deMause -1991     Keen-1986     Anmerk       Start    Weiter

 2.  Der Golfkrieg als emotionale Störung

»He's going to get his ass kicked!«  Präsident George Bush

19-38

Nicht jeder amerikanische Präsident ist in der Lage gewesen, dem Ruf seiner Nation nach Krieg zu wider­stehen. Studien haben gezeigt, dass die Art der Kindheit, die ein Präsident erfahren hat, den entscheidenden Faktor darstellt.(1) Jimmy Carter war in dieser Hinsicht untypisch, zumal er ziemlich liebevolle Eltern gehabt hatte, vor allem eine Mutter, die seine Individualität und Unabhängigkeit förderte, eine für die 20er Jahre sehr ungewöhnliche Qualität von Eltern.2)  

Es verwundert nicht, dass von allen Fotos, die ich einst von der Kindheit amerikanischer Präsidenten finden konnte und sammelte, nur auf jenen von Jimmy Carter und Dwight Eisenhower (ein weiterer Präsident, der sich nicht darauf einließ, in einen Krieg hineingezogen zu werden) zu sehen ist, dass ihre Mütter sie anlächeln.

Im Unterschied dazu war die Kindheit von Ronald Reagan wie die der meisten Präsidenten: ein Albtraum von Vernachlässigung und Missbrauch, in seinem Fall beherrscht von einer religiös besessenen Mutter und einem gewalttätigen Alkoholiker-Vater, der, so sagte er, »mich mit seinem Stiefel zu treten« pflegte und ihn und seinen Bruder »verdrosch«.3) Das Resultat war, wie ich es schon in meinem Buch <Reagans America> dokumentiert habe, eine Kindheit der Phobien und Ängste »bis zum Grad der Hysterie«, verschüttete Gefühle der Wut und schwere Kastrationsängste (der Titel seiner Biographie lautete <Where's the Rest of Me?>).

Als Erwachsener fand Reagan Gefallen daran, eine geladene Pistole zu tragen, er zog auch Selbstmord in Erwägung, wurde davon nur durch das defensive Manöver abgehalten, in die Politik zu gehen und ein Anti-Kommunisten-Krieger zu werden, gegen imaginäre »Feinde« ins Feld zu ziehen, die er für die Gefühle, welche er in sich selbst verleugnete, verfolgte.4) 

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   Der Präsidentschaftsstil von George H. Bush  

 

Auch George H. Bushs Kindheit war, obwohl nicht so chaotisch wie Reagans, voller Angst und physischer Bestrafungen. Die Psychohistorikerin Suzy Kane erfuhr beim Interview mit seinem Bruder (Prescott Jr), Bushs Vater hätte ihnen oft mit einem Gürtel oder einem Rasiermesserabziehriemen den Hintern versohlt, und die Erwartung desselben, erinnerte sich Prescott Jr., ließ sie vor Angst »erzittern«.5) »Er legte uns übers Knie und prügelte uns mit seinem Gürtel durch«, sagte Prescott. »Er hatte einen starken Arm, und Junge, haben wir das gespürt.«6) Er gestand Frau Kane: »Wir hatten alle Angst vor ihm. Als wir jung waren, hatten wir alle Todesängste vor Dad.« 

Klassenkameraden aus der Kindheit von George beschrieben seinen Vater als »reserviert und distanziert... Furcht erregend und streng ... sehr ernst und keine warmherzige Person«. »Dad war richtig unheimlich«, gestand George selbst einmal.7)  

Das Resultat war ein verzweifeltes Verlangen danach, zu gefallen, Georges auffallendste Eigenschaft als Kind, und eine depressive Persönlichkeit mit einem überwältigenden Bedürfnis nach Versöhnung und Beschwichtigung wurde zu seinem Markenzeichen als Präsident. 

Als Bush für die Präsidentschaft kandidierte, war die Stimmung in Amerika auch ziemlich gedrückt, was seinen Wahlsieg über den weniger niedergeschlagen wirkenden Gegner begünstigte. In den 1980ern, die vielfach fälschlicherweise als »Jahrzehnt des Schwelgens im Luxus« bezeichnet wurden, hatte Amerika eine Periode noch nie da gewesenen Friedens und Wohlstands durchlebt, die in der zweiten Hälfte hauptsächlich auf Wahnsinns-Einkäufen für das Militär und auf Finanzspekulationen basierte, beides finanziert durch Anleihen.8)

Manische Perioden wie diese erreichen ihren Höhepunkt meist in Kriegen. 1989 war indes Amerikas traditioneller Feind, die Sowjetunion, zusammen­gebrochen, und eine Periode beispiellosen Weltfriedens ohne wirkliche Feinde war »überall ausgebrochen«, wie Newsweek es ausdrückte.9) Bald nach dem Ende des Reichs des Bösen, als welches die Sowjetunion bezeichnet worden war, fielen sowohl Amerika als auch Europa in eine ökonomische Rezession. Der Psychohistoriker David Beisel fasste das Gefühl zusammen:

The New York Times spricht von »einem Gefühl der Leere, ... das Osteuropa infiziert«. Eine britische Autorität findet, die Briten würden sich »Selbstzweifel und Selbstdemütigung ... mehr als je zuvor ... über die letzten dreißig Jahre« unterziehen. Das Cover des World Press Review spricht von »Deutschlands Wiedervereinigungs-Blues«. Europa ist depressiv. Nur drei Jahre ist es her, dass die Deutschen »vor und nach der Wiedervereinigung im Freudentaumel« waren, meinte Current History. »Zwei Monate später hatte sich ihre Euphorie in Düsterkeit verwandelt.«10)


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Auch Amerika fühlte sich nach dem Fall der Berliner Mauer schrecklich. »Die Demokratie gewinnt«, schrieb <The New York Times> am 3. März 1990. »Das Wettrüsten ist vorbei. Die Schurken sind jetzt freundlich ... der so lange begehrte Jackpot gehört jetzt Amerika. Warum also fühlt sich das nicht besser an?«11) 

Überall tauchten Vorhersagen von Niederlagen, Konjunkturrückgang und dem Ende des amerikanischen Traums auf. Die Medien fragten sich, trotz der Tatsache des erreichten Weltfriedens und der expandierenden Wirtschaft Amerikas, warum die »Menschen unglaublich depressiv« {The New York Times) wären. »In den vergangenen Monaten lag ein deutlicher Geruch von Zusammenbruch und Untergang über der Stadt« (New York Post). »Irgendeine Katastrophe ist im Kommen« (Washington Post).12) Ohne Feind von außen, in den man unsere Ängste projizieren hätte können, hatte Amerika nur eine Chance, die Gefühle der Depression loszuwerden: eine opferartige ökonomische Rezession herbeizuführen, die uns und unsere Familien für unseren Frieden und Wohlstand bestrafen würde.

