2001  Steinerne Nächte - Leiden und Sterben in Russland


2006  Iwans Krieg - Die Rote Armee 1939-1945


2013  Der Kreml - Eine neue Geschichte Russlands


2016  Lenins Zug - Die Reise in die Revolution


Catherine

Merridale

 

wikipedia Autorin  *1959 in Britannien

DNB person 

DNB nummer (14)  DNB name (17)

CatherineMerridale.com  HOME

 

detopiaKommbuch 

M.htm   Gulagbuch   Stalinbuch

Montefiore   Figes-Orlando  

Applebaum    Baberowski

 

 

 

Inhalt     Inhalt.pdf

 

Einleitung  7

1 Jenes Licht  35

2 Eine Kultur des Todes  71

3 Der Palast der Freiheit  105

4 Die revolutionäre Glut  143

5 Massengräber und Mausoleen  176

6 Das große Schweigen  213

7 Steinerne Nächte  251

8 Russland im Krieg  289

9 Das Pantheon   329

10 Der Tod in den Zeiten des »entwickelten Sozialismus« (369)

11 Ein Knochenberg  (405)

12 Die Stimmen der Toten  (441)

 

Danksagung  473

Anmerkungen und Quellen 477

Bibliographie  521

Namenregister  539

2001

Steinerne Nächte

Leiden und Sterben in Russland

Night of Stone: Death and Memory in Twentieth-Century Russia.

DNB Buch   550 Seiten   Goog Buch 

2001 bei Viking, New York City

2001 im Blessing-Verlag auf deutsch (keine weitere Auflage bis 2021)

 

Kurzbeschreibung/Verlag

Das 20. Jahrhundert war für Russland und die anderen Teilrepubliken der untergegangenen Sowjetunion gekennzeichnet von einer noch nie da gewesenen Häufung von Tod und Vernichtung. Zwei Weltkriege, die Oktoberrevolution mit den anschließenden Säuberungen und Hungersnöte, teils naturbedingt, teils vom Staat zu verantworten, bescherten dem Riesenreich im Osten Europas den traurigen Rekord, das Land mit den meisten gewaltsam zu Tode gekommenen Menschen zu sein. Die russische Erde ist voll von Toten – Soldaten und Partisanen, Gefangene und Verfolgte, vermeintliche wie echte Staatsfeinde, Opfer der großen Säuberungen unter Stalin. Und die meisten wurden am Ort ihres Sterbens verscharrt oder in Massengräbern beigesetzt. Selten war der Tod so anonym wie in diesen Jahrzehnten.

Jahrhundertelang lebten die Russen ohne rechtlichen Schutz, waren der Willkür der zaristischen Obrigkeit ausgeliefert und fügten sich in die Unvermeidlichkeit von Leiden und Sterben. Und sie entwickelten eine fatalistische Beziehung zum Tod. Sie wuchsen auf im Bewusstsein, ein wertloses Leben zu führen, sodass sie den Tod, auch einen frühen und gewaltsamen, als unausweichlich akzeptierten. Sie waren gewohnt, ihr Leben für den Zaren hinzugeben, und als die Herrscher wechselten, konnten auch diese mit einem ans Dulden und Erdulden gewohnten Volk rechnen. Es blieb selbstverständlich, für die neuen Herren und die neue politische Idee zu sterben, und die Hinterbliebenen schienen dies zu akzeptieren. Getrauert wurde nur im familiären Kreis, das Trauern in der Öffentlichkeit war verboten.

Die einzelnen Akte dieses Dramas der Vernichtung im modernen Russland hat Catherine Merridale in Steinerne Nächte einer kritischen Bestandsaufnahme unterworfen. Neben der akkuraten Auflistung der Gräuel beleuchtet sie immer wieder die Fragen:
Wie konnten die Russen diese gigantischen Verluste bewältigen?
Wie konnte eine ganze Nation trauern, ohne dieser Trauer Ausdruck verleihen zu können?
Sind Todesbereitschaft und Todessehnsucht wirklich lebensbestimmend?

 

Die Autorin verweist auf die prächtigen orthodoxen Gottesdienste, die der Bevölkerung vertraut waren, in denen sie sich geborgen fühlte, und beschreibt die Versuche der Bolschewisten, für die Trauerarbeit wie für alle anderen privaten Rituale eine atheistische, staatsgelenkte Alternative zu schaffen. Das aber wurde von der Bevölkerung nie angenommen.

Erst in den letzten Jahren, seit der Begriff Glasnost mit Leben erfüllt wird, hat sich der Umgang mit der schmerzlichen Vergangenheit geändert. Nun können Familien nach ihren toten Angehörigen, den Opfern stalinistischen Terrors, fahnden, können die Gräber oder die Gebeine ihrer ermordeten Anverwandten ausfindig machen, um sie würdig zu bestatten. Kein Teil der russischen Bevölkerung konnte der Verwüstung durch den Großen Vaterländischen Krieg entgehen, nicht den Hungerepidemien, nicht dem Terror der Tscheka.

Viele Jahrzehnte waren die Russen von den Tröstungen der Kirche abgeschnitten, nun findet die russische Gesellschaft zu diesen Wurzeln zurück. Wie das Gedenken an die Toten, ja den Tod selbst, den Lauf der russischen Geschichte beeinflusste, ist Gegenstand dieses bewegenden Buchs.

 


 

Aus der Amazon.de-Redaktion von Roland Detsch

Liegt die Grausamkeit den Russen womöglich im Blut? Ist sie Erbe der tatarischen Urahnen oder Fluch des menschenfeindlichen Klimas?  

