Samantha
Smith

Friedensbotschafterin
gegen Atomkrieg

1982/83

wikipedia  Samantha Smith  *1972
    in Maine bis 1985 in Maine (13)

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Thunberg, Greta - Schulstreik gegen den Klimakrieg

Hartmut Gründler - Hungerstreik gegen den Atomkrieg

Petrow-1983  Befehlsverweigerung

Archipow-1962 - Befehlsverweigerung gegen den Atomkrieg

Sablin-1975 - Meuterei gegen die Atommacht


Lindenberg-1981 Wozu sind Kriege da
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dw.com/de/samantha-smith-friedensikone-im-kalten-krieg/a-62291152  2022

 

KALTER KRIEG

Samantha Smith: Friedensikone im Kalten Krieg

Mit zehn Jahren schrieb Samantha Smith 1982 dem damaligen Kremlchef Juri Andropow einen Brief, der für Schlagzeilen sorgte. An ihrem 50. Geburtstag ist er erschreckend aktuell.

Bei dem Begriff "junge Aktivistin" denken wir heute an Namen wie Malala Yousafzai und Greta Thunberg.

Die Pakistanerin Yousafzai überlebte 2012 einen Kopfschuss durch die Taliban, sie hatte sich für das Recht von Mädchen auf Bildung eingesetzt. Die Schulstreiks der Schwedin Greta Thunberg gegen den Klimawandel waren 2018 der Beginn der globalen Jugendbewegung "Fridays for Future". Beide Mädchen waren 15 Jahre alt, als sie anfingen, für ihre Anliegen zu kämpfen.

In den 1980er-Jahren, auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges zwischen den USA und der ehemaligen UdSSR, sorgte ein 10-jähriges US-amerikanisches Mädchen ebenfalls für Schlagzeilen.

Ihr Wunsch nach Frieden und der Verhinderung eines Atomkriegs ist auch 40 Jahre später noch aktuell: Im gegenwärtigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat Russland verschleierte Drohungen in Bezug auf einen möglichen Atomangriff ausgesprochen.

Der Name des Mädchens war Samantha Reed Smith.

"Nie wieder Krieg!"

Die am 29. Juni 1972 in Houlton im US-Staat Maine geborene Samantha Smith war erst fünf Jahre alt, als sie einen Brief an Königin Elizabeth II. schrieb, in der sie ihre Bewunderung für die Queen zum Ausdruck brachte.

Als Samantha zehn Jahre alt war, dominierten der Kalte Krieg und das nukleare Wettrüsten zwischen ihrem Land unter Präsident Ronald Reagan und Russland.

"Im Fernsehen lief immer etwas über Raketen und Atombomben", schrieb sie damals, zu lesen auf der Webseite samanthasmith.info. Sie habe einen Wissenschaftler im Fernsehen gesehen, der sagte, "dass ein Atomkrieg die Erde zerstören und die Atmosphäre vernichten würde. Niemand würde einen Atomkrieg gewinnen."

Dann zeigte ihre Mutter ihr eine Ausgabe des Time Magazine vom 22. November 1982, in der der neue Sowjetführer Juri Andropow vorgestellt wurde. In der Titelgeschichte wurde deutlich, dass sowohl die Sowjets als auch die USA befürchteten, dass der jeweils andere einen Atomkrieg anzetteln würde. Zu diesem Zeitpunkt herrschte das "Gleichgewicht des Schreckens": Beide Staaten waren bis an die Zähne bewaffnet, das Zerstörungspotenzial ihrer Atomraketen hätte die Menschheit mehrfach vernichten können.

"Das kam mir alles so dumm vor. Ich wusste von den schrecklichen Dingen, die während des Zweiten Weltkriegs passiert waren, und dachte, dass niemand jemals wieder einen Krieg wollen würde", so die Zehnjährige. "Ich sagte meiner Mutter, sie solle an Herrn Andropow schreiben, um herauszufinden, wer den ganzen Ärger verursachte. Sie sagte: 'Warum schreibst du ihm nicht selber?' Also habe ich das getan."

Ein Brief an den Kreml

Samanthas Brief vom November 1982 lautete:

"Lieber Herr Andropow,

mein Name ist Samantha Smith. Ich bin 10 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem neuen Job. Ich mache mir Sorgen, dass Russland und die Vereinigten Staaten in einen Atomkrieg geraten könnten. Werden Sie für einen Krieg stimmen oder nicht? Wenn nicht, dann sagen Sie mir bitte, wie Sie dazu beitragen wollen, einen Krieg zu verhindern. Diese Frage müssen Sie nicht beantworten, aber ich würde mich freuen, wenn Sie es täten. Warum wollen Sie die Welt oder zumindest unser Land erobern? Gott hat die Welt für uns geschaffen, damit wir sie uns teilen und uns gemeinsam um sie kümmern. Nicht um zu kämpfen oder damit einer Gruppe von Menschen alles gehört. Bitte lassen Sie uns tun, was er (Gott) wollte, damit alle glücklich sein können."

