reichtum ist. Bevorzugte Ziele sind die USA und die westeuropäischen Länder.
Die Vereinigten Staaten grenzen im Süden an Mexiko, das ein armes Land ist. Der Grenzfluß Rio Grande und ein 3 Meter hoher Stahlzaun können nicht verhindern, daß die Menschen aus dem Nachbarstaat und den weiter südlich gelegenen Ländern die Grenze nach Nordamerika überschreiten.
226
Südöstlich der amerikanischen Küsten liegen die Inseln der Karibik. Auch diese sind arme Länder, und die Menschen drängen über das Meer nach den USA. Die eingesessene Bevölkerung im einstmals bedeutendsten Einwanderungsland der Welt will den Flüchtlingsstrom nicht. Die Behörden schicken illegale Einwanderer, die sie aufgreifen, in ihre Heimatländer zurück. Die Landwirte auf den Plantagen Kaliforniens kümmert das nicht. Sie beuten jene, denen es gelang, die Grenze zu überschreiten, auf ihren Feldern skrupellos aus.
Flüchtlinge aus aller Welt drängen auch in das reiche Europa. Für die Menschen in Nordafrika liegen Italien, Frankreich und Spanien sozusagen direkt vor der Haustüre. Diese Zielländer aber achten bei steigenden Flüchtlingszahlen kaum noch auf humanitäre Prinzipien. Sie sind nicht mehr bereit, Armutsflüchtlinge aufzunehmen. Die Behörden schicken jene, die illegal einreisen und von der Polizei aufgegriffen werden, in ihre Heimatländer zurück. Die meisten Flüchtlinge kommen wegen der sehr liberalen Aufnahmebedingungen nach Deutschland.
Dem anhaltenden Strom von Armutsflüchtlingen aus der Dritten Welt haben sich in der jüngeren Vergangenheit Flüchtlinge aus der Zweiten Welt hinzugesellt. Als die Sowjetunion das Wettrüsten mit den USA nicht mehr durchhalten konnte, brach mit dem politischen System auch die Wirtschaft zusammen. Die Hoffnungen der Menschen auf einen höheren Lebensstandard, am besten eine schnelle Angleichung an jenen des Westens, erfüllten sich nicht: Heute herrscht die Armut in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, in Polen, Rumänien, Bulgarien oder Albanien.
Diese Menschen aber, die Opfer des kalten Krieges der Supermächte sind und über Jahrzehnte vom Wohlstand des Westens gehört hatten, wollen nicht warten. Sie sind unzufrieden und ziehen nach Westen. So wurde die einstige Grenze zwischen Ost und West, nämlich die innerdeutsche Grenze, durch eine Armutsgrenze an Oder, Neiße, Erzgebirge und Böhmerwald ersetzt. Und diese Grenze suchen nun neben den Flüchtlingen aus der Dritten Welt auch jene aus der ehemals Zweiten Welt zu überwinden.
Die reichen Länder Westeuropas rücken von ihrem einstmals verkündeten Prinzip der Reisefreiheit nun plötzlich ab. Sie weigern sich, die neuen Flüchtlinge aus den östlichen Armutsgebieten aufzunehmen.
227
Italiener transportierten Tausende Albaner rigoros in deren Heimatland zurück. Die weitaus meisten Flüchtlinge aus dem Osten kommen allerdings nach Deutschland, denn Deutschland liegt ihnen am nächsten und ist ihnen nach langer gemeinsamer Geschichte bis zum Zweiten Weltkrieg immer noch am vertrautesten. Oder und Neiße wurden so zum Rio Grande der Deutschen. Zu den Armutsflüchtlingen gesellen sich die Flüchtlinge aus Kriegs- und Bürgerkriegsgebieten.
Die Flüchtlinge aus aller Welt stellen ein ernstes Problem für die reichen Länder und deren Politiker dar. Nirgendwo wollen es die Wähler hinnehmen, daß immer mehr Fremde in ihr Land kommen und damit die eigenen Probleme noch verschärfen. Wohnungsnot und Arbeitslosigkeit werden verschlimmert, die Löhne werden durch billige illegale Einwanderer gedrückt. Diese Tatsache führt bei der einheimischen Bevölkerung zu Vorurteilen und Fremdenhaß.
