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14  Schlaf, Träume und Symbole

 

Arthur Janov 1970

 

 

216-227

Wenn das kleine Kind die katastrophale Realität bei der Primärszene verleugnet, hört es auf, völlig real zu sein, und begibt sich auf einen Weg, auf dem es immer irrealer wird. Dieser Verlauf wird tagtäglich von seinen Eltern vorgezeichnet, die ihr Kind nicht es selbst sein lassen und verlangen, daß es einem von ihnen erfundenen und erwarteten Bild entspreche. Vielleicht wird es der <brave Junge>, der <Clown> oder der <hilflose Narr> sein.

Ein symbolisches Selbst zu sein ist eine Ganztagsbeschäftigung. Die Notwendigkeit, sich gegen das reale Selbst zu sichern, besteht Tag und Nacht. Tagsüber geht das symbolische Ausagieren vor sich; nachts schützen symbolische Träume vor realen Gefühlen, selbst im Schlaf. Wenn zum Beispiel ein Heranwachsender versucht, es einer boshaften Mutter recht zu machen, dann wird er ihr bereitwillig helfen, lächeln, wenn sie ihn anschaut, zögernd mit ihr sprechen, sich bei ihr einschmeicheln, sich für fast alles entschuldigen — kurz, er wird sich auf viele Verhaltensweisen einlassen, die auf das unbewußte Gefühl zurückgehen: »Sei nett zu mir, Mammi; ich will alles tun, wenn du freundlich bist.« Jede dieser Verhaltens­weisen ist eine symbolische Ableitung von diesem zentralen Gefühl.

Weil das Bedürfnis sich nachts nicht ändert oder verschwindet, wird es im Traum ausagiert, und wiederum in symbolischer Form. Der Traum wird vielleicht versuchen, ein Ungeheuer zu besänftigen oder etwas Unmögliches zu tun, und es niemals ganz schaffen. Die unmögliche, symbolische Aufgabe ist in Wirklichkeit der Versuch, Mutter nett zu machen.

Der erste Gesichtspunkt bei Träumen ist also, daß sie Fortsetzungen im Wachzustand sind und nicht ein getrenntes Phänomen. Sie sind der nächtliche symbolische Kampf — die nächtliche Neurose. Es ist einleuchtend, daß ein Neurotiker nicht als Neurotiker schlafen geht, nachts gesund ist und am nächsten Morgen wieder als Neurotiker aufwacht. Andererseits haben reale Menschen ebensowenig irreale Träume, wie sie sich tagsüber auf irreale Weise verhalten.

Der zweite Gesichtspunkt ist, daß symbolische Träume nur bei symbolischen Menschen vorkommen. Erst nach vielen Monaten der Primärtherapie habe ich bemerkt, daß die Träume im Laufe der Therapie realer wurden. Am Schluß der Therapie wurden die Patienten, was sie waren — nicht nur tagsüber, sondern auch nachts in ihren Träumen: Mutter war Mutter, Kinder waren Kinder, und New York war New York.

Außerdem spielten sich ihre Träume in der Gegenwart ab und nicht in der Vergangenheit, wie so viele neurotische Träume. Das ist logisch, denn Symbole tauchen auf, um alte Gefühle aus der Kindheit zu verhüllen. Sie sind ein Versuch, mit der Vergangenheit fertig zu werden. Der Normale hat mit seiner Vergangenheit aufgeräumt. Er lebt Tag und Nacht in der Gegenwart.

Jemand, der sich unwichtig vorkommt, kann nicht des Nachts wichtige Geschäfte abschließen, um dieses Gefühl zu verhüllen. Seine Träume übernehmen das für ihn. Er träumt vielleicht davon, daß er seiner Leistungen wegen bei einer Versammlung geehrt wird. Der Traum und der erfolgreiche Abschluß von Geschäften während des Tages sind Aspekte desselben ungefühlten Gefühls. Wenn der Patient in der Primärtherapie einen solchen Traum erwähnt, wird er veranlaßt, sich in dieses Gefühl an seinem Kernpunkt zu versenken. Was er empfindet, wird das schmerzhafte Gefühl sein, das wichtiges symbolisches Verhalten im Traum und tagsüber veranlaßt.

Der dritte — und wichtigste — Gesichtspunkt in bezug auf symbolische Träume ist, daß sie dazu dienen, die geistige Gesundheit des Träumers zu schützen. Das steht im Gegensatz zu der Freudschen Hypothese, wonach Träume dazu dienen, den Schlaf zu schützen, damit wir uns ausruhen. Wenn wir begreifen können, daß das irreale Selbst (das Selbst, das gefährliche Gefühle in Symbole verwandelt) uns geistig gesund und neurotisch erhält, dann können wir erkennen, daß symbolische Träume wichtig sind. Sonst würde es erschütternde Urerlebnisse im Schlaf geben.

