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4  Folgenschwere Abfallflut

Reimer-1971

Verstopfung der »Abfallwege« - Abfallgift für Boden und Grundwasser - 
 Ratten, Krähen und Möwen - Haldenbrände - Landschaftsverschandelung 

 

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Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß die Auswirkungen der heute noch vorherrschenden unkontrollierten Beseitigung fester und flüssiger Abfallstoffe noch nicht völlig erforscht sind. Das ist mit ein Grund dafür, warum sich die verantwortlichen Stellen weiterhin so passiv verhalten. Für die Luft- und Gewässerverschmutzung gibt es allein in der Bundesrepublik Deutschland eine Reihe von wissenschaftlichen Institutionen, die sich der Erforschung und Bekämpfung dieser Auswüchse widmen. Parallel hierzu sind zahlreiche gesetzliche Vorschriften erlassen worden. So kann heute in der Bundesrepublik kein Schornstein, aus dem eines Tages Rauchgas ausströmen wird, ohne die Genehmigung einer Behörde, die die lufthygienischen Ansprüche sorgfältig untersucht, errichtet werden. Zwar bleibt auch bei Luft und Wasser noch eine Menge zu tun, aber die Gefahr ist erkannt, und man wird sie bannen.

Völlig anders ist die Situation bei den festen und flüssigen Abfallstoffen. Die bescheidenen Resultate der wissenschaftlichen Erforschung der Wirkungen der bis heute vorherrschenden Beseitigungsmethoden beschränken sich allenfalls darauf, den »sichtbaren« Teil des Müllbergs zu untersuchen. Durch nichts wird das deutlicher unterstrichen als durch die mangelnde Bereitschaft zu überregionalem Denken bei der Beseitigung fester und flüssiger Abfallstoffe. Da Atmosphäre und Gewässer die von den Menschen gezogenen politischen, Verwaltungs- und sonstigen Grenzen nicht beachten, war man dort gezwungen, über die eigene Kirchturmspitze hinauszudenken. Bei den Stoffen, von denen dieses Buch handelt, ist das bis heute nur sehr selten der Fall.

  Verstopfung der »Abfallwege«  

Überquellende Mülltonnen, in die nichts mehr hineingepfercht werden kann, und verstopfte Müllabwurfanlagen in modernen Hochhäusern sind im allgemeinen die einzigen störenden Belästigungen, die der Durch­schnitts-Wohlstandsbürger von der Müll-Lawine wahrzunehmen gezwungen ist.

Daß dies nur der kleinste Teil des Gesamtübels ist, merkt er gar nicht. Er kann es auch nicht, denn mengenmäßig der weitaus größere Teil geht über die städtische Kanalisation ab oder entsteht am Rande der Stadt in den Industrie­betrieben. In der Tat werfen nur Hausmüll, Sperrmüll und bestenfalls noch Industrieabfälle bei der Sammlung und Abfuhr Probleme auf. Denn alle anderen Abfallstoffe, mit Ausnahme vielleicht noch der Autowracks, sind vergleichsweise bescheiden in ihrem Volumenanspruch.

Als man im vorigen Jahrhundert mit einer geordneten Müllabfuhr begann, waren selbst für Großstädte einige Pferdefuhrwerke ausreichend, um eine halbwegs wirksame Stadtreinigung durchzuführen. Damals war der Lebensstandard gering, die Müllmengen infolgedessen klein und Müll spezifisch wesentlich schwerer als heute. Dennoch hatte die Müllabfuhr jener Tage auch bereits ihre Probleme.

Der Anteil an Asche von Haushaltsbrennstellen war so groß, daß von den offenen Einsammelgefäßen und den offenen Abfuhrfahrzeugen eine erhebliche Staubbelästigung ausging. In Berlin wurde daher erstmals 1895 — wie könnte es in der preußischen und Reichshauptstadt anders erfolgt sein — kraft Polizeiverordnung die staubfreie Müllabfuhr durchgesetzt. Verschlossene Blechbehälter mußten offene Körbe ersetzen. Die Zeiten, in denen die Müllabfuhr nebenbei von der Feuerwehr oder ein paar abkommandierten Strafgefangenen besorgt werden konnte, sind allerdings endgültig vorbei. Die Mülltonnen sind genormt, die Müllfahrzeuge, die sie abholen, auch.

Nur die Konsequenzen aus dem ständig steigenden Müllstrom sind noch nicht gezogen. Reichte bis vor wenigen Jahren bei wöchentlicher Leerung für einen Vier-Personen-Haushalt die 110-Liter-Tonne mehr als eine Woche, so sind es heute im großstädtischen Bereich nur noch fünf Tage. In absehbarer Zeit muß das gleiche Volumen zweimal pro Woche abgeholt werden. Das jedoch schafft vorerst gar nicht zu bewältigende Probleme. Schon heute benötigt eine Stadt je tausend Einwohner einen Müllwerker. Die in der Bundesrepublik Deutschland so häufigen Halbmillionen-Städte haben durchschnittlich vierhundert bis fünfhundert Mann allein für die Einsammlung und die Abfuhr des Hausmülls beschäftigt. Eine Verdoppelung dieser Zahl ist bei der Arbeitsmarktlage und bei dem mangelnden Willen der Kommunalpolitiker, die Wohlstandsbürger für die Beseitigung des von ihnen verursachten Drecks zur Kasse zu bitten, gar nicht durchführbar.

Die nächstliegende Konsequenz, nämlich die Anzahl der Mülltonnen zu verdoppeln, scheitert nicht nur an fehlendem Platz, sondern auch an der Uneinsichtigkeit der Hausbesitzer.

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Merkwürdigerweise hat die moderne Wohnungsarchitektur, die sich in so mannigfaltiger Weise bemüht, dem tatsächlichen Bedarf gerecht zu werden, bisher noch nicht die ordnungsgemäße Sammlung und Abfuhr der häuslichen Abfälle in ihren Planungen berücksichtigt. Da werden in der hintersten Ecke des Kellers — auch von Neubauten — Plätze für viel zu wenig Mülltonnen ausgewiesen, da werden zwar moderne Abwurf-anlagen eingebaut, deren »Talstation« aber so wenig Beachtung geschenkt, daß sie ständig verstopfen oder verdrecken. Das Einsammeln der normalen Abfälle aus den Haushaltungen muß daher noch wesentlich verbessert werden. Es ist genug der Belästigung, wenn einmal monatlich Straßenrandgebirge aus Sperrmüll entstehen. Gleichartige Hausmüllstörungen wären heute bereits vermeidbar, wenn genügend Tonnen gut zugänglich installiert würden. Ganz und gar unbefriedigend bei dem bisherigen System der Einsammlung häuslicher Abfälle ist die hygienische Seite gelöst. Auch hier demonstriert sich in eindrucksvoller Weise, daß der Wohlstandsbürger nicht bereit ist, finanziell für die Folgen seines Konsummißbrauchs einzustehen. Denn sonst würde er in viel höherem Maße Papiersäcke und andere am Markt befindliche Einrichtungen verwenden, um seine Abfälle hygienischer zu verpacken. Hier wäre aufwendige Verpackung wirklich einmal angebracht. Die Verwendung von Papiersäk-ken statt Mülltonnen ist nicht nur hygienischer, sie ist auch geräuscharmer.