Aber auch eine großzügige Einwanderungspolitik könnte die Probleme nicht lösen. Denn mag der Strom von Einwanderern in die reichen Länder auch noch viel stärker werden, so ist die Zahl der Ankömmlinge doch immer nur eine Minderheit verglichen mit jenen, die zurückbleiben. Deren Zahl wächst durch den weiterhin kaum gebremsten Bevölkerungsanstieg dennoch unaufhörlich.
Das Problem der Armutsflüchtlinge stellt sich nicht nur für die westeuropäischen, amerikanischen und asiatischen Industriestaaten. Eine wenig bekannte Massenwanderung findet seit Jahrzehnten von Bangladesh nach Indien statt. Verglichen mit den Verhältnissen in Bangladesh sind die indischen Staaten jenseits der Grenze reich. Seit 1947, dem Jahr der Unabhängigkeit Pakistans von Großbritannien, sind etwa 15 Millionen Menschen aus dem damaligen Ostpakistan - seit 1974 Bangladesh - nach Indien gezogen. Diese Bevölkerungsbewegung verläuft keineswegs spannungsfrei, die Einwanderung führte vielmehr wiederholt zu Unruhen, Aufständen und sogar zu Massakern.
228
Kennzahlen ausgewählter Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen 1990
- = nicht verfügbar <5 = weniger als 5 Prozent Quelle: Weltbank 1992
Land
BSP/Kopf (Dollar)
Auslands gesamt (Mill.Dollar)
schulden
pro Person (Dollar)
Lebenserwartung (Jahre)
Analphabetenquote
(Prozent
Welt
4 200
66
35
Europa
2 400
70
15
BR Deutschland
22 320
76
<5
Großbritannien
16 100
76
<5
Frankreich
19490
77
<5
USA
21790
76
<5
Japan
25 430
79
<5
Australien
17 000
77
<5
eh. UdSSR
-
-
-
71
-
Bulgarien
2250
9564
1087
73
-
Polen
1690
39 282
1028
71
-
Rumänien
1640
19
0,8
70
-
Tschechoslowakei
3140
5346
340
72
-
Ungarn
2 780
18 046
1702
71
-
Ägypten
600
34 242
657
60
52
Äthiopien
120
3116
70
48
-
Algerien
2 060
24316
969
65
43
Elfenbeinküste
750
10 050
845
55
46
Kamerun
960
4 784
409
57
46
Kenia
370
4 810
199
59
31
Kongo
1010
4 380
1904
53
43
Madagaskar
230
3 677
314
51
20
Mali
270
2 306
271
48
68
Marokko
950
22097
880
62
51
Nigeria
290
33709
292
52
49
Senegal
710
2954
399
47
62
Tunesien
1440
6506
803
67
35
Zaire
220
8 851
237
52
28
Argentinien
2370
46146
1429
71
5
Brasilien
2 680
82 098
546
66
19
Chile
1940
10 330
783
72
7
Land
BSP/Kopf (Dollar)
Auslands gesamt (Mill.Dollar)
.chulden pro Person (Dollar)
Lebenserwartung (Jahre)
Analphabetenquote
(Prozent)
Guatemala
900
2179
237
63
45
Haiti
370
745
115
54
47
Honduras
590
3159
619
65
27
Jamaika
1500
3 873
1614
73
<5
Kolumbien
1260
14 680
454
69
23
Mexiko
2 490
76 204
884
70
13
Nicaragua
-
8067
2 068
65
-
Peru
1160
13 343
615
63
15
Venezuela
2 560
24 643
1251
70
12
Bangladesh
210
11464
107
52
65
China
370
45319
40
70
27
Indien
350
61097
72
59
52
Indonesien
570
44 974
252
62
23
Iran
2 490
1797
32
63
46
Jordanien
1240
6 486
2 027
67
20
Madagaskar
230
3 677
314
51
20
Malaysia
232
16107
900
70
22
Nepal
10
1557
82
52
74
Pakistan
380
16 532
147
56
65
Philippinen
730
24108
392
64
10
Syrien
1000
14959
1206
66
36
Thailand
1420
12 572
225
66
7
Türkei
1630
38 595
688
67
19
229-230
Die Gesellschaftskrise
Die Industriegesellschaft hat alte Probleme behalten und neue geschaffen: Armut, Streß, psychische Störungen, Selbstmord, Gewalt, Zerfall der Familie und Kindesmißhandlung. Extremismus und Radikalismus machen sich breit.
