Paul Sailer-Wlasits2003 - Die Rückseite der Sprache 2007 - Hermeneutik 2012 - Verbalradikalismus 2016 - Minimale Moral 2020 - Uneigentlichkeit 2022 - Lüge, Hass, Krieg |
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wikipedia Autor *1964 in Wien DNB.nummer (8) detopia: |
Politsprache-als-Waffe-FPOe-und-AfD-auf-Kollisionskurs-mit-der-Demokratie 2024
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aus wikipedia-2021 zum Autor
Sailer-Wlasits studierte Philosophie, Politikwissenschaft, Theaterwissenschaft und Wirtschaftswissenschaft in Wien. Parallel zu seinen begleitenden wirtschaftswissenschaftlichen Studien absolvierte er ein geisteswissenschaftliches Doppelstudium aus Politik- und Theaterwissenschaft sowie Philosophie. Er promovierte in Philosophie mit Schwerpunkt Sprachphilosophie und Ästhetik (Dr. phil.) an der Universität Wien. Er ist Verfasser mehrerer sprachphilosophischer und philosophisch-historischer Monografien, zahlreicher politischer Essays und Theaterkritiken sowie Autor von Texten zur Ästhetik und zu zeitgenössischer bildender Kunst. In seinen Publikationen, Vorträgen und Stellungnahmen prägte er Begriffe wie Hybrider Populismus[3][4] sowie Neue Normalität, wobei er 2018 die Bezeichnung des "Neuen Normalen" zunächst mit der 45. US-Administration unter Donald Trump als neuer globaler Normalität kritisch kontextualisierte.[5][6] Im Zuge der Corona-Pandemie 2020 warnte er davor, dass aus einer deskriptiven Feststellung, d. h. aus einem "Sein" wie der Covid-19-Krise, keine präskriptive Norm, kein "Sollen", im Sinne der politischen Aufforderung "Gewöhnt Euch daran!" abgeleitet werden dürfe, da diese Sein-Sollen-Barriere weder ethisch noch rechtsphilosophisch überwunden werden könne. Seit über 20 Jahren forscht Sailer-Wlasits zu sprachphilosophischen Phänomenen im Kontext von Sprache und Gewalt, Hassrede und Verbalradikalismus sowie zu sprachlichen Aspekten des Populismus. In zahlreichen Publikationen widmet er sich der kritischen Auseinandersetzung mit Rhetorik, Metaphorik und der Sprache in der Politik. Seine 2001 begonnenen Untersuchungen zur Geschichte von Sprache und Gewalt mündeten in sein 2012 vorgelegtes Werk Verbalradikalismus. Kritische Geistesgeschichte eines soziopolitisch-sprachphilosophischen Phänomens. Darin werden u. a. die innergesellschaftlichen, sprachlichen Bruchlinien als "Vorbereiter-Funktion" von Sprache im Bezug auf physische Gewalt analysiert und als sprachliche Übergangspunkte definiert, an denen schließlich "die Tat das Wort überschreitet".
Inhalt.pdf 2012
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heise Der-kurze-Weg-von-der-politischen-Luege-zur-Gewalt 2022
heise Das-sprachlich-Infame-ein-Sieg-des-Vulgaeren
Inhalt.pdf 2003
Inhalt.pdf 2016
Angaben aus der Verlagsmeldung Minimale Moral Streitschrift zu Politik, Gesellschaft und Sprache von Paul Sailer-Wlasits „Minimale Moral“ ist eine Streitschrift über die sieben politisch-geistigen Todsünden, deren Konsequenzen jeweils realpolitische Missstände sind. In den sieben Kapiteln I. Über Wahrheit und Lüge in der Politik: Ent-Täuschungen II. Krisen und Metaphern: Politische Sprache als Rhetorik III. Populismus: Zwischen verschmutzter Sprache und verschmutztem Denken IV. Verbalradikalismus und Hasssprache: Eine Abgrenzung V. Die europäische Idee schafft sich ab: Solidarität VI. Die Welt des Anderen: Philosophie der Anerkennung VII. Epilog: Über das beredte Schweigen in der Gesellschaft
wird der gegenwärtige Zustand unserer politischen „Kaste“ beschrieben, ihre Defizite und Unfähigkeiten Versäumnisse. Minimale Moral ist demnach jener Zustand politischer Entropie, an dem sich gerade noch ein paar Moleküle bewegen, kurz vor dem absoluten Nullpunkt, dem politischen Stillstand. Ein Zustand kleinstmöglichen energetischen Aufwands, nicht um visionär zu gestalten, sondern um die Macht gerade noch zu erhalten. Konzeptuelle Mängel führen zu Schwächen in der politischen Planung und Ausführung. Große soziopolitische Ideen und Entwürfe werden gegenwärtig nicht mehr entwickelt, doch es besteht Hoffnung, wie am Ende skizziert wird.
