Arthur M. Schlesinger

DIE SPALTUNG AMERIKAS

Überlegungen zu einer
multikulturellen Gesellschaft

 

 

Mit einem Vorwort von Sandra Kostner

 

The Disuniting of America.
Reflections on a Multicultural Society.

 

1991 bei W.W.Norton, New York

2020 im Ibidem-Verlag

 

 

Audio 2021-dlf 6min-Buchkritik 

 

1991

205 Seiten

wikipe Autor *1917
in Ohio bis 2007 (89)

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Die Vereinigten Staaten von Amerika erscheinen gespaltener denn je – die Verwerfungslinien ziehen sich quer durch die Gesellschaft. Sind die USA, die mit dem Wahlspruch gegründet wurden, Aus Vielen Eines (E pluribus unum) zu erschaffen, am Ende?

Das hergebrachte Selbstbild der USA als großer Schmelztiegel, in dem äußerliche Unterschiede irrelevant sind und in einer freiheitlichen Demokratie zu einer neuen, amerikanischen Identität verschmolzen werden, wird zunehmend ersetzt durch identitätspolitische Agenden, welche die Unterschiede in den Vordergrund rücken – mit Leitmerkmalen wie Ethnizität, Herkunft, Hautfarbe, Religion. Droht den USA ein Schicksal, das wir anhand der Vorgänge in Jugoslawien, Nigeria, dem Libanon vorausahnen können?

Gruppenzugehörigkeiten kommt eine eminente Rolle zu, um Diskriminierung und Rassismus entgegentreten zu können; zugleich laufen die USA jedoch Gefahr, entlang von Kollektividentitäten aufgerieben zu werden und ihren inneren Zusammenhalt zu verlieren. Die extreme politische Spaltung des Landes zeugt deutlicher denn je davon.

 

Mit der vorliegenden Ausgabe ist Schlesingers wohl meistdiskutiertes Werk erstmals in deutscher Übersetzung verfügbar.

 

aus wikipedia-2024

Arthur Meier Schlesinger Jr. (* 15. Oktober 1917 in Columbus, Ohio, als Arthur Bancroft Schlesinger; † 28. Februar 2007 in New York City) war ein US-amerikanischer Historiker, Berater zweier US-Präsidenten und zweifacher Pulitzer-Preisträger. Er untersuchte vor allem die Politik von US-Präsidenten wie Andrew Jackson, Franklin D. Roosevelt, John F. Kennedy und Richard Nixon.


Arthur M. Schlesinger wurde in Columbus, Ohio, geboren. Er war der Sohn von Elizabeth Harriet geborene Bancroft (1886–1977) und Arthur M. Schlesinger senior (1888–1965), einem einflussreichen Historiker und Professor für Geschichtswissenschaften an der Ohio State University und der Harvard University.[1]

Er besuchte die Phillips Exeter Academy in New Hampshire und studierte anschließend am Harvard College. 1940, im Alter von 23 Jahren, erhielt er eine dreijährige Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Harvard University. Seine Arbeit dort wurde durch den Kriegseintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Nachdem er bei der Musterungsuntersuchung für kriegsuntauglich erklärt worden war, trat Schlesinger dem Office of War Information bei. Von 1943 bis 1945 arbeitete als Geheimdienstanalytiker für das Office of Strategic Services, einer Vorläuferbehörde der CIA.[2] Seine Arbeit beim OSS bot ihm die nötige Zeit, um sein erstes mit dem Pulitzer-Preis prämiertes Werk The Age of Jackson (1945) zu vollenden.


 

Von 1945 bis 1961 hatte er eine Professur an der Harvard University inne. Er kündigte diese Anstellung, um von 1961 bis 1964 als Sonderberater für die Präsidenten Kennedy und Lyndon B. Johnson zu arbeiten. 1955 wurde Schlesinger in die American Academy of Arts and Sciences, 1961 in die American Academy of Arts and Letters[3] und 1987 in die American Philosophical Society[4] gewählt.

Seine Beschreibung der Präsidentschaft Kennedys A Thousand Days: John F. Kennedy in the White House von 1965 wurde zu seinem bekanntesten Werk und als sein zweites Buch mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet.

Nicht weniger berühmt wurde seine Biographie des 1968 ermordeten JFK-Bruders Robert, Robert Kennedy and His Times (1978).

In seinem 1991 erschienenen Buch The Disuniting of America (Die Spaltung Amerikas. Überlegungen zur multikulturellen Gesellschaft) blickt Schlesinger nach dem Ende der jahrzehntelangen Blockkonfrontation besorgt auf die auch die USA und ihre Gründungsidee („E pluribus unum – Aus vielen entsteht eins“) bedrohende und der Ideologie des Multikulturalismus entgegenwirkende Zunahme ethnischer Konflikte innerhalb von Staaten überall auf der Welt. Sind ethnisch, religiös und kulturell heterogene Gesellschaften in der Lage, unter dem Dach einer gemeinsamen Identität ihre Länder noch zusammenzuhalten und sich weiterzuentwickeln? Drohen sie am Ende zu zerfallen, wie fast 30 Jahre später die Beispiele Katalonien oder der Länder des Nahen Ostens zeigen?

„Was passiert, wenn Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft, die verschiedene Sprachen sprechen und verschiedene Religionen praktizieren, in derselben geographischen Region und unter derselben politischen Autorität miteinander zusammenleben? Wenn kein gemeinsames Ziel sie verbindet, werden ethnische Feindseligkeiten sie auseinandertreiben. (...) Die Frage, die Amerika sich als einer pluralistischen Gesellschaft stellt, ist, wie man wertgeschätzte Kulturen und Traditionen verteidigt, ohne die Bande der gesellschaftlichen Zusammengehörigkeit zu lösen: gemeinsame Ideale, gemeinsame politische Institutionen, eine gemeinsame Sprache und Kultur, ein gemeinsames Schicksal.[5]“

1994 wurde Schlesinger als auswärtiges Mitglied in die Russische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.[6]

Schlesinger war zweimal verheiratet: Seine erste Frau war Marian Cannon, mit der er vier Kinder hatte; seine zweite Frau war Alexandra Emmet, mit ihr hatte er einen gemeinsamen Sohn und einen Stiefsohn.

Arthur M. Schlesinger starb im Alter von 89 Jahren an den Folgen eines während eines Restaurantbesuches erlittenen Herzinfarktes.[7]

Ihm zu Ehren ist der Arthur M. Schlesinger Jr. Award benannt.

 

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 Arthur Schlesinger  (1991)  DIE SPALTUNG AMERIKAS. Überlegungen zu einer multikulturellen Gesellschaft.