Ein Grund für die Wahl von Bush war sein oft wiederholtes Statement: »Wir müssen alle Opfer bringen.«13 Mit einer 1989 und 1990 immer noch expandierenden Wirtschaft erkannte er unbewusst, dass er etwas Dramatisches tun müsse, um dieses Wachstum zu stoppen, indem er die Menschen noch depressiver machte, damit sie aufhörten, Waren zu kaufen und Investitionen zu tätigen, und somit den ökonomischen Rückgang beschleunigen würden. Seine eigene Stimmung wurde von den sich täglich wiederholenden »Schuldbotschaften« der Medien beeinflusst, ebenso von seiner Einnahme von Halcion, einer bewusstseinsverändernden Droge, die ihre Konsumenten so depressiv machen konnte, dass sie suizidal wurden.14)

Bushs Verordnung, um Amerika depressiv zu machen, waren Steuererhöhungen, Ausgabenkürzungen und wiederholtes Einlegen von Vetos gegen Gesetze, die für das Voranschreiten der Wirtschaft benötigt wurden. Genauso wie Präsidenten es vor früheren Rezessionen machten, erzeugte Bush einen ökonomischen Abwärtstrend durch die Erhöhung von Steuern und die Kürzung von Ausgaben, was wiederum Arbeitsplätze kostete und die Konsumbereitschaft vernichtete. 

Obwohl er wusste, dass ihn eine Steuererhöhung unpopulär machen würde15 und er sein Versprechen brechen müsste, das er in seiner »Lest meine Lippen: keine neuen Steuern«-Rede bei der Annahme seiner Nominierung durch die Partei 1988 gemacht hatte, gab er der Nation auf einer tieferliegenden Ebene die Bestrafung, nach der sie unbewusst verlangte. Wie sich später herausstellen sollte, war der reale Ertrag, der schließlich durch die Erhöhung der Steuersätze erwirtschaftet wurde, wesentlich geringer, als wenn die Sätze gleich geblieben wären.16 Deshalb war es eine Rezession — und nicht ein zusätzlicher Steuergewinn —, die das unbewusste Motiv für das Steuererhöhungspaket darstellte, eine Rezession, die man benötigte, um die Nation von ihrer sündhaften Prosperität zu reinigen, um »das System von seiner Verderbtheit zu säubern«, wie es ein Beamter von Bush ausgedrückt hatte.17)


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  Friede, Wohlstand und Verschmutzung  

 

Dass Individuen durch persönliche Leistung und Prosperität oft das Gefühl verspüren, gesündigt zu haben und ihres Erfolgs nicht würdig zu sein, ist seit Freuds erster Fallstudie darüber, »daß der Erfolg uns bestrafen werde«,18) eine alltägliche Beobachtung von Psychotherapeuten. Doch scheint noch niemand bemerkt zu haben, dass Gefühle der Sündhaftigkeit vor allem nach langen Perioden des Friedens, der Prosperität und des sozialen Fortschritts im kollektiv emotionalen Leben von Nationen markant auftreten, speziell, wenn sie von größerer persönlicher und sexueller Freiheit begleitet werden.19)

Schon 1988 hatten sich politische und wirtschaftliche Größen Amerikas gefragt, ob der »Reagan-Wohlstand« nicht zu lange gedauert hätte, und einige riefen nach einer reinigenden Rezession. Die Nationalbank (Federal Reserve), davon angetan, dass ihre Erhöhung des Zinssatzes im Sommer 1987 an den Börsen den stärksten Eintagesrückgang in ihrer Geschichte bewirkte, zog die Sätze im Sommer 1988 wieder an, um die Rezession in Gang zu bringen, und zwar mit der rationalen Erklärung, sie müssten »die Ökonomie abkühlen« — der übliche Code für: »Mindere die Schuld für zu großen Erfolg.« 

Oder wie ein scharfsinniger Reporter 1988 den Plan beschrieb: »Nach der Wahl wird die Führung dieses Landes zur Fed sagen: <Vorwärts, Jungs, kürzt [die Versorgung mit Geld].> Die Nationalbank kürzt, die Zinsen steigen, die Wirtschaft verlangsamt sich. Dann werden sie dem nächsten Präsidenten und dem Kongress sagen, sie sollen die Steuern erhöhen. ... Das macht mir Angst.«20)

 

Fig. 2-1   Nach dem Frieden und dem Wohlstand der 80er Jahre fühlte sich Amerika sündig.


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Wie in meinen früheren Arbeiten dokumentiert,21) wird das Bild nationaler Sündhaftigkeit in politischen Cartoons normalerweise als Verschmutzung dargestellt. Jedes Mal, wenn sich eine Nation zu erfolgreich fühlt, um ihre geraubte Kindheit zu tolerieren, stellt sie sich vor, sie wäre sündhaft, und ein nationaler »Verschmutzungsalarm« wird ausgerufen, ein Läuterungskreuzzug, bei dem die Medien plötzlich Dinge wie Umweltverschmutzung (saurer Regen), Hausverschmutzung (Dioxin) oder Blutverschmutzung (AIDS) bemerken — wobei alle vorher schon existierten, aber jetzt auf einmal zu Symbolen einer Fantasie innerer Verschmutzung (Sünde, Schuld, Hybris) werden, die man reinigen muss. Was bei diesen emotionalen Läuterungskreuzzügen passiert, ist, dass die Medien reale Gefahren auf einmal nicht mehr überblicken, jedoch hysterisch Alarm schlagen, dass die Welt plötzlich ein unsicherer Ort zum Leben geworden sei, und dann jegliche wirkliche Veränderung vermeiden — da die Verschmutzung, welche die Nation verängstigt, eigentlich eine innere und keine äußere ist.

Die Rolle der Bankengemeinschaft 1988-89 als Verursacher dessen, was die Medien bald den »Absturz, den wir brauchen«22, nannten, war es, die Geldversorgung einzuschränken, die Zinssätze zu erhöhen und Kredite zu reduzieren. Die Fed gab bekannt, sie würde die Inflationsrate gerne »gegen Null« drücken, ein Ziel, das noch von keiner Nation in der Geschichte ohne eine bestrafende Depression erreicht wurde. Die übliche Rolle der Zentralbank bei der Vernichtung von Prosperität war schon früher durch den Vorsitzenden der Federal Reserve, Paul Volcker, aufgedeckt worden, der, beim Versuch einen Witz zu machen, einem Reporter erzählte, das Geheimnis aller Zentralbanker wäre, dass »wir eine quälende Angst davor haben, dass irgendwer irgendwo glücklich sein könnte«.23) 

 

Fig. 2-2   1988: Amerika fühlt sich verschmutzt.


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Viele Reporter erkannten die depressiven Ursachen der nationalen Stimmungslage und auch die Schuld, die sie erzeugte. Die Washington Post meinte, nach acht Jahren des Optimismus »ist Amerika in ... einem schlimmen Krampf von Schuld, Furcht und Nostalgie. Wieder einmal ist Amerika depressiv.«24 Ein Kolumnist diagnostizierte zutreffend die Stimmung in Amerika im Jahr 1990:

Amerika ist wie ein Betrunkener in einer Bar. In der einen Minute prahlt es mit seinem Geld und seinen Muskeln, um dann für die nächste Stunde aus Versagen und Hoffnungslosigkeit ins Bier zu heulen. ... Amerikas Depression rührt nicht von Plage, Flut, Hungersnot oder Krieg her. ... Wir sind schuldig, schuldig, schuldig ... Depression, Untergang, Verderbtheit, Dysphorie, Abbau, Unbrauchbarkeit, Hundstage, Misstrauen, Drogen, Verzweiflung ...25

Es gab nur einen Weg, um keine längere ökonomische Rezession zur Heilung unserer nationalen Depression brauchen zu müssen: Man könnte einen Feind in Übersee erfinden, den man für unsere »Gier« beschuldigen und dann bestrafen könnte, anstatt uns selbst zu sehr zu bestrafen.