Inhalt.pdf 2007
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Entflammende Wörter - Wenn Hass metastasiert Von Paul Sailer-Wlasits 19. Januar 2021 heise Entflammende-Woerter-Wenn-Hass-metastasiert
In den USA sind die Sprachwege von der Vereinfachung zum Vorurteil und vom Angstbild zur Feindbild-Rhetorik kürzer geworden. Vor allem unter Trump. Seit diesem Präzedenzfall wissen alle künftigen US-Regierungen, wie unendlich weit sie gehen können. Sie lernten während der 45. Präsidentschaft neue, brachial ausgeweitete Grenzbereiche kennen, national wie international. Viele der autokratischen Machthaber weltweit blickten gebannt in die USA und lernten. Denn an den USA konnten sie ermessen, wie weit sie das demokratische Gefüge in ihren eigenen Ländern überdehnen können, ohne die breite Zustimmung zu verlieren. Der hohe Preis sprachlicher Toxizität Die USA wurden zum neuen globalen Testlabor, in dem die Zugfestigkeit, Elastizität und das Überdehnen gesellschaftlicher Strukturen live und gleichsam am lebenden Organismus erprobt wurden. Verbale Übertretungen, superlativische Ausdrucksweise und ins Monumentale gesteigerte Sprache markierten den Beginn der 45. US-Präsidentschaft. Mit toxischer Sprache und deren Folgewirkungen ging das vierjährige Sprachentgleisungs-Kontinuum zu Ende. Die politische Sprache Washingtons verfiel in jene Form von Armut, in der 140 Zeichen bereits als politische Position galten. Vier Jahre lang war kaum jemand aus den Reihen der Republikaner auszumachen, der den Mut und den Willen hatte, dem Präsidenten Einhalt zu gebieten. Zu klar stand das ökonomische und machtpolitische Kalkül zu Gunsten der GOP (Grand Old Party; detopia) im Vordergrund. Die Republikaner haben mit der 45. Präsidentschaft historische Schuld auf sich geladen, indem sie den politischen Schaden zuerst entstehen, dann metastasieren und schließlich zum Normalzustand werden ließen. Sprachdeformation durch Umcodierung Im Lichte der jüngsten Ereignisse und deren traurigem Höhepunkt, dem sprachlich geschürten Angriff auf ein Symbol der Demokratie in Washington, wird auch ein Defizit sichtbar: das historische Glück der USA, und damit gleichzeitig der Mangel, niemals im eigenen Land mit der Sprache der Diktatur umgehen zu müssen, wie das Europa vor 80 Jahren tun musste. Denn erst vor wenigen Jahrzehnten, als der Zivilisationsprozess bereits weit fortgeschritten schien, geriet die deutsche Sprache in den monströsen Würgegriff der NS-Diktatur. Der schrecklichsten aller Menschheitskatastrophen ging eine Deformation der Sprache zu hassverzerrtem, rassistischem Wortgut voran. Die verrohte Diktion der NS-Diktatur zerschlug die Sprache auf zwei Ebenen: Zum einen auf jener der lauten, brüllenden und fanatisch-hysterischen Hetzreden eines Hitler oder Goebbels. Zum anderen auf der Ebene des "sanften Verbalradikalismus", jener subkutanen und in tausenden umcodierten Wörtern des Alltags schlummernden, latenten Sprachdeformation. ("Judennase"; detopia) Es stellt daher auch gegenwärtig eine perfide, leise und langsame Vergiftung der Alltagssprache dar, wenn Wörter wie "patriots" umgewertet werden. Wenn die Freiheit des Wortes unterminiert wird, indem sie einem Teil der US-Gesellschaft, nämlich den kritischen Medien, abwertend "fake news" genannt, implizit und pauschal abgesprochen wird. Free Speech und die Würde des Anderen Grundsätzlich ist die Freiheit des Wortes, ebenso wie die Freiheit der Gedanken, unendlich. Dessen ungeachtet können Free Speech und die Würde des Anderen niemals völlig zur Deckung gebracht werden, man kann sie einander nur behutsam annähern. Diese Annäherung ist bis heute nur ansatzweise erfolgt. Die Social-Media-Konzerne zum Beispiel entwickeln sich zurzeit in zwei Geschwindigkeiten. Dem rasenden technologischen Fortschritt steht eine schleichend-langsame Entwicklung ethischer Rahmenbedingungen gegenüber. Diese Lücke konnte der scheidende US-Präsident nutzen und die Freiheit des Wortes im Sinne der Schrankenlosigkeit interpretieren. Der Verfall politischer Sprache Die politische Sprache wird weltweit fortschreitend – nicht nur in den USA – dem Ruin überantwortet, indem statt differenziertem Diskurs populistischer Verkürzungszwang zu herrschen beginnt. Das erschöpfte Wahlvolk steht nicht mehr auf, wenn die Sprache der Spitzenpolitik vom Undifferenzierten über das Simple zum Banalen abdriftet. Der gesellschaftliche