Während sich die Probleme bei der Sammlung des Mülls durch richtige Organisation, die Bereithaltung genügend großer und genügend zahlreicher Gefäße usw. lösen lassen, ist die Abfuhr des so gesammelten Unrats nicht schwerer und nicht leichter zu lösen als zum Beispiel die Straßenverkehrsmisere. Die Müllkippen oder was sonst zur Beseitigung veranstaltet wird, entfernen sich immer mehr von den Standorten des Müllanfalls. Vergrößern sich die Wege, müssen mehr Fahrzeuge für den gleichen Volumenstrom eingesetzt werden. Etwas aufgehalten hat man diese Entwicklung durch die Konstruktion von Müllfahrzeugen, die die Abfälle im Wageninneren verdichten. Da das Gewicht der Abfälle aus dem häuslichen Bereich kaum anwächst, ist die Erhöhung der Transportkapazität in erster Linie auf das stark wachsende Volumen zurückzuführen. Die Verdichtung des Mülls gestattet somit, die Ladekapazität der Müllfahrzeuge zu vergrößern, um bei gleichen Außenabmessungen ein größeres Volumen aufnehmen zu können. Durch die Verdichtungseinrichtungen, die in einem Müllfahrzeug untergebracht werden können, läßt sich der Müll in seinem Volumen auf weniger als die Hälfte reduzieren.

Diese Verdichtung ist nicht für alle Beseitigungsmethoden vorteilhaft, schafft aber zunächst einmal Entlastung bei der Einsammlung.

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Dennoch ist das Verkehrsproblem der oberirdischen Müllsammlung unübersehbar. Die Fünf-Tage/Vierzig-Stunden-Woche, die auch von den Müllwerkern beansprucht wird, macht es unmöglich, die Müllabfuhr außerhalb der Spitzenverkehrszeiten zu bewerkstelligen.

Die Molkerei, die sich eines Tages entschlossen hat, die Milch statt wie bisher in Flaschen nunmehr in gewachste Pappbecher abzufüllen, hat wahrscheinlich nicht daran gedacht, daß sie damit auch einen Beitrag für die »Verlängerung« des An- und Abmarschweges ihrer Belegschaft leiste. Nicht genug damit, daß täglich Tausende von Müllfahrzeugen, die nicht eben beweglich oder als gut manövrierfähig eingestuft werden können, den Verkehr verstopfen, sie haben auch ihren Anteil an der Auto-Luftverschmutzung. Die Unterhaltung dieser Fahrzeugkolonnen wird auch immer problematischer. Aus den Pferdefuhrwerken, die hin und wieder Wagenschmiere gebrauchten, wurden zunächst gewöhnliche Lastkraftwagen, die wenigstens noch in jeder Automobilwerkstatt versorgt werden konnten. Was heute als Spezialmüllfahrzeug mit Verdichtungseinrichtung und »Universal-Schüttung am Fahrzeugende« die Wohlstandsreste abholt, bedarf umfangreicher Fuhrparkeinrichtungen zur Wartung, Reparatur und Unterhaltung. Natürlich hat die Automation, haben Hydraulik und Elektronik auch Eingang gefunden bei den Müllfahrzeugen. Jeder Bereich erfordert Spezialhandwerker, die Werkstätten der Fuhrparkbetriebe sind infolgedessen die aufwendigsten Einrichtungen der Müllabfuhr.

Es lohnt sich vielleicht, die Kosten der Müllabfuhr zu beleuchten. Das ist deshalb interessant, weil eine ordnungsgemäße Abfuhr von allen Bürgern — wenn auch oft zähneknirschend — eingesehen und die hierfür geforderten Gebühren halbwegs einsichtsvoll akzeptiert werden. Die Kosten für eine geordnete Beseitigung der Abfälle, die oft nur einen Teil der Aufwendungen für das Einsammeln und die Abfuhr ausmachen, sind dagegen heftige Streitobjekte innerhalb der Gemeinden und lassen sich aufschaukeln (mißbrauchen) zu Wahlkampf Objekten der Kommunalpolitiker. Ist das nicht typisch? Müllansammlung und -abfuhr hat jeder Bürger vor Augen. Hier wagt man es, ihn zur Kasse zu bitten. Wenn es aber etwas abstrakter wird, wenn es nämlich darum geht, nicht direkt sichtbare Gefahren zu beseitigen, sträuben sich die sogenannten Volksvertreter, den Wohlstandskonsumenten zur Zahlung zu veranlassen.

Für Einsammlung und Abfuhr des städtischen Mülls fallen im

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allgemeinen Kosten an, die zwischen 40 und 60 Mark je Tonne schwanken. Die Höhe dieser Aufwendungen wird in erster Linie von der mittleren Weglänge zwischen dem Schwerpunkt des Müllanfalls und der Müllkippe bestimmt. Da ein vierköpfiger Haushalt jährlich etwa eine Tonne Hausmüll produziert, müßte er theoretisch mit 40 bis 50 Mark belastet werden. Das trifft auch vielerorts zu. In großstädtischen Ballungsräumen dagegen wird allein für die Einsammlung und Abfuhr bereits 80 bis 100 Mark je Gewichtstonne, das entspricht etwa der wöchentlichen Leerung eines 110-Liter-Gefäßes, gefordert. In diesem Betrag sind enthalten:

Selbst wenn man die heute bekannten Höchstwerte für die Einsammlung und Abfuhr von etwa 100 Mark je Tonne Hausmüll ansetzt, so entspricht das etwa 2 Mark je Einwohner und Monat. Erscheint es da nicht zumutbar, 20 bis 30 Pfennig je Einwohner und Monat mehr zu fordern, wenn damit eine einwandfreie Beseitigung gewährleistet werden kann? Denn die aufwendigsten und heute als die sichersten angesehenen Beseitigungs­verfahren arbeiten mit Kosten, die in der Größenordnung von 30 bis 40 Mark je Tonne Abfall liegen. Für die 250 Kilogramm, die jeder Einwohner jährlich im häuslichen Bereich produziert, sind also im ungünstigsten Fall zehn Mark pro Jahr, das heißt etwa 80 Pfennig im Monat aufzuwenden. Sollte nicht auch der letzte Kommunalpolitiker dazu bewegt werden können, auf den Stimmenfang mit dem Gegenwert einer Schachtel Zigaretten oder einer Flasche Bier zu verzichten?