Manchmal kommen reale Gefühle selbst im Schlaf ziemlich dicht heran. Die üblichen Traumsymbole halten das Fühlen nicht länger zurück, und die Folge ist ein Alptraum. Ein Alptraum ist das durch den neurotischen Abwehrmechanismus durchbrechende Urgefühl. Der Träumer symbolisiert auf einer neuen Ebene - einer psychotischen. Seine Drachen und Ungeheuer sind das, was ich psychotische Symbolisierung nennen möchte. Alpträume sind also nächtlicher Wahnsinn. Darum ist es eine solche Erleichterung, aus ihnen aufzuwachen und in der realen Welt zu sein. Das Fühlen des Alptraums erweckt uns zu Bewußtheit, so daß wir uns des Fühlens auf dieselbe Weise unbewußt bleiben können, wie sich manche Neurotiker tagsüber mit Hilfe der Abwehrmechanismen ihrer Gefühle und Gedanken nicht bewußt sind. Wenn wir uns das auf rein physischer Ebene vorstellen, dann finden wir, daß manche von uns bei starkem körperlichem Schmerz ohnmächtig (bewußtlos) werden.

Ein Urerlebnis ist die logische Fortsetzung und der Abschluß eines Alptraumes. Es ist dieses Alpdruckgefühl, dieser Schrecken ohne den symbolischen Deckmantel. Wenn jemand Alpträume hat, dann ist er seinem Urerlebnis nahe.

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Tatsächlich fühlt er noch ein Großteil des Schreckens, wenn er schon aufgewacht ist. Sein Herz hämmert, seine Muskeln sind gespannt, nur hat er die Verbindung nicht hergestellt, und daher ist es zu keinem Urerlebnis gekommen. Das verhindert der Urschmerz. Wenn in diesem Augenblick ein Primärtherapeut da wäre, würde der Betreffende seine Urerlebnisse haben und auf dem Wege sein, real zu werden.

Ein immer wiederkehrender Alptraum oder schlechter Traum ist ein Urgefühl, das weiterbesteht und jahrelang auf fast dieselbe Weise symbolisiert werden muß. Von einem Feind angegriffen zu werden, einen Revolver mit Ladehemmung zu haben und nur mit knapper Not zu entkommen, kann zum Beispiel ein wiederkehrender Traum sein. Das Gefühl bei diesem Traum ist, daß niemand da ist, der einem hilft.

Oft merkt der Träumer gar nicht, daß ihm eigentlich jemand helfen sollte. Er ist allein in seinem Traum, so wie er immer allein auf der Welt war und versuchte, mit unüberwindlichen Schwierigkeiten fertigzuwerden. Er braucht es, <Hilfe!> zu schreien. Manche Träumer versuchen wirklich, <Hilfe!> zu schreien, aber kein Laut kommt heraus. Dafür besteht guter Grund. Dieser Schrei ist der Urschrei, und daß er nicht ausgestoßen wird, ist eine Schutzmaßnahme. 

Ein Beispiel: Bei einer Therapiesitzung beschrieb eine Frau ihren Traum der letzten Nacht: »Ich wurde angegriffen, und etwas hatte mich in eine Zimmerecke gedrängt. Ich versuchte zu entkommen und rannte ins Nachbarhaus, von wo aus ich die Polizei anrufen wollte. Ich wählte dauernd die falsche Nummer und konnte die Polizei einfach nicht erreichen.« Ich veranlaßte sie, sich wieder in den Traum zu versenken und ihn noch einmal zu erzählen. Sie weigerte sich. Aus irgendeinem Grund war es zu schrecklich. Ich bestand darauf. Als sie schließlich erzählte, wie sie zum Nachbarhaus rannte, unterbrach ich sie: »Wählen Sie die richtige Nummer!« Sie schrie, das könne sie nicht. Ich ließ nicht locker. Schließlich wählte sie die richtige Nummer, und heraus kam ein entsetzlicher Urschrei: »Hilfe!« Sie schrie zehn Minuten lang, wand sich auf dem Fußboden und schlug um sich. Bei allem, was sie tat, hat sie zwanzig Jahre lang >Hilfe!< geschrien, denn sie hat nie von ihren Eltern Hilfe bekommen können. Sie war so verbissen und eifrig damit beschäftigt, ihnen zu helfen, daß sie nicht fühlen konnte, daß sie selbst Hilfe brauchte.

Warum hatte sie in dem Traum nicht geschrien? Wegen der Hoffnung. Hätte sie geschrien und niemand wäre gekommen, dann wäre alles verloren gewesen — sie hätte ihre äußerste Hilflosigkeit und die Tatsache empfinden müssen, daß ihr niemand in ihrem Leben helfen würde. Daß sie nicht schrie, bewahrte sie vor dieser Erkenntnis. Als sie dann in meinem Sprechzimmer schrie, empfand sie diese entsetzlichen Gefühle von Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Daß sie vorher nicht geschrien hatte, ließ sie weiterkämpfen (und hoffen). Außerdem blieben dabei ihre Gefühle verhüllt. Das Schreien durchbrach die irreale Hülle und trug dazu bei, sie auf den Weg zur Realität zu bringen.