Zusammenbruch der Symmetrie bestehender Anerkennungsverhältnisse unterstützt diese populistische Schlagseite der Politik mit ihrer verschärfenden Rhetorik. Die Komplexität der Welt wird mittels verkürzender Sprache, mit deklarativen Phrasen und politisch-emotiven Schlagwörtern weiter reduziert. Ein Weg, auf dem die Sprache des Ressentiments mühelos ethnisiert werden kann. Aus Worten werden Taten Solche Sprachentwicklungen schreiten jedoch nicht einfach nur unbegrenzt fort, sondern bereiten eine neue Dimension vor: jene, in der die Tat das Wort überschreiten kann. Dieser qualitative Sprung ist nicht aus einer einzigen Ursache ableitbar, sondern entspricht Vorgängen von sich gegenseitig verstärkenden Sprechakten. Hinzu kommen die kumulativen Wirkungen von Sprachhandlungen sowie semantische Auf- und Überladungen. Der Prozess von der Sprachgewalt zur Gewalt durch Sprache und von dieser zur gewaltsamen Tathandlung vollzieht sich nicht mit Notwendigkeit. Doch der latente Hass wird durch die Sprache aufgeweckt, er wird manifest und immer weiter gesteigert bis zu seiner Entladung. Es wäre daher naiv zu behaupten, ein von zahllosen sprachlichen Übertretungen geprägter Alltag hätte keine vorbereitende Wirkung für Handlungen. Politik und Lüge Darüber hinaus sind Politik und Lüge eine seit Jahrtausenden währende Mesalliance eingegangen. wikipedia Mesalliance Eheschließung zwischen Partnern verschiedener Gesellschaftsschichten Die gesellschaftlichen Kollateralschäden der politischen Lügen, Vorurteile und Hassreden sind gewaltig. Bewusste Übertretungen des Bedeutungshorizontes haben verbale Sprengkraft, da sie die bestehende Ordnung des Diskurses wie ein irritierender, verzerrender Kommunikationscode stören und untergraben. Sprachentgleisungen und Feindbildrhetorik, Stereotype und Herabwürdigungen mutieren dann zur Normalsprache – zu jenem "Neuen Normalen", an das man sich keinesfalls gewöhnen sollte. Politischer Sprachmarkt der Social Media Die politische Sprache reüssiert nicht durch Wahrhaftigkeit auf dem "Social-Media-Sprachmarkt", sondern dadurch, dass eine gesellschaftliche Mehrheit Aussagen für wahr hält. Social-Media-Konzerne ließen bis vor wenigen Tagen die Täuschung der Massen durch Inszenierung und durch sprachliche Kontaminierung zu. Das Twitter-Konto Donald Trumps zu deaktivieren [1], war und ist eine richtige Entscheidung, da es kurzfristig zum sozialen Frieden beiträgt. Mittelfristig fördert es die gesellschaftliche Annäherung von derzeit unversöhnlichen entgegengesetzten Positionen. Langfristig jedoch sollte dieser Account unter allen Umständen und in unveränderter Form bewahrt werden. Die Tausenden Tweets des 45. Präsidenten sollten nicht in digitale Archive verräumt werden, sondern leicht zugänglich bleiben, denn sie müssen analysiert werden: politikwissenschaftlich und soziologisch, psychologisch und sprachwissenschaftlich. Sie sollten nicht wie in einer Damnatio memoriae, einer digitalen Tilgung des Andenkens anheimfallen. Zeugen der Politik Doch was soll mit dem Bezeugten geschehen? Wessen Zeugnisse werden erhalten, und wer entscheidet nach welchen Kriterien darüber, was gelöscht wird? Eine Frage von Macht, denn in der digitalen Welt können Spuren verwischt werden, indem jeder Anfang und jeder Ursprung millionenfach überschrieben wird. Zeugnisse sind unersetzlich und unhintergehbar, denn jede Geschichte kann erst von ihrem Endpunkt aus in ihrer Totalität wahrgenommen werden. Die digitale Gegenwart macht Milliarden von Menschen zu Zeugen. Zeugen davon, dass demokratische Errungenschaften mit Füßen getreten wurden. Zeugen davon, dass das politische System zu spät und nur mit größter Anstrengung in der Lage war, eine dysfunktionale Entwicklung aufzuhalten. Gerade deshalb ist die Vorbildfunktion von Politikern, Medien und allen jenen Menschen von eminenter Bedeutung, die als gesellschaftliche Multiplikatoren wirken. Und im Unterschied zu staatlicher Repression ist und bleibt politisch-kulturelle Vorbildwirkung stets kostenlos. # URL dieses Artikels: https://www.heise.de/-5027741 Links in diesem Artikel: [1] https://blog.twitter.com/en_us/topics/company/2020/suspension.html |
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Un-Eigentlichkeit
Philosophische
Besichtigungen zwischen Ein Essay 2020 im Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg
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