Behandelt man das Verstopfungsproblem, das der Müllstrom im häuslichen Mülleimer und im kommunalen Abfuhrbetrieb hervorruft, so muß man auch die Wirkungen an der Abwurf-stelle selbst untersuchen. Dort gesellt sich zum Hausmüll noch der Industriemüll, oft genug noch die Klärschlämme, Straßenkehricht usw. Man muß sich einmal klarmachen, daß allein die drei Hauptkomponenten des Abfallberges in der Bundesrepublik jährlich 190 bis 200 Millionen Kubikmeter ausmachen. Das sind:

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Auf ein Fußballfeld getürmt, das etwas großzügig vermessen 50.000 Quadratmeter Fläche hat, ergäbe dieser Zivilisationsabraum mehr als 3000 Meter Gipfelhöhe. Von ewigem Schnee wäre dieser deutsche Abfallberg bedeckt, und Jahr für Jahr würde er neu entstehen. Die Pariser können jährlich bequem ihren Eiffelturm im Müll vergraben, die Kölner ihren Dom. So wird verständlich, warum gerade die Volumenverminderung am Anfang jeder echten Müllbeseitigung stehen muß.

Es nützt nichts — aber auch gar nichts — das Problem dadurch »überschaubar« zu machen, daß man die 200 Millionen Kubikmeter Abfall in der Bundesrepublik nicht auf einen Berg türmt, sondern statt dessen argumentiert, auf die rund 250.000 Quadratkilometer Gesamtfläche verteilt betrüge die Schichthöhe nur einen Millimeter jährlich. Diese für den nüchternen Betrachter etwas kurios anmutende Verdrängungstheorie ist hie und da zu hören, wenn es darum geht, sichtbarere Bauobjekte als Abfallbeseitigungsanlagen dem Steuerzahler gegenüber zu begründen.

 

Abfallgift für Boden und Grundwasser

Von den Umweltfaktoren Luft, Wasser und Boden wird der letztere im allgemeinen als der am wenigsten gefährdete empfunden. Das ist eine Fehlbeurteilung, die in erster Linie darauf zurückzuführen ist, daß Boden­ver­schmutzungen und Grundwasservergiftungen nicht annähernd so weit erforscht sind wie die Luft- und Gewässerverunreinigungen. Bezüglich der Boden- und Grundwasserverschmutzung wird an das außergewöhnliche Selbst­reinigungsvermögen geglaubt und allzu gern übersehen, daß das Selbstreinigungsvermögen von Wasser und Luft ebenfalls jahrzehntelang überschätzt wurde. Nun unterscheiden sich Boden- und Grund­wasserverunreinigungen in einem Punkt von Luft- und Wasserverschmutzungen ganz erheblich: Es bedarf — wenn überhaupt möglich — wesentlich längerer Zeiträume, um sie rückgängig zu machen.

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Wenn die Erforschung der Bodenverschmutzung durch die menschliche Zivilisation im ganzen gesehen noch am Anfang steht, so gilt dies insbesondere für die Untersuchung der Rückwirkungen, die die unkontrollierte Ablagerung von Abfällen auf den Boden und das Grundwasser haben.

Andere Teilgebiete der Bodengefährdung, besonders im Hinblick auf die land- und forstwirtschaftliche Nutzung, die Erosion usw., sind bereits weit mehr erforscht. Wie ist das zu erklären? Diejenigen, die die Beeinträchtigung des Bodens durch die Ablagerung von Abfällen verniedlichen, weisen darauf hin, daß die hiervon ausgehende Gefahr klein ist im Verhältnis zu den Millionen Tonnen Giftstoffen, die über die Atmosphäre und durch künstliche Düngemittel und Streusalze von den Straßen jährlich dem Boden zugemutet werden. Eine derartige Argumentation ist jedoch sehr kurzsichtig, da keine dieser zweifellos vorhandenen Bodenbelastungen auch nur annähernd so konzentriert auftritt wie auf einer Müllkippe und zum anderen das Vorhandensein eines Mißbrauchs kaum einen zweiten rechtfertigen kann.

Bei Boden- und Grundwasserverunreinigungen ist ähnlich wie bei der Verschmutzung der Atmosphäre zwischen kurzfristig und langfristig wirksamen Beeinträchtigungen zu unterscheiden. Bei der Luftverschmutzung ist beispielsweise die Immission von Stäuben und gewissen giftigen Gasen zum größten Teil in wenigen Stunden abgeklungen. Dann haben die Menschen, die Tiere, die Pflanzen und der Boden sie aufgenommen. Andere Komponenten der Luftverunreinigung wie das fast bei jeder Verbrennung anfallende Kohlendioxyd verbleiben länger in der Atmosphäre. Die daraus zu erwartenden langfristigen Folgen für den Energiehaushalt der Erde sind schon angedeutet worden.

Ähnliche Langzeitwirkungen liegen auch bei der Bodenverschmutzung parallel mit kurzzeitigen Vergiftungen vor. Insgesamt sind bis heute folgende Boden- und Grundwasservergiftungen durch die Ablagerungen von Abfällen bekannt oder denkbar:

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Bevor diese verschiedenen Formen der Boden- und Grundwasserbeeinflussung behandelt werden, tut man gut daran festzustellen, wie die Natur mit ihren Eigenabfällen fertig wird. Hierfür existiert nämlich ein ausgewogener Stoffkreislauf, in dem sämtliche organischen Abfallstoffe mineralisiert werden. Dieser Stoffkreislauf der Natur bedeutet vereinfacht: Als Produzenten stehen auf der einen Seite nur die Pflanzen, die durch die sogenannte Photosynthese anorganische Substanzen in organische umwandeln können. An diesem Prozeß beteiligt sich das Chlorophyll der Pflanzen, die Kohlensäure der Atmosphäre, Wasser, Mineralien aus dem Boden und das Sonnenlicht als Energiequelle. Als Konsumenten dieser von den Pflanzen hervorgebrachten Produkte treten allein Menschen und Tiere auf.

Derzeit laufen allerdings Versuche, Mensch und Tier durch Schaffung von Nahrungsmitteln direkt aus anorganischen Ausgangsstoffen von der Vorherrschaft der Pflanze unabhängig zu machen.

Als dritte Gruppe im Stoffkreislauf der Natur treten die De-struenten, die Bakterien und Pilze, auf. Sie wandeln als natürliche Abfallbeseitiger alles in die primären Ausgangsstoffe Kohlensäure, Wasser und anorganische Stoffe zurück. Die Beeinträchtigung dieses komplizierten Stoffkreislaufes durch den Menschen, soweit sie auf die unkontrollierte Ablagerung von Abfällen zurückzuführen ist, soll im folgenden behandelt werden.

