Frau Professor phil.

Eva Horn

Zukunft als Katastrophe

Fiktion und Prävention 

 

 

 

 

 

2014 im S.Fischer Verlag

480 Seiten mit Abbildungen

2014    480 Seiten

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detopiaStart Horn 

Umweltbuch 

 

Horstmann-1983

Perrow 1984 (normale Katastrophen) 

Tanja.Busse.2000 (Erlebnis)

Hans.Krah.2004 (WU-Szenarien)

Taxacher-2012 

Das Kino und die Militarisierung
 der Weltgesellschaft (Peter Bürger)

detopia-2022: Die Professorin hat viel Sachwissen aus der literarischen Vergangenheit; das könnte ich mir alleine nie aneignen (durch das Studium der Primärliteratur). Meine Hauptthesen (zum "WU-Blockbuster") kommen aber auch hier bei Horn (so wie auch bei Krah und Busse) wenig vor (nämlich die "Erziehung des Menschengeschlechts" zum Abgang). Das Hornbuch ist für den Normalo auch nicht voll geeignet, wegen zu vieler (sicher notwendiger) Fremdwörter (die ich auch nachschlagen muss). Beim Verlag kann man 49 Seiten lesen. (Und sicher auch bei Amazon und Googbooks)

Audio 2014 - 23 min  über Zukunft als K.

Audio 2020 Gespräch mit Eva Horn wegen Preis

Audio 2021 Interview mit Eva Horn über Zukunft

 

fischerverlage.de/buch/eva-horn-zukunft-als-katastrophe-9783596370771 
mit 49 Seiten Leseprobe

 

 

 

Verlag zum Buch

Unsere Gegenwart gefällt sich darin, Zukunft als Katastrophe zu denken, in Kino, Wissenschaft und Literatur.

Eva Horn geht der Geschichte und den Motiven dieses modernen Katastrophenbewusstseins nach.

Sie legt dabei die biopolitischen Konflikte frei, die in den Untergangsszenarien – von der Verdunklung des Globus über den Atomtod bis zum Klimawandel – ausgetragen werden.

Sie zeigt aber auch, wie in den Rufen nach Sicherheit und Prävention Fiktionen wirksam sind, die man als solche begreifen und analysieren muss.

Die künftige Katastrophe zu entziffern bedeutet nämlich immer, eine Geschichte schon zu Ende zu erzählen, die sich erst noch ereignen soll.

 

 

 

Pressestimmen


Eva Horns brillantes Buch lehrt uns, einfachen politischen Antworten zu misstrauen, und umgekehrt scheinbar simple fiktionale Werke politisch zu lesen (Florian Werner WDR5)


Fans gepflegter Desaster-Unterhaltung sei die Lektüre von ›Zukunft als Katastrophe‹ ans Herz gelegt. […] ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, moderne Untergangs-Fiktion ernst zu nehmen. (Eva Berger sonntaz)


›Zukunft als Katastrophe‹ ist eine weit ausholende und gelehrte, zugleich methodisch tiefschürfende Untersuchung der heutigen Apokalypsendarstellungen. (David Hugendick Zeit Online)


Horn navigiert leichthändig durch die Unheilsfluten ohne an Tiefgang zu verlieren. (Thomas Thiel Frankfurter Allgemeine Zeitung)


Eva Horns Studie besticht durch die Souveränität, mit der die Autorin die ungeheure Fülle an Material, die sie da zusammengetragen hat, ordnet und interpretiert.

(Günter Kaindlstorfer im dlf)


...über weite Strecken […] eine packende Geschichte über den Zustand unserer Gesellschaft (Beate Hausbichler Der Standard)


...virtuose Durcharbeitung der apokalyptischen Motivgeschichte der Moderne (Matthias Eckoldt Deutschlandfunk (Büchermarkt))

Inhalt   Inhalt  pdf 

 

Einleitung  (7)

Die Erde ohne Menschen - Zukunft als Katastrophe - Die Katastrophe als Offenbarung - Über dieses Buch