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Viele Neurotiker sind so gut in Deckung, daß sie im Traum niemals dem Schreien nahekommen. Tatsächlich erinnern sie sich kaum ihrer Träume, weil die Gefühle und deren Symbole so tief verschüttet sind. Aber Neurotiker sind ein wandelnder Schrei. Wir schreien auf verfeinerte Weise. Sind wir unterwürfig, ist es der Schrei, sanft behandelt zu werden; reden wir ständig, ist es der Schrei um Aufmerksamkeit.

Wie aus alledem ersichtlich, ist Neurose nicht lediglich mangelnde soziale Anpassungsfähigkeit. Ob jemand neurotisch oder nicht neurotisch ist, können wir nicht danach beurteilen, ob der Betreffende beruflich vorankommt. Ein tagsüber gut funktionierender Mensch kann Alpträume haben, die beredtes Zeugnis ablegen für seine Neurose. Aus diesem Grunde erscheinen Testreihen über soziale Anpassung, die angeblich Neurosen aufzeigen, irrelevant, denn sie spiegeln nur Tagesverhalten wider.

Die Tiefe des Urschmerzes, die Undurchlässigkeit des Abwehrsystems, die Nähe zu den Gefühlen — all das läßt sich gewöhnlich nach den Traumsymbolen ermessen. Je mehr Urschmerz, um so wahrscheinlicher ist es, daß die Symbole komplex sind. Und je mehr Urschmerz, um so mehr Kampf wird es in den Träumen geben: unter Zäunen durchkriechen, sich aus einem Tunnel ausgraben, steile Berge erklimmen usw. Wenn die Gefühle trotz der Symbole während des Traums auftauchen, ist anzunehmen, daß der Betreffende ein dürftiges Abwehrsystem hat und seinen Gefühlen nahe ist; das ist dann ein leichter Fall in der Primärtherapie, und der Patient hat gute Aussicht, bald real (gesund) zu werden. 

Andererseits sind erfreuliche Träume bei einem Neurotiker verdächtig. Zum Beispiel der wiederkehrende Traum vom Fliegen und Sich-Frei-Fühlen. Der Urschmerz, der hinter diesem erfreulichen, schwebenden Gefühl lauert, kann wie eine Boa constrictor sein. Statt zu träumen, er sei der Gefesselte Prometheus, was realer wäre, denn es wäre ein Zeichen, daß der Neurotiker den beengenden Gefühlen nahe ist, weisen seine Träume von Freiheit auf einen Bruch hin, auf die Abspaltung seines realen, niedergehaltenen Selbst. Ein Traum, in dem versucht wird, die Fesseln aufzuknoten, wäre ein Hinweis, daß der Träumer seinen realen Gefühlen näher ist.

Wie genau weist ein Symbol auf ein Gefühl hin ? Betrachten wir ein paar Beispiele. Wenn ein Kind seine Baby-Bedürfnisse verleugnet und versucht, sich erwachsen zu benehmen, um seine babyhaften Eltern mit ihren infantilen Bedürfnissen zu erfreuen, dann träumt es vielleicht, es werde von einem Heer von Dienern bedient.

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Wenn ein Kind tagtäglich die Auseinandersetzungen seiner Eltern über Haushaltsausgaben mitanhören muß, wenn es gezwungen wird, sich sein Taschengeld zu verdienen und ihm Aufgaben übertragen werden, damit es ständig beschäftigt sei, dann wird es vielleicht träumen, daß es ohnmächtig wird, damit ein Krankenwagen kommt und es ins Krankenhaus bringt, wo es gut versorgt wird. Es träumt das, ohne überhaupt zu wissen, was es eigentlich empfindet, nämlich: »Hört auf, laßt mich ausruhen und hetzt mich nicht immer.« Sein System versucht ihm mit seinen geistigen Symbolen zu sagen, was es braucht. Wir müssen auf diese Symbole sorgfältig achten.

Symbolische Träume (ebenso wie symbolische Drogentrips oder jedes andere symbolische Verhalten) treten so lange auf, wie der Urschmerz vorhanden ist. Sie sind ein wichtiger Hinweis nicht nur auf den Grad der Neurose, sondern auch auf das Ausmaß der therapeutischen Besserung. Traumsymbolik ist etwas, das gewöhnlich nicht >frisiert< werden kann, denn die Patienten wissen nicht, daß Symbole etwas bedeuten. Selbst wenn sie es wüßten, werden sie gewöhnlich nicht wissen, wie die Komplexität des Symbols einzustufen und der Zusammenhang mit dem Grad der Neurose herzustellen ist. Ein Patient, der behauptet, er fühle sich besser und funktioniere gut, und dann von einem höchst symbolischen Traum berichtet, ist vielleicht nicht so gesund, wie er glaubt.

