Hans-Jürgen Heinrichs
Ethnologe und Schriftsteller |
"Wir
haben uns
Audio, 28min, 2011 |
wikipedia.Autor *1945 in Wetzlar DNB.name (144) DNB.nummer (71) DNB.person HJ-Heinrichs.de HOME detopia: Umweltbuch |
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2.1.2011 - DLF Extrem-Ereignisse der Gegenwart und die Grenzen unserer Vorstellungskraft "Wir haben uns an weltweite Umweltkatastrophen gewöhnt" Das Thema der emotionalen Verarbeitung von Extremereignissen wie Ölpest und Hochwasser, Flugzeugabstürze oder Selbstmordattentate ist kaum wissenschaftlich erforscht. Deshalb wirft Hans-Jürgen Heinrichs im nun folgenden Essay nicht nur die Frage auf, wie die von solchen Katastrophen Betroffenen reagieren, sondern auch wie es um die Grenzen der Vorstellungskraft all jener bestellt ist, die mit solchen Schreckensszenarien weltweit über die Medien informiert werden. Sie hörten einen Essay von Hans-Jürgen Heinrichs über "Extremereignisse der Gegenwart und die Grenzen unserer Vorstellungskraft." Mitschrift PDF Aufmacher-DLF-PDF Bing.Buch Extremereignisse der Gegenwart (Text, detopisch)
Was wissen wir über die Zukunft ? (2010) Über die Grenzen und Potentiale des menschlichen Erkenntnishorizonts. Essays und Gespräche in der Reihe: "Kultur und Gesellschaft" im Deutschlandradio Januar 2010: 1 Das Spiel der Politik mit Zukunftsaussagen und Sicherheitsutopien Die Welt in 3-4 Jahren 2 Fortschrittsvisionen gegen Untergangsszenarien Die Welt in 10-25 Jahren 3 Die Übermacht der Klimakatastrophe Die Welt in 50 Jahren https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-uebermacht-der-klimakatastrophe-100.html 4 Vom Undenkbaren in ferner Zeit Die Welt in 100-200 Jahren https://www.deutschlandfunkkultur.de/vom-undenkbaren-in-ferner-zeit-100.html |
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Die Geschichte ist nicht zuende! Gespräche über die Zukunft des Menschen und Europas 1999 by Passagen Verlag, 344 Seiten In Gesprächen über die Zukunft des Menschen und Europas an der Schwelle zum neuen Jahrtausend zeichnen die Autoren — Philosophen, Historiker, Medientheoretiker und Künstler — ein skeptisches und hoffnungsvolles, kurz: ein vielschichtiges Bild der Erwartungen an die Zukunft. Heinrichs fordert aus ethnologischer Perspektive und vor dem Hintergrund seiner Arbeit zu Zivilisationstheorien der Nachmoderne dazu heraus, Konzepte und Ideen präzise zu formulieren und gegenüber konkurrierenden Theorien zu behaupten. #
Der Mensch hat eine Zukunft (1999, 206 Seiten) Spielräume für Wissen und Bewußtsein im neuen Zeitalter
Neue Zürcher Zeitung: Blick stramm voraus -- Ein Buchtitel, der wie eine Beschwörung, ein Aufruf zum grossen Dennoch! klingt: «Der Mensch hat eine Zukunft». Der Ethnologe Hans-Jürgen Heinrichs wendet sich in seinem Essay (der wohl doch nicht zufällig zu Ende eines glücklosen Jahrhunderts erscheint) gegen alle Reden vom «Ende der Geschichte». Zerfallsgeschichte ist hier also nicht angesagt, ganz im Gegenteil: Heinrichs ermuntert uns kräftig – und mit einer geradezu ungewohnten Zuversicht – zum visionären Denken. Unter Visionen seien Probe-Realitäten zu verstehen, Erkundungsformeln des Möglichen, die durchaus nicht mit dem pompösen Allmächtigkeitsglauben von Utopien oder Prophetien aufzutreten hätten. Im einzelnen liegt Heinrichs' Hauptaugenmerk bei Überlegungen, die auf die Zurückweisung von Polarisierungen ausgerichtet sind, denn diese gingen von Gegenüberstellungen aus, denen «keine Erkenntniskraft innewohnt»: rational - irrational, eigen - fremd, gesund - krank, innen - aussen. Wolle der Mensch seiner Vergangenheit eine Zukunft geben, dann sei es an der Zeit, dass er sich aus überholten und den drängenden Problemen längst nicht mehr angepassten Denkzwängen herausbegebe. – Heinrichs ist nicht der erste, der von einer «neuen Vernunft» träumt; Erkenntnis und Sinnlichkeit sollen sich treffen. Schöne Hoffnung. Es bleibt Skepsis.
