Erich Dauzenroth Ein Leben für Kinder Janusz Korczak - Leben und Werk
1981 im Gütersloher Verlagshaus Originalausgabe 4., durchgesehene Auflage, 1996 |
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1981
Wikipedia
Korczak *1878
in DNB.Korczak (500 Treffer) detopia: K.htm Psychobuch Montessori Gurdjieff Bettelheim Korzybski *1879 in Warschau Spielfilm Korczak 1990 von Andrej Wajda |
Inhalt Rahmen (9) Hinweise, Quellen und Anmerkungen (85) Mehr als eine Biografie: Ein Korczak für heute wird sichtbar. Wer mit Kindern leben will, kann von Korczaks Leben für Kinder lernen. Der Autor hat die tiefe Menschlichkeit und pädagogische Poesie des großen polnischen Pädagogen und Mediziners Janusz Korczak nachgezeichnet. Zentrale Aussagen Korczaks und interessantes Bildmaterial unterstützen die Beschreibung dieses Lebens für Kinder. Dauzenroth schildert das Leben des »Pestalozzi aus Warschau«, bezieht Gespräche und Korrespondenzen mit ehemaligen Mitarbeitern und Zöglingen des »Doktors« ein und dokumentiert lückenlos den Gang Korczaks mit seinen Zöglingen vom Warschauer Getto an die Pforten der Hölle von Treblinka. Erich Dauzenroth, geb. 1931, Dr. phil., Professor für Erziehungswissenschaften an der Justus-Liebig-Universität, Gießen; Mitgründer der Deutschen Korczak-Gesellschaft.
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Wer ist dieser Mann? (13)
An den Pforten der Hölle: Korczak und seine Kinder (38)
Das Kind — die «Unbekannte Größe» (59)
«Was wollen Sie den Kindern dafür geben ...?» (72)
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«Ich habe Janusz Korczak nie gesehen. Ich kenne nur diese Photographie: dreieckig längliches Gesicht, eine große Stirn, Bart und die tiefliegenden Augen, verdunkelt und wie zugedeckt von den Augenbrauen. Igor Newerly würde sie als die angestrengten Augen eines Kurzsichtigen bezeichnen und im Gesicht würde er den Ausdruck einer ironischen Ungeduld lesen, nach dem Motto: <Wollt Ihr denn nicht endlich aufhören, ständig über mich zu reden, beschäftigt Euch doch mit Euren Kindern!>
Wir hören nicht auf, über ihn zu sprechen, zu schreiben und an ihn zu denken. Dreißig Jahre nach seinem Tod erhielt er einen Preis, den er vor dreißig Jahren gebraucht hätte. Nein, ich kann auf dieser Photographie den Ausdruck der ironischen Ungeduld nicht erkennen. Aus diesem Gesicht spricht nur die traurige Sorge. Es hat, glaube ich, jachcwicz den Kinderreim geschrieben: <Für Euch ist das nur ein Spiel, für mich geht es um das Leben ...>
Etwas Ähnliches lese ich in dem traurigen, bekümmerten Gesicht des Alten Doktors.»
Kazimierz Kozniewski
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«In der ermüdeten, zerrütteten und von allem enttäuschten Welt wächst die Sehnsucht nach dem Wahren und Reinen. Wieder fragt man nach Güte, wieder wird Güte geschätzt. Und der gute, kluge Mensch, dem man vertrauen kann. Wie etwa Korczak.»
Igor Newerly
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«... Es ist mir besonders angenehm zu erfahren, daß auch der Anstoß, den der Pädagoge Janusz Korczak gegeben hat, so fruchtbar aufgenommen worden ist ...» (Stefan Kardinal Wyszynski am 10. Oktober 1978 an den Verfasser)
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«... Nach einem geheimnisvollen Ratschluß ließ ihn Gott am Leiden seines Sohnes teilhaben, damit so viele in ihrer Bedrängnis sich auf ihn vertrauensvoll stützen können ...» (Stefan Kardinal Wyszynski am 20. September 1980 an den Verfasser)
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«Ich denke an Dr. Henryk Goldszmit, Janusz Korczak, einen der stillen Helden unseres Jahrhunderts...»
(Wladislaw Bartoszewski am 5. Oktober 1986 in der Frankfurter Paulskirche)#
Rahmen
Die Korczak-Literatur verleiht ihrem Helden und Heiligen ehrenvolle Titel:
"Pionier einer zeitgemäßen Erziehung, Der gute Mensch aus der Krochmalna, Vater fremder Kinder, Anwalt der Kinder, Lehrer und Märtyrer, Lehrer von Warschau und Treblinka,
Champion of children, The King of Children, The childs best friend, Father of many,
Der polnische Pestalozzi, Der Pestalozzi aus Warschau, Der Märtyrer, Der König ohne Glück, Symbol der Moral und der Religion für die Welt von heute, Europäische Botschaft für das Jahrhundert, Der traurige König, Trauriger Menschenfreund,
Genialer Erzieher», «Vorläufer progressiver Erziehung», «Bleibender Mythos», «Arztpädagoge des Herzens und der Vernunft», «Der ewige Lebendige», «Der Zauberer», «Vater, Mutter, Freund», «Verkannter Pädagoge», «Lehrer aus Berufung und Liebe», «Pädagoge der Realität und des Traumes», «Unser Heiliger» — —
Es sind Rahmen, die «einsperren ... was sich für den Käfig nicht eignet» ...
(Aus Versen von Jan Iwardowski). — —
Die Gedenkmedaille von Zielona Gora trägt die Inschrift:
Er liebte die Kinder
Er starb in Würde
Er bleibt Legende
und HerausforderungGiessen, im Herbst 1989, Erich Dauzenroth