Die Gefühle in einem Traum sind der realste Teil der Person. Es ist verlockend, diese Gefühle als etwas Fremdes abzutun, weil sie in einem so irrealen Traumkontext auftreten. Es ist offenkundig, daß es keine Nazis gibt, die uns verfolgen, oder Revolver, die auf uns schießen, aber die Furcht, die diese nächtlichen Geschichten notwendig machte, ist durchaus real. Sonst wäre sie nicht da und würde uns ganz gewiß nicht aufwecken.

Die reale Furcht ist es, die einen Träumer dazu bringt, seine Ängste in Nazi-Uniformen zu kleiden, ebenso wie es ein realer Schrecken ist, der den Paranoiker veranlaßt sich einzubilden, daß Leute an der Straßenecke gegen ihn konspirieren. Da der Träumer und auch der Paranoide das reale Gefühl nicht zu empfinden vermögen, projizieren sie ihre Ängste auf etwas Scheinbares. Der paranoide Wahn und der symbolische Traum versuchen beide, ein unerklärliches Gefühl rational zu machen (ihm wieder eine Begründung zu verleihen): »Der Grund, warum ich Angst habe, ist, daß die Nazis hinter mir her sind.«

Der Unterschied zwischen dem Wahn und dem neurotischen Traum besteht darin, daß der Paranoide seinen Traum während des Tages erlebt. Er hält seine Symbole für real. Der Neurotiker weiß, daß seine Symbole (Nazis) irreal sind. Wenn jemand ins Sprechzimmer eines Therapeuten käme und dem Arzt erklären würde, die Nazis seien hinter ihm her, dann würde man an seinem gesunden Verstand zweifeln. Wenn er jedoch hinzufügt: »Das habe ich geträumt«, dann ändert sich die Diagnose.

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Viele Neurotiker leiden häufig unter Alpträumen. Mir ist der Gedanke gekommen, daß sie in gewissem Sinn, wenn sie abends schlafen gehen und ihre Abwehr nachläßt, immer wieder dem Wahnsinn nahekommen. Es ist kein Wunder, daß sie sich vor dem Schlafengehen furchten. Diese Alpträume scheinen indes genug Spannung abzuleiten, um zu verhindern, daß die Patienten tagsüber wahnsinnig sind. Wer an übermäßigem Urschmerz leidet, vermag seinen Wahnsinn oft nicht auf die Nachtstunden zu beschränken.

Der folgende Alptraum zeigt uns, wie Verhaltensweisen im Schlaf und im Wachzustand einander fortsetzen:

»Als ich gestern glaubte, alles gehe gut, rief mich der Direktor meiner Schule zu sich, weil sich die Eltern eines meiner Schüler über irgend etwas beschwert hatten. Obwohl ich wußte, daß die Mutter eine chronische Nörglerin ist und ihre Beschwerde nicht berechtigt war, regte ich mich auf. Ich war den ganzen Tag über erregt und konnte es nicht abschütteln. Ich wußte nicht, was los war, aber als ich ins Bett ging, war ich voller Spannung.

Und das habe ich geträumt: Ich fahre mit dem Wagen auf einer schmalen, kurvenreichen Straße. Plötzlich fährt ein Wagen seitlich in meinen hinein, als ich gerade glaubte, ich sei in Sicherheit. Es gelingt mir weiterzufahren, aber jetzt bin ich in einem engen Tunnel mit einer Haarnadelkurve nach der anderen. Bei jeder Kehre kollidiere ich mit der Mauer. Es kommt mir vor wie eine Geisterbahn. Ich kann es einfach nicht verhindern, daß ich dauernd gegen die Mauer bumse. Ich schaue aus dem Fenster und sehe, daß eine Polizistin auf einem Motorrad mich beobachtet und bloß darauf wartet, mir einen Strafzettel zu verpassen. Ich kann ihr nicht entkommen. Sie fährt mir nach und beobachtet, wie ich ununterbrochen an den Mauern scharre. Ich bin wirklich in Angst und Schrecken. Plötzlich wache ich auf und bin überaus erleichtert, daß ich aus dem Tunnel heraus bin. Was für eine Erleichterung zu wissen, daß es nicht wahr ist.«

Es ist wahr. Der Gefühlsteil jedes Alptraums ist wahr. Nicht wahr ist der Kontext, das geistige Modell, das sie aus dem Fühlen heraus erfand. Ich ließ sie sich noch einmal in den Alptraum versetzen, und als sie ihn noch einmal erzählte, legte ich ihr eine Maske über die Augen, als ob sie ihn noch einmal erlebte. Derselbe Schrecken steigt in ihr auf. Ich sage ihr, sie soll sich von dem Schrecken überwältigen lassen. Gleich ist sie ganz erregt und schlägt auf der Couch um sich. Sie beginnt von ihrer Kindheit zu sprechen. »Ich konnte lange brav sein, als ich klein war, aber ein falscher Schritt, und schon gab es bei meiner Mutter unweigerlich eine Katastrophe.« Sie erzählte einen Vorfall aus ihrer Kindheit, als sie alles tadellos erledigt hatte, das ganze Haus geputzt und das Geschirr abgewaschen hatte, aber aus Versehen spritzte sie ein paar Tropfen Parfüm auf ein Möbelstück.

