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Auer empfing
1939 in Rottenburg die Priesterweihe. Sein Vikariat absolvierte
Alfons Auer von 1939 bis 1944 in der Liebfrauenkirche in
Stuttgart-Bad Cannstatt.
Von 1951 bis
1953 war er Gründungsdirektor der Akademie der Diözese
Rottenburg-Stuttgart.
1955 bis 1966
hatte Auer den Lehrstuhl für Moraltheologie an der Universität
Würzburg inne und lehrte anschließend als Professor bis zu seiner
Emeritierung im Jahr 1981 an der Universität Tübingen. Dort war er
in den Streit um die Entfernung Hans Küngs aus der
Theologischen Fakultät beteiligt, wobei er sich am Ende gegen ihn
stellte.
Dietmar Mieth
schreibt auf der Seite der Katholisch-Theologischen Fakultät der
Universität Tübingen über Auer:
„In seinen
Arbeiten verstand er die Wirklichkeit als Prozess und als
Geschichte. Darin sah er Erfahrungen und Lernvorgänge, die den
bleibenden Wahrheiten eine neue Sprache ihrer Erkundung
ermöglichen. In der Erneuerung der katholischen Moraltheologie
nach dem Konzil ist er eine weithin sichtbare und verehrte Größe
geworden“.
Sein Buch
<Autonome Moral und christlicher Glaube> (1971) gilt als
Standardwerk der modernen Moraltheologie.
Das
Pontifikalrequiem für Alfons Auer, geleitet von Bischof Gebhard
Fürst, fand am 24. November 2005 in St. Paulus in Tübingen statt.
Beerdigt wurde
Auer am 26. November 2005 in seinem Heimatort Schönebürg, wo seit
2010 der Dorfplatz den Namen Alfons-Auer-Platz trägt.
Alfons-Auer-Ethik-Preis
Die Katholisch-Theologische Fakultät Tübingen hat 2015 zum ersten
Mal den mit 25.000 € dotierten Alfons-Auer-Ethik-Preis verliehen,
und zwar an Charles Taylor.[5] Preisträger 2017 war Heiner
Bielefeldt.[6] 2019 wurde die ehemalige Präsidentin der Republik
Irland, Prof. Dr. Mary McAleese geehrt.
Werke
Die vollkommene Frömmigkeit des Christen: nach dem Enchiridion
militis Christiani des Erasmus von Rotterdam, 1954.
Weltoffener Christ, 1960.
Autonome Moral und christlicher Glaube, 1971, 2. Auflage 1984,
Neuauflage WBG, Darmstadt 2016, ISBN 9783534268191, mit einer
Einführung von Dietmar Mieth.
Umweltethik, 1984.
Geglücktes Altern, 1995.
Literatur
Karl-Wilhelm Merks: Autonomie, in: Jean-Pierre Wils, Dietmar Mieth
(Hgg.), Grundbegriffe der christlichen Ethik, München-Wien-Zürich
1992, 254–281.
Dietmar Mieth: Autonome Moral im christlichen Kontext, in:
Orientierung 40 (1976), 31–34.
Dietmar Mieth, Helmut Weber (Hgg.): Anspruch der Wirklichkeit und
christlicher Glaube. Probleme und Wege theologischer Ethik heute.
Festschrift zu Alfons Auers 65. Geburtstag. Düsseldorf 1980.
Konrad Hilpert: Ethik und Rationalität: Untersuchungen zum
Autonomieproblem und zu seiner Bedeutung für die theologische Ethik,
Düsseldorf 1980, passim.
Dietmar Mieth: Autonome Moral im christlichen Glauben, Reden zum 90.
Geburtstag A. Auer (= Tübinger Universitätsreden, NF. 42). Tübingen
2005.
Dietmar Mieth: Weltoffenes Christsein. Alfons Auers Beitrag zur
Erneuerung der Moraltheologie. In: Herder Korrespondenz 60/1 (2006),
29–33.
Dietmar Mieth: Autonome Umweltethik im theologischen Kontext. Ein
Entwurf von A. Auer. In: Orientierung 49 (1985), 17–19.
Wolfgang Nethöfel: Moraltheologie nach dem Konzil: Personen,
Programme, Positionen, Göttingen 1987, 79–124 et passim.
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