Es ist interessant zu erkennen, daß auch die Natur nicht immer mit ihrem eigenen Abfall fertig wird. So sind beispielsweise die umfangreichen Kohlenlagerstätten, die öl- und Gasvorkommen unbewältigte Abfallhalden der Natur. Sie können als Störungen der ökologischen Gleichgewichte während bestimmter erdgeschichtlicher Perioden erklärt werden. Wenn sich beispielsweise durch tektonische Ereignisse riesigen Ausmaßes die Umwelt­bedingungen abrupt verändern, wird ein vorübergehendes Ungleichgewicht hergestellt. Die Atmosphäre konnte dabei die wuchernde tropische Vegetation begünstigen, und den Destruenten gelang es nicht, dieses Mehrangebot zu verarbeiten. Die Abfälle der Pflanzen konnten nicht völlig mineralisiert werden, so daß die Voraussetzungen für die heutigen Kohlenlagerstätten entstanden. Ähnliche Prozesse auf tierischer Basis bilden die Grundlage der Erdölvorkommen.

Es wäre aber sicher von der Natur etwas zu viel verlangt, wenn man ihr alles das, was die menschliche Zivilisation in Retorten und unter anderen extrem unnatürlichen Bedingungen zusammenbraut, ohne Schluckbeschwerden zur Verdauung anvertrauen würde.

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Das ginge vielleicht noch an, wenn die Erdoberfläche wie zu Beginn des technischen Zeitalters lediglich von einigen hundert Millionen Menschen bevölkert wäre, deren Bestand durch Volksseuchen niedrig gehalten wurde. Bei 3,5 Milliarden heute (1970) und bald sieben Milliarden (2000) Erdbewohnern kann man es sich jedoch nicht leisten, jährlich einige tausend Quadratkilometer Kulturlandes durch Abfälle zu entwerten. Etwa abzuwarten, bis die Natur von selbst damit fertig geworden ist, kann bei der Zusammensetzung unseres Zivilisationsschuttes Jahrtausende dauern. So muß man sich schon wohl oder übel heute über die negativen Auswirkungen der Boden- und Grundwasserbeeinträchtigung Gedanken machen, um diesen bedeutenden Umweltfaktor auch für unsere Nachkommen zu erhalten. Schließlich sind unsere Rückstände nicht so harmlos wie die Austernhalden unserer steinzeitlichen Vorfahren, die wir heute noch wohl verwahrt ausgraben.

 

Beeinträchtigung des Klimas

Der Boden ist Träger der Landvegetation. Die Vegetation bestimmt in entscheidendem Maße unser Klima. Die Rückwirkungen der großen Entwaldungen in den verschiedenen geschichtlichen Epochen auf das Klima sind bekannt. Der gesamte Mittelmeerraum war früher bewaldet, bevor der jahrhundertelang anhaltende Kahlschlag der Römer begann. Die Abschwemmung des Bodens, Verkarstung und Versteppungen waren und sind die Folgen. Als nach dem zweiten Weltkrieg große Teile des Schwarzwaldes abgeholzt wurden, zeigten sich in der Rheinebene infolge des abgesunkenen Grundwasserspiegels bereits Steppenpflanzen.

Eine ähnliche Auswirkung können auch Abfälle menschlicher Zivilisation bewirken. Schon ist das Dahinsiechen ganzer Nadelwälder, beispielsweise durch fluorhaltige Gase, aktenkundig. Wird der Boden mit giftigen Metallsalzen, die in jedem Abfall enthalten sind und durch den Regen in das Erdreich beziehungsweise in das Grundwasser gespült werden, vergiftet, leidet hierunter fast jede Form der Landvegetation. Die hie und da gelungene Aufforstung ehemaliger Abfallhalden kann darüber nicht hinwegtäuschen. Ihr gegenüber steht Ödland riesiger Ausdehnung, bedeckt mit giftigen Schlämmen der chemischen Industrie, der Hüttenwerke (Schlackenhalden), auf denen buchstäblich nichts gedeiht.

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Beeinträchtigung der ökologischen Gleichgewichte

Die Ökologie ist die Lehre von den Gleichgewichtszuständen in der Natur, die an einem bestimmten Standort, das heißt in einer gegebenen Umwelt zwischen den dort vorhandenen Lebewesen einerseits und den »toten Stoffen« andererseits besteht. Störungen dieses ausgewogenen Gleichgewichtszustandes, der auch als ökologisches Gleichgewicht bezeichnet wird, veranlassen die Natur zur Herstellung eines neuen Gleichgewichts­zustandes, der unter Umständen für die Menschen oder andere Lebewesen der betreffenden Umweltregion nachteilige Folgen haben kann.

Klassische Beispiele der Zerstörung ökologischer Gleichgewichte sind die Tötung von Insekten durch Insektizide, womit einem Teil der Vogelwelt die Lebensgrundlage entzogen wird. Oder die Abtötung der Meeresfauna durch Schmutzwasserbestandteile, die zu einem Rückgang der Fischbestände führt. Derartige Gleichgewichtsstörungen können auch in erheblichem Maße von unkontrolliert abgelagerten Schadstoffen ausgehen. Zum Beispiel üben Schwermetallsalze, die in den Abfällen von metallverarbeitenden Betrieben immer enthalten sind, eine direkte zerstörende Wirkung auf Bodenfauna und Flora aus. Selbst organische Abfallstoffe können das ökologische Gleichgewicht durcheinanderbringen, wenn sie irresistent gegenüber dem biologischen Abbau im Boden sind.

Sind Bodenfauna und Flora erst einmal zerstört, bleibt ein totes Gefüge zurück, das sich selbst kaum von selbst regenerieren kann, vor allen Dingen dann nicht, wenn die Giftstoffe vorhanden bleiben.

Beeinträchtigungen des Humushaushaltes

Der Wert eines Bodens als Vegetationsträger wird durch seinen Gehalt an Humus bestimmt. Humus ist ein sich in Zersetzung befindliches Gemisch aus Reststoffen pflanzlicher und tierischer Herkunft. In ihm sind enthalten Zellulose, Knochen, Lignin sowie fein verteilte Säurespuren von anderen Stoffen. Während des Pflanzenwachstums wird ein Teil des Humus im Erdboden aufgebraucht. Er muß, um den Boden ertragreich zu halten, durch die Rückführung von organischer Substanz ausgeglichen werden. Wird der Humusgehalt des Bodens nicht ständig ergänzt, so hat das verschiedene Wirkungen. Dabei sind es nicht so sehr die Pflanzennährstoffe wie Stickstoff, Kali oder Phosphor, deren Fehlen einen solchen Boden im Wert vermindert — sie können gegebenenfalls durch Kunstdünger ersetzt werden —, sondern vielmehr die zurückgehende Eigenschaft des Bodens, Feuchtigkeit zu speichern und das lockere Gefüge zu erhalten. Dies wird gewährleistet durch eine reiche Bakterienflora, Pilze und Kleintierlebewesen.

Ein bekannter Fachmann schreibt hierüber: »Humusarmut bewirkt eine Verschlechterung der physikalischen Bodenbeschaf-

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fenheit und kann eine Reaktionskette auslösen, deren Folgen für den Bodenbestand verhängnisvoll sein können.