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Ihre Mutter war wütend und schickte sie auf ihr Zimmer. Sie war deprimiert, denn sie hatte sich solche Mühe gegeben. Sie kommt wieder auf den Traum zurück. »Oh, jetzt weiß ich es. Als ich mit dem Wagen gegen diese Mauern prallte, war es genau wie das, was zu Hause immer schief ging, so sehr ich mich auch bemühte. Diese >Mutter<-Polizistin hat immer unermüdlich darauf gewartet, daß ich einen verhängnisvollen Fehler begehe. Wie brav ich auch war, irgend etwas lauerte immer im Hintergrund (wie im Traum), um alles zu verderben.« Dann stellte sie die Verbindung zu den Geschehnissen in der Schule her, wo gerade in dem Augenblick, als sie glaubte, daß sie sich als Lehrerin bewähre, jemand alles kaputtmachen mußte. »Es ist alles dasselbe«, sagte sie. »Die Schule, der Traum — mein Leben!« Jetzt spürt sie diese lebenslänglichen Kränkungen und schreit: »Sei nicht böse, Mutter, ich bin nicht schlecht; verdirb mein Leben nicht!« Sie erlebt die Schule, den Traum und ihr Leben in einem entsetzlichen Gefühl wieder - die Angst vor ihrer Mutter, die ihr Leben so einzwängte, bis sie alles Lebendige daraus verbannte.

Die Situation in der Schule löste den Traum aus. In beiden Fällen war das Fühlen unbewußt. Es ist recht verblüffend, wenn man sich überlegt, daß unsere Systeme sogar im Schlaf bewirken, daß wir uns bedrohlicher Gefühle nicht bewußt werden, aber der menschliche Organismus ist ein Wunder. Der Alptraum ist eine genaue Allegorie der Schulsituation bei Tage, wo erst alles gut geht und dann schlecht geht und alles verpatzt wird. Wie versteht es der Körper, eine so perfekte Traumallegorie hervorzubringen, wenn der Verstand (oder ein Teil von ihm) sich des zugrundeliegenden Gefühls völlig unbewußt ist? Ich glaube, daß symbolische Prozesse des irrealen Systems die unbewußten, automatischen und notwendigen Kunstgriffe sind, um den Organismus zu schützen.

Der Alptraum dieser Frau war eine Fortsetzung des als Spannung empfundenen Schreckens, den sie in der Schule bekam. Das Gefühl brachte einen Traum hervor, um mit diesem Schrecken fertigzuwerden und ihn hoffentlich aufzulösen. Vielleicht konnte sie der Polizistin im Traum entkommen? Nein. Neurotiker können das nie. Warum? Warum kann diese Frau der Polizistin im Traum nicht entkommen? Weil die realen Gefühle eines ganzen Lebens die Polizistin festhalten. Die Polizistin war das Symbol für die Furcht meiner Patientin. Manchmal hatte sie auch Alpträume von einer Platzanweiserin im Kino, die sie erwischte, als sie sich hineingeschmuggelt hatte. Die Platzanweiserin erwischte sie immer, wie geschickt sie es auch anstellte, weil sie nicht von ihr loskommen konnte, ehe sie den Schrecken nicht tatsächlich aufgelöst (gefühlt) hatte.

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Ich glaube, das ist die Erklärung, warum wir in unseren Alpträumen nicht fliehen können, warum unsere Füße und Beine schwer wie Blei sind, wenn wir vor einem Feind davonlaufen wollen, warum wir endlos verfolgt werden - weil wir von nicht endenwollenden Urgefühlen verfolgt werden, sie sie durch ein Urerlebnis in der Wirklichkeit ein Ende nehmen. Wir sind so lange dazu verurteilt, Alpträume zu haben, wie diese Gefühle nicht aufgelöst sind. Jede Therapie, die einen Patienten entläßt, der dann noch Alpträume hat, hat diese Gefühle nicht aufgelöst und daher die Basis des symbolischen, neurotischen Verhaltens nicht erreicht.

