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4.  Unwahrscheinliche Welt  

Postman-1991

 

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Obwohl die »Sozialwissenschaft« offenkundig ein starker Verbündeter des Technopols ist und deshalb mit argwöhnischem Auge beobachtet werden muß, zolle ich ihr gelegentlich meinen Respekt, indem ich einige Kollegen mit einem kleinen Experiment behellige. Wie viele andere sozialwissen­schaftliche Experimente, beruht es auf Täuschung und dem Ausnutzen von Gutgläubig­keit. Am besten läßt es sich morgens durchführen, wenn ich einen Kollegen erblicke, der nicht im Besitz einer <New York Times> zu sein scheint.

»Hast du heute morgen die <Times> gelesen?« frage ich ihn. Wenn mein Kollege nun mit »Ja« antwortet, findet an diesem Tag kein Experiment statt. Antwortet er jedoch mit »Nein«, kann das Experiment weitergehen. »Du mußt dir heute unbedingt den Wissenschaftsteil ansehen«, sage ich. »Dort steht ein sehr interessanter Artikel über eine Untersuchung, die an der University of Minnesota durchgeführt wird.« — »Tatsächlich? Worüber denn?« ist die übliche Antwort. 

Die Zahl der Möglichkeiten, die sich an diesem Punkt bieten, ist fast unendlich, aber es gibt zwei, die besonders ergiebige Resultate bringen. Die erste: »Na ja, sie wollten herausfinden, was man essen soll, wenn man abnehmen will, und nun hat sich herausgestellt, daß man die normale Ernährungsweise am besten beibehält und sie nur durch drei Schokoladen-Eclairs am Tag ergänzt. Diese Eclairs enthalten offenbar einen besonderen Nährstoff — enkomisches Doxin, das die Kalorien mit einer unglaub­lichen Geschwindigkeit abbaut.«

Die zweite Version wechselt das Thema und die Universität: »An der Johns Hopkins University haben Neurophysiologen einen Zusammenhang zwischen Joggen und Intelligenzschwund aufgedeckt. Sie haben mehr als zwölfhundert Personen fünf Jahre lang getestet und dabei festgestellt, daß ihre Intelligenz statistisch signifikant in dem Maße abnahm, wie die Zahl der Stunden, in denen sie joggten, zunahm. Warum, weiß man nicht, aber die Sache an sich steht fest.«

Meine Rolle bei diesem Experiment besteht darin, irgend etwas ganz und gar Lächerliches und Unglaubwürdiges zu berichten. Wenn ich diese Rolle mit einer Mischung aus höflichem Ernst und kollegialer Vertraulichkeit spiele, kommen interessante  Ergebnisse zustande: ungefähr zwei Drittel meiner Opfer glauben, was ich ihnen erzähle, oder reagieren jedenfalls nicht mit Ungläubigkeit. Manchmal sagen sie: »Wirklich? Ist das denn möglich?« Manchmal zögern sie ihre Reaktion hinaus, indem sie erwidern: »Wo, sagtest du, wurde diese Untersuchung durchgeführt?« Aber manche sagen auch: »Weißt du, das habe ich auch schon gehört.« 

Aus Gründen, die selbst wieder eine Untersuchung wert wären, begegnen mir die deutlichsten Fälle von Leicht­gläubigkeit, wenn ich mich auf die <University of Minnesota> und die <Johns Hopkins University> berufe; <Stanford> und das <MIT> erbringen nur leidlich gute Resultate.

Aus diesen Ergebnissen lassen sich verschiedene Schlüsse ziehen, und einen von ihnen hat H.L. Mencken schon vor fünfzig Jahren formuliert: Eine Idee mag noch so dumm sein — man findet immer einen Professor, der sie gutheißt. Das ist nun zwar eher eine Anschuldigung als eine Erklärung, aber es spricht manches für sie. (Ich habe das gleiche Experiment übrigens auch mit Nicht-Professoren angestellt und ungefähr die gleichen Resultate erzielt.) Eine andere mögliche Schlußfolgerung hat George Bernard Shaw ebenfalls vor ungefähr fünfzig Jahren gezogen: der Mensch von heute ist genauso leichtgläubig wie der Mensch im Mittelalter. Im Mittelalter glaubte man mit unerschütterlicher Standhaftigkeit an die Autorität der Religion. Heute glauben wir mit unerschütterlicher Standhaftigkeit an die Autorität unserer Wissenschaft.

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Es gibt jedoch noch eine dritte Möglichkeit. Sie hängt mit der These von Shaw zusammen, steht aber quer zu ihr. Jedenfalls hilft sie uns, die beharrliche Macht des Technopols zu begreifen. Mir scheint, die Welt, in der wir leben, ist für die meisten von uns nahezu unbegreiflich. Es gibt kaum ein Faktum, weder in der Wirklichkeit noch in der Vorstellung, das imstande wäre, uns nachhaltig zu irritieren, denn wir verfügen nicht über ein umfassendes, konsistentes Bild der Welt, vor dem sich ein solches Faktum als nicht annehmbarer Widerspruch erweisen könnte.