Am Ende fügte sie hinzu: "P.S. Bitte schreiben Sie zurück."

Der Brief kam an. Und fand Beachtung - er wurde in der russischen Zeitung "Prawda" abgedruckt. Nur Andropows Antwort ließ mehrere Monate auf sich warten. Im April 1983 kam sie schließlich. "Deine Frage ist die drängendste, die jeder denkende Mensch stellen kann", schrieb der russische Staatschef.

Auf die Frage nach den katastrophalen Auswirkungen von Atomwaffen schrieb er: "In Amerika und in unserem Land gibt es Atomwaffen - schreckliche Waffen, die Millionen von Menschen in einem Augenblick töten können. Aber wir wollen nicht, dass sie jemals verwendet werden." Und deshalb habe sein Land erklärt, dass es Atomwaffen nicht zuerst gegen andere Länder einsetzen werde.

"Ja, Samantha, wir in der Sowjetunion versuchen alles zu tun, damit es auf der Erde keinen Krieg gibt. Das will jeder Sowjetmensch. Das hat uns der große Gründer unseres Staates, Wladimir Lenin, gelehrt", schrieb Andropow.

Abschließend lud er das Mädchen zu einem Besuch in der Sowjetunion ein, den sie mit ihren Eltern im Juli 1983 antrat - trotz der Spannungen zwischen den beiden Supermächten.

Ein sowjetisches Propagandainstrument?

Stationen ihrer zweiwöchigen Reise waren Moskau, Leningrad und Artek, ein Ferienlager am Schwarzen Meer. Zu einem persönlichen Treffen mit Andropow kam es allerdings nicht: Er war zu diesem Zeitpunkt bereits schwer erkrankt. Sie sprachen jedoch per Telefon miteinander.

Smiths Besuch wurde sowohl in Russland als auch in den USA von der Presse verfolgt. Während die russischen Medien und die Öffentlichkeit ihren Besuch begrüßten, sahen einige Vertreter der US-Presse darin eine PR-Aktion. Sie erhielt auch Briefe, in denen sie gefragt wurde, ob sie ein Werkzeug der sowjetischen Propaganda sei.

Smith, die den Spitznamen "Amerikas jüngste Botschafterin" erhielt, nahm im Dezember 1983 am Internationalen Kindersymposium in Kobe, Japan, teil. In einer Rede schlug sie vor, dass die Staatsoberhäupter der USA und der Sowjetunion jedes Jahr für zwei Wochen ihre Enkelinnen in das jeweils andere Land schicken sollten, da ein Staatsoberhaupt kein Land bombardieren werde, "in dem seine Enkelin zu Besuch ist".

Sie gab Fernsehinterviews und moderierte im Februar 1984 eine Kindersendung für den Disney Channel, "Samantha Smith Goes to Washington: Campaign '84", in dem sie verschiedene politische Führer zu Wahlkampfthemen interviewte. Es folgten Gastauftritte in Komödien und eine regelmäßige Rolle in einer Fernsehserie.

Menschlichkeit übertrumpft Krieg

Auch wenn ihre Aktionen nicht zum Abbau der politischen Spannungen des Kalten Krieges beitrugen, so halfen ihre Beobachtungen während und nach ihrer Reise nach Russland dabei, das gegenseitige Misstrauen zwischen Russen und Amerikanern ein wenig zu zerstreuen.

"Manche Leute haben ein falsches Bild von den Sowjets", sagte sie gegenüber Reportern während ihrer Reise durch Russland. "Sie wollen Frieden, genau wie ich." Auch russische Kinder seien genau so wie die, die sie in den USA kenne. "Ich fand, sie waren richtig nette Menschen." Über ihre Reise schrieb Samantha Smith 1985 ein Buch mit dem Titel "Journey to the Soviet Union".

Gorbatschow: "Sie hätte viel Gutes tun können"

Wenige Zeit später passierte das Unglück: Auf einem Rückflug von Dreharbeiten für die Serie "Lime Street" in London stürzte das Flugzeug ab, alle Insassen kamen ums Leben, darunter Samantha und ihr Vater. Sie war erst 13 Jahre alt.

