Danilo KisEin Grabmal
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wikipedia Autor
detopia Akos Kertesz - Makra 1971 Moskau-Petuschki 1969 |
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Aus dem Serbokroatischen von Ilma Rakusa.
Danilo Kis's berühmter Roman erregte bei seinem Erscheinen 1976 in Jugoslawien einen Skandal. In "sieben Kapiteln ein und derselben Geschichte" werden sieben tragische Lebensläufe erzählt. Ihre Protagonisten fallen alle dem politischen Terror zum Opfer.
In einer einzigartigen Mischung von Politischem und Poetischem, Fakten und Fiktion setzt Kis ihnen in diesem Buch ein Denkmal.
Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.04.2005
Als "hart und klar" lobt Martin Meyer Ilma Rakusas Neuübersetzung dieses Werks
von Danilo Kis, das bei seinem Erscheinen 1976 den serbischen Dichter als
"bourgoisen Ästhetiker" in arge Bedrängnis brachte. Er musste nach Paris
auswandern. Kis erzählt darin sieben verschiedene Geschichten und doch immer
wieder die gleiche: wie sich die Idee vom neuen Menschen der Menschlichkeit
entledigte. Sieben Revolutionäre, in Russland, Polen, Ungarn oder Rumänien,
werden Opfer ihrer eigenen Gesinnung, auf der Seite der Zukunft haben sie
gestanden, nun wendet sich die Macht des Apparats gegen sie und ihnen bleibt
allein der Selbstmord, um den Qualen der Folter und Verhöre zu entkommen. Doch
nicht einfach wie eine Geschichte erzählt, fand Meyer diese Geschichten, sondern
in einer Kunst des Schnitts und der Montage, die "weit über die Realitäten
hinaus deren surreale Abgründe inszeniert". Dass das Werk an Brisanz nicht
verloren hat, steht für den beeindruckten Rezensenten zweifelsohne fest.