Wir glauben, weil es keinen Grund gibt, nicht zu glauben. Und ich vermute, es hätte gar nicht meines komischen Ausflugs in die Randbezirke der Sozialwissenschaft bedurft, dem Leser dies plausibel zu machen. Unterstützt von einem Bildungssystem, dem seinerseits jede kohärente Weltsicht abhanden gekommen ist, raubt uns das Technopol die gesellschaftlichen, politischen, historischen, metaphysischen, logischen und geistigen Kriterien, um zu erkennen und zu ermessen, was unglaublich und unglaub­würdig ist.

Dies gilt vor allem für technische Fakten. Da dieses Buch eine Vielzahl von Fakten enthält, möchte ich das Vertrauen in sie nicht dadurch erschüttern, daß ich mein Experiment auf den Leser anwende. Aber wenn ich Ihnen mitteilen würde, daß das Papier, auf dem dieses Buch gedruckt ist, in einem speziellen Verfahren unter Verwendung der Haut von eingelegten Heringen hergestellt wurde — wie wollten Sie das bestreiten? Auf welche Gründe würden Sie sich berufen? Soviel Sie wissen — und soviel ich weiß —, könnte dieses Papier aus der Haut eines eingelegten Herings hergestellt worden sein. Und wenn nun außerdem noch ein Industriechemiker aufträte, die Tatsachen bestätigte und uns irgendein unverständliches Herstellungsverfahren schilderte (in dem natürlich reichlich enkomisches Doxin zur Verwendung gelangte), dann würden wir ihm vielleicht beide glauben. Oder wir würden jedenfalls nicht mit entschiedener Skepsis reagieren, denn wie die Wege des Herrn so sind auch die Wege der Technik geheimnis­voll und rätselhaft.

Vielleicht kann ich die Sache mit einem Vergleich deutlicher machen. Wenn man ein neues Kartenspiel nimmt und anfängt, die einzelnen Karten eine nach der anderen umzudrehen, gewinnt man eine recht gute Vorstellung davon, wie sie angeordnet sind. Wenn man vom Pik-As bis zur Pik-Neun gelangt ist, erwartet man als nächstes die Pik-Zehn.

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Wenn dann eine Eckstein-Drei auftaucht, ist man überrascht und fragt sich, was für ein seltsames Kartenspiel man da vor sich hat. Wenn ich Ihnen aber ein Kartenspiel gebe, das zwanzigmal gemischt worden ist, und Sie nun bitte, die Karten umzudrehen, dann erwarten Sie keine bestimmte Karte — eine Eckstein-Drei ist dann genauso wahrscheinlich wie eine Pik-Zehn. Wenn man kein Muster erwartet und keinen Grund hat, eine vorgegebene Ordnung anzunehmen, besteht auch kein Grund, auf irgendeine der auftauchenden Karten mit Skepsis oder auch nur mit Überraschung zu reagieren.

In einer Werkzeugkultur gleicht das System der Glaubensüberzeugungen einem neuen Kartenspiel. Gleichgültig, ob es sich um eine Kultur mit hohem oder niedrigem technologischen Standard handelt, stets verfügt sie über eine mehr oder minder umfassende, geordnete Weltsicht, die auf einer Anzahl von metaphysischen oder theologischen Grundannahmen beruht. Gewöhnliche Männer und Frauen begreifen vielleicht nicht ganz, wie sich die rauhe Wirklichkeit ihres Daseins in den großen, gütigen Plan des Universums fügt, aber sie zweifeln nicht daran, daß es einen solchen Plan gibt, und ihre Priester oder Schamanen sind imstande, ihn mit Hilfe von ein paar abgeleiteten Prinzipien wenn schon nicht als vollkommen rational, so doch als kohärent darzustellen.

Das Mittelalter bietet hierfür ein besonders klares Beispiel. Wie tröstlich muß es gewesen sein, wenn man sich von einem Priester die Bedeutung des Todes eines geliebten Menschen, die Bedeutung eines Unglücks oder eines Glücksfalls erklären lassen konnte. In einer Welt ohne Zufallsereignisse leben — in der, zumindest theoretisch, alles begreiflich war, in der jeder Naturvorgang von Sinn erfüllt war —, ist ein unwiederbringliches Geschenk der Theologie. Die Aufgabe der Kirche im vorneuzeitlichen Europa bestand darin, die Ordnung des Kartenspiels einigermaßen zu wahren, und deshalb versuchten Kardinal Bellarmin und andere Prälaten zu verhindern, daß Galilei es neu mischte. Bekanntlich gelang ihnen dies nicht, und mit dem Aufstieg der Technokratien begann sich die moralische und intellektuelle Kohärenz aufzulösen.