Wir können kaum anders, als den Ersten Weltkrieg als Einstieg und den Zweiten Weltkrieg als Fortführung und deutliches Zeichen für einen geistigen Niedergang des Menschen anzusehen. Die unerhörte Brutalität, mit der gegen die Zivilbevölkerung vorgegangen wurde, kam als ganz neue Art der Kriegsführung in die moderne Welt. Es muß mit der Masse zusammenhängen, denn niemals zuvor hatten einander so viele Menschen feindlich gegenübergestanden.
Den Politiker aus einer ethischen Grundhaltung heraus, wie er unter der Erbelite des 18. und 19. Jahrhunderts fast selbstverständlich war, gibt es nicht mehr.
Es ist kaum noch vorstellbar, aber ein berühmter Mann wie der Arzt Rudolf Virchow saß im vorigen Jahrhundert aus Verantwortung für sein Volk im Reichstag.
Und nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte immerhin der Mitbegründer der Quantenmechanik Pascal Jordan dem Bundestag an.
Der Gedanke, heute könnte sich ein angesehener Wissenschaftler mitverantwortlich fühlen und im Parlament mitentscheiden wollen, ist abwegig geworden.
Politik aus Überzeugung und Verantwortung für das eigene Volk wie zu Zeiten der Monarchie gehört der Vergangenheit an. Politik wurde vielmehr zum Geschäft. Auf allen Ebenen, bis hinunter zu den Kommunen, arbeiten Regierung und Opposition zusammen, um eine möglichst gerechte Verteilung von lukrativen Posten zu regeln.
Den ersten Diener seines Staates gibt es nicht mehr, dafür aber viel zu viele Spitzenverdiener am Staate. Die ebenfalls hoch bezahlte Ministerialbürokratie ist aufgebläht, denn schließlich haben noch genügend Mitglieder etablierter Parteien Anrecht auf einen guten Posten.
Da das noch nicht reicht, werden Institute und Stiftungen geschaffen.
Neben den Parteien bestehen unzählige Vereinigungen, gewissermaßen Nebenparteien, die sich organisiert, also zusammengeschlossen haben, um ihre besonderen Interessen durchzusetzen. Das wird Lobbyismus genannt. Die Interessen sind üblicherweise nichts anderes, als viel Geld für tatsächliche oder scheinbare berufliche Leistungen zu erhalten. Jedermann und jede Gruppe versucht, aus dem großen Topf des Nettosozialprodukts einen möglichst großen Anteil für sich herauszuholen.
231
Die Korruption nimmt zu. Staatsanwälte und Richter, Frauen und Männer in einflußreicher Stellung der höheren Verwaltung sind bestechlich geworden. Unternehmer und Manager in den Konzernen bedienen sich des Mittels der Bestechung.
Delikte solcher Art sind nichts Neues, sie waren aber einstmals in Europa, und hier insbesondere in Preußen-Deutschland, außerordentlich selten.
Die Demokratie hat offensichtlich ihre Grenzen erreicht, jedenfalls die Demokratie überkommener Art.
Wahrscheinlich müßten allerdings weniger die demokratischen Prinzipien reformiert als die Art ihrer Verwirklichung geändert werden. Wer aber sollte das tun? Bestimmt nicht diejenigen, die etabliert, also in Regierung oder Opposition, auf jeden Fall in den Parlamenten vertreten sind! Vorerst wächst also die Partei der Nicht- und Protestwähler als Zeugnis der Parteien-, Demokratie- und Politikverdrossenheit immer weiter an. Wie aber könnte die neue Art von Demokratie gestaltet sein?
