Inhalt
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Tomasz
Konicz: Wenn die Wirtschaft nicht mehr wächst. Wie
Deutschlands Medien und Ökonomen mit der Tatsache der säkularen
Stagnation des spätkapitalistischen Weltsystems umgehen.
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Ludger
Eversmann: Die Digitale Dinge-Allmende.
Die materiellen Existenzbedingungen neuer höherer
Produktionsverhältnisse werden gerade ausgebrütet im Schoß der
alten Gesellschaft, man muss sie nur auch als solche erkennen.
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Michael
Albert und Florian Zollmann: Parecon - Partizipatorische
Ökonomie. Welche Institutionen können zivile Werte im
Wirtschaftsalltag der Menschen verankern und eine Veränderung der
Gesellschaft bewirken?
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Jürgen
Neumann: Welche Wege führen aus der Krise? Hat der
Kapitalismus noch eine Chance oder müssen wir uns auf die Suche nach
Alternativen begeben?
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Stefan
Meretz: Grundrisse einer freien
Gesellschaft. Andreas Exner: Es rettet uns keine höhere
Technologie. Die Voraussetzung für eine neue Gesellschaft liegt in
den "neuen" Menschen, die eine postkapitalistische
Hochtechnologie nutzen.
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Ludger
Eversmann: Schafft volkseigene "Infofakturen"! Von
einem neuen Paradigma der Produktion zu einem neuen Paradigma der
Ökonomie
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Richard
Wolff: Demokratisierung der Unternehmen statt
Staatsinterventionismus. Die Linke braucht neue Ansätze und Visionen,
um erfolgreich in der gegenwärtigen Krise agieren zu können
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Abdullah
Öcalan: Demokratischer Konföderalismus. Das Projekt der
"demokratischen Moderne" ist ein Gegenentwurf zur
zentralistisch-bürokratischen Moderne
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Elke
Dangeleit: Das Modell Rojava. Die Erprobung einer direkten
kommunalen Demokratie mit emanzipatorischen Zügen stellt die
Systemfrage an die Staaten im Nahen Osten, daher rührt die
Gegnerschaft
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Ludger
Eversmann: Total Eclipse. Dämmerung des Kapitalismus, atomare
Katastrophe oder Morgendämmerung einer Neuen Zeit?
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Tomasz
Konicz: Die wunderbare Welt des Jeremy Rifkin.
Wie der Mainstream den Postkapitalismus diskutiert, ohne auch
nur eine Ahnung vom Begriff des Kapitals zu haben
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Arno
Klönne: Der Kapitalismus auf dem Rückzug? Teilen und
Kollaborieren statt Profitieren
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Christian
Siefkes: Peer Produktion. Wie im Internet eine neue
Produktionsweise entsteht
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Robert
Kurz: Marxsche Theorie, Krise und Überwindung des
Kapitalismus. Fragen und Antworten zur historischen Situation
radikaler Gesellschaftskritik
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W.
Paul Cockshott, Allin Cottrell: Planungskonzepte für eine
sozialistische Ökonomie. Grundzüge eines Systems, das
Konsumentenwünsche erfüllen kann und gleichzeitig die Ökonomie zu
sozialer Gerechtigkeit und Umweltverträglichkeit führt
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Reinhard
Jellen: "Do-It-Yourself-Urbanismus"
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Hanno
Rauterberg über neue Tendenzen des Stadtlebens
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Lars
Lange: Die Energiewende ist vollbracht. Jetzt brauchen wir die
Entwicklung einer Postwachstumsstrategie
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Elisabeth
Voß: Die schöne neue Shareconomy und ihre Schattenseiten
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Norbert
Rost: Postwachstumsökonomie. Vom
"Negativzins" in der Haben-Gesellschaft
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Dem
Denken von Alternativen zur kapitalistischen Dauerkrise stellen sich
ungeheure Hindernisse in den Weg.
Die
lückenlose Dichte kapitalistischer Vergesellschaftung errichtet in einem
jeden Insassen der globalen kapitalistischen Tretmühle
ein regelrechtes Gedankengefängnis.
Wenn
es kein nicht-kapitalistisches "Außen" mehr gibt, wenn alle
Gesellschaftsfelder und Nischen bis hin zur Subkultur von dem
kapitalistischen Kosten-Nutzen-Kalkül okkupiert sind, dann gewinnt der
berüchtigte "stumme Zwang der Verhältnisse" den
Anschein eines Naturverhältnisses.
Wie
schwer der Ausbruch aus diesem Gedankengefängnis ist, dessen Gitterstäbe
gerade aus den alltäglichen Begriffen und Kategorien bestehen, beweisen
die Postkapitalismus-Debatten, die angesichts der eskalierenden
Systemkrise nun auch den Mainstream der Massenmedien erfasst haben.
Gepriesen und propagiert wird überall derzeit das Sharing als alternative
Wirtschaftsweise.
Aber
es ist in Wirklichkeit oft nur eine Variante der Prekarisierung und des
Lohndumping, von dem die kommerziellen Anbieter der
"Share-Economy" profitieren. Hier findet ein bloßes Rebranding
des Spätkapitalismus statt.
Und
dennoch ist eine ernsthafte und tief greifende öffentliche Diskussion von
Systemalternativen zum krisengeplagten Spätkapitalismus schlicht
überlebensnotwendig.
Das
vorliegende eBook soll einen Beitrag zur Vertiefung dieser
überlebensnotwendigen und notwendig kontroversen Debatte leisten.
Es
geht aber auch darum, die hinter diesen massenmedialen Schlagworten
stehenden Konzepte ernst zu nehmen, sie mit konkreter Begrifflichkeit
auszufüllen, und so deren Missbrauch durch Marketingstrategen der
kommerziellen "Share-Economy" vorzubeugen.
Es
gilt, Begriffe wie Share-Economy, Peer-Production, Degrowth,
Postwachstumsökonomie oder Allmende dem Medienzirkus streitig zu machen,
um ihre totale Aushöhlung und Entwertung zu verhindern.
(Tomasz
Konicz) |