Was dabei verlorenging, war nicht sofort zu erkennen. Dem Niedergang der großen Welterklärung der Bibel, die bis dahin Antworten zu grundsätzlichen ebenso wie zu praktischen Fragen bereitgehalten hatte, entsprach der Aufstieg der großen Welterklärung des Fortschritts.

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Die Zuversicht derer, die an den Fortschritt glaubten, beruhte auf der Annahme, daß man Ziele und Zwecke menschlichen Strebens auch ohne das theologische Gerüst erkennen könne, das dem Gebäude des christlichen Glaubens Halt gegeben hatte. Wissenschaft und Technik waren die wichtigsten Instrumente des Fortschritts, und indem sie zuverlässige Informationen über die Natur anhäuften, würden sie, so hoffte man, dem Unwissen, dem Aberglauben und dem Leiden der Menschen ein Ende bereiten.

Wie sich herausstellte, ließen die Technokratien den Fortschritt mit seinen Verheißungen nicht im Stich. Spektakuläre Verbesserungen im Gesundheitswesen, in der Pharmakologie, im Verkehrswesen, in Produktion und Kommunikation wurden durch eine Flut von Informationen ermöglicht, die von solchen Institutionen hervorgebracht wurde, wie Francis Bacon sie sich vorgestellt hatte. Diese Informationen waren der Brennstoff der Technokratie — Informationen über den Aufbau der Natur ebenso wie über den Aufbau der menschlichen Seele.

Aber der Geist aus der Flasche, der die Information zur neuen Gottheit der Kultur erhob, war ein Betrüger. Er löste zwar das Problem der Informationsknappheit, deren Nachteile unübersehbar waren. Aber er warnte nicht vor der Informationsschwemme, deren Nachteile nicht so klar erkennbar waren. Das langfristige Ergebnis dieser Entwicklung — das Informationschaos — hat eine Kultur hervorgebracht, die dem gemischten Kartenspiel gleicht, von dem ich oben gesprochen habe. Merkwürdig ist allerdings, daß nur wenige bemerkt, geschweige denn begriffen haben, woher ihre Not rührt. Man braucht sich indessen nur zu fragen: Worin bestehen die Probleme im Nahen Osten oder in Südafrika oder in Nordirland? Liegt es am Informationsmangel, wenn diese Konflikte weiterschwelen? Ist es der Mangel an Informationen über geeignete Anbaumethoden, der Millionen von Menschen ein Leben unter dem Existenzminimum beschert? Ist es der Mangel an Informationen, der in unseren Großstädten zu immer höheren Kriminalitätsraten und fortschreitendem Verfall führt? Ist es der Mangel an Informationen, der hohe Scheidungs­raten und die Überfüllung der psychiatrischen Anstalten zur Folge hat?

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Tatsächlich ergeben sich nur sehr wenige politische, gesellschaftliche und vor allem persönliche Probleme daraus, daß irgendwelche Informationen unzureichend sind. Dennoch: während sich unbegreifliche Probleme um uns türmen, während der Begriff des Fortschritts verblaßt, während der Sinn selbst suspekt wird, hält der Technopolist unerschütterlich an der Hypothese fest, was die Welt brauche, sei mehr und immer mehr Information, wie in dem Witz von dem Mann, der sich im Restaurant darüber beschwert, das Essen, das man ihm vorgesetzt hat, sei ungenießbar und außerdem seien die Portionen viel zu klein. Wir haben es hier jedoch nicht mit einem Witz zu tun. 

Nehmen Sie an irgendeiner Konferenz über Telekommunikation und Computer­technologie teil, und Sie werden Zeuge einer Feierstunde für eine innovative Maschine, die größere Informations­mengen denn je sowohl bequemer als auch schneller denn je erzeugt, speichert und verteilt. Auf die Frage »Welches Problem löst die Information?« erhält man meist die Antwort: »Das Problem, wie sich größere Informations­mengen denn je sowohl bequemer als auch schneller denn je erzeugen, speichern und verteilen lassen.« Damit wird die Information in einen metaphysischen Status erhoben: sie wird zugleich Mittel und Zweck menschlicher Kreativität. Unter der Herrschaft des Technopols werden wir dazu gedrängt, unser Leben mit dem Streben nach »Zugang« zu Informationen zu verbringen. Es ist nicht an uns, zu fragen, wozu das geschieht oder wo die Grenzen dieses Strebens liegen; und wir sind auch gar nicht darauf vorbereitet, so zu fragen, denn dieses Problem gab es nie zuvor. Nie zuvor war die Welt mit einer Informationsschwemme konfrontiert, und bisher hatte sie kaum Zeit, über deren Konsequenzen nachzudenken.