Auf den ersten Blick erscheint die Idee, Amerika würde aus emotionalen Gründen einen Krieg anfangen, blasphemisch. Obwohl die meisten Menschen mit der Vorstellung vertraut sind, dass mörderischen Handlungen von Individuen emotionale Störungen zugrunde liegen, findet man selten jemanden, der untersucht, ob Kriege — also Tötungshandlungen ganzer Nationen — nicht von kollektiven emotionalen Störungen stammen könnten. Wenn sie nicht den psychologischen Problemen eines Führers, wie Hitler, in die Schuhe geschoben werden, erklärt man Kriege normalerweise mit ökonomischen Motiven. 

 

Würden nun aber Nationen aus zweckmäßigen Gründen in den Krieg ziehen, sollte es doch möglich sein, in den Worten und Handlungen von Führern, die dabei sind, einen Krieg zu beginnen, Diskussionsansätze zu finden, die sich mit den ökonomischen Vorteilen des beabsichtigten Kriegs auseinandersetzen. Doch genau das fehlt in den historischen Dokumenten. Stattdessen beginnen Kriege regelmäßig mit Bildern von Paranoia, Mord und sogar Selbstmord. 

Als zum Beispiel die japanische Führung entschied, ob sie Pearl Harbor angreifen und ihren Krieg mit den Vereinigten Staaten beginnen sollte, wurden mehrere Minister von General Hideki Tojo gebeten, zu untersuchen, was bei einem Angriff auf Amerika passieren würde. Bei einem Treffen sagte jeder Minister am Tisch die Niederlage durch die Vereinigten Staaten voraus, und spätestens bei der Einschätzung des letzten Ministers war klar, dass ein Angriff für Japan Selbstmord wäre. 

Tojo hingegen sagte den Anwesenden: »Es gibt Zeiten, wo wir den Mut aufbringen müssen, außergewöhnliche Dinge zu tun wie ein Sprung mit geschlossenen Augen von der Veranda des Kiyomizu Tempels! [Das war der Tempel in Tokyo, in dem Menschen regelmäßig Selbstmord begingen.]«26)

Auch Hitler sprach in suizidalen, nicht in ökonomischen Bildern, als er in den Krieg zog,27 versprach den Deutschen einen glorreichen Tod am Schlachtfeld und bezeichnete sich selbst als »Schlafwandler«, der das deutsche Volk über die suizidale Klippe führte.


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Alle historischen Beweise deuten auf starke irrationale Gründe für die Entscheidung Amerikas, 1991 in den Krieg im Persischen Golf zu ziehen. Zunächst hatte der Präsident schon im Vorfeld einen Versuchsballon steigen lassen, um die Akzeptanz einer militärischen Lösung für die emotionalen Probleme der Nation herzustellen, indem er 25.000 U.S.-Truppen nach Panama entsandte, vorgeblich zur Gefangennahme von General Manuel Noriega aufgrund seiner Rolle im Drogenhandel. Obwohl die Panama-Invasion für die Militärs eine Peinlichkeit zu sein schien — sie nannten sie lächerlich, weil »die ganze verdammte Operation davon abhängt, einen Typen in einem Bunker zu finden«28 —, liebte das amerikanische Volk die Show, Bushs Umfragewerte stiegen, und die Erlaubnis für zukünftige militärische Aktionen war erteilt.

Doch die Vorbereitung auf einen neuen Opferkrieg erfordert erst einmal, die Schuld, ihn begonnen zu haben, nicht auf sich nehmen zu müssen; selbst Hitler dachte, es wäre notwendig, einige seiner Soldaten in polnische Uniformen zu stecken und sie so tun zu lassen, als ob sie Deutsche angreifen würden, damit er eine Entschuldigung für die Invasion Polens präsentieren konnte. Amerika hat aus seiner Sicht zu keiner Zeit ein anderes Land angegriffen; es hat sich nur selbst verteidigt oder andere gerettet, die angegriffen wurden. Als sich 1990 die gedrückte Stimmung der Nation vertiefte, bestand die Aufgabe von Bush darin, ein Land zu finden, das willens war, einen Krieg gegen ein schwächeres Land anzufangen, damit Amerika zu einem Rettungseinsatz in einem Krieg kommen konnte und wir uns wieder besser fühlten.

 

Das Opfern von Kindern

In der Zwischenzeit brachten Titelseiten von Magazinen und politische Cartoons in den Monaten vor der Krise am Persischen Golf unterschwellige Todeswünsche gegenüber der amerikanischen Jugend zum Ausdruck und schlugen vor, sie zu opfern. Als Probefantasien für den kommenden Krieg wurden Kinder gezeigt, die erschossen, erstochen, stranguliert und von Klippen gestoßen wurden. Die Bilder waren als Gruppenfantasie identisch mit der tatsächlichen Praxis der Massenopferung von Kindern in alten Zeiten, um die Götter angesichts der Sündhaftigkeit der Gesellschaft zu beschwichtigen.29) 

 

Fig. 2-3   Vorschlag zur Kindesopferung im Vorfeld der Krise am Persischen Golf.


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Das Magazin Money, das eine Story darüber brachte, wie leicht es wäre, ins College zu kommen, wählte als Titelillustration eine völlig unbegründete Darstellung eines Jugendlichen, der von Wimpeln aufgespießt wird, mit der Schlagzeile: »Die Opferung der Kinder«, wobei das Bildwerk exakt im Gegensatz zur eigentlichen Geschichte steht, aber genau die Hauptfantasie der Nation illustriert — Kindesopferung.

Zunehmend zeigten die Titelseiten von Magazinen und Zeitungen in »Kriegszonen« getötete Kinder, auch wenn Mord im vorangegangenen Jahrzehnt faktisch rückläufig war.30 In einem Cartoon wurde eine Weltgipfelkonferenz der Vereinten Nationen über Kinder abgebildet, bei der Bush sagt, dass ungezogene amerikanische Kinder es verdienen würden, am elektrischen Stuhl hingerichtet zu werden.

Dass es bei den Anregungen hauptsächlich um den Tod unseres eigenen »schlechten Selbst« ging, wurde besonders Anfang 1990 klar, als sich die Medien plötzlich auf einen Arzt konzentrierten, der schon des Längeren für die aktive Sterbehilfe eingetreten war und eine »Selbstmordmaschine« gebaut hatte, die eine tödliche Dosis Gift verabreichte. Ein Cartoon zeigte sogar Bush persönlich als »Selbstmorddoktor«, der andeutet, er wäre willens, der Nation beim Selbstmord zu helfen. Die Stimmung der Nation hatte ihren Tiefpunkt erreicht. Nach zwei Jahrzehnten des Sammelns von Bildmaterial war dies der erste Cartoon von über 100.000, die ich angesammelt hatte, der einen Präsidenten zeigte, der dabei war, die Bürger seiner Nation umzubringen.