Das Bodengefüge wird strukturkrank. Die Bildung von Krümeln unterbleibt und erschwert dadurch die Durchlüftung. Weiterhin verschlechtert sich die Eingriffsmöglichkeit der Atmosphärilien. Das Wechselspiel der Witterung, der Temperatur, des Sonnenlichtes und des Sauerstoffes ist neben der Aktivität der Wurzeln Ursache für den fortschreitenden Aufschluß des schwer löslichen anorganischen Bodenbestandteiles. Im strukturkranken Zustand wird der Boden der Erosion durch Wasser und Wind um ein Vielfaches zugänglicher.« Gerade aber diese Humusarmut wird durch giftige Abfallstoffe bewirkt.

Beeinträchtigungen des sterilen Untergrundes

 Unterhalb der landwirtschaftlich genutzten Bodenschicht, die im allgemeinen als Mutterboden bezeichnet wird, befindet sich der unbelebte Boden, den man auch »sterilen Untergrund« nennt. Er ist jedoch für das Pflanzenwachstum und damit auf die gesamte Bodenstruktur keineswegs von geringer Bedeutung. Aus ihm werden beispielsweise die Mineralien der Pflanzen gezogen, er bestimmt die Grundwasserführung und ist auch sonst auf vielfältige Weise durch Wechselbeziehungen mit dem Mutterboden verbunden. Die Ablagerung von Schadstoffen kann beispielsweise den sterilen Untergrund als Mineralienreservoir erheblich beeinträchtigen. Durch die Verbindung des unbelebten Bodens mit dem Grundwasser können Schadstoffe auch über große Entfernungen hinweg wirksam werden. Der unbelebte Boden vermag auch solche Stoffe anzusammeln, die über die Kulturpflanzen der menschlichen Gesundheit schaden können.

Indirekte Schädigungen über Nahrungsmittel

Da alles menschliche und tierische Leben letztlich auf die Kulturpflanzen zurückgeht, können sich Bodenvergiftungen auch schädlich für Mensch und Tier auswirken. Man hat sogar neuerdings Bodenverunreinigungen mit cancerogenen Stoffen festgestellt. Zwar ist im Boden ein natürlicher Pegel resistenter Schadstoffe selbst cancerogener Aromaten anzutreffen, deren Aufstockung durch unsachgemäße Abfallbeseitigung jedoch eine erhöhte Gefahr für den Menschen darstellt. Nicht weniger bedenklich sind die in Klärschlämmen enthaltenen pathogenen Keime, vor allem, weil sie äußerst langlebig sind. Milzbrandspuren überleben im Erdboden 45 Jahre lang, Salmonellen immerhin 60 bis 360 Tage.

Deshalb müßte eine konsequente Entseuchung aller Abfälle, bevor sie dem Boden anvertraut werden, durchgeführt werden.

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Grundwasserverunreinigungen

Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß die Ablagerungen von Abfällen mit ganz wenigen Ausnahmen wasserdurchlässig sind. Da sämtliche Abfälle wasserlösliche Substanzen enthalten, ist es in Verbindung mit jeder Abfallablagerung unvermeidlich, daß Sickerwässer ins Grundwasser gelangen. Die Gefährlichkeit derartiger Sickerwässer von Abfall-Lagerplätzen für das Grundwasser ist indessen sehr umstritten. Bisher liegen nur sehr wenig experimentelle Untersuchungsergebnisse vor, die zuverlässige Aussagen gestatten. Die oft nur gefühlsmäßige Beurteilung in Verbindung mit einer Reihe von nicht weiter erhärteten Hypothesen führt meist zu einer Unter- oder Überschätzung der Gefahren.

Es erscheint daher dringend geboten, gründliche Untersuchungen für die wichtigsten Abfallkategorien durchzuführen, damit eine realistische Abschätzung der Gefahr der Grundwasserverunreinigung erfolgen kann. Zweifellos spielt die Selbstreinigung durch das Erdreich sowie die Verdünnung der Sik-kerwässer durch den Grundwasserstrom ebenfalls eine erhebliche Rolle. In welchem Umfang, für welche Schadstoffkonzentration und wie lange dieser Selbstschutz der Natur wirksam ist, ist jedoch noch völlig ungeklärt.

So lange die Vorgänge der Grundwasserbeeinflussung noch nicht erforscht sind, dürfte der wirksamste Schutz darin bestehen, Abfallstoffe nur dort abzulagern, wo der Grundwasserspiegel tief liegt.

Die bisher durchgeführten Untersuchungen lassen folgendes erkennen: Das Grundwasser im Bereich von Müllhalden hat mehr organische Substanz und eine höhere Härte als das unbeeinflußte Grundwasser. Der Gehalt an Sulfaten, Nitraten und Chloriden nimmt ebenfalls zu. Die Beeinflussung- des Grundwassers steigt unter sonst gleichen Bedingungen mit der Höhe des Grundwasserspiegels stark an. So wurde beispielsweise eine Erhöhung des Gehaltes an organischer Substanz um 800 Prozent, eine Steigerung der Härte um 86 Grad, eine Erhöhung des Sulfatgehaltes um 1500 Milligramm je Liter und eine Erhöhung des Chloridgehaltes um 50 Milligramm je Liter bei fünf Meter Grundwasserstand gemessen. Beträgt der Grundwasserstand dagegen zehn Meter, betragen die Veränderungen unter ähnlichen Bedingungen bezüglich der organischen Substanz plus 560 Prozent, bezüglich der Härte plus 15 Grad, bezüglich des Sulfatgehaltes plus 300 Milligramm je Liter, bezüglich des Chloridgehaltes plus 375 Milligramm je Liter.

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Weitaus kritischer als bei der ungeordneten Ablagerung von Müll sind die Verhältnisse bei flüssigen und schlammigen Abfällen. Hier findet neben einer chemischen Beeinflussung des Grundwassers auch eine bakterielle und biologische Vergiftung mit Krankheitserregern und anderen Mikroorganismen statt. Die Gesundheitsämter, die auf dem Lande die Trinkwasserversorgung regelmäßig untersuchen, kennen viele Beispiele für Kurz­schlüsse im Wassersystem. Allzu leicht gelangt nämlich von Fäkaliengruben verunreinigtes Grundwasser in die Brunnen der Trinkwasserversorgung. Das hat bereits zu der Stillegung zahlreicher Trinkwasser­versorgungs­anlagen geführt.

Über welche Entfernungen hinweg derartige Grundwasserverunreinigungen durch die Ablagerungen von Abfällen wirksam werden können, wird am besten an einigen Beispielen klar:

Für die Deckung des Kühlwasserbedarfs eines Kraftwerkes wurden zwei Grundwasserbrunnen abgeteuft. Sie wurden zwei Jahre lang betrieben, bis sich ziemlich plötzlich eine deutliche Veränderung der Wasser­zusammensetzung bemerkbar machte. Man stellte fest, daß etwa in 600 Meter Entfernung von dem Brunnen eine ehemalige Kiesgrube, die voll Wasser stand, als Abfallplatz benutzt wurde. Dort wurden monatlich etwa 70 Tonnen Teerabfälle eines Gaswerkes, mineralölhaltige Produkte aus Benzin- und Sandabscheidern (etwa 30 Kubikmeter monatlich) sowie Flugasche aus der Rauchgasreinigung des betroffenen Kraftwerkes — etwa 500 Kubikmeter pro Monat — abgeschüttet. Es konnte nachgewiesen werden, daß die Verseuchung der Brunnen allein auf diese Abfallgrube zurückzuführen ist.