Wie bei vielen charakteristischen Zügen der Moderne lassen sich auch die Ursprünge der Informations­schwemme viele Jahrhunderte weit zurückverfolgen. Nichts wäre irreführender als die Behauptung, die Computertechnologie habe das Informations­zeitalter hervorgebracht. Die Druckpresse hat damit schon im frühen 16. Jahrhundert begonnen.1 Vierzig Jahre, nachdem Gutenberg eine alte Weinpresse in eine Druckmaschine mit beweglichen Lettern verwandelt hatte, standen Druckpressen in hundertzehn Städten, verteilt über sechs Länder.

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Fünfzig Jahre nach der Erfindung des Buchdrucks waren mehr als acht Millionen Bücher gedruckt, und fast alle waren sie voll von Information, die bis dahin für viele Menschen unzugänglich gewesen war. Es gab Bücher über Recht, Landwirtschaft, Politik, Entdeckungsreisen, Hüttenkunde, Botanik, Sprachwissenschaft, Kinderheilkunde und sogar über gutes Benehmen. Es gab auch die verschiedensten Ratgeber und Handbücher; die Geschäftswelt verwandelte sich infolge der steigenden Nutzung von Verträgen, Urkunden, Schuldscheinen und Landkarten in eine Welt aus bedrucktem Papier. (In einer Kultur, in der die Information immer stärker standardisiert und auf Wiederholbarkeit angelegt wurde, überrascht es nicht, daß die Kartographen anfingen, das »Paradies« aus ihren Karten zu tilgen, weil seine Lage allzu ungewiß war.)

Es wurde so viel Information von so unterschiedlicher Art erzeugt, daß das Manuskript des mittelalter­lichen Kopisten für die Drucker als Buchmodell nicht mehr taugte. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts begannen sie mit neuen Formen der Aufmachung und des Umbruchs zu experimentieren, und eine der wichtigsten Neuerungen war die Verwendung von arabischen Zahlen zur Nummerierung der Seiten. (Das erste bekannte Beispiel einer solchen Paginierung war die 1516 bei Johann Froben gedruckte erste Ausgabe des Neuen Testaments in der Übersetzung von Erasmus.)

Die Paginierung führte notwendigerweise zu genaueren Registereinträgen, zu Anmerkungen und Querverweisen, die ihrerseits von Neuerungen in der Interpunktion, bei den Kapitelüberschriften, bei der Gliederung der Absätze, der Anlage von Titelseiten und lebenden Kolumnentiteln begleitet waren. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts besaß das maschinell gefertigte Buch ein Aussehen und eine typographische Form, die den Büchern von heute ähnlich sind.

All das ist deshalb erwähnenswert, weil die Innovationen in der Aufmachung des maschinell gefertigten Buches einen Versuch darstellten, den Informationsfluß unter Kontrolle zu bringen, ihn durch Prioritäten und eine sinnvolle Abfolge zu gliedern. Schon sehr früh begriff man, daß das gedruckte Buch eine Informationskrise ausgelöst hatte und daß etwas getan werden mußte, um ein gewisses Maß an Kontrolle zu gewährleisten. Die Veränderungen in der äußeren Form des Buches waren eines der Mittel hierzu.

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Ein anderes war die neuzeitliche Schule, die im 17. Jahrhundert Gestalt annahm. Im Jahre 1480, in der Zeit vor der Informationsexplosion, gab es in ganz England lediglich 34 Schulen. Bis 1660 war ihre Zahl auf 444 angewachsen. Auf ein Gebiet von zwölf Quadratmeilen kam damals eine Schule. Es gab mehrere Gründe für die rasche Zunahme der staatlichen Volksschulen, aber vor allem war sie eine dringend erforderliche Reaktion auf die durch die entfesselte Informationsfülle evozierten Ängste und Verwirrungen. Die Erfindung dessen, was wir heute Curriculum nennen, war ein logischer Schritt zur Gliederung und Eingrenzung der Informationen und zur Unterscheidung der verschiedenen verfügbaren Informationsquellen. Die Schulen waren die ersten weltlichen Bürokratien der Technokratie, Strukturen, die bestimmte Teile des Informationsflusses legitimierten und andere verwarfen. Kurz, die Schulen waren ein Mittel, die Informationsumwelt zu ordnen und zu verwalten.

Mit dem Aufkommen der Technokratien wurde die Information zu einem so massiven Problem wie nie zuvor, und es mußten mehrere Methoden zur Beherrschung der Informationsfülle erfunden werden. Eine ausführliche Darstellung dieser Methoden liefert das Buch The Control Revolution von James Beniger, eine der wichtigsten Studien über das Verhältnis zwischen Information und Kultur. Im nächsten Kapitel, bei der Darstellung des Zusammenbruchs dieser Kontrollmechanismen, habe ich mich nachdrücklich auf dieses Buch gestützt, hier jedoch möchte ich nur darauf hinweisen, daß die meisten Methoden, mit denen die Technokratien die Information daran zu hindern versuchten, Amok zu laufen, heute nicht mehr funktionstüchtig sind.

