Tomasz Kizny

G u L a g

 

Mit 444 Bildern und 13 Karten

Solowezki, Belomorkanal, ..., Kolyma, Workuta, Todestrecke


Vorworte von
Norman Davies, Jorge Semprun, Sergej Kowaljow


Herausgebendes Organ: 2004 bei Stiftung
Hamburger Institut für Sozialforschung

wikipedia  Hamburger_Institut_für_Sozialforschung 

www.his-online.de  

2004    500 Seiten

dnb Autor *1958 in Polen

dnb Nummer (5)

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detopia

K.htm   Gulagbuch  

Baldajew   Kersnowskaja  

Applebaum   Solschenizyn 

Der polnische Journalist und Fotograf Tomasz Kizny hat für diesen Band fünfzehn Jahre lang recherchiert. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion reiste er durch das Land, fotografierte die Überlebenden und das, was von den gefürchteten GULags übrig war. Er zeigt seine eindringlichen Fotografien zusammen mit Archiv-Fotos aus dem Lagerleben und Augenzeugenberichten.

Zum Autor:  hamburger-edition.de  tomasz-kizny  Tomasz Kizny *1958

Tomasz Kizny ist Fotograf und Journalist. Er befasst sich mit der visuellen Geschichte des sowjetischen totalitären Systems und schreibt über russische Zeitgeschichte. 1982 gründete er nach der Einführung des Kriegsrechts in Polen die Independent Dementi Photography Agency, die bis 1989 konspirativ operierte.
In den 1990er Jahren führte er ein Fotoprojekt zum Gulagsystem in der UdSSR durch und arbeitete von 2008 bis 2011 an dem Projekt »The Great Terror« in Russland, der Ukraine und Weißrussland. Die Ergebnisse dieser Arbeiten wurden 2013 unter dem Titel »La Grande Terreur en URSS 1937-1938« in Frankreich veröffentlicht, derzeitgleich in Polen erschien.
Tomasz Kizny ist Mitglied der Association of Polish Art Photographers und der Association of Polish Journalists. 2006/07 war er Fellow am Wissenschaftskolleg in Berlin. 2007 wurde er mit der »Order of Polonia Restituta” durch den Präsident der Republik Polen ausgezeichnet.
Seine Fotografien wurden u.a. in Sammlungen im Musée de l'Elysée, Lausanne, GULAG History Museum, Moskau, International Society »Memorial«, Moskau und in der National Library, Warschau ausgestellt. Er veranstaltete diverse Einzelausstellungen, u.a. The Great Terror 1937-1938, The Passengers, The Time of the Empire und The Verdict und war an verschiedenen Ausstellungen beteiligt.
(Stand: Mai 2018)

 

 

 

 

 

 

 

 

sehepunkte.de/2005/06/7215 

sehepunkte.de/2005/06/pdf/7215.pdf 

 

Der polnische Fotograph Tomas Kizny begann 1986 Fotos ehemaliger Häftlinge zusammenzutragen, er forschte - unterstützt von der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial - sowohl in den Alben ehemaliger Lagerkommandanten und Verwaltungsbeamter als auch in privaten und staatlichen Archiven nach Bildmaterial und bereiste die ehemalige UdSSR auf der Suche nach Zeugnissen und Spuren des Gulag, jener eigenen, abgesonderten Welt, wo er eigene Aufnahmen der heutigen Ruinen der Lager und ihrer Einwohner machte.

So entstand ein eindrucksvoller Bildband, der die Schrecken der im Gulag ausgeübten Gewalt sichtbar macht: Neben Steckbrieffotos von Häftlingen aus den Akten des NKWD, stehen Aufnahmen der Klosteranlage auf den Solowezki-Inseln nahe des Polarkreises, die zum ersten großen Arbeitslager der Sowjetunion wurde, Bilder der Bauarbeiten an den gigantomanischen Projekten Stalins in Sibirien wie dem Belomorkanal oder der nie vollendeten Nordeisenbahn, der Gold- und Uranminen im Lager Kolyma , wo immer mehr Gold unter katastrophalen Bedingungen gefördert wurde - im Gulag starben tausende Häftlinge durch Folter, an Unterernährung, Krankheit und Kälte.

"Was ich gekannt habe, dürfte ein Mensch nicht kennen, er dürfte nicht einmal wissen, daß es das gibt" 
(Warlam Schalamow, Geschichten aus Kolyma)

Ein gesondertes Kapitel widmet Tomasz Kizny dem Theater im Gulag. Die Theatergruppen, deren Repertoire sich von der klassischen Tragödie bis zur Operette erstreckte, waren für die Lagerkommandanten geradezu Ehrensache, für manchen Künstler unter den Häftlingen bedeutete das Spielen bessere Haftbedingungen oder sogar das Überleben.