Besonders interessant ist dabei die Tatsache, daß es einer zweijährigen Periode bedurft hatte, um die Grundwasserverunrei-nigungen wirksam werden zu lassen. Bedenkt man die intensive Förderleistung der Brunnen, die über 1000 Kubikmeter pro Stunde beträgt, so kann man ermessen, welche zeitlichen Verzögerungen bei geringerer Förderung auftreten können. Hier kann es unter Umständen Jahrzehnte dauern, bis die Giftstoffe über dem Grundwasserstrom Schaden anrichten. Das folgende Beispiel kann ebenfalls als typisch angesehen werden: Mehr als einen Kilometer von einem Wasserwerk entfernt befindet sich eine industrielle Abfalldeponie. Auf ihr wurden dreißig Jahre lang Industrierückstände, Schlacken, Aschen und auch teerhaltige Produkte abgelagert. Inzwischen war diese wilde Ablagerung, die das Gelände einer ehemaligen Kiesgrube ausgefüllt hatte, seit Jahren abgeschlossen und sogar wieder begrünt worden.

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Da traten sprunghafte Veränderungen des Sulfat-, Chlorid- und Nitratgehaltes der im Wasserwerk geförderten Wässer auf. Es wurden daraufhin eine Reihe von Beobachtungsbrunnen zwischen Wasserwerk und Müllkippe abgeteuft, die eindeutig gestatteten, die beobachteten Zusammensetzungen im Wasser des Wasserwerkes mit der Müllkippe in Verbindung zu bringen. Abhilfe konnte nur dadurch geschaffen werden, daß zwischen Abfall und Wasserwerk ein Entlastungsbrunnen aufgestellt wurde. Aus ihm wurde das verunreinigte Grundwasser abgepumpt, bevor es in den Einzugsbereich des Wasserwerkes kam. Auch hier hat es Jahre gedauert, bis Schäden wirksam wurden, und auch hier war die Entfernung sehr groß.

Ein anderes Beispiel beweist dagegen die Selbstreinigungskraft des Grundwassers. Hier handelt es sich um Messungen, die in der Nähe von zwei Hausmülldeponien gemacht wurden. Man konnte nachweisen, daß die Menge der in Lösung gehenden Müllinhaltstoffe wesentlich niedriger lag, als bis dahin aufgrund von Laboratoriumsuntersuchungen bei etwa gleicher Abfallzusammensetzung ermittelt worden war. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Laboruntersuchungen und der Feldmessungen.

Beeinflussung des Grundwassers durch Müllablagerungen

Zusammensetzung
des Sickerwassers

Ergebnis der
Laboruntersuchung
mg/l

Ergebnis der
Feldmessungen
mg/l

Chlorid 1.280 12,0
Sulfat 400 3,9
Nitrat 780 7,4
Eisen 0,02
Phosphor 0,03
Natrium 2.240 6,1
Kalium 260 3,5
Kalzium 1.400 1,4

BSB-5

1,4

Quelle: Klotter und Hantge: Abfallbeseitigung und Grundwasserschutz, Müll und Abfall, 1. Jahrgang 1969, Nr. 1.

Aufgrund dieser und ähnlicher Resultate, die an anderen Stellen gemacht wurden, kann man schließen, daß Hausmülldeponien im allgemeinen für das Grundwasser nicht so schädlich sind wie Industrierückstände oder Klärschlämme.

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Da jedoch die Hausmüllzusammensetzung oft genug nicht zuverlässig kontrolliert werden kann und man in den seltensten Fällen ausschließen kann, daß kritische Gewerbe- und Industrieabfälle mit »hereingeschmuggelt« werden, ist die ungeordnete Deponie zumindest sehr risikohaft für das Grundwasser. Die schleichende Wirkung der Grundwasserbeeinträchtigung wurde auch in der Argolis, einem fruchtbaren Landstrich des Peleponnes, beobachtet. Dort stieg infolge intensiver landwirtschaftlicher Nutzung (Zitrusplantagen) der Wasserbedarf sehr an. Er konnte mangels anderer Wasservorkommen nur aus dem Grundwasser gedeckt werden. Dessen Spiegel sank so weit ab, daß ein landeinwärts gerichtetes Gefälle zur Küste entstand. Daraufhin rückte das Salzwasser vom Meer als Grundwasserablöser jährlich vierhundert Meter vor. Das ist eine winzige Strecke, wenn man bedenkt, welche Austauschflächen hier zur Verfügung stehen, welche Druckdifferenzen wirksam werden.

Überhaupt ist die Landwirtschaft selbst vorläufig an der Vergiftung des Grundwassers kräftig beteiligt. Der Kunstdüngergebrauch ist in den letzten zwanzig Jahren sprunghaft angestiegen. Besonders aus Stickstoff- und Phosphatdünger, aber auch aus Kalisalzen werden zum Teil erhebliche Mengen ausgewaschen und gelangen so ins Grundwasser. Nun muß man bei der Beurteilung dieser Zusammenhänge berücksichtigen, daß allein die Konzentration an solchen Stoffen bedenklich ist. Nicht etwa der Kunstdünger an sich, der allzu häufig mit Herbiziden und Insektiziden (DDT usw.) in einen Topf geworfen wird, ist schädlich. Phosphorsäure, Kali und Kalk kommen in der Natur frei vor und sind nur insoweit künstlich, als sie für rationelleren Einsatz und Transport von natürlichen Ballaststoffen maschinell befreit werden. Auch der aus der Luft gewonnene Stickstoffdünger (Ammoniak) ist keineswegs kritischer einzustufen als Pferdemist. Allein die Tatsache, daß diese Düngemittel in Mengen bis zu 400 Kilogramm je Hektar und Jahr eingesetzt werden, wirft für das Grundwasser Probleme auf. So ist festgestellt worden, daß bis zu 150 Kilogramm je Hektar und Jahr sogenannte Begleitstoffe der Düngemittel (Sulfate, Chloride usw.) ins Grundwasser versickern.

Das kann dort zu Belastungen führen, die hinsichtlich

Chloriden zwanzigmal
Sulfaten vierzigmal
und Stickstoff hundertmal

höher liegen als in der Nähe von Abfalldeponien. Man sieht: die kontrollierte Abfallbeseitigung allein schafft die Dinge nicht aus der Welt.