1. Die Geburt des Letzten Menschen  (45)

Romantische Verdunklung - Der leere Himmel: Jean Pauls »Rede des toten Christus« - Die Aufklärung des Letzten Menschen: Grainvilles »Le dernier homme« - Zukunft als Hungersnot: Malthus (1) - Anthropologie der Katastrophe: Byrons »Darkness« (1816) - Die Klimakatastrophe 1816 und die Poetik der Extrapolation 

2. Die Bombe: Apokalypse-Blindheit, Sicherheitskalkül und der heimliche Wunsch nach dem Ende  (77)

Blitz und Uhr - Die letzte Waffe - Apokalypse-Blindheit - Das Undenkbare denken: Herman Kahn - Sicherheit durch Risiko: Dr. Szilards MAD - Das obszöne Begehren nach dem Ende: »Dr. Strangelove« und »Fail-Safe« 

3. Das Wetter von übermorgen. Imaginationsgeschichte der Klimakatastrophe  (110)

Das unheimliche Wissen: Wetter und Klima - Der Mensch und sein Klima - Sommer: Traum und Albtraum vom gemäßigten Klima - Herbst: Szenarien der Abkühlung - Winter: Die Schrecken des Eises und der Finsternis - Frühling: Politik des unsicheren Wissens 

4. Überleben: Die Biopolitik der Katastrophe  (181)

Die Alarmbereiten: Survival-Bewegungen - Das Pathos des Ernstfalls - Blutsbande: Die Biopolitik der Katastrophe - Krieg der Arten - Rettungsboot Erde - Tragische Entscheidungen Biopolitik der Knappheit: Malthus (2) - Nach dem Ende: Becketts »Endgame«, McCarthys »The Road« 

5. Die Zukunft der Dinge. Unfall und technische Sicherheit  (241)

Super-GAU - Das Licht des Unfalls - Der wahrscheinliche Unfall: Crash - Der unwahrscheinliche Unfall: Die Verkettung unglücklicher Umstände - Technische Sicherheit - Spätfolgen: Don DeLillos »White Noise« 

6. Die Paradoxien des Voraussehens  (297)

Narrative der Prävention - Unterhandlungen mit der Zukunft: Kroisos und Ödipus - Die Sorge im Bau: Kafkas »Der Bau« und Nichols' »Take Shelter« - Zeitmaschinen: Medien der Zukunft in »Twelve Monkeys« und »Minority Report«

Schluss  (376)

 

Dank  (388)  Anmerkungen (391)  

Bibliographie (436)   Register (463)

 

 

 

Lesebericht 2014 in ZEIT von Hugendick

Am Ende liegt alles in Trümmern: Die Germanistin Eva Horn hat einen gelehrten, aufregenden Essay über Apokalypsendarstellungen in Literatur und Film geschrieben.

Von David Hugendick

21. Juli 2014

"Zukunft als Katastrophe": Wir letzten Menschen | ZEIT ONLINE   2014

Sämtliche Geschichten über die Apokalypse sind dazu verdammt, im Zustand der Behauptung zu verharren. Wie sollte es anders sein? Wenn die Erde als Ruine daliegt, wenn der Himmel sich aschenbechergrau gefärbt hat und die Sonne erloschen ist: Niemand könnte noch davon berichten. Die Katastrophe ist die große Menschheitserzählung, die uns mit Unbehagen erfüllt oder gelegentlich mit einer Lust, einer morbiden Faszination an einer Zukunft, über die wir naturgemäß nichts wissen können.

Der Philosoph Jacques Derrida hat dazu einmal die Bemerkung gemacht, die Apokalypse könne nur "textuell" stattfinden, da sie lediglich in dem Augenblick existiere, in dem von ihr erzählt wird. Deshalb gehören solche Zukunftsvisionen in die Abteilung Fiktion: Film, Malerei, Literatur. Die deutsche Literaturwissenschaftlerin Eva Horn hat nun ihren Blick auf die Weltvernichtungsfiktionen gerichtet. Ihre Studie Zukunft als Katastrophe ist eine weit ausholende und gelehrte, zugleich methodisch tiefschürfende Untersuchung der heutigen Apokalypsendarstellungen. In denen der Untergang ausfantasiert wird, sondern die auch unser Bewusstsein entscheidend mitprägen in der Frage, wie das Ende der Welt, die wir kennen, aussehen wird.

