Hans-Joachim Maaz

Die Liebesfalle

Spielregeln für eine
neue Beziehungskultur 

 

 

2007 im Verlag Beck 
2010 bei dtv 

Die Liebesfalle (2007)  Spielregeln für eine neue Beziehungskultur    

2007   239 Seiten

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INHALT

 Vorwort  (9) 

Inhalt pdf dtv

Schluss:

Wege zu einer anderen Gesellschaft  (232) 

1. Liebe statt Geld  (234)  
2. Lust statt Sucht  (236)
3. Schmerz statt Streit  (238) 


In seinem neuen Buch zeigt Hans-Joachim Maaz, warum Liebe häufig zu tiefer Enttäuschung führt und was sich dagegen tun lässt, dass die Liebesfalle zuschnappt. 

Er erklärt, wie wir den Gefühlsstau in unseren Beziehungen auflösen und zu einer neuen, durch Ehrlichkeit und Offenheit geprägten Beziehungskultur finden können. 

ERST FÜHLEN — DANN HANDELN

 

Liebe, das bedeutet oft nicht nur Leidenschaft und gute Gefühle, sondern auch Verstrickung und tiefe Enttäuschung aufgrund unerfüllt bleibender Erwartungen. 

Die Liebesfalle schnappt immer dann zu, wenn der Partner dazu benutzt wird, erlittenes Leid abzureagieren, und die Beziehung die Folgen vorhandener Störungen verstärkt. 

Der bekannte Psychiater und Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz zeigt in diesem Buch, wie man der Liebesfalle entkommt. Den Schlüssel dazu sieht er in einer gelebten Beziehungskultur, zu der etwa gehört,

  • die eigene Befindlichkeit zu reflektieren,

  • erst zu fühlen und dann zu handeln,

  • sich unverstellt mitzuteilen,

  • Mut zu klaren Ansagen und Aussagen zu haben, 

  • zuzuhören, ohne Druck auszuüben,

  • stets verhandlungsbereit zu bleiben.

Das Buch ist voller Zuversicht: Eine lebendige Beziehung kann zur Quelle dynamischer Weiterentwicklung beider Partner werden und ihnen tiefe Befriedigung jenseits von Konsum und Erfolgsdruck verschaffen.

 

1.  Die Liebesfalle — Verliebtheit und Partnerschaftshölle   (11) 

2. <Beziehungen> bestimmen über Glück oder Leid des Lebens  (19) 

3. <Mütterlichkeit> und <Väterlichkeit> als prägende Beziehungserfahrungen  (24) 

  • 1. Diskriminierung der Mütterlichkeit  (27)

  • 2. Störungen der Mütterlichkeit: Mutterbedrohung, Muttermangel, Muttervergiftung  (29) 

  • 3. Störungen der Väterlichkeit: Vaterterror, Vaterflucht, Vatermissbrauch  (38)

  • 4. Im Dienste des Mutterschutzes  (47) 

  • 5. Plädoyer für eine «Elternschule»  (54) 

4. Die Folgen der 'FRÜHSTÖRUNGEN' erschweren 'BEZIEHUNGSKULTUR'   (56) 

5.  Die Beziehungsstörungen in der Kommunikation  (65) 

  • 1. Ich bin das Problem  (71) 

  • 2. Fühlen, um nicht zu «übertragen»  (77) 

  • 3. Ich kann mich nur selbst ändern  (84) 

6. Die Grundlagen einer Beziehungskultur  (91)

  • 1. Beziehung zu sich selbst  (96)

  • 2. Beziehung durch authentische Mitteilung  (101)

  • 3. Gelebte Beziehungskultur: Reflektieren, Fühlen, Kommunizieren, Klare Ansagen, Zuhören, Bezeugen und Halten, Verhandlungs­bereitschaft  (105)

7. Die Grundsätze einer Beziehungskultursätze einer Beziehungskultur  (133) 

  • 1. Keine Lust ohne Trauer und Schmerz  134

  • 2. Erst fühlen, dann handeln  142

  • 3. Die Akzeptanz der Begrenzung  147

  • 4. Eigenständigkeit in Bezogenheit  154

8. Partnerschaft als Basis einer Beziehungskultur  (160) 

  • 1. Wut, Schmerz und Trauer sind auch der Humus für Beziehungsglück  169

  • 2. Gute Partnerschaft kennt keine Enttäuschung  172

  • 3. Kein Partner für alles  175

  • 4. Partnerschaft als «Geschäftsbeziehung»  178

 9.  Glück und Leid durch Partnerschaft  (182)   Männliche und weibliche Übertragungsformen

10.  Spielregeln für eine gelingende Partnerschaft auf der Basis von Beziehungskultur  (207) 

  • 1. Lass dich nur auf Partnerschaft ein, wenn du dir sicher bist, dass du auch allein leben kannst, und lebe nicht allein, weil du Angst vor Partnerschaft hast  (208)