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Ratten, Krähen und Möwen

In diesem Abschnitt des Buches ist die Rede von den negativen Auswirkungen unkontrollierter Abfallablagerungen, wie sie heute noch vorherrschen. Hierzu zählt zweifellos auch die von der wilden Müllkippe ausgehende Rattenplage. In dieser Hinsicht ist der Hausmüll weitaus kritischer als jede andere Abfallqualität. Bei Haus- und Sperrmüll sind es vor allen Dingen zwei Eigenschaften, die das Entstehen von Rattenkolonien begünstigen. Einmal die vielen Hohlräume, die das Anlegen von Nistplätzen begünstigen, und zum anderen der relativ hohe Gehalt dieser Abfälle an organischer Substanz. Die Ratten finden schnell heraus, die natürlichen Hohlräume der lose geschütteten Abfälle als ein weitverzweigtes System von Röhren und Gängen zu nutzen. Dadurch können sie sich bei unvorhergesehenem Wassereinbruch oder dem Ausbrechen von Schwelbränden in Sicherheit bringen.

Oft sind die Ratten mit den Bedingungen, die ihnen die Müllkippe bietet, noch nicht einmal zufrieden. Von einem großen deutschen Vogelschutzgebiet ist bekannt, daß ein Teil der Brutplätze durch Wanderratten vernichtet wurde. Diese hatten ihr Domizil in einer nahe gelegenen Müllkippe. Noch nicht einmal die Geräusche und die Unruhe, die auf einer in Betrieb befindlichen Müllkippe auftreten, vermögen die Ratten zu vertreiben. Sie ziehen sich einfach in die ruhigeren Regionen der Kippe zurück.

Ähnlich der Rattenplage verhält es sich auch mit den Schwärmen von Krähen und Möwen, die wilde Hausmülldeponien regelmäßig besuchen. Sie sind nicht nur für die unmittelbaren Anwohner eine Plage. Sie tragen auch den Dreck kilometerweit. Ihre Lebensbedingungen werden durch derartige Abfallplätze so begünstigt, daß sie sich unverhältnismäßig stark vermehren. Die östlichen Vorstädte Hannovers werden morgens und abends, vor allen Dingen in den Wintermonaten, von Tausenden von Krähen überflogen, die das Altwarmbüchener Moor, die Müllkippe der Stadt Hannover, zu ihrem Futterplatz auserkoren haben. Die Krähen nisten in einem etwa zehn Kilometer von der Müllkippe entfernt liegenden Platz des Stadtwaldes Hannover. Auf dem Weg von und zum Futterplatz hinterlassen sie eine breite Spur von verdautem und unverdautem Müll. Genauso verhalten sich die Möwen, die vor allen Dingen in Küstennähe ihr Unwesen treiben. Viele Ornithologen sind darüber hinaus der Auffassung, daß die starke Zunahme der Möwenzahl und die Tatsache, daß die Möwen mehr und mehr zu binnenländischen Vögeln werden, nicht zuletzt auf die vielen wild wuchernden Abfallberge zurückzuführen ist.

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Während Krähen und Möwen nicht unbedingt hygienische Gefahren bedeuten, trifft dies voll auf die von Müllhalden angezogenen Insekten zu. Übertragungen von Krankheitserregern durch Fliegen und anderes Ungeziefer ist längst erwiesen und daher auch für Abfall-Lagerstätten nicht auszuschließen. Die in jeder Müllkippe — auch bei sogenannter geordneter Deponie — anzutreffende Verrottung unter Sauerstoffabschluß (anaerober Vorgang) schafft fast ideale Voraussetzungen für Ungezieferbrutstätten. Da über den Müllkippen stehende In-sektenschwärme vom Wind weit weggetragen werden können, reicht ihr Einzugsbereich mindestens fünf Kilometer um die Müllkippe herum. Da auch in Zukunft die Beseitigung der Abfälle durch Ablagerung ihre dominierende Rolle nicht verlieren wird, ist durch eine geeignete Entseuchung, durch eine die Hohlraumbildung unmöglich machende Verdichtung und andere Maßnahmen das Auftreten von Abfallparasiten zu verhindern.

Haldenbrände

Als vor einigen Jahren in einer süddeutschen Großstadt die Errichtung einer Müllverbrennungsanlage diskutiert wurde, führten die Gegner dieses Vorhabens vor allem die höheren Kosten gegenüber der bis dahin angewandten ungeordneten Ablagerung an. Der Kostenunterschied betrug mehr als zehn Mark je Tonne Abfall. Da fiel den Befürwortern der Müllverbrennungsanlage ein, daß die »Müll-Feuerwehr« noch nicht in die Kostenrechnung der Müllkippe einbezogen worden war. Zur Bekämpfung der Schwelbrände und ihrer belästigenden Auswirkungen mußte ständig ein Zug der städtischen Feuerwehr an der Kippe stationiert werden. Die Möglichkeiten, den Feuerwehreinsatz durch den Bau einer Verbrennungsanlage einzusparen, gaben den Ausschlag für die Errichtung einer derartigen Anlage, obgleich hierdurch der Kostenunterschied nicht wesentlich verringert wurde. Es ist wohl allen Beteiligten klargeworden, daß der Gestank von Schwelbränden auch bei günstiger Kostenlage den Anwohnern nicht länger zugemutet werden konnte.

Dieser Vorfall betrifft eine weitere Kategorie von Belästigungen, die von Abfallhalden ausgehen können.

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Bei Abfällen, die organische Substanz enthalten, das sind in erster Linie Hausmüll und kommunale Klärschlämme, entstehen bei den Verrottungsvorgängen übelriechende Gase. Nicht genug damit, daß diese Produkte durch ihren Gestank die Umgebung von Müllplätzen kilometerweit verpesten können — sie enthalten auch eine brennbare Komponente in Form von Methangas. Dieses Gas kann sich von selbst, das heißt durch die bei der Verrottung entstehenden, zum Teil hohen Temperaturen entzünden oder wird durch äußere Einwirkungen in Brand gesetzt. Fremdzündungen kommen dann vor, wenn die Abfälle glühende Bestandteile enthalten. Das ist besonders bei Hausmüll mit Hausbrandasche während der Heizperiode der Fall. Aber auch beim Fehlen derartiger äußerer Einflüsse genügt die Selbsterwärmung beim Rottvorgang für die Entzündung.

Diese Selbsterwärmung erreicht Temperaturwerte von 60 bis 80 Grad je nach Belüftungsintensität und Müllzusammensetzung. Bei Rohmüll, wie er auf wilden Müllkippen immer vorherrscht, liegen die Werte am höchsten. Die vielen Hohlräume eines derartigen Müllbergs begünstigen die Sammlung von Gasen. Es entstehen Gasdome, aus denen ein einmal entstandener Brandherd ständig mit neuem Brennstoff versorgt wird. Es ist unmöglich, diese Schwelbrände völlig zu löschen. Selbst durch ständige Bekämpfung gelingt es lediglich, die Ausbreitung der Brände unter Kontrolle zu bringen. Ein Nachteil dieser unvermeidlichen Brandbekämpfung, die naturgemäß mit Wasser erfolgt, ist der intensive Waschvorgang der ganzen Müllkippe. Hierdurch entstehen wahre Sturzbäche von Sickerwässern, die als übelriechende Jauche dem nächsten Vorfluter zueilen oder im Grundwasser verschwinden. Rauchgasbelästigungen gehen im übrigen von derartigen Haldenbränden nur selten aus. Die Abfallschüttung stellt ein ideales Filter dar, das alle festen Bestandteile aus den Verbrennungsgasen herausnimmt. Die Geruchskomponente dagegen kann kaum vermieden werden, sie hat nur einen Vorteil: sie vertreibt die Insekten.

