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Tomasz KiznyG u L a g
Mit 444 Bildern und 13 Karten Solowezki, Belomorkanal, ..., Kolyma, Workuta, Todestrecke
Vorworte
von
Herausgebendes Organ: 2004 bei
Stiftung
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2004 500 Seiten dnb Autor *1958 in Polen dnb Nummer (5) detopia |
Der polnische Journalist und Fotograf Tomasz Kizny hat für diesen Band fünfzehn Jahre lang recherchiert. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion reiste er durch das Land, fotografierte die Überlebenden und das, was von den gefürchteten GULags übrig war. Er zeigt seine eindringlichen Fotografien zusammen mit Archiv-Fotos aus dem Lagerleben und Augenzeugenberichten.
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Zum Autor: hamburger-edition.de tomasz-kizny Tomasz Kizny *1958
Tomasz Kizny
ist Fotograf und Journalist. Er befasst sich mit der visuellen
Geschichte des sowjetischen totalitären Systems und schreibt über
russische Zeitgeschichte. 1982 gründete er nach der Einführung des
Kriegsrechts in Polen die Independent Dementi Photography Agency, die
bis 1989 konspirativ operierte. |
sehepunkte.de/2005/06/pdf/7215.pdf
Der polnische Fotograph Tomas Kizny begann 1986 Fotos ehemaliger Häftlinge zusammenzutragen, er forschte - unterstützt von der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial - sowohl in den Alben ehemaliger Lagerkommandanten und Verwaltungsbeamter als auch in privaten und staatlichen Archiven nach Bildmaterial und bereiste die ehemalige UdSSR auf der Suche nach Zeugnissen und Spuren des Gulag, jener eigenen, abgesonderten Welt, wo er eigene Aufnahmen der heutigen Ruinen der Lager und ihrer Einwohner machte. So entstand ein eindrucksvoller Bildband, der die Schrecken der im Gulag ausgeübten Gewalt sichtbar macht: Neben Steckbrieffotos von Häftlingen aus den Akten des NKWD, stehen Aufnahmen der Klosteranlage auf den Solowezki-Inseln nahe des Polarkreises, die zum ersten großen Arbeitslager der Sowjetunion wurde, Bilder der Bauarbeiten an den gigantomanischen Projekten Stalins in Sibirien wie dem Belomorkanal oder der nie vollendeten Nordeisenbahn, der Gold- und Uranminen im Lager Kolyma , wo immer mehr Gold unter katastrophalen Bedingungen gefördert wurde - im Gulag starben tausende Häftlinge durch Folter, an Unterernährung, Krankheit und Kälte.
"Was
ich gekannt habe, dürfte ein Mensch nicht kennen, er dürfte nicht einmal
wissen, daß es das gibt" Ein gesondertes Kapitel widmet Tomasz Kizny dem Theater im Gulag. Die Theatergruppen, deren Repertoire sich von der klassischen Tragödie bis zur Operette erstreckte, waren für die Lagerkommandanten geradezu Ehrensache, für manchen Künstler unter den Häftlingen bedeutete das Spielen bessere Haftbedingungen oder sogar das Überleben.
Tod
und Leben im GULag.
Die ehemalige Sowjetunion unterhielt ein System von Arbeitslagern und Strafkolonien. Es diente der politischen Unterdrückung und der Industrieproduktion, genannt GULag, eine Abkürzung des offiziellen russischen Namens für "Hauptverwaltung der Besserungsarbeitslager". "Offiziell als Arbeitsstellen bezeichnet, zählen die GULags weit mehr menschliche Opfer als Ypern, die Somme, Verdun, Auschwitz, Majdanek, Dachau und Buchenwald zusammen" (aus dem Vorwort von Norman Davies). Dieser Band dokumentiert erstmals die unbekannte Welt der sowjetischen Konzentrationslager. Der polnische Journalist und Fotograf Tomasz Kizny hat für diesen Band fünfzehn Jahre lang recherchiert. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion reiste er durch das Land, fotografierte die Überlebenden und das, was von den gefürchteten GULags übrig war. Er zeigt seine eindringlichen Fotografien zusammen mit Archiv-Fotos aus dem Lagerleben und Augenzeugenberichten: Aus dem Kloster auf den Solowezki-Inseln (berühmt durch Alexander Solschenizyns "Archipel GULag"), vom Fluss Kolyma (wo in der eisigen arktischen Kälte Zwangsarbeiter nach Gold und Uran schürfen mussten), von der nie vollendeten Nordeisenbahn, bei deren Bau Tausende Gefangene ihr Leben ließen, Steckbrieffotos von Häftlingen u.a.
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INHALT Aus dem Französischen von Michael Tillmann. Inhalt.pdf
Danksagung des Autors (4)
VORWORTE
Standorte der Verwaltungseinheiten der Konzentrationslagerkomplexe (30)
Liste der Verwaltungseinheiten des sowjetischen Gulag 1923 bis 1960 (32)
SOLOWEZKI
DER BELOMORKANAL
DIE
WAIGATSCH-EXPEDITION
Theater
im Gulag 257
KOLYMA
WORKUTA
DIE
TODESSTRECKE
Glossar
(494)
https://www.perlentaucher.de/buch/tomasz-kizny/gulag.html
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.10.2004 Ein verdienstvolles Buch, ein kenntnisreiches, ein bereicherndes Buch, zweifellos, befindet Lorenz Jäger. Eindrucksvolle Fotos erweitern unsere Vorstellungen vom Lagersystem der Sowjetunion, unter Stalin und auch davor. Täter werden ins Bild gerückt, etwa Efraim Frenkel, der sich vom Opfer zum Täter hocharbeitete und dem schließlich Stalin eine Audienz gewährte, im "bolschewistischen Schick des schwarzen Ledermantels".
Im Vorwort bejaht Jorge Semprun, einst Häftling in Buchenwald, die Vergleichbarkeit der nationalsozialistischen und der sowjetischen Todeslager. Aber was ist mit Workuta? Tomasz Kizny interessiert sich nur für die polnischen Häftlinge, moniert Jäger. Und die ungefähr 100.000 deutschen Inhaftierten? Um über deren Schicksal aufgeklärt zu werden, so Jägers trotzige Schlussbetrachtung, muss man wohl auf ein Buch vom Hamburger Institut für Sozialforschung warten.
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Tomasz Kizny Gulag