Wilhelm von Kügelgen
Jugend-
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Wikipe Autor *1802
in DNB.name (150) DNB.person DNB.nummer (106) Bing.Buch Goog.Buch gutenberg.spiegel.de Volltext detopia: |
Chronologische Inhaltsübersicht
Kindheit ab 1802
Knabenzeit ab 1809
Gymnasiast ab 1817
Kunstschüler ab 1818 bis 1820
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detopia: Jean Paul (Hesperus) Theodor Lessing (Einmal und nie wieder)
Und in der Ausgabe des Wilhelm Langewiesche-Brandt-Verlages, Ebenhausen bei München, erschienen 1908, „gewidmet in Ehrfurcht seiner Frau Julie von Kügelgen, geb. Krummacher, in Dessau zu ihrem 104ten Jahr ihres Lebens“, steht:
wikipedia-2021 DDR-Verlagstext: Wilhelm von Kügelgens Jugenderinnerungen gehören nicht nur zu den bekanntesten Selbstdarstellungen in der deutschen Literatur, sondern seit ihrem ersten Erscheinen 1870 auch zu ihren beliebtesten. 1855 begann Wilhelm von Kügelgen, seine Jugenderlebnisse aufzuschreiben. 1865, zwei Jahre vor seinem Tode, hatte er die Arbeit daran beendet. Die Neuausgabe stützt sich auf die kritische Ausgabe von Johannes Werner, die 1924 bei K. F. Koehler in Leipzig erschien. Von 1954 bis 1959 veröffentlichte Koehler & Amelang eine Neuausgabe, deren 6. Aufl. (1959) dem vorliegenden Text zugrunde liegt. Anmerkungen und Register wurden geringfügig verändert. 1967 veröffentlichten Else und Bernt von Kügelgen bei Koehler & Amelang eine Ausgabe des Werkes Wilhelm von Kügelgens, deren erster Band die „Jugenderinnerungen eines alten Mannes" und deren zweiter Band, „Lebenserinnerungen eines alten Mannes", eine Auswahl seiner Briefe enthält. Diese Ausgabe kann nicht weitergeführt werden, weil sich inzwischen bei den Briefen eine veränderte Forschungslage ergeben hat. Wilhelm von Kügelgen läßt seine „Jugenderinnerungen" als in sich geschlossenes, sorgfältig komponiertes Werk mit dem gewaltsamen Tod des geliebten Vaters enden. Dieser Schicksalsschlag traf ihn zu einer Zeit größter Übereinstimmung mit dem Vater. Er beendete die harmonische Jugend auf grausame Weise. |
Natürlich fragt der Leser nach der weiteren Lebensgeschichte des damals Achtzehnjährigen.
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Zunächst überwand er die Krise nach dem furchtbaren Ereignis nur schwer. Es sollte für den sensiblen Menschen zum Ausgangspunkt eines lebenslangen Ringens um Wahrheit und Klarheit im christlichen Glauben werden.
Nachdem Wilhelm von Kügelgen sein inneres Gleichgewicht wiedergefunden hatte, schloß er 1825 seine Studien an der Kunstakademie Dresden ab.
1827 heiratete er Julie Krummacher (1804-1909), die Tochter Friedrich Adolf Krummachers, seines „Ätti".
Ihnen wurden sechs Kinder geboren: Bertha (1829-1853, 24), Anna (1831-1919, 88), Gerhard (1833-1866, 33), Adolph (1835-1899, 64), Benno (1837-1915, 78), Elisabeth (1839-1862, 23).
Im Zusammensein mit der Familie fand Wilhelm von Kügelgen immer wieder Glück und Erfüllung. Tiefe Erschütterungen erfuhr er als reifer Mann durch den frühen Tod einiger seiner Kinder.
Dem Petersburger Zarenhof, wo er eine Anstellung als Maler bekleiden sollte, entfloh er; 1833 nahm er jedoch die Berufung als Hofmaler an den Hof des Herzogs Alexius von Anhalt-Bernburg nach Ballenstedt an. Mit diesem Fürstenhof war die Familie Kügelgen gut bekannt, Wilhelms Bruder Gerhard war einige Jahre mit dem Sohn des Herzogs, Alexander Carl, erzogen worden.