Man könnte das Technopol sogar als ein System definieren, dessen Immunsystem gegen die Informations­fülle nicht mehr intakt ist. Das Technopol leidet an einer Form von Kultur-AIDS, wobei diese Abkürzung hier Anti-Information Deficiency Syndrome bedeutet, also »Anti-Information-Defekt-Syndrom«.

Dieses Syndrom ist die Ursache dafür, daß man fast alles sagen kann, ohne Widerspruch zu erregen, sofern man nur mit den Worten beginnt: »Eine Untersuchung hat gezeigt ...« oder »Wissenschaftler sagen uns heute ...« Es ist auch, und dies ist noch wichtiger, die Ursache dafür, daß es unter einem Technopol keine transzendenten Orientierungen oder Sinnbestimmungen, keine kulturelle Kohärenz gibt. 

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Information ist gefährlich, wenn es keinen Platz für sie gibt, wenn keine Theorie da ist, auf die sie sich stützt, kein Muster, in das sie sich fügt, kurz, wenn es keinen übergeordneten Zweck gibt, dem sie dient. Alfred North Whitehead bezeichnete diese Art von Information als »inert« oder »reaktionsträge«, aber dieser metaphorische Ausdruck läßt die Information allzu passiv erscheinen. Information ohne Regulierung kann tödlich sein. Es ist deshalb nötig, hier die technologischen Bedingungen zu skizzieren, die zu dieser prekären Situation geführt haben.

Wenn das Fernrohr das Auge war, das den Zugang zu einer Welt neuer Tatsachen eröffnete und zu neuen Methoden, um diese Tatsachen zu ermitteln, dann war die Druckpresse das Stimmband. Die Druckpresse schuf nicht nur neue Formen von Datensammlungen, sondern erweiterte auch in erheblichem Maße die Kommunikation zwischen Wissenschaftlern quer über einen ganzen Kontinent. Die Tendenz zur Standardisierung des wissenschaftlichen Diskurses führte zum Beispiel zu einheitlichen mathematischen Symbolen und zur Ersetzung der römischen durch arabische Zahlen. Galilei und Kepler konnten ihre These, die Mathematik sei die Sprache oder das Alphabet der Natur, in der sicheren Überzeugung vortragen, daß auch andere Wissenschaftler diese Sprache sprechen und verstehen konnten.

Die Standardisierung beseitigte die Mehrdeutigkeit von Texten weitgehend und verringerte die Zahl der Irrtümer in Diagrammen, Tabellen und Schaubildern. Der Buchdruck setzte der Geheimniskrämerei der Alchemisten ein Ende, indem er aus der Wissenschaft eine öffentliche Angelegenheit machte. Und dies nicht nur für die Wissenschaftler: der Buchdruck beförderte durch die Verwendung der Volkssprachen die Popularisierung wissenschaftlicher Ideen. Obwohl manche Wissenschaftler — Harvey zum Beispiel — weiter an der Gelehrtensprache Latein festhielten, waren viele andere (unter ihnen auch Bacon) gern bereit, sich der Volkssprachen zu bedienen, um auf diese Weise dem neuen Geist und den neuen Methoden der wissenschaftlichen Philosophie größere Verbreitung zu verschaffen. Wenn man bedenkt, daß Vesalius, Tycho Brahe, Bacon, Galilei, Kepler, Harvey und Descartes alle im 16. Jahrhundert geboren wurden, begreift man, welche Bedeutung die Druckpresse für den Aufstieg der Naturwissenschaften besaß: sie machte die Natur­wissen­schaften öffentlich, förderte und kodifizierte sie.

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Bekanntlich leistete die Druckpresse das gleiche für den sogenannten Protestantismus. Daß sich Martin Luther aufgedruckte Flugschriften als Mittel der religiösen Propaganda stützte, ist ebensogut belegt wie die Tatsache, daß er sich der Wichtigkeit des Buchdrucks für sein Vorhaben bewußt war. Und trotzdem war selbst Luther von der unerwarteten Macht der Presse überrascht. In einem Brief an den Papst bekundete er, es sei ihm ein Rätsel, wie seine Thesen sich an so vielen Orten hätten verbreiten können. Sie seien ausschließlich für einen Gelehrtenzirkel bestimmt gewesen und in einer Sprache abgefaßt, die einfache Leute kaum verstehen könnten. Was Luther hier übersah, war die Reichweite des gedruckten Wortes. Auch wenn seine Thesen in gelehrtem Latein geschrieben waren, ließen sie sich doch leicht in ganz Deutschland und in anderen Ländern verbreiten, indem die Drucker sie in die verschiedenen Volkssprachen übersetzen ließen.