 

Fig. 2-4   Man hielt Kinder für so ungezogen, dass sie den elektrischen Stuhl verdient hätten.

 


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Das Schreckensgespenst der Angst einjagenden Mami

 

Wenn ein unter schweren Depressionen leidender Patient ohne Bezug zu konkreten Ereignissen in seinem jetzigen Leben eine psychiatrische Klinik aufsucht und erzählt, er hätte Selbstmordgedanken und Träume von Kindern, denen weh getan wird, vermutet der Kliniker die Diagnose eines posttraumatischen Stresssyndroms (PTSS). Das trifft vor allem dann zu, wenn — wie Amerika im Jahr 1990 — der Patient extreme Stimmungsschwankungen, häufige Panikattacken, übertriebene Zukunftsängste, manische Episoden von hektischen Geldausgaben und Kreditaufnahmen, Drogenmissbrauch, Gefühle des Realitätsverlustes und Trennung durchlebt hat. 

Da dies alles Symptome von PTSS sind, könnte eine der ersten Fragen des Psychiaters sein, ob der Patient Flashbacks von Kindheitstraumata erlebt hat, ob er insbesondere eindringliche Bilder von Leid zufügenden Elternfiguren vor sich hat, speziell solche von grausamen oder vernachlässigenden Müttern. Sind diese Gruppenfantasien weit verbreitet — wie meistens im Vorfeld von Kriegen — ist das ein Hinweis auf eine Rückkehr zu frühen Traumata, ein Beweis dafür, dass die Nation eine Krise eines PTSS-Typs durchläuft, eine, gegen die man sich nur wehren kann, wenn man ihre Ängste Feinden aufbürdet.

Cartoonbilder und Medienaufmacher dieser Monate in Amerika zeigten in großer Menge erschreckende Bilder von Frauen. Eine vulgäre, kastrierende Madonna beherrschte die Titelseiten der Magazine. Ivana Trump, Gattin eines Immobilienmagnaten, wurde ihren Gatten, von dem sie sich getrennt hatte, kastrierend abgebildet. 

 

Fig. 2-5   Bush wurde als mordender Doktor gesehen.


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Dutzende von Filmen nach dem Typ Eine verhängnisvolle Affäre waren momentan populär und zeigten grausame Frauen, die sowohl verführerisch als auch mörderisch waren.31 Die medialen Bilder von schrecklichen, kastrierenden und verschlingenden Mamis und die unterschwelligen Andeutungen von Kindesopferung waren so vorherrschend, dass ich einen Artikel, betitelt »It's Time to Sacrifice ... Our Children«, veröffentlichte, der die Beweise für Amerikas Wunsch der Opferung seiner Jugend im Detail ausführte, und in dem vorhergesagt wurde, dass bald ein neues militärisches Wagnis beginnen würde, um dieses Opfer zu leisten.32) Vier Monate, bevor der Irak in Kuwait einmarschierte, wurde der Artikel geschrieben:

Während des letzten Jahres wurden in den amerikanischen Medien in außergewöhnlichem Ausmaß unter­schwell­ige Andeutungen darüber, dass Kinder geopfert werden sollten, verbreitet. An unserem Institut für Psychohistorie analysieren wir sorgfältig die Bilder von Tausenden von politischen Cartoons und Magazintiteln, um so Hinweise über die Art unserer kollektiven Fantasien zu finden und über unser Vorhaben als Nation. Was wir entdeckten, ist ein Anschwellen von Bildern, in denen Kinder erschossen, erstochen, stranguliert, von Klippen gestoßen und generell für die Sünden der Alteren bestraft werden.

Diese medialen Bilder, so meinen wir, sind wie ein Versuchsballon für die Handlungen, welche zu unternehmen die Nation gerade dabei ist, werden aber abgespalten und verleugnet, weil sie so widerwärtig für unser Moralgefühl sind. Tatsächlich haben wir herausgefunden, dass diese Bilder in den Medien einen äußerst wichtigen Weg für die Nation darstellen, ihre stärksten emotionalen Fantasien zu teilen. Sie ähneln sich wiederholenden Träumen, die Individuen haben können — zum Beispiel eine Serie von Träumen, dass der Partner sterben würde —, und repräsentieren darin Wünsche, die tief im Unbewussten liegen.

Wenn sich die medialen Bilder, auf denen Kinder geopfert werden, stark ausbreiten, lassen wir deshalb auf einer unterschwelligen Ebene Versuchsballone aufsteigen, die andeuten, dass es Zeit für unsere Kinder ist, für unsere sündhaften Exzesse während unserer letzten Dekade des Schwelgens im Luxus zu bezahlen.

Was ich zu dieser Zeit nicht herausfinden konnte, war: Da die Fantasie vom Reich des Bösen zusammengebrochen war, wer würde dann der Feind in unserem nächsten Opferkrieg sein?

 

Die Suche nach einem Feind  

 

Bush bemerkte bald, dass ihn unbewusste Botschaften erreichten, dass schnell ein neuer Krieg gefunden werden müsse. Man fing an, seine Männlichkeit zu hinterfragen. Cartoonisten zeichneten ihn nun ein Kleid tragend, und man spielte öfter darauf an, dass er ein »Weichei« sei. Andere Cartoons zeigten, wie er von Monstern angegriffen und verschlungen wurde.33 Er spürte das Elend und die Wut der Nation und entschied, dass er wohl bald handeln müsse. Wo könnte er in einer solch friedvollen Post-Kalter-Krieg-Welt einen Feind finden, der verrückt genug wäre, die stärkste Militärstreitkraft der Welt bekämpfen zu wollen, aber dennoch klein genug, um leicht von uns besiegt werden zu können?


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Da es zur Aufgabe eines Führers gehört, bei Bedarf einen Feind bereit zustellen, hat man Bush nicht am falschen Fuß erwischt, als seine Nation ihn um einen Feind bat. Iraks Führer Saddam Hussein war schon lange ein bezahlter U.S.-Statthalter gewesen. Als Vizepräsident hatte Bush Saddam 1986 persönlich in einer geheimen Mission kontaktiert, um ihn zur Eskalation des Luftkriegs mit dem Iran zu bewegen.34) Amerika hatte im Geheimen und illegalerweise über Jahrzehnte die militärischen Streitkräfte des Irak aufgebaut, einschließlich seines nuklearen Waffenprogramms, zusätzlich »Kreditgarantien« von Milliarden von Dollars in die Wege geleitet, welche die U.S. letztlich abzahlen müssten.35) 

Geheime Waffentransporte in den Irak, das Einschleusen von Geld in den Irak über italienische Banken, offizielle Genehmigungen für den U.S. Export von militärischer Ausrüstung, sogar die Verschiffung von Waffen aus unseren NATO-Vorräten in Deutschland waren Teil des heimlichen Aufbaus, alles illegal, und alles von der Administration Reagans vertuscht.36 Der Irak für seinen Teü fühlte sich von den Vereinigten Staaten beachtet. Wie Kenneth Timmerman es in seinem maßgeblichen Buch The Death Lobby: How the West Armed Iraq ausdrückt: »Die Aufrüstung des Irak war eine 15 Jahre dauernde Liebesaffäre [für Amerika]. Saddam Hussein war unsere Kreation, unser Monster. Wir bauten ihn auf und versuchten dann, ihn niederzuringen.«37)

 

Saddam Hussein hatte, wie so viele Diktatoren, eine unglaublich traumatische Kindheit.38) Seine Mutter versuchte ihn abzutreiben, indem sie mit den Fäusten gegen ihren Unterleib schlug, sich mit einem Küchenmesser schnitt und dabei schrie: »In meinem Bauch trage ich einen Satan!« Sie gab den Säugling weg zu seinem Onkel, einem gewalttätigen Mann, der den Jungen regelmäßig schlug, ihn den »Sohn eines Köters« nannte, ihm beibrachte, wie man eine Waffe gebrauchte und Schafe stahl.