Und wenn wir sonst schon nichts Verlässliches darüber wissen, müssen wir uns an die künstlerischen Spekulationen halten. So verfuhr Horn, die an der Universität Wien unterrichtet, bereits in ihrem Essay Der geheime Krieg (2007) – ein aufregender Versuch über Spionage und Verrat, der sich einzig auf literarische Quellen stützte und ihrem Erkenntniswert traute: Da alles geheim ist, bleibt auf die Narrationen über das Geheime mehr Verlass als auf alles andere. Sie sind "Werkzeuge des Vorstellungsvermögens".

Die Apokalypse, schreibt Horn nun, ist nicht mehr theologisch gerahmt. Sie hat sich von einer religiösen Eschatologie zu einem anthropologischen Schreckensbild gewandelt: Für das Ende seiner Art ist der Mensch selbst verantwortlich. Er ist gottverlassen. Im Verlauf der Jahrhunderte haben die Imaginationen der Endzeit unterschiedliche Formen angenommen. Horns Darstellungen reichen von Roland Emmerichs Brachialblockbustern über Cormac McCarthys postapokalyptischen Roman The Road bis in die Verdunkelungsbilder der Romantik: John Martins Gemälde des "letzten Menschen", der auf die Trümmer der Zivilisation herabschaut. Jean Pauls Rede des toten Christus, der die Vision des jüngsten Gerichts all seiner Transzendenz beraubt und zu einer Nacht ohne Auferstehung verdichtet. Der Mensch ist allein "in der weiten Leichengruft des Alls", im "starren stummen Nichts".

Der nukleare Winter

Jean Pauls "Anthropologie des Endes" verweise bereits 1789 auf die Abwesenheit jeglicher Metaphysik. Es existiert keine Aussicht auf einen Neubeginn mehr, der auf die Zerstörung folgt. Die moderne Apokalypse ist endgültig. Endzeit meint auch das Ende aller Kontinuität: das Ende der Zeit im Wortsinne. Horn durchstreift in sechs Kapiteln düstere Gedankenlandschaften und Epochen. In ihnen entfaltet sich eine ganze Poetologie des Untergangs, die immer sowohl einen Blick in die Zukunft als auch von dort aus in unsere Gegenwart enthält. In der Welt von ihrem Finale her betrachtet, "zeigt sich die Wahrheit eines historischen Prozesses, der die Geschichte der Menschen wie die der Natur gleichermaßen umfasst".

Der Schrecken in Literatur und Film, so fiktiv und spekulativ er uns auch erscheinen mag, ist eingebettet in tatsächliche oder vermeintliche Bedrohungen seiner Zeit. Lord Byrons Versprosagedicht Darkness, in dem sich der Himmel verdunkelt und der Mensch des anderen Jäger wird, war eine Reaktion auf klimatische Schwankungen im Jahr 1816. Von Byrons Verdüsterung führt Horns Essay ins Sicherheitskalkül des Kalten Krieges. Diese Ära war sowohl von der permanenten Bedrohung durch die Atombombe geprägt als auch von dem "obszönen Begehren" nach dem Ende. Gleichzeitig extrapolierte die Kunst jede technische Option der Selbstauslöschung zur Dystopie. An deren Ende steht zumeist der nukleare Winter.

Aus der Fülle an literatur- und filmhistorischen Szenarien präpariert Horn die zentralen Motive unserer Apokalypsenahnungen heraus. Eine ganze Motivgeschichte liegt vor uns.

Die unmittelbare Verbindung von Meteorologie und Anthropologie. Die Natur, die ihren Raum wiedererobert. Die Entvölkerung und die Überbevölkerung, deren Endpunkt die Hungersnot ist und die zwangläufige Denaturierung des Menschen: Er wird zu seiner eigenen Ressource. Das ist die schaurige Konsequenz, von der etwa sowohl McCarthys entleerte Welt in The Road erzählt als auch Richard Fleischers Science-Fiction-Film Soylent Green (1973), in dem in einem überbevölkerten New York ein Nahrungsmittel aus Menschen hergestellt wird.

