Thomasz Konicz, Florian Rötzer (Hg.)

 

Aufbruch ins Ungewisse

 

Auf der Suche nach Alternativen zur kapitalistischen Dauerkrise

 

Aufsatzsammlung

 

 

2014

Konicz 2014: Aufbruch ins Ungewisse. Auf der Suche nach Alternativen zur kapitalistischen Dauerkrise

DNB.Buch

 

detopia

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Utopiebuch

 

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Inhalt

  • Tomasz Konicz: Wenn die Wirtschaft nicht mehr wächst. Wie Deutschlands Medien und Ökonomen mit der Tatsache der säkularen Stagnation des spätkapitalistischen Weltsystems umgehen.

  • Ludger Eversmann: Die Digitale Dinge-Allmende. Die materiellen Existenzbedingungen neuer höherer Produktionsverhältnisse werden gerade ausgebrütet im Schoß der alten Gesellschaft, man muss sie nur auch als solche erkennen.

  • Michael Albert und Florian Zollmann: Parecon - Partizipatorische Ökonomie. Welche Institutionen können zivile Werte im Wirtschaftsalltag der Menschen verankern und eine Veränderung der Gesellschaft bewirken?

  • Jürgen Neumann: Welche Wege führen aus der Krise? Hat der Kapitalismus noch eine Chance oder müssen wir uns auf die Suche nach Alternativen begeben?

  • Stefan Meretz: Grundrisse einer freien Gesellschaft. Andreas Exner: Es rettet uns keine höhere Technologie. Die Voraussetzung für eine neue Gesellschaft liegt in den "neuen" Menschen, die eine postkapitalistische Hochtechnologie nutzen.

  • Ludger Eversmann: Schafft volkseigene "Infofakturen"! Von einem neuen Paradigma der Produktion zu einem neuen Paradigma der Ökonomie

  • Richard Wolff: Demokratisierung der Unternehmen statt Staatsinterventionismus. Die Linke braucht neue Ansätze und Visionen, um erfolgreich in der gegenwärtigen Krise agieren zu können

  • Abdullah Öcalan: Demokratischer Konföderalismus. Das Projekt der "demokratischen Moderne" ist ein Gegenentwurf zur zentralistisch-bürokratischen Moderne

  • Elke Dangeleit: Das Modell Rojava. Die Erprobung einer direkten kommunalen Demokratie mit emanzipatorischen Zügen stellt die Systemfrage an die Staaten im Nahen Osten, daher rührt die Gegnerschaft

  • Ludger Eversmann: Total Eclipse. Dämmerung des Kapitalismus, atomare Katastrophe oder Morgendämmerung einer Neuen Zeit?

  • Tomasz Konicz: Die wunderbare Welt des Jeremy Rifkin. Wie der Mainstream den Postkapitalismus diskutiert, ohne auch nur eine Ahnung vom Begriff des Kapitals zu haben

  • Arno Klönne: Der Kapitalismus auf dem Rückzug? Teilen und Kollaborieren statt Profitieren

  • Christian Siefkes: Peer Produktion. Wie im Internet eine neue Produktionsweise entsteht

  • Robert Kurz: Marxsche Theorie, Krise und Überwindung des Kapitalismus. Fragen und Antworten zur historischen Situation radikaler Gesellschaftskritik

  • W. Paul Cockshott, Allin Cottrell: Planungskonzepte für eine sozialistische Ökonomie. Grundzüge eines Systems, das Konsumentenwünsche erfüllen kann und gleichzeitig die Ökonomie zu sozialer Gerechtigkeit und Umweltverträglichkeit führt

  • Reinhard Jellen: "Do-It-Yourself-Urbanismus"

  • Hanno Rauterberg über neue Tendenzen des Stadtlebens

  • Lars Lange: Die Energiewende ist vollbracht. Jetzt brauchen wir die Entwicklung einer Postwachstumsstrategie

  • Elisabeth Voß: Die schöne neue Shareconomy und ihre Schattenseiten

  • Norbert Rost: Postwachstumsökonomie. Vom "Negativzins" in der Haben-Gesellschaft

Dem Denken von Alternativen zur kapitalistischen Dauerkrise stellen sich ungeheure Hindernisse in den Weg.

Die lückenlose Dichte kapitalistischer Vergesellschaftung errichtet in einem jeden Insassen der globalen kapitalistischen Tretmühle ein regelrechtes Gedankengefängnis.

Wenn es kein nicht-kapitalistisches "Außen" mehr gibt, wenn alle Gesellschaftsfelder und Nischen bis hin zur Subkultur von dem kapitalistischen Kosten-Nutzen-Kalkül okkupiert sind, dann gewinnt der berüchtigte "stumme Zwang der Verhältnisse" den Anschein eines Naturverhältnisses.

Wie schwer der Ausbruch aus diesem Gedankengefängnis ist, dessen Gitterstäbe gerade aus den alltäglichen Begriffen und Kategorien bestehen, beweisen die Postkapitalismus-Debatten, die angesichts der eskalierenden Systemkrise nun auch den Mainstream der Massenmedien erfasst haben. Gepriesen und propagiert wird überall derzeit das Sharing als alternative Wirtschaftsweise.

Aber es ist in Wirklichkeit oft nur eine Variante der Prekarisierung und des Lohndumping, von dem die kommerziellen Anbieter der "Share-Economy" profitieren. Hier findet ein bloßes Rebranding des Spätkapitalismus statt.

Und dennoch ist eine ernsthafte und tief greifende öffentliche Diskussion von Systemalternativen zum krisengeplagten Spätkapitalismus schlicht überlebensnotwendig.

Das vorliegende eBook soll einen Beitrag zur Vertiefung dieser überlebensnotwendigen und notwendig kontroversen Debatte leisten.

Es geht aber auch darum, die hinter diesen massenmedialen Schlagworten stehenden Konzepte ernst zu nehmen, sie mit konkreter Begrifflichkeit auszufüllen, und so deren Missbrauch durch Marketingstrategen der kommerziellen "Share-Economy" vorzubeugen.

Es gilt, Begriffe wie Share-Economy, Peer-Production, Degrowth, Postwachstumsökonomie oder Allmende dem Medienzirkus streitig zu machen, um ihre totale Aushöhlung und Entwertung zu verhindern.

(Tomasz Konicz)

 

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