 

Fig. 2-6   Erschreckende Frauen wurden in den Medien gezeigt.


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Saddam verübte seinen ersten Mord im Alter von 11 Jahren. Seine politische Karriere konzentrierte sich auf die Ermordung seiner Landsleute, und er genoss besonders die Folter und Exekution von Offizieren, die mit ihm gekämpft hatten. Saddam würde ganz augenscheinlich einen idealen Feind abgeben, an den Amerika die Aufgabe, einen Krieg zu beginnen, delegieren konnte.

Anfang 1990, bevor die Golfkrise anfing, unternahmen die U.S.-Militärs unerwartet vier Truppenübungen, die den Kampf gegen den Irak, unter der Prämisse von dessen Invasion Kuwaits, probten.39 Zur selben Zeit nahmen die Herrscher Kuwaits gegenüber dem Irak eine provokative Haltung ein und weigerten sich, anstehende Themen über strittige Grenzen und Kredite zu diskutieren, ein Verhalten, das selbst der jordanische König Hussein »rätselhaft«40 nannte, und ein Experte für den Mittleren Osten erklärte diesbezüglich: »Wenn die Amerikaner nicht Druck gemacht hätten, hätte die königliche Familie [des Kuwait] niemals die Schritte unternommen, die sie machte, um Saddam zu provozieren.«41 Zusätzlich stellten die Vereinigten Staaten Saddam 3 Milliarden Dollar als »landwirtschaftliche Kredite« zur Verfügung, die er prompt für militärische Ausrüstung verwendete.

 

Ein speziell recherchierter Bericht, basierend auf durchgesickerten Informationen und Dokumenten, vom Londoner Observer veröffentlicht und von der restlichen Weltpresse ignoriert, enthüllte, dass Anfang 1990 »Bush einen geheimen Abgesandten schickte, um sich mit einem hohen Beamten von Hussein zu treffen«. Gemäß einer Zusammenfassung dieses Berichts42) »teilte der Abgesandte dem Vertrauten des Diktators mit, <dass der Irak höhere Ölpreise in die Wege leiten sollte, damit er aus seiner grässlichen ökonomischen Klemme heraus käme.> ... Hussein nahm den Rat des Abgesandten an und verlegte seine Truppen an die Grenze zu Kuwait. <Die Beweislage legt nahe, dass die U.S.-Komplizenschaft mit Saddam weit über die Fehleinschätzung der Intentionen des Führers des Iraks hinaus ging [und bezog] die aktive Unterstützung des irakischen Präsidenten mit ein>« in seiner militärischen Drohung gegen Kuwait. 

Die Indizien dafür, dass die Vereinigten Staaten Saddams aggressive militärische Unternehmung unterstützten, finanzierten und ausrüsteten, waren so überwältigend, dass Senator Al Gore, als er 1992 zum Vizepräsidenten kandidierte, sagte: »Bush will vom amerikanischen Volk als Held gesehen werden, der ein tobendes Feuer löscht. Neue Beweise zeigen jetzt aber, dass er derjenige ist, der das Feuer legte. Er hat nicht nur das Streichholz angezündet, er hat Benzin in die Flammen gegossen.«43)

Saddam reagierte entsprechend auf Bushs Bestärkung; er drohte öffentlich damit, Gewalt gegen Kuwait einzusetzen und verlegte seine Truppen an die Grenze. Um sich der Rückendeckung der Vereinigten Staaten sicher zu sein, zitierte er die U.S.-Botschafterin April Glaspie in sein Büro und fragte sie, welche Position Washington bei seinem Disput mit Kuwait einnehme. Glaspie, entsprechend Bushs Telegramm vom Vortag handelnd, gab Saddam den kaum verschleierten Freibrief, indem sie sagte:


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»Der Präsident hat mich angewiesen, die Beziehungen zum Irak zu erweitern und zu vertiefen« und Amerikas herzliche Anteilnahme an seinen Problemen zu überbringen. Dann hielt sie fest: »Wir haben keine Meinung bei innerarabischen Konflikten wie bei Ihren Grenzstreitigkeiten mit Kuwait.«44 Ranghöhere Beamte des Pentagon beklagten öffentlich, Bushs Anweisungen würden signalisieren, dass die Vereinigten Staaten damit einverstanden wären, wenn der Irak Kuwait überfallen würde.45 »Das stinkt«, sagte jemand über dieses Telegramm.

Nur für den Fall, dass es noch Zweifel geben sollte über das amerikanische Signal an Hussein, wurde am 31. Juli 1990, nachdem die irakischen Streitkräfte Treibstoff und Munition zu den irakischen Einheiten an der Frontlinie in der Nähe der kuwaitischen Grenze transportieren ließen, der Assistent des Staatssekretärs, John Kelly, im Rahmen einer öffentlichen Unterausschussanhörung des Repräsentantenhauses gefragt: »Wenn der Irak ... — aus welchen Gründen auch immer — über die Grenze nach Kuwait einmarschiert, was wäre unsere Position hinsichtlich des Einsatzes von U.S.-Streitkräften?« Zuerst antwortete Kelly: »Ich kann mich nicht im Bereich von <Was wäre wenn>-Antworten aufhalten.« 

Dann, als der Kongressabgeordnete fragte: »Ist es jedoch richtig zu sagen, dass wir keinen vertraglichen Festlegungen unterliegen, die uns verpflichten würden, U.S.-Streitkräfte einzusetzen?«, antwortete Kelly: »Das ist korrekt.«46) Doch hatte General Norman Schwarzkopf schon fast ein Jahr lang einen massiven Angriff der U.S.-Streitkräfte für den Fall einer Invasion Kuwaits durch den Irak geplant und geübt.47 Nichtsdestotrotz ist Saddam implizit grünes Licht gegeben worden, dass die Vereinigten Staaten einem Angriff auf Kuwait nicht entgegenwirken würden. Am 2. August 1990 fiel der Irak in Kuwait ein.