Vielleicht gibt es im Zeitalter der Bevölkerungsexplosion, der Hochindustrialisierung und der daraus folgenden Weltkrisen gar keine vernünftige Form der Demokratie mehr. Vielleicht wird nun das, was einst Staatsräson genannt wurde, durch den rücksichtslosen Kampf um Anteile, wie wir es in zunehmenden Maße erleben, ersetzt.
Auch die Kriminalität nimmt zu. Verwilderung der Sitten und Brutalisierung insbesondere in den Städten erschrecken den Bürger.
Amerika schreitet wieder voran, die europäischen Länder folgen im Abstand von wenigen Jahren. So unbedeutende Straftaten wie Wohnungseinbrüche oder Diebstähle werden von der Polizei kaum noch verfolgt. Die Zahl der Autodiebstähle durch organisierte ausländische Banden steigt überdurchschnittlich stark an, und der Bürger hört mit Erstaunen, daß die Polizei nicht viel dagegen tun könne, da die gesetzlichen Voraussetzungen und eine ausreichende Zahl von Mitarbeitern fehlten.Das organisierte Verbrechen, die Mafia also, wächst in allen Ländern an. In den USA und in Süditalien ist sie längst etabliert. Beim organisierten Verbrechen geht es um Rauschgifthandel, Erpressung und organisierte Prostitution. Auch Mord gehört zum Geschäft. Hohen Gewinn verspricht auch der Menschenhandel. Menschen aus armen Ländern werden in reiche Länder geschmuggelt. Diese bedauernswerten Menschen haben dabei oft ihren ganzen Besitz veräußert, um das Geld für die Bezahlung der Menschenschmuggler aufzubringen. Die Ärmsten können sich nicht schmuggeln lassen; sie haben nicht das Geld dafür.
Italien erlebte im Sommer 1992 einen neuen Höhepunkt der Gewalt, als auf Sizilien innerhalb von nur zwei Monaten zwei bekannte Mafiajäger einschließlich ihrer Familienangehörigen und Wachmänner sowie ein Polizeibeamter ermordet wurden. Italien hat den Kampf mit der Mafia inzwischen ernsthaft aufgenommen.
232
Die Weltkrise
Überall auf der Erde verstärkt sich der Nationalismus, verschärfen sich alte und bilden sich neue Konflikte zwischen Völkern und Rassen. Von 1991 bis 1993 entstanden 23 neue Staaten, und wenn es nach dem Willen örtlicher Nationalisten geht, werden noch viele Staaten hinzukommen. Nationalisten wollen Grenzen sichern und verändern. Wir erleben das heute in Ost- und Südosteuropa. Aus der zerfallenen Sowjetunion entstanden wieder Nationalstaaten. Dort aber, wo historisch oder durch staatlichen Zwang mehrere Völker durchmischt leben, kam es schnell zu militärischen Auseinandersetzungen.
Im ehemaligen Jugoslawien brach ein Krieg zwischen den Serben und den anderen Völkern des ehemals zwangsweise zusammengefügten Staates aus. Die Sieger wenden dabei ein wirksames Verfahren an, um erobertes Land zu sichern: Die alteingesessenen Bewohner werden aus den annektierten Gebieten vertrieben. Danach lassen sich die Eroberer in dem Lande nieder. Es muß befürchtet werden, daß es in Zukunft auch anderswo zu Vertreibungen kommen wird, wenn es um die Sicherung eroberter Gebiete geht.
In Südafrika herrscht nicht nur Rassismus zwischen Weißen und Schwarzen, hier bekämpfen sich auch die schwarzen Stämme untereinander. Zwar wurden im April/Mai 1994 allgemeine und freie Wahlen abgehalten, wurde die Apartheid damit formal beendet, es bestehen aber weiterhin Zweifel, ob in Südafrika Schwarze und Weiße friedlich zusammenleben werden.