Das beinahe unvermeidliche Auftreten von Schwelbränden auf Müllkippen hat scheinbar verschiedene Betreiber derartiger Abfallsammelplätze dazu verführt, sich von besonders voluminösen oder schädlichen Bestandteilen durch unkontrollierte offene Verbrennung an Ort und Stelle zu entledigen. Wer sich je der Stadt Hamburg vom Süden her über die Autobahn genähert hat, kommt unweigerlich in den Genuß einer kräftigen Brise Müllrauchgase. Die Autobahn führt unmittelbar an der großen Müllkippe Georgswerder der Freien und Hansestadt vorbei, auf der mineralölhaltige Rückstände und der gesamte Sperrmüll offen eingeäschert werden — tröstlich für die Anlieger zu wissen, daß dieser Mißstand in einigen Jahren durch den Bau weiterer Müllverbrennungsanlagen beendet werden soll.

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Die gesundheitsschädlichen Auswirkungen der solchen Abfall-Lagerplätzen entströmenden Gase sind noch nicht erforscht. Daß sie ausgesprochen gesundheitsschädliche Komponenten enthalten, ist jedoch nicht auszuschließen.

Landschaftsverschandelung

Kein anderer Abschnitt dieses Buches kann durch Bildmaterial besser belegt werden als dieser. Eindringlicher als jede textliche Darstellung es vermöchte, unterstreichen einige Aufnahmen von Müllhalden die besondere landschaftliche Wirkung dieser Zivilisationserscheinung. Nicht genug damit, daß die Halden selbst keine Schönheitsflecken darstellen — von ihnen gehen auch über Gestank, Ratten und Ungeziefer sowie Grundwasservergiftungen hinaus weitere Umweltbeeinflussungen aus.

Gemeint ist das Problem der Staub- und Papierverwehungen. Hie und da sind Müllhalden anzutreffen, die verschämt von zwei Meter hohen Maschendrahtzäunen umgeben sind. In ihnen zappeln die Papierfetzen wie die Singvögel in den Netzen der italienischen Vogelfänger. Auch derartige Zäune sind nicht ausreichend, die flugfähigen Bestandteile der Müllhalden aufzuhalten — sie bewegen sich in Hauptwindrichtung fast ungehindert fort. Sie vermögen ganze Waldsäume in kürzester Zeit mit Papierfetzen und Kunststoffolien zu bedecken.

Eine weitere Beeinträchtigung der Landschaft durch den Abfall menschlicher Zivilisation stellt das bloße Wegwerfen der Abfälle dar. Soweit es aus dem Auto, bei Spaziergängen, auf Campingplätzen usw. geschieht, ist es in erster Linie auf den schlecht entwickelten Gemeinschaftssinn, die Denkfaulheit und Bequemlichkeit der Wohlstandsbürger zurückzuführen. Soweit es sich um am Waldesrand oder in der nächsten Kiesgrube oder überall dort, wo »Schuttabladen verboten« steht, abgeworfene Sofas, Matratzen usw. handelt, könnte eine Verbesserung einfach erreicht werden. Derartige Abfälle, wild in der Landschaft abgelagert, gehen letztlich auf eine ungenügende Entsorgung der Bevölkerung zurück. Vielfach ist — besonders auf dem Lande — die Sperrmüllabfuhr nicht organisiert.

Sie geschieht so selten, daß die Bürger bei der Entrümpelung ihrer Keller oder ihrer Wohnungen nicht bis zum nächsten Abholtermin warten können. Oft sind auch die Gebühren der Gemeinden für die Abholung derartiger Abfälle so hoch, daß keiner sie abholen läßt. Es ist zwar gerecht, wenn die Kosten der Sperrmüllabfuhr nur denjenigen angelastet werden, die diesen Abfall verursachen. Eine solche Gebührenpolitik bewirkt jedoch das Gegenteil des Gewollten und führt zu Selbsthilfemaßnahmen der Betroffenen. Da erscheint vielleicht eine gleichmäßige Umlage im Hinblick auf eine ordnungsgemäße Abfuhr und Behandlung der Abfälle sinnvoller.

Es muß gerechterweise auch gesagt werden, daß die Ablagerungen von Abfällen nicht unbedingt zu Beeinträchtigungen der Landschaft führen müssen. Sofern Grundwasserbeeinträchtigungen und Bodenvergiftungen ausgeschlossen werden können und die Abfälle richtig entseucht sind, kann der Abfallberg sehr gut in die Landschaft eingegliedert werden. Auch das belegen einige Abbildungen besser als das geschriebene Wort. Die bekanntesten Beispiele in der Bundesrepublik stellen zweifellos der Monte Scherbelino in Frankfurt und der Abfallberg in Wedding, Berlin-West, dar.

In beiden Fällen sind die Halden mit Mutterboden abgedeckt, bepflanzt und zu »Erholungsgebieten« gemacht worden. Der Monte Scherbelino in Frankfurt soll sogar von einem Ausflugsrestaurant »gekrönt« werden. Auch während des Anlegens einer Abfallhalde können durch Randbepflanzungen und durch ständiges Abdecken die landschaftszerstörende Wirkung und der Papierflug wesentlich gemildert werden.

Mehr als bei jeder anderen Auswirkung der Müllflut ist bei den Rückwirkungen auf das Landschaftsbild ein überregionales Vorgehen erforderlich. Hier müssen die Länder und Bundesbehörden endlich mit entsprechenden Kompetenzen ausgestattet werden, damit nicht nur wie bisher das billigste verfügbare Grundstück oder die geringsten Transportaufwendungen für die Auswahl eines Abfall-Lagerplatzes als ausschlaggebendes Kriterium herangezogen werden. Natürlich kann eine umsichtsvolle Abfallbeseitigung nicht allein die Landschaft retten. Sie wird bekanntlich von Verkehrsbauwerken und Zersiedelung vorläufig jedenfalls noch viel nachhaltiger getroffen als von Schuttplätzen. Zum Thema Landschaftsschutz und Abfallbeseitigung müssen deshalb zunächst einmal Normen für das geschaffen werden, was geschützt werden soll.

Der Ruf »Zurück zur Natur« allein tut es nicht! Auch die naturschützenden Gesundbeter müssen respektieren, daß eine Industriegesellschaft andere Anforderungen an ihren Lebensraum stellen muß als Agrarier in Feudalsystemen.

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Dr.-Ing. Hans Reimer 1971 Müllplanet Erde