Roger Garaudy

Die Alternative 1972

Ein neues Modell der Gesellschaft
jenseits von Kapitalismus
und Kommunismus

 

 

1972  L' alternative, Paris

1973 Molden Zürich

1974 Rowohlt, 240 Seiten

wikipedia  Garaudy  *1913
in Marseille bis 2012 (98)

dnb.Name (83) 

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Bahro-1977    Beuys-1978 

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Marcuse-1972 

Gramsci

 

detopia-2023:   Bahro-1987 hat den Garaudy gelesen und in LdR verarbeitet. (Das sollte einstweilen genügen.)

Zusätzlich haben das Glück, dass Herr Heller das Buch wiedergelesen hat: Danke, Herr Heller, für Ihren erhellenden Beitrag!


 

Lesebericht von Gunthard Heller - "Keine wirkliche Alternative"  (2016)

Garaudy will den Kapitalismus (d.h. das Privateigentum an den Produktionsmitteln) abschaffen und den "Sozialismus der Arbeiterselbstverwaltung" (S. 212) einführen, den er mit der marxschen Vorstellung vom Kommunismus identifiziert. Als das geeignetste Mittel erscheint ihm der nationale Streik. Er kritisiert insbesondere die kapitalistische Ausbeutung (auch in der Form von Entwicklungshilfe, die ihren Namen nicht verdient), die das Privateigentum vermehrt; die Bürokratie, die die Herrschaft anonymisiert; die KPdSU; und das angebotszentrierte Wirtschaftsmodell.

Ihm schwebt für die Schüler eine Einheitsschule ab dem siebten Lebensjahr mit neun Schuljahren vor. Als Hauptpfeiler der Allgemeinbildung nennt Garaudy die Informatik, die Ästhetik und die Vorausplanung. Nicht das Haben, sondern das Sein soll Erziehungsziel sein. Den Lateinunterricht lehnt er ab, weil er Amtsträger und Sophisten züchte, aber das Schöpferische im Menschen (seine Transzendenz) unterdrücke.

Die Religion im eigentlichen Sinn betrachtet Garaudy als Ferment der Weltveränderung. Gott ist für ihn die Schöpferkraft in den Dingen. Das Christentum hält er für revolutionär. Das Wesentliche am Marxismus ist für ihn die Überwindung der Entfremdung und die Zurückeroberung der Freiheit, seine Zukunft zu planen. Garaudy wirft beiden, Christentum und Marxismus, vor, ihre Versprechen nicht gehalten zu haben. Er weist darauf hin, daß Stalin seine Diktatur auf der Basis einer demokratischen Verfassung errichtet hat.

Garaudys Prophezeiung für das Jahr 2002 ist weitgehend eingetroffen: "Es wird keine Zeit mehr zum Leben sein, höchstens zum Überleben – wir werden Schiffbrüchigen gleichen oder Verirrten, die durch den Dschungel hetzen" (S. 236f).

Kritik: Mich stört vor allem der Gedanke einer organisierten Revolution. Die nachhaltigsten Veränderungen finden dadurch statt, daß jeder einzelne an seinem Platz das Rechte tut. Der Untertitel des Buchs ist mißverständlich. Tatsächlich plädiert Garaudy für den Kommunismus im marxschen Sinn als Alternative zum Kommunismus im stalinistischen Sinn.

 

 

 


 

aus wikipedia-2023

 

Roger Garaudy war ein französischer Politiker (Kommunistische Partei Frankreichs), Philosoph und Hochschullehrer.

Von 1945 bis 1951 und von 1956 bis 1958 war er Mitglied der Nationalversammlung und von 1956 bis 1959 Mitglied des Senats.

Als führender Reformkommunist wandte er sich ab den 1960er Jahren wieder dem Christentum zu und wurde 1970 aufgrund seines Eintretens gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings aus der Partei ausgeschlossen.

Als Professor für Kunstgeschichte bzw. Philosophie lehrte er von 1962 bis 1965 an der Universität Clermont-Ferrand sowie von 1969 bis 1972 an der Universität Poitiers.

1982 trat er, nachdem er zwischenzeitlich als Protestant und Katholik gelebt hatte, zum Islam über und instrumentalisierte später für seine antizionistischen Bestrebungen auch die Leugnung des Holocaust, wofür er 1998 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde.

Zunächst als Protestant aufgewachsen, wurde Garaudy als Student Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs (KPF). Im Zweiten Weltkrieg wurde er zur französischen Armee eingezogen und wurde ein Jahr nach der vorläufigen Niederlage Frankreichs vom Vichy-Regime in ein algerisches Internierungslager deportiert, wo er 1943 befreit wurde und danach für einen Sender des Freien Frankreich arbeitete.

1953 wurde er an der Sorbonne promoviert und lehrte als Professor für Kunstgeschichte bzw. Philosophie von 1962 bis 1965 an der Universität Clermont-Ferrand sowie von 1969 bis 1972 an der Universität Poitiers.

Als Mitglied des Zentralkomitees der KPF war er für sie von 1945 bis 1951 und von 1956 bis 1958 Abgeordneter der Nationalversammlung[1] und von 1956 bis 1959 Mitglied des Senats.

Als Chefideologe seiner Partei entwickelte er reformkommunistische Vorstellungen.

1965 wurde er zum Kritiker der orthodoxen Parteilinie und trat später für einen Dialog mit dem Christentum ein, wobei er selbst zum Katholizismus konvertierte.

Seine Kritik des Einmarsches der Truppen des Warschauer Pakts in die ČSSR 1968 führte zum Bruch mit der KPF, die ihn 1970 ausschloss.

In den siebziger Jahren setzte sich Garaudy für einen Dialog der Weltreligionen unter sozialistischer Zukunftsperspektive ein.

Mit Unterstützung aus linksalternativen und ökologischen Kreisen versuchte er 1981, für die französische Präsidentschaftswahl zu kandidieren, konnte aber die notwendigen 500 Unterschriften von Amtsträgern nicht aufbringen.

 


 

Werke


 

http://www.trend.infopartisan.net/trd0208/t160208.html


  

         

 

     

 

     

 

 

 

 

 

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