 

Der Golfkrieg als traumatische Wiederaufführung

 

Weil es für unbewusste Fantasien Zeit braucht, sich mit der Realität zu verbinden, verlief die Invasion Kuwaits durch den Irak zuerst fast unbemerkt. Am Tag der Invasion berichtete die Washington Post darüber trocken in einer einfachen Spalte auf der unteren Hälfte der Seite. Bush selbst brauchte einige Zeit, sich seiner Möglichkeit, in den Krieg zu ziehen, bewusst zu werden, er sah anfangs keine drängende Eile für eine Intervention und sagte: »Wir reden nicht über Intervention. Ich denke über so eine Aktion nicht nach.«48 Erst am nächsten Tag, beim Treffen mit der britischen Premierministerin Margaret Thatcher in Aspen, Colorado, erkannte er, dass von ihm erwartet wurde, aus der irakischen Invasion einen amerikanischen Krieg zu machen, als Thatcher ihm erklärte, er wäre Churchill, Saddam wäre Hitler und Kuwait die Tschechoslowakei.49 Nachdem Thatcher Bush zu verstehen gab, Saddam wäre »das Böse«, revidierte er seine Meinung; wie ein Berater von Thatcher später meinte: »Die Premierministerin hat [bei Bush] eine erfolgreiche Rückgratstransplantation (der Charakterstärke) vorgenommen.«50 


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Sofort trat Bush im Fernsehen auf und teilte den Amerikanern mit, sie hätten sich »dem Bösen zu stellen«, verkündete eine Politik »absolut keiner Verhandlungen« mit dem Irak und beorderte amerikanische Truppen und Flugzeuge in den Mittleren Osten.

Amerika fühlte sich wiederbelebt dadurch, erneut einen Feind zu haben, der es aus seiner Depression herausholte. »Monatelang ging es uns schlecht«, bemerkte ein Kommentator. »Plötzlich fühlen wir uns, als hätten wir ein Ziel. ... Amerikaner mögen Action.«51 The New Republic stimmte zu und meinte: »Saddam Hussein tat der Welt mit der Invasion Kuwaits einen Gefallen«, da sie uns zur Überwindung unserer Depression verhalf.52 »Danke, Saddam. Wir brauchten das«, übertitelte ein anderer Reporter seine Kolumne über die irakische Invasion.53 Im Sog unserer kollektiven Emotionen würden wir einen »Wüstensturm« erzeugen, um unsere Ängste und Wut auszuleben.

Bushs rationale Erklärungen seiner Beweggründe für den Krieg wanderten mit dem Wüstensand; er sagte erst etwas über »unsere Arbeitsplätze«, dann über »unsere Lebensart« und dann über »unsere Freiheit«.54 Der eigentliche Grund war ein psychologischer: Wir würden uns selbst von unserer Depression und den Flashbacks von bestrafenden Mamis heilen, indem wir die Strafe verhängten, von der wir fühlten, dass sie Kindern gebühre.

Von Beginn an waren Kinder der wirkliche emotionale Fokus des Golfkriegs. Währenddessen waren die Bilder von schrecklichen amerikanischen Mamis in Cartoons und auf Titelseiten vollständig verschwunden, wir projizierten sie dafür in Saddam Hussein, und er wurde als »Schreckensmami« dargestellt, als »Kindesmissbraucher«, der gerne Kinder tötete. Musste man sich den Krieg als Angriff auf ... eine Mutter vorstellen?

Das Thema des »Kindermörders« wurde bald von den Medien verbreitet. Besonders überzeugend wirkte eine komplett erfundene Geschichte, erzählt von einem 15-jährigen Mädchen, das vor dem U.N.-Sicherheitsrat und dem U.S.-Kongress aussagte, ein Chirurg in Kuwait hätte gesehen, wie irakische Soldaten Hunderte Babys aus ihren Inkubatoren genommen hätten und sie »am kalten Boden liegend sterben ließen«.55) Keiner von denen, die diese Aussage hörten und keiner von den Hunderten von Reportern, welche die Geschichte schluckten, dachten daran, irgendeinem Detail von ihr nachzugehen, da sie die unbewussten Fantasien der Nation bestätigte. 

 

Fig. 2-7  Saddam Hussein als Furcht einflößende Mami.


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Erst nach dem Ende des Krieges wurde bekannt, dass der »Chirurg« und das Mädchen falsche Namen und Identitäten angenommen hatten, das Mädchen eigentlich die Tochter des kuwaitischen Botschafters in den Vereinigten Staaten — was den Organisatoren des Treffens bekannt gewesen war — und die Geschichte zur Gänze falsch war, genau wie andere Geschichten über Massenvergewaltigungen und Folter durch die Irakis.56) 

Aber wir brauchten Geschichten von Kindesmissbrauch. Wir waren dabei, unsere Kindheitstraumata wiederaufzuführen, so wie posttraumatische Stresspatienten häufig ihren Kindern oder sich selbst Leid zufügen, damit sie sich vorübergehend von ihrer inneren Not Erleichterung verschaffen können. Wir mussten daher unsere Fantasien von schrecklichen Mamis und leidenden Kindern objektivieren, um für den Eintritt in den Krieg vorbereitet zu sein.

 

Krieg als Erneuerung durch rituellen Kampf

 

Der Golfkrieg war wohl kaum der erste, der mit dem Aufbau eines Feindes, den man dann bekämpft, angefangen wurde. Amerika besitzt eine lange Tradition, Krieg mit Diktatoren zu führen, die es zuvor bewaffnet hatte.57 Das Ziel war nationale Erneuerung durch Kampf, gleich wie in frühen Zivilisationen, die, wenn Länder sich niedergeschlagen, »verschmutzt« fühlten, häufig Schlachten arrangierten, um sich zu »reinigen« und ihre versündigten Menschen »wiederzugebären«.58 

Die Azteken beispielsweise hatten in periodischen Abständen entschieden, verunreinigt worden zu sein und setzten »Blumenkriege« an, teilten ihre eigenen Armeen in zwei Seiten auf und ließen sie zur Revitalisierung ihres Landes eine kosmische Schlacht ausfechten. Bei diesem rituellen Kampf schlachteten sie nicht nur Tausende ab, um ihre blutrünstige weibliche Gottheit zu besänftigen — eine frühe Version der Schrecklichen Mami —, sondern nahmen auch die siegreichen Krieger aus dem Kampf und rissen in einem rituellen Blutopfer für die Göttin deren Herzen heraus.59

Krieg begann bei frühen Zivilisationen häufig damit, den Führer einer rituellen Demütigung zu unterziehen, dessen Zweck in der symbolischen Wiederaufführung der Demütigungen, die sie als Kinder erlebten, lag. Dem babylonischen König, zum Beispiel, schlug man ins Gesicht, zwang ihn, demütig vor einem Heiligenbild zu knien und seine Sündhaftigkeit zu beichten.60 In Amerika musste sich Präsident Bush in den Monaten vor dem Golfkrieg einem ähnlichen Demütigungsritual unterziehen, indem man ihn ein »Weichei« nannte (der heimische Cartoonist Pat Oliphant zeichnete Bush in Cartoons, wie er eine Damenhandtasche auf seinem erschlafften Handgelenk trägt), bevor er durch den Krieg seine verlorene Männlichkeit wiedererlangen konnte. 