Im Fall der Lehrerin ist zu erwähnen, daß sie automatisch aufwachte, wenn das Gefühl im Traum zu stark war, um es länger zu ertragen. Das meine ich, wenn ich sage, daß sie sich bemühte, sich eines unerträglichen Gefühls nicht bewußt zu werden. Das Bewußtsein - und das folgende neurotische Verhalten - abzuschalten, scheint reflexiv zu sein. Sie wachte auf, um ihren Abwehrmechanismus wieder herzustellen. Früher hat sie nie gewußt, daß sie solche Angst vor ihrer Mutter hatte. Sie wußte es nicht, weil sie sich so befleißigte, Mutters >braves Mädchen< zu sein. Sich tadellos zu benehmen und lieb zu sein war die Art und Weise, wie sie die Furcht (die bewußte Furcht) vor ihrer Mutter umging. Derselbe Abwehr­mechanis­mus funktionierte in der Schule gewöhnlich gut, weil sie als Lehrerin peinlich genau war, saubere Tafel, Bücher an Ort und Stelle und Schüler <unter Kontrolle>. Ihr Abwehrmechanismus begann abzubröckeln, als ein Außenstehender sich beschwerte.

Ein Alptraum ist also nicht die Furcht vor einem Traumgegenstand; in diesem Fall keine Furcht vor >Polizistinnen<. Die Reaktion meiner Patientin sogar im Traum stand in keinem Verhältnis zu der Unannehmlichkeit, von einem Polizisten einen Strafzettel zu bekommen. Sie reagierte auf etwas Wahres — lebenslänglichen Schrecken und Angst. Auf die Beschwerde der Mutter in der Schule reagierte sie gleichfalls zu stark. Diese Beschwerde und der Traum waren symbolisch für Kindheitsgefühle. Nach ihrem Urerlebnis sagte sie: »Daß ich den Schrecken der Nacht fühlte, half mir, den Schrecken jedes Tages zu verstehen.« Ihr Alptraum, bei Tage und bei Nacht, hörte auf.

Schrecken oder Urschmerzen jeder Art zu empfinden, bewirkt, daß sie für immer verschwinden, eben weil sie empfunden wurden. Sind sie einmal empfunden, ist der Zusammenhang einmal hergestellt, dann ist es vorbei.

Es ist logisch, daß Neurotiker unruhig schlafen — gestört durch reale Gefühle. Derselbe Urschmerz, der sie tagsüber antreibt, zwingt sie, Traumgestalten hervorzubringen, die sie des Nachts beschäftigt halten. Kein Wunder, daß der Neurotiker beim Aufwachen häufig erschöpfter ist als beim Zubettgehen! Er war die Nacht über eifrig damit beschäftigt, seine Gefühle abzuwehren.

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Das Tun seiner Traumgestalten - sagen wir, klettern - erzeugt Muskelreaktionen während des Schlafs, so daß er in mancher Hinsicht tatsächlich die halbe Nacht geklettert ist. Der arme Neurotiker ruht sich einfach nicht aus. Er wacht müde auf und ist kaum imstande, den Tag durchzustehen; das wiederum erzeugt mehr Angst und mehr Probleme, die sich dann in seinen Schlaf einschleichen und ihn ganz durcheinanderbringen.

Betrachten wir ein paar Träume, um ihre Symbolik zu untersuchen: »Ich wohne in meinem jetzigen Haus, und mein Vater kommt zu Besuch. Wir sind im ersten Stock. Er küßt mich auf die Stirn, ich falle hin und schlage mir das Knie auf. Der Riß wird schlimmer, und Mutter ist da und zankt mit dem Vater, weil er so ungeschickt war.« In diesem Traum sind die Menschen zwar real, aber nicht die Situation. Symbolisch ist die Bedeutung der Situation. Das Gefühl des Patienten im Traum war: »Vermutlich wußte ich immer irgendwie, daß es für mich eine Spaltung bedeutet, wenn ich Pappis Liebe akzeptierte. Mutter und ich schienen einen Pakt geschlossen zu haben, wonach wir beide Pappi demütigten. Vermutlich habe ich ihn auch gedemütigt, damit sie mich liebte. Pappi zu lieben bedeutete, daß ich die Hoffnung auf Mutters Liebe aufgeben mußte.«

Der zweite Traum wurde einen Monat nach dem ersten Urerlebnis geträumt:

»Ich räume irgend etwas mit Janov auf. Ich habe Schnitte oder Narben an den Händen, aber sie sind mit einer Wachsschicht bedeckt. Ich sage Janov, ich könne meine Hände nicht bewegen, weil sie geschwollen sind. Er sagt, ich könne es doch. Ich versuche, die Schnitte mit Mercurochrom zu bestreichen, aber es geht nicht. Das Wachs stößt es ab. Ich werde mir darüber klar, daß die Narben ein Symbol alter Verletzungen sind, die mich immer noch davon abhalten, ganz ich selbst zu sein. Ich weiß, ich kann es nicht mehr vermeiden. Ich streife das Wachs ab und kann meine Hände gebrauchen.«

Hier sehen wir weniger Symbolik, und die Bedeutung des Symbols wird während des Traums erkannt. Es scheint eine Mischung von Bewußtheit und Unbewußtheit zu sein. Der Patient erkennt sogar im Schlaf, daß der Kampf irreal ist, und berichtigt ihn. In kurzer Zeit, vielleicht in ein paar Monaten, ist zu erwarten, daß alle Überbleibsel vom Kampf verschwinden. Die Träume des Patienten werden dann so unverblümt und direkt sein wie sein Verhalten im Wachzustand.