Der Blick des Melancholikers

Horn stellt nicht nur nüchtern fest, dass der Mensch "von der eigenen Auslöschung" träume und davon, "irgendwann spurlos verschwunden zu sein". Ebenso verweist sie auf die Möglichkeit der politischen Instrumentalisierung, auf die Suggestionskraft solcher Erzählungen. Die Aussicht auf ein Ende der Welt bringt auch eine neue Dynamik von Entscheidungen. Es darf keine Kompromisse mehr geben, kein Abwägen mehr. Es muss gehandelt werden. Wenn das denn geht.

Hier liegt das Dilemma aller katastrophischen Prognosen: Der Mensch weiß zwar von der Fähigkeit, sich selbst zu vernichten, jedoch leide er unter "blinder Reflexivität", schreibt Horn. Er wisse nicht, was im Falle einer kommenden Katastrophe zu tun sei, weil er sie für eine Hypothese hält. Zukunft ist immer Konstruktion. Horn beschreibt das Wesen der Katastrophe als "Metakrise" unserer Gegenwart. Die Katastrophe ist eine kollektive Bedrohung, ein "Phänomen der Latenz". Zu ihrer Beschreibung kann die Kunst nur Vorschläge machen, das "Undenkbare" denken. Sie kann auf eine mögliche Zukunft hinweisen, sie antizipieren und vorwegnehmen und aktuelle Zukunftsdiskurse zuweilen auch beeinflussen. Die exaltierten Vorahnungen in Literatur und Film können in Horns Argumentation bestenfalls die Wahrnehmungslücke schließen, zu denen wissenschaftliche Futurologie nicht ausreicht. Allerdings muss deshalb nicht zwangsläufig ein neues sensibleres Krisenbewusstsein entstehen.

Der Mensch als nacktes Wesen

Im Kalten Krieg verstärkte sich der Eindruck des nahenden Untergang mitunter dadurch, dass die Fiktionen und Modelle der Literatur zurückwirkten auf die Entscheidungen der Regierungen. Der Thrillerautor Michael Crichton, schreibt Horn, versuchte Diagnosen zum Klimawandel lächerlich zu machen, in dem er die vermeintliche Unzuverlässigkeit der Messungen vorführte. Ein Untergangsspektakel wie Independence Day (Emmerich) sei weniger Beispiel einer Effektversessenheit der amerikanischen Kinoindustrie als das postmoderne Update des Freund-Feind-Antagonismus, im Sinne von Carl Schmitt: Gemeinschaft kann nur noch als Gegensatz zu einem Anderen gedacht werden. Aus gemeinhin als Trash verkannten Filmen wie Deep Impact, in dem ein Meteor auf die Erde stürzen wird, arbeitet Horn biopolitische Implikationen heraus: Wer wird gerettet? Und warum?

Dass der Mensch, der die Menschheit überlebt, nicht glücklich ist, weiß jeder, der Becketts Endspiel gelesen hat: Es bleibt nicht mehr als ein von sämtlichen sozialen Bezügen entkleidetes nacktes Wesen übrig. Was Horns Buch so überaus lesenswert macht, ist, abseits der genauen Beobachtungen, die Virtuosität, mit der sie ihre Quellen verdichtet und zwischen ihnen überraschende Verbindungen knüpft. Dass die Kapitel keine feuilletonistischen Etüden sind, sondern ganze Motivketten in unseren endzeitlichen Vorstellungswelten freilegen, ist ihr großes Verdienst. Horn liefert uns Schlüsselbegriffe, verfolgt Argumentationslinien durch die Epochen, verknüpft sie mit den Krisenerfahrungen von Tschernobyl und Fukushima, zeigt auf die Stellen, an denen sich Diskurse überlagern und widersprechen.