Ohne hier die Wirkung des Buchdrucks auf das mittelalterliche Denken bis in die Einzelheiten zu verfolgen, wie dies sehr anschaulich in dem Buch von Elizabeth Eisenstein, The Printing Press as an Agent of Change, geschehen ist, möchte ich folgendes festhalten: Zu Beginn des 17. Jahrhunderts hatte der Buchdruck eine gänzlich neue Informationsumwelt hervorgebracht. Astronomie, Anatomie und Physik waren jedem zugänglich, der lesen konnte. Es entstanden neue Literaturformen, etwa der Roman oder der Essay. Die Volksbibeln machten aus dem Wort Gottes die Wörter Gottes, denn Gott wurde nun zum Engländer, zum Deutschen, zum Franzosen, je nachdem, in welcher Sprache seine Worte offenbart wurden. Praktisches Wissen über Maschinen, Landwirtschaft und Medizin fand weite Verbreitung. Formulare und andere Geschäftsdokumente gaben den Unternehmungen der abenteuerlustigen Geschäftsleute eine neue Gestalt und starken Auftrieb. Und natürlich verstärkte der Buchdruck die Bedeutung, die man der Individualität beimaß.

Durch eine solche Informationsexplosion belebt, schlug die abendländische Kultur einen Kurs ein, der die Technokratien möglich machte. Und dann geschah etwas ganz und gar Unerwartetes, nämlich nichts. Vom frühen 17. Jahrhundert, als sich die abend­ländische Kultur in einem längeren Prozeß auf den Buchdruck einstellte, bis etwa in die Mitte des 19. Jahrhunderts wurden keine neuen Technologien eingeführt, durch die sich Form, Umfang oder Tempo des Informationsflusses verändert hätten.

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So hatte die abendländische Kultur zweihundert Jahre Zeit, sich an die neuen, durch die Druckpresse geschaffenen Informations­verhältnisse zu gewöhnen. Sie entwickelte neue Institutionen, wie die Schule und das parlamentarische Regierungs­system. Sie begründete neue Auffassungen von Wissen und Intelligenz und eine höhere Achtung vor der Vernunft und der Privatsphäre. Sie stiftete neue Formen ökonomischer Aktivität, wie die mechanisierte Produktion und den Finanz­kapitalismus, und formulierte sogar die Möglichkeiten eines humanen Sozialismus. Durch Zeitungen, Broschüren, Flugschriften und Bücher entstanden neue Bereiche des öffentlichen Diskurses.

Da ist es kein Wunder, daß das 18. Jahrhundert für uns noch immer den höchsten Maßstab für den Gebrauch der Vernunft verkörpert, beispielhaft repräsentiert in den Werken von Goethe, Voltaire, Diderot, Kant, Hume, Adam Smith, Edmund Burke, Vico, Edward Gibbon und natürlich auch von Jefferson, Madison, Franklin, Adams, Hamilton und Thomas Paine.

Ich ergänze diese Liste durch die amerikanischen Gründerväter, weil das technokratisch-typographische Amerika die erste Nation überhaupt war, die durch Argumentationen ins Leben gedruckt worden ist. Paines Schriften Commen Sense und The Rights of Man, Jeffersons Unabhängigkeitserklärung und die Federalist Papers waren geschriebene und gedruckte Bemühungen, das amerikanische Experiment den Menschen als Ausdruck der Vernunft plausibel zu machen — und dies war für das Bewußtsein des 18. Jahrhunderts sowohl notwendig als auch hinreichend. Für Menschen, deren Politik eine Politik der gedruckten Seite war, wie es Tocqueville über Amerika gesagt hat, waren Vernunft und Buchdruck untrennbar miteinander verbunden. Ohne Zögern können wir den Ersten Zusatz zur Verfassung der Vereinigten Staaten als ein Monument der ideologischen Tendenzen des Buchdrucks bezeichnen:

»Der Kongreß darf kein Gesetz erlassen, das zur Errichtung einer Staatsreligion führt oder die freie Religions­ausübung einschränkt; oder die Freiheit der Rede oder der Presse beschneidet; oder das Recht der Menschen, sich friedlich zu versammeln und zur Beseitigung von Mißständen Gesuche an die Regierung zu richten.«

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In diesen Worten sind die Grundwerte des gebildeten, vernunftgeleiteten Verstandes artikuliert, wie die Revolution des Buchdrucks sie befördert und pflegt: ein Glaube an die Privatsphäre, an die Individualität, an geistige Freiheit, offene Kritik und gemeinsames Handeln in einem Gemeinwesen.