Ein letzter Traum:

»Ich arbeite im Garten mit meinem Vater. Mutter ruft uns mißmutig zum Abendessen. Das Essen ist trübsinnig. Alles ist gedämpft, still und tot. Mein Vater versucht einen Witz zu erzählen, und meine Großmutter lacht entsetzlich und entblößt dabei ihre falschen Zähne. Meine Mutter sieht Großmutter hoffnungsvoll an. 

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Ich erkenne, daß Mutters Mutter auch nicht lieben kann. Plötzlich geht mir ein Licht auf. Ich sehe die Familie als leere Hülle, die sie ist. Es ist alles so leblos und lustlos. Ich fange an zu weinen, entschuldige mich und gehe in die Küche. Das Abendbrot ist fertig, aber keiner rafft sich auf, es zu servieren. Ich weine nur noch mehr. Sie sind alle zu tot, um sich aufzuraffen. Mutter fragt: <Hat er geweint?> Vater sagt: <Nein> Ich renne nach oben, schließe meine Tür ab und suche ein Stück Papier, um den Traum aufzuschreiben; ich weiß, daß er wichtig ist. Ich höre, daß Vater unten <Down Upon the Swanee River> spielt. Ich weine und denke, für mich gibt es nirgends ein Zuhause.«

In diesem Traum gibt es sehr wenig Symbolik. Die Situation ist unmittelbar, und die Gefühle in dieser Situation spiegeln die genauen Gefühle des Träumers über sich selbst und sein Leben wider. Er begreift sogar während des Traums, was er enthüllt, und der Traum erklärt sich selbst. Es scheint kein Labyrinth von Symbolen da zu sein, durch das man sich hindurcharbeiten muß. Der Träumer empfindet die Leere, den falschen Schein seines Lebens, und daß auch sein Vater versuchte, seine realen Gefühle zu vertuschen.

 

   Zusammenfassung   

 

Wenn jemand kein gequältes Selbst hat, wenn er eine direkte Beziehung zu seinen Gefühlen hat, dann sehe ich keinen Grund, warum er sie symbolisieren sollte. Aus ein und demselben Grunde haben fortgeschrittene primärtherapeutische Patienten keine symbolischen Träume und keine symbolischen LSD-Trips — es ist kein Urschmerz da, und es besteht kein Bedürfnis nach symbolischer Tarnung. Wenn sie heute Ärger haben, dann werden dadurch nicht alle Schmerzen ausgelöst, die sich in die Träume der normalen Person einschleichen, dann es gibt keine unaufgelösten seelischen Verletzungen, die sich mit der Gegenwart vermischen.

Es liegt auf der Hand, daß es keine universellen Symbole gibt, ebenso wie es kein Symptom mit universeller Bedeutung gibt. Symbole sind Ableitungen von bestimmten Gefühlen eines Individuums. Zwei Menschen könnten denselben Traum haben, doch hätte dieser Traum dann sehr unterschiedliche Bedeutungen.

Postprimäre Patienten brauchen weniger Schlaf und berichten, daß ihr Schlaf erholsamer sei und sie weniger träumen. Ein Patient meinte: »Ich gehe jetzt ins Bett und schlafe, statt die Nacht mit Träumen zu verbringen.«

Hier eine kurze Zusammenstellung von Aussagen einiger meiner postprimären Patienten über ihren Schlaf und ihre Träume. Unabhängig voneinander behaupten sie, daß sehr tiefer Schlaf meistens neurotischer Schlaf sei, denn >wie ein Sack schlafen< sei eine Abwehr sogar gegen die Symbole in Neurotikerträumen.

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Sie glauben, daß sehr tiefer Schlaf totale Verdrängung und ein eingeschlossenes Abwehrsystem bedeutet. Ein Patient drückte es so aus: »Früher hatte ich, wenn ich schlief, gleichsam eine dicke Decke über meine Bewußtheit ausgebreitet. Jetzt schlafe ich unter einem leichten Gazeschleier.« Er glaubte, daß sein tiefer Schlaf, aus dem er oft müder aufwachte als aus leichterem Schlaf, seinem weitgehend unbewußten Wachzustand entsprach (in dem er sich weder seiner selbst noch der Welt bewußt war). Er berichtete, daß er früher glaubte, Schlaf sei Unbewußtheit, während er Schlaf jetzt als Ausruhen ansieht. Die meisten Patienten beschreiben diesen Zustand als <Überbewußtheit>. Kurz, nichts ist mehr unbewußt.