Perlentaucher zu FAZ 3.7.2000 --- Richard Kämmerlings hat das Buch sehr zwiespältig aufgenommen. Diese "Streitschrift für das utopische Denken" werfe zwar interessante Gedanken auf, sein essayistisches Vorgehen reiche aber dort nicht aus, wo Argumente statt Zitate gefragt sind. Die Theorien von Lacan und Levinas, mit denen der Autor gleichzeitig "hantiere", widersprechen sich, kritisiert der Rezensent, und außerdem sieht er den Autor immer wieder in die "Globalisierungsfalle" geraten, wenn er selbst individuelles Unglück mit weltweiten Entwicklungen erklärt. Am besten haben dem Rezensenten die Überlegungen zur Kunst gefallen, die er ausdrücklich lobt. #
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Autor aus wikipedia Hans-Jürgen Heinrichs, geb. 1945, ist Psychologe und Ethnologe, Promotion zu psychoanalytischen und ethnologischen Theorien. Lehrtätigkeit an deutschen und schweizer Universitäten. Herausgeber ethnologischer und psychoanalytischer Werke im Mai 2002 ausgezeichnet mit dem 'Preis für Dialogisches Denken". Der Autor lebt in Frankfurt und Gomera.
Heinrichs wurde 1945 nach der Flucht der Mutter (aus Danzig) geboren, wuchs an verschiedenen Orten in Hessen und Rheinland-Pfalz auf und studierte von 1969 an Germanistik, Theaterwissenschaften und Philosophie, später auch Ethnologie, in Köln und Rom. In Rom lebte er im engen Kreis von Schriftstellern, Musikern und Regisseuren (zum Beispiel Ingeborg Bachmann, Giorgio Manganelli, Luca Lombardi, Jean-Marie Straub und Danielle Huillet) und spielte in dem Film Nekropolis (mit Viva, Pierre Clementi u.a.) mit. Seit 1973 unternahm er Reisen in Europa und im Vorderen Orient. Später folgten größere Forschungsreisen nach Afrika, auf die Osterinsel und in den Pazifik. Parallel dazu betrieb er ausgedehnte ethnologische Studien und Forschungen. Von 1973 an veröffentlichte er erste Prosaarbeiten und literaturtheoretische Essays in den damals avanciertesten Zeitschriften Manuskripte und Akzente. 1973 erschien auch sein erstes Buch Spielraum Literatur. Literaturtheorie zwischen Kunst und Wissenschaft. Es war der noch tastende Versuch, einen Dialog zwischen experimentellen Formen der Literatur und den Wissenschaften in Gang zu setzen. Heinrichs hatte kurz zuvor als Gastherausgeber der Zeitschrift Sprache im technischen Zeitalter in zwei Heften einen solchen Dialog mit Philosophen, Literaturtheoretikern und Schriftstellern initiiert. Am 14. Juli 1977 promovierte er in Bremen (Fachbereich Sozialpsychologie) über Neue Modelle in den Humanwissenschaften. 1980 gründete er den Qumran Verlag für Ethnologie und Kunst, Frankfurt am Main/Paris und leitete ihn bis 1984, später auch als Edition Qumran im Campus Verlag. Der Verlag wurde innerhalb kürzester Zeit zu einem geistigen Zentrum neuer Bewegungen (Ethnopoesie, Ethnopsychoanalyse, Strukturalismus, selbstreflexive Psychoanalyse u.a.) und prägte eine neue Buch-Ästhetik. Zu den wichtigsten, teilweise neu entdeckten Autoren zählten Michel Leiris, Victor Segalen, Leonora Carrington, Michel Butor, Hubert Fichte, Gisela von Wysocki, Jacques Prévert, Max Raphael und Fritz Morgenthaler. Viele Qumran-Bücher erlangten sehr bald Kultstatus. Heinrichs verfasste von Beginn der 1970er Jahre an Beiträge für literarische, kulturkritische und psychoanalytische Zeitschriften, für den Rundfunk und große Tageszeitungen in Deutschland, der Schweiz und Österreich (FAZ, FR, Die Zeit, NZZ, Basler Zeitung, Weltwoche, Tagesspiegel, Presse u.a.). Heute lebt Heinrichs als freier Schriftsteller und wissenschaftlicher Publizist in Berlin. 2001 wurde ihm der Preis für Dialogisches Denken für seine zahlreichen Gesprächsbände (unter anderem mit Peter Sloterdijk) und seine nicht weniger zahlreichen Biographien und Werkausgaben verliehen. |