Hans Joachim Schädlich, Hg.Aktenkundig
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Bürgerrechtler ziehen 1992 im Rowohlt-Verlag |
1992 286 Seiten
Wikipedia.Autor *1935
DNB.Buch
detopia: |
detopia Jesse-Bilanz-2000 U.Rachowski J.Walther Müller-Enbergs Ute.Scheub Ines.Geipel Lahann-Böhme Kobylinski-Schnur Rolf.Schneider
Inhalt
Vorwort (7)
Sarah Kirsch: Vier Gedichte (277)
Zu den Autoren (281) In diesem Buch ziehen vierzehn Bürgerrechtler und Schriftsteller, die ihre Stasi-Akten gelesen haben, eine vorläufige Bilanz.
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1 Jürgen Fuchs — Der Abschied von der Diktatur (11) 2 Bärbel Bohley — Die Macht wird entzaubert (38) 3 Günter Kunert — Meine Nachbarn (47) 4 Wolf Biermann — Aktenkundig (51) 5 Lutz Rathenow - Teile zu keinem Bild oder Das Puzzle von der geheimen Macht (62) 6 Freya Klier - Aktion <Störenfried> Die Januar-Ereignisse von 1988 im Spiegel der Staatssicherheit (91) 7 Vera Wollenberger - Eine zweite Vergewaltigung (154) 8 Hans-J. Schädlich - Jeder ist klug, der eine vorher, der andere nachher (166) 9 Andreas Schmidt — Auskunftspersonen (173) 11 Sigmar Schollak - Untersuchung einer Ausreise (221) |
Zum erstenmal in der deutschen Geschichte können die Opfer einer Diktatur die gegen sie eingesetzte Gewalt — ihre Ziele und Absichten, ihre Mittel und Methoden, ihre Erfolge und Fehlschläge — studieren und die Mechanismen antidemokratischer Macht freilegen, aber auch die Mentalitäten und seelischen Dispositionen, die Spitzelei und Denunziantentum befördert haben.
«Am meisten erschüttert die Zerstörung und der Verschleiß menschlicher Gefühle. Hier sind Verrat, Lüge, Untreue, Heimlichkeit, Hochmut, Überheblichkeit, die Lust auf Macht und die Kriecherei, die Angst und die Feigheit belohnt worden. (...) Die Staatssicherheit war der große, volkseigene Zauberer und machte aus Unrecht Recht, aus Verrat Liebe, aus Untreue Treue, aus Kriecherei Mitarbeit, aus Angst Mut, aus Lüge Wahrheit, aus Betrug Verantwortung, aus Egoismus Nächstenliebe. (...) Lange habe ich geglaubt, daß die DDR zu reformieren gewesen wäre. Erst die Akteneinsicht hat mich endgültig von diesen Träumen befreit. Ein Staat, der in immer größerem Maße die schlechten Eigenschaften der Menschen als Grundlage seines Bestehens braucht, sie über Jahre züchtet und belohnt, kann sich nicht aus sich selbst heraus erneuern. Das trifft für jeden Staat zu. Er ist zum Untergang verurteilt.» Bärbel Bohley
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