»Es mag sein«, sagte ein Patient, »daß wir in unserem Denken über Schlaf gespalten waren und ihn als etwas vom Wachzustand Getrenntes ansahen.« Man fragt sich, ob die Polarität von Schlaf und Wachzustand uns davon abgehalten hat zu erkennen, daß beide einfach verschiedene Aspekte desselben Seinszustands sind und nicht zwei gesonderte Entitäten, die nur irgendwie mystisch miteinander verbunden sind.

Bei all ihren täglichen Kämpfen stellen Amerikaner immer noch fest, daß ihr Schlaf gestört sei. Die Louis-Harris-Meinungsbefragung* zeigte, daß mehr als ein Drittel der Bevölkerung besorgt ist wegen schlechten Nachtschlafs. Fünfundzwanzig Prozent dieser Menschen fühlen sich zu erschöpft, um morgens aufzustehen. Dieselbe Meinungsbefragung ließ erkennen, daß über die Hälfte der Bevölkerung sich zeitweise einsam fühlt und deprimiert ist, und 23 Prozent bekannten, daß sie <emotional gestört> seien. Schwer arbeiten befreit sie von einigen Gefühlen, die Kinder anschreien hilft ein bißchen weiter, Zigaretten und Alkohol leiten noch mehr ab, und trotzdem besteht immer noch ein Bedürfnis nach Beruhigungsmitteln und Schlaftabletten.

In einer interessanten Untersuchung, über die ein Mitglied eines Forscherteams der Universität von Kalifornien in Los Angeles** auf einer Tagung über Gehirn-Physiologie berichtete, wurde festgestellt, daß diejenigen, die das Rauchen aufgeben, mehr - und intensiver - träumen. Hier sehen wir den Beweis für die Hypothese der Primärtheorie über Träume und die Freisetzung von Spannung. 

Wenn spannungsmildernde Mittel abgesetzt werden, übernehmen Träume eine doppelte Last. Umgekehrt läßt die Schlafforschung erkennen, daß diejenigen, die Schlaftabletten nehmen, um fest zu schlafen, weniger träumen als ohne Tabletten. Aber die Nachwirkungen, wenn die Freisetzung im Traum unterbunden wird, sind darin zu sehen, daß der Betreffende reizbarer und bedrückter ist und mehr spannungs­mildernde Mittel wie das Rauchen gebraucht. Das neurotische System sucht sich, kurz gesagt, schon einen Weg.

Wenn jemand, der infolge der Einnahme von Schlaftabletten nicht genügend träumt, die Tabletten absetzt, wird er mehr träumen, als er normalerweise täte. Und diese Träume sind bestürzender. Man kann eine Neurose nicht mit Medikamenten vertreiben. Sie kann für kurze Zeit gelindert werden, aber dann muß der Neurotiker einen Preis dafür bezahlen. Während des Tages eingenommene Beruhigungsmittel bedeuten also nur eine Hinauszögerung der unvermeidlichen schweren Depression und des möglichen Nervenzusammenbruchs, der bei Absetzung des Medikaments eintreten wird.

Der tiefere Sinn dessen, was ich sage, geht über Traum- und Schlafphänomene hinaus. Ich bin der Meinung, daß Pillen, wie sehr sie auch propagiert wurden, auf lange Sicht Gemütskrank-heilen nicht ernstlich beeinflussen können. Sie tragen nur dazu bei, das reale Selbst zu unterdrücken, weil sie mehr inneren Druck und mehr ernstliche Neurose hervorrufen. Pillen wirken wie konditionierende Techniken, die durch sanfte Elektroschocks dazu beitragen, <schlechtes> Verhalten zu unterdrücken. 

Ist es nicht das, was Eltern auf die ihnen eigene naive, nicht-theoretische Weise tun, und ist das Ergebnis nicht eine tiefersitzende Neurose? Es gibt zum Beispiel Untersuchungen, die erkennen lassen, daß es mehr Herzanfälle im Schlaf als im Wachzustand gibt. Vielleicht bestehen dafür gute physiologische Gründe. Aber man muß sich fragen, ob die Einnahme von Beruhigungsmitteln bei Tage so viel Druck aufbaut, der sich im Schlaf durch Träume Luft machen muß, daß der verletzliche Herzkranke dem nicht standhalten kann.

Neurotiker haben Schlafschwierigkeiten, weil sie ständig durch Urschmerz aktiviert werden, und diese Aktivierung ist das Gegenteil von Schlaf. Die Einnahme von Beruhigungsmitteln und Schlaftabletten ist ähnlich, wie wenn man einen auf großer Flamme kochenden Topf mit einem dichtschließenden Deckel versieht. Zuletzt wird irgendein Teil des Systems, wenn nicht der ganze Organismus versagen.

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* Los Angeles Times, 19. November 1968.   

**  Los Angeles Times, 16. September 1969.

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