Paul
Reiwald (* 26. Mai 1895 in Berlin; † 11. August 1951 in Basel) war ein
deutscher Jurist und Kriminologe.
Reiwald wurde 1919 an der Universität
Berlin zum Dr. jur. promoviert.
Nach dem Studium von Rechtswissenschaft,
Philosophie und Psychologie war er zunächst als Strafverteidiger tätig,
wurde dann aber Dozent für Kriminalpsychologie an der Berliner Universität.
Er
stand in der Tradition derjenigen Kriminalpsychologen, die Strafen und
Straftaten psychoanalytisch erklärten.
Seine
Bücher durften nach 1933 nicht mehr vertrieben beziehungsweise
veröffentlicht werden.
Reiwald emigrierte 1933 nach Brüssel, wo er am
Institut des hautes études de Belgique lehrte.
Ab 1939 lebte er dann in
der Schweiz, wo er bis 1949 Dozent für
Massenpsychologie an der Universität Genf war.
Im Rahmen der
kriminologischen Reformbestrebungen der 1960er und 1970er Jahre gaben Tilmann
Moser und Herbert Jäger Reiwalds Hauptwerk <Die Gesellschaft und ihre
Verbrecher> neu heraus.
Eine psychoanalytische
Kriminologie konnte sich jedoch nicht durchsetzen.