Zu den vielen Menschen, die ihre Bestürzung über den frühen Tod des Mädchens kundtaten, gehörte auch Michail Gorbatschow, der neue Generalsekretär der KPdSU und spätere Staatspräsident der Sowjetunion, dessen freiheitlichen Konzepte der Perestroika und Glasnost den Zusammenbruch der Sowjetunion einleiteten.

"Ich glaube, wenn Samanthas tragischer Tod nicht gewesen wäre, hätte sie sich aktiv am gesellschaftlichen Wandel beteiligen und viel Gutes tun können", schrieb er damals.

Am 29. Juni wäre Samantha Reed Smith 50 Jahre alt geworden.

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Dieser Artikel wurde aus dem Englischen adaptiert.

Kofferpacken für die Sowjetunion

Samantha ohne Pionierhalstuch, aber mit Käppi

 

aus wikipedia-2022

 

Samantha Reed Smith war eine US-amerikanische Schülerin, Friedensaktivistin und Schauspielerin.

Samantha Smith wurde 1972 in der Kleinstadt Houlton im Neuengland-Staat Maine geboren. Ihr Vater Arthur Smith arbeitete als Literaturdozent an der Universität von Maine in Augusta und Mutter Jane Goshorn[1] als Sozialarbeiterin. Ab 1980 besuchte sie die Manchester Elementary School.

Im November 1982 schrieb die damals Zehnjährige einen Brief an den zu dieser Zeit frisch gewählten KPdSU-Generalsekretär Juri Andropow, in dem sie ihm zu seinem neuen Amt gratulierte und ihre Sorge vor einem Nuklearkrieg zwischen den Weltmächten ausdrückte.[2] Ihr Brief wurde in der damals bedeutendsten russischen Tageszeitung Prawda veröffentlicht.[2] Dass ihr Brief zur Kenntnis genommen wurde, erfreute Samantha Smith, jedoch vermisste sie eine Antwort und wandte sich deshalb an den sowjetischen Botschafter in Washington, D.C.[3]

Im April 1983 erhielt sie tatsächlich einen Antwortbrief von Juri Andropow,[4] in dem er seine Sicht der Dinge äußerte und sie zu einem Besuch in der Sowjetunion einlud.[2] Die zweiwöchige Reise von Samantha Smith im Juli 1983 nach Moskau verursachte in der internationalen Presse großes Aufsehen. Besuche im damaligen Leningrad, das berühmte sowjetische Pionierlager Artek auf der Krim, sowie Treffen mit gleichaltrigen Schülern führten bei ihr zur Schlussfolgerung, dass die Russen „wie wir sind“.

Ihre Medienpräsenz hatte zur Folge, dass sie neben Einladung ins Ausland auch Schauspielangebote erhielt.

Am 25. August 1985 stürzte beim Rückflug von Dreharbeiten zu der Fernsehserie Lime Street das Flugzeug des Typs Beechcraft 99 mit Samantha Smith, ihrem Vater, vier weiteren Passagieren und zwei Crewmitgliedern beim Landeanflug unweit der Landebahn des Lewiston-Auburn Regional Airport ab, nachdem es noch Bäume gestreift hatte. Alle acht Bordinsassen kamen dabei ums Leben.

 

Gedenken
Nach ihrem Tod gab die Sowjetunion eine Briefmarke mit dem Konterfei von Samantha Smith heraus.
Ein 1986 von der russischen Astronomin Ljudmila Iwanowna Tschernych entdeckter Asteroid erhielt Smith zu Ehren den Namen (3147) Samantha.
Die Sowjetunion benannte einen 3300 m hohen Berg (Pik Samantha), sowie eine Rose und einen in Sibirien gefundenen Diamanten nach ihr.
Nach ihrem Tod wurde Samantha Smith mit dem ersten Preis des Children’s Peace Award ausgezeichnet.
In ihrem Heimatstaat Maine wurde eine Grundschule nach ihr benannt
Eine Statue, die sie beim Freilassen einer Taube mit einem Bärenjungen zu ihren Füßen zeigt (eine Anspielung auf Maine und Russland) steht vor dem Maine State House, dem Sitz des Parlaments des US-Bundesstaates Maine in Augusta.

 

 

 

 

 


detopia-2022

Ich habe auch mal einen Brief an ein Staatsoberhaupt geschrieben, alleine, ohne jemanden was zu sagen. An Honecker. Aber da war ich schon älter als Samantha; wohl 25. Und ich habe nicht freundlich und verbindlich geschrieben, sondern den Meister eines Besseren belehrt, ein gezügelter Wutbrief. Gottseidank ist nicht viel passiert, außer dass die Stasi bei mir im (Hoch-)Haus (Marzahn) rumgefragt hat, ob ich radikal bin.

 

 

 

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