Jürgen Ritschel

Harte Jahre

Roman über die NVA

 

1. Auflage 1990 by Brandenburgisches Verlagshaus Berlin 
Herstellung: Pößneck  #  Lektor: Erika Walter  # 
Umschlag: Gruppe »et«  #  ISBN 3-327-01046-3   

Jürgen Ritschel :  Harte Jahre   ( 1990 )   Roman über die NVA       -  

1990  (*1943)  

292 Seiten

DNB.Buch

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detopia: Aschebuch  R.htm

Jürgen Fuchs   K.Moeller 

Das dritte Buch von Jürgen Ritschel, nach <Barackencarlos> und <Hoffnungen>. Der Romanheld wurde 1961 für 2 Jahre UaZ

 

"Mit erstaunlicher Unkenntnis äußerte sich Cornelia Resik in ihrer Rezension in der Sächsischen Zeitung vom 17.5.1991 über den Roman »Harte Jahre« von Jürgen Ritschel, einen in seiner Dichte und Intensität mit den Werken von Jürgen Fuchs vergleichbaren Roman über das Militär der DDR. Seit dem Mauerfall ist die Reihe belletristischer, essayistischer und Memoirenwerke zum Thema Wehrdienst in der DDR nicht abgerissen." 
Klaus-Peter Möller, Der wahre E (2000), Anmerkung auf S. 9


"Ich habe diesen Roman auf eigenes Risiko hin und ohne inneren Zensor geschrieben. Vor Oktober 1989 wäre er nicht veröffentlicht worden. Im November '89 lag das Manuskript — in einem Guß entstanden — vor. Es ist der Roman eines Soldaten, der den persönlichen Freiraum liebt und anregende Mädchen.

Ein Liebesroman mit sinnlicher Erotik, ein Roman mit scharfen und bitteren Tönen, ein Roman, der auch das große Weltgeschehen in den Figuren spiegelt und eine andere Sicht zeigt, als sie über Jahrzehnte propagiert wurde. Ein Roman vom Dorf, an dessen Rand der Held stationiert ist. Ein Roman gegen enge Denkweise und Mißbrauch der Macht."
Jürgen Ritschel   


Männer unter sich. Eine Gesellschaft im kleinen, die all das offeriert, woran das Große krankt. Ein Roman gegen enge Denkweise und Mißbrauch der Macht und ein Liebesroman voller Erotik.

Werner Rosenkranz hat das Abitur hinter sich und geht freiwillig zur Armee. Es ist 1961. Die NVA ist noch eine Freiwilligen-Armee. Rosenkranz steckt voller Ideale, aber er läßt sich auch von niemandem demütigen. Er setzt sich durch trotz versteckter Schurigeleien, trotz offener Schikane. Ist hier die Wahrheit über die Nationale Volksarmee zu finden? Es ist Fakt, daß viele junge Männer darüber berichten, wie hart der Umgang von Soldaten höherer Diensthalbjahre mit Dienstgradjüngeren war.

 

Nach dem Bau der Mauer muß Werner Rosenkranz zur Armee, obwohl er einen Studienplatz hat. Als feinfühliger Mensch spürt er sehr bald den Widerspruch zwischen Anspruch und Sein, zwischen Angelerntem und dem Alltag in der Armee, der schrittweise für ihn zu seelischer Qual wird. Aber Rosenkranz hat das Zeug, sich zu wehren. Die Gerechtigkeit ist sein Motiv. Er boxt sie durch, wird niedergerungen und erhebt sich immer wieder aus der Asche und trotzt einem Major, der sich wie ein Diktator über die zweihundert Seelen einer Fla-Raketen-Einheit erhebt.

Jürgen Ritschel begann den Roman 1984 zu konzipieren. Er schrieb bewußt auf einen Modellfall zu den Verhältnissen in der DDR hin. Der Roman ist flüssig geschrieben, von innerer Spannung getragen und von feinsinnigen Naturbeobachtungen durchwebt. Der Autor geht auf eigene Erlebnisse seiner Armeezeit zurück, die frei gestaltet sind.

Auch nach dem Oktoberumbruch bleibt diese Lektüre wertvoll, weil ein Teil der Geschichte der DDR in seinen Widersprüchen aufgezeigt wird. Nicht zuletzt wird die Frage aufgeworfen: Wie geht der Mensch mit dem Menschen um? Die Konflikte sind auf alle Beziehungen im zivilen Leben ausdeutbar, in dem Vorgesetzte und Unterstellte miteinander arbeiten. 

Der Autor ist Jahrgang 1943. Nach «Barackencarlos» und «Hoffnungen» ist dies sein drittes Buch.

 

Manchmal kann Literatur erschreckend wahr sein.

 

 

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