Ebenso wichtig ist, daß die Worte dieses Verfassungszusatzes sich an ein Publikum richten und ein Publikum voraussetzen, das nicht nur Zugang zu Informationen hat, sondern diese Informationen auch zu beherrschen vermag, an Menschen, die wissen, wie sie Informationen in ihrem eigenen Interesse nutzen können. Bei Jefferson, Adams, Paine, Hamilton oder Franklin findet sich keine Zeile, die nicht wie selbstverständlich voraussetzen würde, daß, wenn Informationen zugänglich werden, die Bürger durchaus imstande sind, sie zu bewältigen. Dies bedeutet nicht, daß die Gründerväter der Meinung gewesen seien, es könne falsche, irreführende oder belanglose Informationen nicht geben. Aber sie waren der Ansicht, der Umschlagplatz der Informationen und Gedanken sei immerhin so geordnet, daß die Bürger mit dem, was sie lasen und hörten, sinnvoll umgehen und dessen Nützlichkeit für ihr Leben vernünftig beurteilen könnten. Jeffersons Vorschläge zum Bildungswesen, Paines Argumente für die Selbstverwaltung, Franklins Organisation von lokalen Gemeindeaufgaben gehen von einer Anzahl kohärenter, allgemein akzeptierter Grundsätze aus, die es erlauben, über Fragen zu debattieren wie etwa: Worin bestehen die Verantwortlichkeiten von Staatsbürgern? Was ist das Wesen von Bildung? Was macht den menschlichen Fortschritt aus? Wo liegen die Grenzen gesell­schaftlicher Strukturen?

Die Annahme eines engen Zusammenhangs von Information, Vernunft und Nützlichkeit verlor seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, seit der Erfindung des Telegraphen, immer mehr an Boden. Vor der Erfindung des Telegraphen konnte sich die Information nicht schneller fortbewegen als ein Zug, also mit ungefähr sechzig Stundenkilometern. Vor der Erfindung des Telegraphen suchte man nach Informationen, weil sie für das Verstehen und für die Lösung bestimmter Probleme vonnöten waren. Vor der Erfindung des Telegraphen waren die Informationen in der Regel von lokalem Interesse. Die Telegraphie änderte das und läutete die zweite Phase der Informationsrevolution ein.

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Der Telegraph beseitigte den Raum als unausweichliche Schranke der Informationsbewegung und koppelte die Information zum erstenmal vom Verkehrswesen ab. In den Vereinigten Staaten tilgte der Telegraph die Grenzen zwischen den Bundesstaaten, er ballte Regionen zusammen und schuf, indem er den Kontinent mit einem Informationsgitter überzog, die Möglichkeit eines vereinheitlichten Nationalstaates. Aber der Telegraph brachte auch die Idee der kontextlosen Information hervor, die Vorstellung, daß sich der Wert einer Information nicht unbedingt an ihrer Funktion für das soziale und politische Entscheiden und Handeln bemißt. Der Telegraph machte aus der Information eine Ware, ein »Ding«, das man ohne Rücksicht auf seinen Nutzen oder seine Bedeutung kaufen und verkaufen konnte.2

Aber er schaffte das nicht allein. Die dem Telegraphen innewohnende Möglichkeit, Information in Ware zu verwandeln, wäre vielleicht nie Wirklichkeit geworden, wenn er sich nicht mit der Massenpresse verbündet hätte, der ersten Institution, die die Aufhebung des Raumes und die Verkäuflichkeit belangloser Information in ihrer Bedeutung erfaßte. Genau einen Tag, nachdem Morse die Funktionstüchtigkeit der Telegraphie unter Beweis gestellt hatte, bediente sich eine Zeitung zum erstenmal des Telegraphen. Über die gleiche Kabelverbindung zwischen Washington und Baltimore, die Morse errichtet hatte, unterrichtete der Baltimore Patriot seine Leser von einem Beschluß, den das Repräsentantenhaus in der Oregon-Frage gefaßt hatte. Abschließend stellte die Zeitung in ihrem Bericht fest: »[...] auf diese Weise sind wir imstande, unseren Lesern bis zwei Uhr Informationen aus Washington zu liefern. Das ist praktisch die Aufhebung des Raumes.«

Zwei Jahre später hing das Schicksal der Zeitungen nicht mehr von der Qualität und Nützlichkeit der Nachrichten ab, die sie lieferten, sondern davon, wieviel Information sie lieferten, aus welcher Entfernung und in welchem Tempo. Und, so muß man hinzufügen, mit wie vielen Photographien. Denn wie es sich ergab, wurde die Photographie fast zur gleichen Zeit erfunden wie die Telegraphie und eröffnete die dritte Phase der Informationsrevolution.

Daniel Boorstin nannte sie die »optische Revolution«, weil die Photographie und andere ikonische Medien das massive Eindringen von Bildern in die Sphäre der Symbole zur Folge hatten: Photographien, Drucke, Plakate, Zeichnungen, Reklameanzeigen.