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Gerade der afrikanische Kontinent ist vom Mittelmeer bis zum Kap in dauernder Unruhe. Das kleine Ruanda durchlebt 1994 ein schreckliches Blutbad. In Somalia und im Sudan bekämpfen sich einzelne Stämme, Banden und Ideologien. Millionen Menschen hungern, mindestens Zehntausende verhungern. Auf Ceylon ermorden sich gegenseitig Singhalesen und Tamilen. Die Kurden leben über fünf Staaten verteilt, aber niemand würde ihnen einen eigenen Staat zubilligen. Also wird gekämpft und gemordet, oft im Ausland, weil dies einen höheren Aufmerksamkeitsgrad sichert. In Afghanistan tobt der Bürgerkrieg nach Abzug der Russen in veränderter Gegnerschaft, aber in gnadenloser Härte weiter. |
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Rüstungsanteil am Bruttosozialprodukt in ausgewählten Ländern der Erde, 1984
Quelle: L. R. Brown 1992
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Ursache für die gewaltigste aller Völkerwanderungen in der Geschichte der Menschheit ist daher nicht allein die Armut. Kriegsflüchtlinge und Asylsuchende, Menschen also, die einem Krieg oder politischer Verfolgung entgehen wollen, gesellen sich hinzu. Noch beachten einige wenige europäische Staaten die humanitären Prinzipien und nehmen Bürgerkriegsflüchtlinge und Asylsuchende auf. In einer Welt zunehmender kriegerischer Auseinandersetzungen und ethnischer Gegensätze aber könnte die Zahl aller Arten von Flüchtlingen auch die noch geordneten und wohlhabenden Länder bald veranlassen, ihre vorerst offengehaltenen Grenzen zu schließen.
Auch der sogenannte Westen ist keineswegs frei von Nationalismus. Tschechen und Slowaken trennten sich, aber es geschah wenigstens friedlich. In Kanada treiben die englisch- und die französischsprechenden Landesteile auseinander. Selbst in Westeuropa breitet sich der Nationalismus aus: in Spanien wollen Basken und Katalanen mehr Selbständigkeit; in Großbritannien sterben Menschen in und wegen Nordirland; viele Bürger im reichen Norden Italiens möchten sich am liebsten vom armen Süden befreien.
Die Welt blickt besorgt auf die aktiven islamischen Fundamentalisten. Diese geben sich religiös, aber die Ursachen für die Erfolge von Ideologien in aller Welt sind meistens umfassender. Den westlichen Stand von Technik und Zivilisation haben die arabischen Völker nicht erreichen können. Der berechtigte Stolz auf ihre Geschichte und Kultur aber ist geblieben, was die gewaltigen sozialen Probleme in ihren Ländern aber auch nicht ändern kann. Die unzufriedene Bevölkerung jedoch nimmt Versprechen für eine Verbesserung ihrer Lage stets freudig auf.
Schon in den kommenden Jahren muß mit einem Rückgang des Tourismus in vielen Ländern der Dritten Welt gerechnet werden. Bereits heute reist niemand dorthin, wo Bürgerkrieg ist. Künftig wird aber ein wesentlicher Grund für die Reiseunlust eine weitere Verschlechterung der sozialen Lage in den armen Ländern sein. Viele sehenswerten historischen Zentren liegen zunehmend innerhalb eines Gürtels elender Barackensiedlungen. Das ist Westeuropäern, Japanern und Nordamerikanern lästig.
Es wird aber auch zunehmend gefährlich. Wo Menschen hungern, ist mit kleinen Betrügereien und Diebstahl bei Einheimischen nichts zu holen. Also werden die Fremden bevorzugt Opfer derartiger Aktivitäten. Inzwischen melden sich überdies auch Fanatiker mit Überfällen auf Touristen, um auf diese Weise die herrschenden Regierungen zu destabilisieren.
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Dr. Horst Hiller 1994 Der gequälte Planet Die Bestandsaufnahme eines Wissenschaftlers