Man kann sich geradezu verlieren in der Vielfalt der Beispiele, die Zukunft als Katastrophe dem Leser vorführt. Sie alle eint ihr alarmistisches Potenzial, ihr pessimistischer Ausblick auf das Humane im Angesicht des Endes. Seien sie aus aufklärerischen Motiven entstanden oder schierer Ausdruck von Todessehnsucht. Natürlich steckt in jeder apokalyptischen Naherwartung der narzisstische Glaube, die eigene Epoche könnte die letzte sein. Doch ist der letzte Blick zurück auf den "Schrottwert der Zivilisation" auch der Blick des künftigen Melancholikers: Das wird es einmal alles gegeben haben. In der fernen, grammatischen Form des Futur II liegt noch immer der größte Trost

 

https://www.perlentaucher.de/buch/eva-horn/zukunft-als-katastrophe.html

 

zu Die Welt, 06.09.2014
Mit Arno Schmidts letztem Menschen geht Philipp Theisohn das Buch von Eva Horn an und stellt fest: Vorstellungen von der Zukunft, wie sie Literatur und Film anbieten, sind eine durch und durch widersprüchliche Sache. Etwa, da wir beobachten und untergehen zugleich. Dass die Autorin sich mit Leidenschaft diesen Widersprüchen annimmt, findet der Rezensent respektabel. Ressourcenknappheit, Kannibalismus, Klimakatastrophe - solchen Themen widmet sich die Autorin, erklärt Theisohn, dem insbesondere imponiert hat, wie Horn sich letzterem annimmt, indem sie es als Imaginationsgeschichte deutet und seine Drastik herausstellt. Wenn Horn mit "The Walking Dead" eine wichtige filmische Reflexion über den letzten Menschen außer Acht lässt, kann Theisohn ihr verzeihen, derart viel scheint ihm das Buch zu bieten zu haben.

 

zu Die Tageszeitung, 23.08.2014
Eva Berger empfiehlt diese Lektüre allen Fans katastrophischer Unterhaltung. Allerdings warnt sie zusammen mit der Autorin Eva Horn auch davor, moderne Untergangsfiktionen nicht ernst zu nehmen. Immerhin lässt sich aus ihnen etwas lernen - fürs Jetzt vor allem, findet Berger. Als Gegenwartsdiagnose funktioniert Horns Arbeit über die Darstellung der Apokalypse in der Literatur seit der Romantik und im heutigen Kino laut Rezensentin nämlich richtig gut. Nicht zuletzt, da die Fiktion, anders, als die Wissenschaft, über das bloße Futur hinauszuweisen und die Welt nach der Katastrophe zu schildern vermöge. Wenn die Autorin diese Kunst historisch facettenreich auslotet, Szenarien des Kalten Krieges wie des Klimawandels analysiert und von Dr. Seltsam über Roland Emmerich bis Spielberg den tragischen Kern apokalyptischer Visionen freilegt, lernt Berger eine ganze Menge über Blindheit und Sehen prophetischen Wissens und die Möglichkeiten bzw. Unmöglichkeiten des Eingreifens in unser Schicksal.

 

zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.08.2014
Wenn die Literaturwissenschaftlerin Eva Horn die Flut der Katastrophenfiktion in Film und Literatur durchforstet, muss Thomas Thiel zwar mitunter mit bemühter Intellektualisierung kämpfen, im Ganzen jedoch gefällt ihm Horns Studie wegen ihrer Leichthändigkeit, mustergültiger Akribie und Realismus. So erfährt Thiel über Untergangsvisionen der Romantik und Blockbuster, in denen Zukunft gegen allen Fortschrittsglauben als Schreckgespenst auftritt, lernt etwas über die Überlegenheit der darin angelegten Erkenntnis und das Wirkungspotential, den wohligen Schauer des Geradenochmaldavongekommenseins.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

 

zu Frankfurter Rundschau, 12.07.2014
Aufgeklärt, doch nicht optimistisch gestimmt geht Ruth Fühner aus der Lektüre des Buches der Germanistin Eva Horn hervor. Materialreich, anhand von Texten, wie Michael Crichtons "State of Fear" oder Spielbergs "Minority Report" zeigt die Autorin der Rezensentin, dass die Apokalypse seit der Schwarzen Romantik ein Dauerbrenner der Literatur ist, in welch vielfältigen Erzählmustern sie ihren Auftritt hat, aber auch, wie beschränkt der Blick der Fiktion auf sie bleiben muss, wie ästhetisch beruhigend allenfalls. Dass Horn trotz allem einen positiven Aspekt der künstlerischen Darstellung der Apokalypse entdeckt (Kunst kann Zukunft als Gegenwart darstellen), findet Fühner zwar ehrenwert, handfeste Konsequenzen daraus kann sie jedoch nicht erkennen.

 

 

 

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