Fig. 2-8   
»Doppelter« George Bush, 
ein starker und schwacher Führer


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Ende 1989 zeigte das Time Magazine auf seinem Cover sogar zwei George Bushs, einen starken und einen schwachen — eine Projektion von den zwei Hälften unseres Gehirns, einer starken, einer schwachen61) —, ein Trick, der identisch ist mit dem früherer Gesellschaften, die vor Kriegen einen »Doppelgänger« des Königs ernannten, der seine schwache Seite repräsentierte, um dessen starkes und schwaches Ich darzustellen.62)

Das Kriegsopferritual bestand dann aus drei Hauptelementen:

  1. Eine sündige, verschmutzte Welt, mit einem Führer, der als immer unfähiger werdend dargestellt wird, die depressiven und wütenden Gefühle des Volkes zu beherrschen.

  2. Fantasien von der Schrecklichen Mami, mit Bildern zorniger Göttinnen, die drohen, das Land zu verschlingen, wenn nicht ein rituelles Opfer für sie bereitet wird.

  3. Kindesopfer, deren Blut das emotionale Leben des Landes revitalisiert und die letztlich das »schuldige« Kind repräsentieren, welches das Opfer des originalen Traumas war.

Beim Golfkrieg kann man Elemente des ursprünglichen Kindheitstraumas erkennen. Da Bush in der Kindheit seinen Hintern versohlt bekommen hatte, drohte er, Saddam Hussein »in den Arsch zu treten«. Viele Amerikaner, denen in der Kindheit auch der Hintern versohlt wurde,63 multiplizierten das Bild: »Kick Ass«-T-Shirts, -Fahnen und -Gürtelschnallen überfluteten das Land; Amerikaner erzählten Reportern, sie würden gerne »dem Typ den Hintern auspeitschen« und »ihn mit heruntergezogenen Hosen erwischen«; Cartoons zeigten auch das U.N.-Gebäude mit der Aufschrift »KICK BUTT«.64

Saddam Hussein seinerseits betrachtete den kommenden Krieg aus der Sicht der typischen Kindheitstraumata, die er und seine Landsleute erlebt hatten. Zum Beispiel erdulden die meisten männlichen Irakis um das sechste Lebensjahr herum eine blutige, schreckliche Beschneidung, und Saddam verwendete Metaphern, die Angstvorstellungen vor blutiger Kastration reflektierten, wenn er sagte, es wäre die Mission des Irak, »den Zweig, Kuwait, zurück zur Wurzel, Irak, zu bringen« und schwor, die Amerikaner würden »in ihrem eigenen Blut schwimmen«.65 Es sei seine Mission, sagte er, dem Irak »den Teil, der von englischen Scheren abgeschnitten wurde«66, wieder zurückzubringen.

Beide Nationen sahen den Krieg als heilige Schlacht zwischen dem Guten und dem Bösen. Der Irak sagte, die Amerikaner hätten »Mekka entweiht«, und der Krieg würde »unsere Seelen reinigen«, in einem »Showdown ... zwischen Gut und Böse«.67

Der U.S.-Kongressabgeordnete Stephen Solarz sagte, als er die Seite der Kriegsbefürworter zur Wahl für die Invasion führte: »Es gibt das Böse in der Welt.«68 In dem Konflikt ging es sicher nicht um Wirtschaftliches; die Vereinigten Staaten wenden 50 Milliarden Dollar pro Jahr dafür auf, ihr Militär im Persischen Golf zu halten, importieren aber lediglich 10 Milliarden pro Jahr aus dem Gebiet.69 


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Noch ging es um Politik; die Vereinigten Staaten hatten sich lange geweigert, die demokratische irakische Exilregierung zu treffen. Der Krieg und das Embargo dienten ausschließlich internen emotionalen Zwecken. Wie die meisten modernen Nationen hat Amerika einst alle zwei Jahrzehnte Krieg geführt, und es waren zwei Jahrzehnte seit dem Vietnamkrieg vergangen. Da Krieg eine Sucht war, eine emotionale Störung, musste Amerika einen neuen Krieg haben, um die Schuldgefühle und die Angst vor dem Fortschritt und der Prosperität der 80er Jahre zu tilgen, und Saddam war ein williger Feind, der uns das Gefühl gab, gereinigt und wiedergeboren zu werden.

Bush teilte dem Land mit, es würde für eine »neue Weltordnung« kämpfen, die auf der ganzen Welt eine »neue Ära des Friedens« einläuten würde. Vor der Invasion befragte Amerikaner erzählten den Reportern: »Der Geschichtsverlauf hat sich verändert. ... Ich weiß nicht genau, was es bedeutet, aber ich weiß, dass sich die Dinge ändern werden. ... Das Land hat eine Schwelle überschritten. ... Dies [ist] eines von jenen Ereignissen, die das Ende einer alten Ära und den Anfang einer neuen markieren.«70 Wie die alten Gesellschaften fantasierte Amerika, die Welt würde durch menschliche Opfer wiedergeboren werden.

 

Nachdem Opferrituale von Gott geschrieben werden — als unbewusste emotionale Botschaften der Menschen —, besitzen sie eine zwingende Qualität, die ihnen das Gefühl gibt, unausweichlich zu sein und außerhalb der Kontrolle derer, die sie ausführen. Obwohl einige Amerikaner, die eine bessere Kindheit gehabt hatten — einschließlich Jimmy Carter und der Stabschef General Colin Powell71 —, meinten, den Sanktionen sollte eine Chance gegeben werden, bevor ein Krieg begonnen würde, wies Bush Vorschläge vom sowjetischen Präsidenten Gorbatschow und von Saddam zurück, worin der Irak übereinstimmte, seine Truppen aus Kuwait zu entfernen, als Gegenleistung für eine Konferenz zur Lösung anstehender Fragen.72

Aber Bushs Auftrag war es, einen Krieg anzufangen, und nicht einfach nur die irakischen Truppen aus Kuwait hinauszubringen, und als er von dem irakischen Einverständnis, in Frieden abzuziehen, hörte, sagte er: »Anstatt aufgeheitert zu sein, senkte sich mein Herz.«73 Er erklärte seinem Staatssekretär James Baker III, der meinte, er könnte einen friedlichen Rückzug der Iraker aushandeln, dass es keinen Frieden geben dürfe: »Es muss Krieg geben.«74 Selbst als Powell sagte, er würde einen friedlichen Abzug der irakischen Streitkräfte bevorzugen, da dies amerikanische Leben retten würde, weigerte sich Bush, das zu erlauben.76 Die Nation hatte ihn mit der Aufgabe betraut, einen Krieg herbeizuführen, und zwar jetzt. »Da war immer etwas Unvermeidliches an der Sache«, verkündete Bush, als er unilateral einer halben Million Männern und Frauen die Invasion befahl.

Amerika begann den Krieg, indem 88.000 Tonnen Bomben auf den Irak abgefeuert wurden, 70 Prozent davon verfehlten ihre Ziele und töteten Zivilisten.76 Das Fernsehen vermittelte den Irrglauben, es wären ja bloß »saubere Bomben«. 


