Akos Kertesz
Das verschenkte Leben
|
|
wikipedia Autor *1932 in Budapest
detopia:
wikipedia Imre_Kertesz (1929-2016) |
|
aus wikipedia-2021 Kertész schrieb am 29. August 2011 einen offenen Brief an die in den USA verlegte ungarische Zeitung Amerikai Népszava. In jenem Brief an den Herausgeber László Bartus erregt sich Kertész über den heutigen geistigen Zustand der Ungarn. Sein Befund ist vernichtend, seine Ausdrucksweise ist rabiat:
Die konservativen Medien des Landes reagierten in heftigem Ton auf die Zeilen von Kertész. Auch der führende Publizist der linksliberalen Tageszeitung Népszabadság, Sándor Révész, übte Kritik an Kertész. Dieser ergeht sich in denselben plumpen Verallgemeinerungen, wie es die „radikalen Rassisten“ tun, so Révész. Die "Raoul-Wallenberg-Gesellschaft" in Budapest erwartete die Zurücknahme der Äußerungen von Kertész, weil diese beleidigend seien und weiteren Hass generieren. Der Budapester Bürgermeister (I.Tarlós) verlangte von Kertész den Verzicht auf den Budapester Stadtpreis, die "Schlüssel von Budapest". Ein Regierungssprecher erwartet eine Entschuldigung von Kertész, andernfalls solle der Kossuth-Nationalpreis zurückgefordert werden. Kertész hat seine Behauptung über "den Ungarn als genetischen Untertan" richtiggestellt.[5] Kertész betonte, er stehe zu seinen Aussagen, bedauere sie nicht und habe auch nichts zurückzunehmen. Er habe seine Worte so gewählt, weil dies seine Überzeugung sei.[6][7] Kertész hat wegen der persönlichen Bedrohungen in Ungarn im März 2012 in Kanada um Politisches Asyl nachgesucht, das ihm im November 2013 gewährt wurde. Kertész' Vater konnte nicht an der staatlichen Universität studieren, da es in Ungarn einen rassistischen Numerus clausus gegen zu viele Studenten jüdischer Herkunft gab. Er konvertierte zum Katholizismus und gründete mit dem Historiker Vilmos Juhász[1] die „Organisation der konvertierten Juden Ungarns“, die von dem späteren Bischof von Kalocsa, József Ijjas, bis 1945 geführt wurde. Zu dem Kreis des Vaters gehörte auch der Dichter Sándor Sík. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Vater trotz der Konversion von ungarischen Behörden als Jude behandelt und zur Zwangsarbeit gezwungen, unter anderem im Lager Bor in Serbien, wo auch der Konvertit Miklós Radnóti Zwangsarbeiter war. Die Vernichtung der ungarischen Juden durch das Eichmann-Kommando und seine ungarischen Helfer in der ungarischen Provinz Mitte 1944 sowie in Budapest Ende 1944 die Ghettoisierung und der Terror durch die Pfeilkreuzler bestimmten Kertész' Kindheit, diese Bilder beschäftigen ihn auch heute noch. Da er bürgerlicher Herkunft war, durfte er im kommunistischen Ungarn nach dem Abitur 1950 nicht studieren, sondern wurde für zwölf Jahre Produktionsarbeiter beim Bushersteller Ikarus. Seine Weiterbildung absolvierte er im Abendstudium. Erst 1966 kam er zum Film, als er Dramaturg bei Mafilm wurde. Dort wirkte er an zahlreichen Produktionen, später auch für das ungarische Fernsehen, mit, die ihn bekannt machten. Kertész schrieb auch für die Bühne, sowie eine Reihe von Romanen. Nach der politischen Wende war Kertész von 1994 bis 1997 Chefredakteur der literarisch-politischen Zeitschrift Élet és Irodalom. Kertész erhielt neben anderen Auszeichnungen 1972 und 1984 den Attila-József-Preis und 2008 den Kossuth-Preis.
|
Schriften
Namenstag. Komödie in zwei Teilen, mit Konrad Zschiedrich. Berlin Henschel 1974
Das verschenkte Leben des Ferenc Makra. Roman. Erdmann-Verlag, Tübingen 1975 + Volk/Welt 1975
Witwen. Schauspiel in 2 Akten. Berlin : Henschelverlag Kunst u. Gesellschaft, [1976], Als unverkäufl. Ms. vervielfältigt
Wer wagt, gewinnt - Drei Kurzromane. Berlin : Aufbau-Verlag, 1981
Haus mit Mansarde. Berlin : Aufbau-Verlag, 1984
Hass hat seinen Preis. Berlin : Verl. Das Neue Berlin, 1995