Herzog Alexander Carl übernahm die Regierung nach des Vaters Tod 1834. Wilhelm von Kügelgen verdiente den Lebensunterhalt für seine Familie mehr und mehr als Gesellschafter der Herzogin und des Herzogs, der zunehmend geistiger Umnachtung verfiel. Als der Herzog schließlich schwer geistesgestört nach Schloß Hoym bei Ballenstedt gebracht werden mußte, begleitete ihn Wilhelm von Kügelgen als Kammerherr dorthin und blieb bei dem Kranken bis zu dessen Tod 1863.
In der Enge des kleinen, rückständigen Fürstenhofes war Wilhelm von Kügelgen als Mensch wie als Künstler einsam, abgeschnitten sowohl von politischen als auch kulturellen Ereignissen seiner Zeit. Erfüllung suchte er in seinem eigentlichen Beruf als Maler.
Doch zum Leiden unter der Nichtigkeit des Hoflebens, das er verabscheute, kamen quälende Zweifel an der eigenen künstlerischen Meisterschaft, wozu eine sich verstärkende Farbenblindheit beitrug.
Wilhelm von Kügelgen starb fünfundsechzigjährig am 25. Mai 1867.
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Worterklärung
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A
Abbreviatur: Abkürzung
ablativus absolutus: Sonderfall des lateinischen Satzbaues
Absolution: das Lossprechen yon Sünden nach erfolgter Beichte
absorbieren: ganz in Anspruch nehmen
abstrahieren: von etwas absehen, etwas beiseitelassen
accusativus cum inßnitivo!(lat.) Akkusativ mit Infinitiv
a cheval: (franz.) ursprünglich: beritten, übertragen: zu beiden Seiten, auf beiden Ufern
Ägide: Schutz, Obhut
Asop: griechischer Fabeldichter, 6. Jh. v.Chr.
Affektation: Getue, Ziererei
Affinität: Verwandtschaft
Agende: Gottesdienstordnung
aggressiv: (hier) unternehmend, tatbereit
Agrement: Zustimmung, (hier) Annehmlichkeit
Ajax: griech. Sagenheld aus dem Trojanischen Krieg
akkordieren: vereinbaren
Aktrice: Schauspielerin
Alkoven: Nebenraum, Schlafgemach
Allegorie: Sinnbild, Gleichnis
allegorisieren: versinnbildlichen
Ameubhment: Einrichtung
amphitheatralisch: im Halbkreis aufsteigend nach Art der antiken Theater
Ancetres: (franz.) Ahnen, Vorfahren
animal: (lat., franz.) lebendes Wesen, Geschöpf
animaux: (franz.) Tiere
ante portas: (lat.) vor den Toren; Anspielung auf den viel zitierten .Schreckensruf 1 der Römer, als der karthagische Feldherr Hannibal 211 v. Chr. die römische Hauptstadt bedrohte
Anthropophage: Menschenfresser -
Apotheose: Verherrlichung, Vergötterung
approbiert: gebilligt
Aquavit: Branntwein
Arabeske: (arabische) Verzierung
Argandsche Lampen: nach ihrem Erfinder (1783) genannte Lampen mit Hohldocht oder Rundbrenner, erzeugten durch bessere Verbrennung ein helleres Licht
arithmetisch: zahlenmäßig
Arkadier: im Sinne der humorvollen , Unterscheidung des Dichters Jean Paul Menschen mit ausgeprägter Freude am Schönen, aber schwach entwickeltem Wirklichkeitssinn
armiert: bewaffnet, ausgerüstet
arx nemorosa: (lat.) Hainburg
assez bien: (franz.) ganz gut
Attitüden: Stellungen '
Audienz: (hier) stille Zwiesprache mit sich selbst
Aurikel: Primel
autorisieren: ermächtigen
Avancement: Beförderung
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Wilhelm von Kügelgen (1870) Jugenderinnerungen eines alten Mannes