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Illegaler Flüssigsprengstoff — von dem die Presse vor dem Krieg fürchtete, Saddam würde ihn gegen die Amerikaner einsetzen — wurde ausschließlich von amerikanischen Truppen und sehr verbreitet in militärischen und zivilen Gebieten angewendet, und man wählte illegales Napalm zur Zerstörung von zivilen Getreidefeldern und Vieh.77) Amerikaner sahen via Fernsehen zu, als Tausende von Lufteinsätzen Bombenteppiche über ganze Städte legten, hingerissen — buchstäblich in Trance — die Bilder von einschlagenden Raketen verschlingend, von explodierenden Krankenhäusern, zerstörten Wasserreservoirs und Filtrierungsanlagen sowie demolierten Schulen.78) Soldaten erzählten, es wäre wie das »Schießen auf Fische in einem Fass« gewesen.79 

 

Trotz der Anstrengungen, die Realität des Tötens zu verleugnen, indem man die Flächenbombardements »chirurgische Schläge« und die zehntausenden zerfetzten zivilen irakischen Leichen »Begleitschäden« nannte, gestand das Pentagon später, man habe massiv zivile Strukturen ins Visier genommen, um »die Bevölkerung zu demoralisieren«.80 Angegriffen wurden insbesondere Kläranlagen, Bewässerungssysteme und Wasseraufbereitungsanlagen, was zu einer hohen Anzahl von toten Kindern durch Durchfall, Typhus und andere von kontaminiertem Wasser verursachte Seuchen führte.81 

Die Dissoziation in unseren Köpfen war jedenfalls beinahe abgeschlossen. Wir töteten Menschen, aber die waren nicht real. Ein TV-Reporter meinte, nachdem die ersten 8.000 Einsätze zivile irakische Gebiete pulverisiert hatten: »Bald werden wir den Luftkrieg einstellen und damit anfangen müssen, Menschen zu töten.«82 In unserer Kriegstrance an unsere Fernsehsessel gefesselt, fanden wir, es hatte »eine schaurige, ferngesteuerte Qualität ... es schien, als beobachteten wir einen Krieg der Technologie«83 oder eine Szene aus dem Film Krieg der Sterne, mit Luke Skywalker, als er den Bunker Darth Vaders mit High-Tech-Laserbomben in die Luft sprengt, die nur Maschinen vernichten, aber keine Menschen.

 

Fig. 2-9   Amerika fühlte sich durch den Krieg wie neugeboren. 


Der Golfkrieg als emotionale Störung  37

Die Stimmung in Amerika wurde durch das menschliche Blutbad wiederbelebt. Da Bush die zentrale Aufgabe einer Führerschaft erfüllt hatte — die Gruppe von ihrem sündigen Wohlstand durch Opfer zu reinigen —, schnellten seine Anerkennungswerte in die Höhe. Oliphant zeichnete zu Ehren seiner Rolle als neu erstarkter Kriegsherr einen Cartoon von Bushs Frauenhandtasche, wie sie »in den Ruhestand im Schrank« gelegt wird. Politische Cartoons waren frohen Sinnes und zeigten Amerikaner, die sich an den Händen halten und tanzen, während die Bomben auf den Feind fallen. Die Wiederaufführung unserer Kindheitstraumata mit anderen als Opfer war wieder einmal äußerst aufregend.

 

Der Krieg war, wie versprochen, brutal. In 43 Kriegstagen und einem Jahrzehnt darauffolgenden Embargos erreichte Amerika, was die U.N. als »nahezu apokalyptische Zerstörung« des Irak bezeichneten. Die ersten 42 Tage des Bombardements waren Lufteinsätze, die sieben Hiroshima-Bomben gleichkamen. Über eine halbe Million Kinder kamen ums Leben84) — die meisten von ihnen starben an mangelnder Ernährung und an Epidemien, verursacht durch das Abzielen der Anschläge auf Bewässerungskanäle und Lebensmittel erzeugende Anlagen und durch das anhaltende Embargo, eine genozide Verletzung der Genfer Konvention, welche das Aushungern von Zivilisten verbietet.86)

Nach 100 Milliarden verschwendeten Dollars für die Tötung von Irakis, hatten wir den »bösen« Saddam natürlich keineswegs umgebracht, sondern lediglich die kuwaitische feudale Monarchie wieder eingesetzt. Tatsächlich entschied Bush, von der Verfolgung Saddams oder weiteren Schritten, die zu seiner Absetzung führen würden, abzusehen, weil er spürte, die Vereinigten Staaten könnten auch in Zukunft noch einen verlässlichen Feind brauchen.  

Wir hatten hauptsächlich unschuldige Frauen und Kinder umgebracht, Repräsentanten der Gefährlichen Mamis und Bösen Kinder in unseren eigenen unbewussten Vorstellungen. Wir waren mit den Tätern unserer Kindheitstraumata verschmolzen, beseitigten die verborgene Gewalt in unseren Köpfen, und als ein Resultat unserer entsetzlichen Opferung von Unschuldigen fühlten wir uns viel besser als Nation.86)

Mitgefühl für die unschuldigen Toten fehlte völlig. Wir nahmen kaum Notiz von dem stattfindenden Genozid an Kindern. Ein Jahrzehnt später noch war das Wasser verschmutzt, der Müll musste in den Straßen abgeladen werden, und Spitäler waren so gut wie betriebsunfähig. Von den Kindern, die trotz unserer genoziden Anstrengungen noch am Leben waren, berichtete War Watch als den »am schlimmsten durch Krieg traumatisierten Kindern, die jemals beschrieben wurden«.87) 

Dem Krieg war es gelungen, unser unbewusstes Opferziel zu erreichen. Amerika hielt eine riesige Siegesparade ab, und der Präsident teilte dem amerikanischen Volk mit, dass »die dunklere Seite der menschlichen Natur« besiegt worden war —  genauer, die dunklere Seite unserer eigenen Psyche war wieder aufgeführt worden — und versicherte uns, die Nation wäre in eine neue Weltordnung eingetreten.

 

Das Opferritual wurde exakt wie geplant ausgeführt: durch einen Genozid an Frauen und Kindern. Die Nation war von ihrer emotionalen Verschmutzung gereinigt worden. Die Popularitätswerte des Präsidenten stiegen auf 91 Prozent, die höchsten, die ein amerikanischer Machthabender jemals hatte. Die Börsenwerte schnellten in die Höhe. »Bush ... stellte den amerikanischen Wir-können-das-Geist wieder her. ... Es fühlte sich gut an, zu gewinnen.«88 Das Land war durch das Abschlachten geeint worden, wie es durch positive Leistungen nie der Fall gewesen war. Unser Führer erfüllte seinen Auftrag; nachdem alles vorbei war, sagte Präsident Bush einem Nachrichtenmoderator: »Wir haben unsere Aggression erfüllt.«89) 

Als Madeleine Albright, die später in der zweiten Amtsperiode von Bill Clinton Staatssekretärin wurde, gefragt wurde, ob der Tod all dieser Kinder durch die Sanktionen, die eigentlich Saddam schwächen sollten, nötig wäre, antwortete sie: »Ich denke, es ist eine sehr schwere Wahl, aber der Preis, wir denken, es ist den Preis wert.«90) 

Leitartikel im ganzen Land gratulierten dem Präsident zu seinem »Sieg über das Böse« und spekulierten darüber, wie die neue Weltordnung aussehen werde und wann sie beginnen würde. Die Sieger fühlten sich nicht länger deprimiert. Amerikas achtundzwanzigster Krieg schien wieder einmal unsere Stärke wiederhergestellt zu haben. Wir fühlten uns gereinigt, geläutert, als ob wir wieder geboren worden wären.

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