 


 

Tod und Leben im GULag. 
Unbekannte Fotos aus den sowjetischen Konzentrationslagern.

 

Die ehemalige Sowjetunion unterhielt ein System von Arbeitslagern und Strafkolonien. Es diente der politischen Unterdrückung und der Industrie­produktion, genannt GULag, eine Abkürzung des offiziellen russischen Namens für "Hauptverwaltung der Besserungsarbeitslager". "Offiziell als Arbeitsstellen bezeichnet, zählen die GULags weit mehr menschliche Opfer als Ypern, die Somme, Verdun, Auschwitz, Majdanek, Dachau und Buchenwald zusammen" (aus dem Vorwort von Norman Davies). Dieser Band dokumentiert erstmals die unbekannte Welt der sowjetischen Konzentrationslager.

Der polnische Journalist und Fotograf Tomasz Kizny hat für diesen Band fünfzehn Jahre lang recherchiert. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion reiste er durch das Land, fotografierte die Überlebenden und das, was von den gefürchteten GULags übrig war. Er zeigt seine eindringlichen Fotografien zusammen mit Archiv-Fotos aus dem Lagerleben und Augenzeugenberichten:

Aus dem Kloster auf den Solowezki-Inseln (berühmt durch Alexander Solschenizyns "Archipel GULag"), vom Fluss Kolyma (wo in der eisigen arktischen Kälte Zwangsarbeiter nach Gold und Uran schürfen mussten), von der nie vollendeten Nordeisenbahn, bei deren Bau Tausende Gefangene ihr Leben ließen, Steckbrieffotos von Häftlingen u.a. 

 

 

INHALT

Aus dem Französischen von Michael Tillmann.   Inhalt.pdf

 

Danksagung des Autors (4)

VORWORTE
Norman Davies (9)
Jorge Semprun (17)
Sergej Kowaljow (27)

 

Standorte der Verwaltungseinheiten der Konzentrationslagerkomplexe (30)

 

Liste der Verwaltungseinheiten des sowjetischen Gulag 1923 bis 1960 (32)


SOLOWEZKI
Solowezki 1923-1939 36
Archivfotografien 40
Historische Notiz 78
Zeitgenössische Fotografien 84


DER BELOMORKANAL
Der Belomorkanal 1931-1933 116
Archivfotografien 120
Historische Notiz 154
Zeitgenössische Fotografien 158


DIE WAIGATSCH-EXPEDITION
Die Waigatsch-Expedition 1930-1936 186
Archivfotografien 190
Historische Notiz 224
Zeitgenössische Fotografien 228



THEATER IM GULAG

Theater im Gulag 257
Archivfotografien 262
Zeitgenössische Fotografien 292

KOLYMA
Kolyma 1931-1955 300
Archivfotografien 304
Historische Notiz 332
Zeitgenössische Fotografien 338

WORKUTA
Workuta 1931-1956 372
Archivfotografien 376
Historische Notiz 402
Zeitgenössische Fotografien 408

DIE TODESSTRECKE
Die Todesstrecke 1947-1953 (436)
Archivfotografien 440
Historische Notiz 458
Zeitgenössische Fotografien 464

 

Glossar (494)
Bildnachweise (495)

 

 


 


 

https://www.perlentaucher.de/buch/tomasz-kizny/gulag.html  

 

 

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.10.2004

Ein verdienstvolles Buch, ein kenntnisreiches, ein bereicherndes Buch, zweifellos, befindet Lorenz Jäger. Eindrucksvolle Fotos erweitern unsere Vorstellungen vom Lagersystem der Sowjetunion, unter Stalin und auch davor. Täter werden ins Bild gerückt, etwa Efraim Frenkel, der sich vom Opfer zum Täter hocharbeitete und dem schließlich Stalin eine Audienz gewährte, im "bolschewistischen Schick des schwarzen Ledermantels".

 

Im Vorwort bejaht Jorge Semprun, einst Häftling in Buchenwald, die Vergleichbarkeit der nationalsozialistischen und der sowjetischen Todeslager. Aber was ist mit Workuta? Tomasz Kizny interessiert sich nur für die polnischen Häftlinge, moniert Jäger. Und die ungefähr 100.000 deutschen Inhaftierten? Um über deren Schicksal aufgeklärt zu werden, so Jägers trotzige Schlussbetrachtung, muss man wohl auf ein Buch vom Hamburger Institut für Sozialforschung warten.

 


 

 

 

 

 

 

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