  • 2. Du bist nicht für das Wohlbefinden deines Partners bzw. deiner Partnerin verantwortlich, aber du trägst Verantwortung für die Gestaltung der Beziehung  (210) 

  • 3. Lass dich nur auf Partnerschaft ein, wenn du akzeptierst, dass es nicht fürs ganze Leben sein muss  (214) 

  • 4. Partnerschaft kann erst nach Ablösung von den Eltern gelingen  (221) 

  • 5. Du musst dich bei jedem Konflikt fragen, was dein Anteil daran ist  (225) 

  • 6. Nichts ist selbstverständlich  (230)

   

Vorwort

des Autors 2007

9

Ohne Liebe kein Leben. Um der Liebe willen tun Menschen alles, häufig allerdings auch in der Absicht, ihr zu entgehen, sie zu bekämpfen oder sie zu töten. Dass man die Liebe flieht und sie verhindern will, obwohl man ihrer so bedürftig ist, diese Paradoxie bleibt vielen unverständlich.

Wer in seiner Kindheit keine Liebe erfahren hat, der wird sie im weiteren Leben fürchten wie die Pest. Jede liebevolle Zuwendung würde den Ungeliebten an seine tragische Geschichte von Bedrohung, Ablehnung, Verlassenheit und Unterdrückung erinnern, die er mühevoll verdrängen und verleugnen musste, um überhaupt zu überleben.

Wo es um Liebe geht, sitzen viele Menschen in einer Falle. Sie brauchen die Liebe, um zu wachsen, zu reifen, um den ganz individuellen Lebenssinn zu erfahren und sich zu verwirklichen. Aber der Liebesmangel (ver)führt sie auf falsche Wege. Sie verleugnen und verstellen sich, sie passen sich an und strengen sich an, um sich Liebe zu verdienen. Mit vielfältigen Leistungen erwerben sie sich vielleicht Ansehen; dessen Beständigkeit ist aber erfolgsabhängig. Liebe hingegen kann man sich weder erwerben noch kaufen. Unerfüllte Liebessehnsucht bleibt ein Leben lang angstvoll besetzt. Denn wer möchte schon an den schmerzvollen Mangel erinnert werden? 

So kann es dazu kommen, dass jede liebevolle Zuwendung als Fallstrick interpretiert wird. Das Liebes­bedürfnis und die Liebesangst gehen dann oft pervertierte Wege: Der Kampf um Geld, das Ringen um Macht, die Eitelkeit des Erfolgs, kurz: die Anbetung von Götzen speisen sich energetisch aus der Frustration darüber, ohne Liebe zu sein. Geht dann aber auch noch der Liebesersatz verloren, so kann dies lebensbedrohliche Züge annehmen.

In die Liebesfalle gerät, wer glaubt, die verlorene Mutterliebe in einer Partnerschaft, in der Sexualität, durch Dienen und Leisten doch noch ausgleichen zu können. Je mehr die Liebe ersehnt und erfleht wird, desto weniger hat sie Chancen, überhaupt wahrgenommen zu werden; und je mehr man glaubt, selber zu lieben, desto weniger wird der nötigende und erpresserische Charakter des eigenen Begehrens erkannt.

In der Liebesfalle sitzt jeder, der sich bemüht zu lieben oder alles tut, um geliebt zu werden. Die Liebe entzieht sich dem menschlichen Willen. Wir können nur ihre Wirkungen wahrnehmen, annehmen, strömen lassen und weiterreichen. Auch die Eltern sind nicht die Quelle der Liebe, sie sind ihre Gärtner, sie können die Liebe in ihren Kindern erblühen oder verdorren lassen.

Das Liebesgeschenk bedarf der Hege und Pflege, und wenn die Eltern diesen Dienst versagen oder ihn schlecht versehen, gerät das Kind in eine tragische Situation, in der seine Liebesbedürftigkeit ausgebeutet und seine Liebesfähigkeit missbraucht werden.

Mit diesem Buch will ich aufzeigen, wie und warum die Liebesfalle funktioniert und wie man ihr entkommen kann.

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