Wolfgang Hildesheimer

Rede an
die Jugend 

 

Mit einem
Postscriptum für die Eltern

 

 

1991 im Suhrkamp Verlag 

Nomos Verlagsgesellschaft   

Münchener Industriebuchbinderei U. Meister

Wolfgang Hildesheimer (1991) Rede an die Jugend - Mit einem Postscriptum für die Eltern

1991

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 Inhalt

 

Rede an die Jugend - 1991  (9)

Ein Postscriptum für die Eltern  (25)

Nachwort von Christian Nibbrig  (35) 


Verlag zum Buch:

Diese Rede hielt Wolfgang Hildesheimer anläßlich der Verleihung des Literaturpreises der Stadt Weilheim 1991.   wikipedia  Weilheim 

Die sieben Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Weilheim - die die Jury bildeten - möchten mit ihrer Wahl Gleichaltrige dazu ermuntern, mehr zeitgenössische Literatur zu lesen. 

"Besonders empfehlen wir die Bücher von Wolfgang Hildesheimer, dessen Vielseitigkeit, stilistische Brillanz und gedankliche Tiefe uns fasziniert haben. Seine witzigen <Lieblosen Legenden>, sein Hochstapler-Roman <Paradies der falschen Vögel>, seine Theaterstücke und Hörspiele, z.B. <Unter der Erde,> haben uns besonders gefallen. Aber auch schwierigere Werke wie <Tynset> und <Mozart> möchten wir unseren Altersgenossen empfehlen."

Die Rede an die Jugend hielt Wolfgang Hildesheimer anläßlich der Verleihung des Weilheimer Literatur­preises im März 1991.

Verliehen wurde der Preis durch eine aus sieben Schülerinnen und Schülern bestehende Jury, die mit ihrer Auswahl Gleichaltrigen insbesondere die Lektüre der Bücher von Wolfgang Hildesheimer empfehlen will — »dessen Vielseitigkeit, stilistische Brillanz und Gedankentiefe uns fasziniert haben«.


Eine kluge Einrichtung, dieser Weilheimer Preis. In dreifacher Weise beruft er sich auf die Zuständigkeit der jungen Leser: Als urteilsfähig erkannt, bilden sie die Jury, die wiederum die Altersgenossen als <lesefähig> einschätzt. Und dieser hohen Meinung stimmt der Preisträger zu, indem er eine Rede hält, die Einsicht und Verantwortung voraussetzt.

Wolfgang Hildesheimer, der Ausgezeichnete, hält seine jungen Leser für fähig, an der Beantwortung der Frage mitzudenken, ob es — angesichts der irreversiblen Schäden, die ihr zugefügt wurden — denn nicht schon zu spät sei für unsere Erde. Und er verweist auf die Notwendigkeit, radikal umzudenken, und weist daraufhin, daß man »zum Umdenken denken können« muß und daß dies leider nicht jedermanns Sache sei.

Der »Jugend« muß er es zugetraut haben, denn ohne Überzeugung hätte er diese Rede nicht halten können, die sein ernstestes Thema behandelt: »Die Apokalypse droht ... Sie wird, wenn sie kommt, auch die Gerechten vernichten.« Dieses Zitat stammt aus dem Buch Klage und Anklage, das auch Hildesheimers Einspruch gegen Mozarts Requiem enthält: Herr, gib ihnen die ewige Ruhe nicht.

Es war das einzige Thema, das Wirklichkeit hatte für ihn.

Er starb am 21. August — kaum hatte er der <Rede an die Jugend> »Ein Postscriptum für die Eltern« hinzugefügt, damit beides zusammen diesen Band ergebe. Auch den Eltern gibt er auf, ein zentrales Problem unserer Zeit zu bedenken, indem er den berühmten Satz des älteren Cato abgewandelt zitiert: »ceterum censeo progenies hominum esse diminuendam.«

Ein Abschiedswort, dem zwei der letzten Collagen hinzugefügt sind. 


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Wolfgang Hildesheimer (1991) Rede an die Jugend - Mit einem Postscriptum für die Eltern