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Die neuen Bildformen mit der Photographie in vorderster Linie traten nicht als bloße Ergänzung von Sprache auf, sie waren vielmehr bestrebt, die Sprache als unser wichtigstes Instrument zur Deutung, zum Begreifen und Prüfen der Realität zu ersetzen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatten Inserenten und Zeitungsleute erkannt, daß ein Bild nicht nur tausend Worte aufwog, sondern — wo es darum ging, etwas zu verkaufen — noch viel mehr wert war.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wuchs die Menge der in Wort und Bild verfügbaren Informationen exponentiell. Vor allem die Telegraphie und die Photographie ebneten den Weg für eine neue Definition der Information. Diese Information leugnete die Notwendigkeit von Zusammenhängen, sie kam ohne Kontext aus, sie propagierte die Unmittelbarkeit, wandte sich gegen historische Kontinuität und versprach Faszination statt Komplexität und Kohärenz. Dann brach in der atemlos gewordenen abendländischen Kultur die vierte Phase der Informationsrevolution an, das Sendezeitalter. Und schließlich die fünfte, das Zeitalter der Computertechnologie. Jede dieser Phasen brachte neue Formen von Information mit sich, immer mehr Information und immer schnellere Information (falls sich die nahezu erreichte Augenblicklichkeit noch weiter steigern läßt).

Wie sieht heute die Situation aus?

In den Vereinigten Staaten gibt es 260.000 Reklametafeln, 11.520 Zeitungen, 11.556 Zeitschriften, 27.000 Video-Verleihe, mehr als 500 Millionen Radioempfänger und mehr als 100 Millionen Computer. In achtundneunzig Prozent aller amerikanischen Haushalte steht ein Fernseher, in mehr als der Hälfte von ihnen mehr als einer. Jedes Jahr werden 40.000 neue Bücher publiziert (weltweit sind es 300.000), und jeden Tag werden in Amerika 41 Millionen Photos aufgenommen. Und falls das noch nicht genügt: jedes Jahr landen (dank der Computertechnologie) 60 Milliarden Sendungen mit Postmüll in unseren Briefkästen.

Aus Millionen von Quellen auf dem ganzen Erdball, durch jeden erdenklichen Kanal und jedes erdenkliche Medium — Lichtwellen, Ätherwellen, Telexstreifen, Datenbanken, Telephondrähte, Fernsehkabel, Satelliten, Druckmaschinen — sickert Information hervor. Dahinter hält sich in jeder erdenklichen Form von Speicher — auf Papier, auf Video- und Audiobändern, auf Platten, Film und Silikon-Chips — eine noch viel größere Masse abrufbarer Information bereit.

Wie der Zauberlehrling versinken wir in einer Flut — einer Flut von Information. Und der Zaubermeister hat uns nichts weiter dagelassen als einen Besen. Die Information ist zu einer Art Abfall geworden, nicht nur außerstande, die Grundfragen der Menschen zu beantworten, sondern auch kaum von Nutzen, wenn es darum geht, ihnen bei der Lösung ganz alltäglicher Probleme eine Orientierung zu bieten. Mit anderen Worten, das Technopol gedeiht in einer Umgebung, in der sich der Zusammenhang von Information und Orientierung aufgelöst hat, in der die Information wahllos und beliebig in Erscheinung tritt, nicht an bestimmte Adressaten gerichtet, aber von gigantischem Umfang, in hohem Tempo, aber abgespalten von Theorie und Sinn, von Zweck und Ziel.

So ist eine neue Welt entstanden. Ich habe sie an anderer Stelle die »Guckguck-Welt« genannt, in der bald dieses, bald jenes Ereignis für einen Moment in den Blick gerät und gleich darauf wieder verschwindet. Es ist eine unwahrscheinliche Welt. Es ist eine Welt, in der die Idee des menschlichen Portschritts, wie Bacon sie formuliert hat, durch die Idee des technischen Fortschritts verdrängt worden ist. Das Ziel besteht nicht mehr darin, Unwissen, Aberglauben und menschliches Leiden abzuschaffen, sondern darin, uns den Anforderungen der neuen Technologien anzupassen.

Natürlich sagen wir uns, diese Anpassung werde uns ein besseres Leben bescheren, aber diese These ist nur ein rhetorisches Überbleibsel der verblassenden Ära der Technokratie. Wir bilden eine Kultur, die sich mit Information selbst aushöhlt, und viele von uns stellen nicht einmal die Frage, wie man diesen Prozeß unter Kontrolle bringen könnte. Wir handeln in dem Glauben, die Information sei unser Freund, und sind der Meinung, Kulturen würden durch einen Mangel an Information schweren Schaden nehmen, was gewiß auch der Fall ist. Aber erst heute beginnen wir zu begreifen, daß Kulturen auch durch eine Informations­schwemme beschädigt werden können, durch Information ohne Bedeutung, durch Information, die zu beherrschen wir verlernt haben.

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Neil Postman - Das Technopol