Solche Fragen sind nicht etwa nur auf dem Mist übler Rassisten gewachsen, sondern treiben -- in Resignation über die mehr als 50 Millionen Opfer von Gewalt und ihren Begleiterscheinungen allein zwischen den Jahren 1914 und 1953 -- sogar manchen Intellektuellen des eigenen Volkes um.

Und der britischen Historikerin Catherine Merridale waren sie zumindest Anlass für eine breit angelegte Studie über das wahre Wesen der viel beschworenen russischen Seele. Die Ergebnisse ihrer Arbeit, die unter anderem auf Dutzenden von Einzelgesprächen und Gruppeninterviews mit Akteuren und Betroffenen dreier Generationen aufbauen, flossen in ein Buch mit dem düster-poetischen Titel Night of Stone. Death and Memory in Russia ein, das schon kurz nach Erscheinen unter dem bereits zu Recht bemäkelten, nebulöseren Titel Steinerne Nächte. Leiden und Sterben in Russland nun auch in Deutsch vorliegt. Zu Recht bemäkelt deshalb, weil es in dem Buch in allererster Linie um "Memory", also um das Totengedenken, um den Totenkult, letztlich also um Trauer, Erinnerung, Verlustgefühle, Angst, Zorn und Rache geht, deren Formen wesentlich mehr über Menschlichkeit aussagen können, als dokumentarisches Material und Opferstatistik.

 

Merridale stimmt Maxim Gorki zu, der die von totaler Gesetzlosigkeit, Unterdrückung und "tierischer Grausamkeit" geprägten Lebensumstände unter dem Zarismus für die Brutalitäten im Gefolge der späteren Revolution, die mangelnde Achtung der Menschen- und Bürgerrechte, die Gefühllosigkeit gegenüber der Gerechtigkeit verantwortlich machte.

Für sie tat das atheistisch-materialistische Verständnis von Leben und Tod sowie die Tatsache, dass sich die bedrängte sowjetische Herrschaft zu einem Gutteil auf skrupellose Gewalttäter, Kriminelle und Psychopathen stützte, ein Übriges.

Trotz ihres etwas makaber anmutenden Ansatzes, ihrer eingestandenermaßen ideologischen Befangenheit sowie den methodisch bedingten Problemen, die allen "Oral History"-Projekten anhaften, liefert Merridale eine eindringliche Geschichtslektion mit tiefen Einblicken in die russische Kultur und die Abgründe der menschlichen Psyche.

 


 

Gemischte Gefühle      2001   Von Ein Kunde bei amazon

Nachdem ich das Buch beendet hatte, wußte ich zunächst nicht, wie ich es einordnen sollte. Ich hatte letztendlich den Eindruck, das das Thema zu komplex ist, um in nur knapp 500 Seiten beschrieben zu werden.

An manchen Stellen fehlten mir einfach die Details und auf Stalins Säuberungen im 2. Weltkrieg wird nur in wenigen Zeilen eingegangen. Auch das Thema Tschernobyl kommt eher kurz. Woher dann 4 Sterne... die Autorin möchte sich hiermit nicht in die endlosen Zahlenstatistiken, die über das Thema schon existieren, einreihen. Und das ist auch nicht ihre Absicht.

Sie versucht eher den Umgang mit dem Tod in Russland während der Zarenzeit und des Kommunismus anhand von Berichten dazulegen, was ihr sehr gut gelingt.

Desweiteren verfügt dieses Buch über ein sehr umfangreiches Quellenverzeichnis, was sehr gut dabei hilft, in verschiedene Zeitabschnitte tiefer einzusteigen. Für eine 5 Sterne Bewertung währen sicherlich einige hundert Seiten mehr notwendig gewesen. 


notiz zu Frankfurter Rundschau, 09.2001 

Obgleich der Rezensent Andrei Denejkine die Interviews mit Überlebenden diverser russischer Katastrophen durchaus interessant findet, ist ihm bei diesem Buch deutlich unbehaglich zumute. Die Absicht der Autorin, statt bloßer Lamentos nach "konkreten sozio-historischen Ursachen" für das Leid zu fragen, findet er natürlich begrüßenswert. Leider ist ihr das seiner Meinung nach aber nicht so recht gelungen.

Bedenklich dünn kommen ihm die reflexiven und theoretischen Fundamente vor, auf denen Merridale nach Gründen und Erklärungen sucht: hier sieht er den "spektakulärsten Nachteil" des Bandes. 

Die Form "rhapsodischer" Geschichtsschreibung, die dabei herauskommt, war in sowjetischen Zeitschriften vor zehn Jahren populär, meint Denejkine - heute, fordert er, sollte man konzeptuell über diese schlichte Opferperspektive hinausgelangen.


notiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.2001 

Rezensent "U. Sm" stellt fest, dass den Russen im 20. Jahrhundert nichts erspart geblieben ist. Den zahlenmäßigen Beleg dessen, die "abstrakte Arithmetik" des Todes, allerdings hält er für ungeeignet, beim Leser ein individuelles Bild von diesem Unglück zu erzeugen. Dem vorliegenden Buch traut er es zu. Es sei das Verdienst der Autorin, erklärt er, nicht nur das Leiden der Opfer, sondern auch die Bewältigung des allgegenwärtigen Sterbens durch die Hinterbliebenen an konkreten Beispielen dargestellt zu haben. Gemeint sind die "Patchwork-Riten", die insbesondre Sowjetrussen infolge einer staatlich verordneten Tabuisierung des Todes entwickelten. An einem Ort, wie "U. Sm" schreibt, an dem nach wie vor "das Sterben leicht, das Totsein hingegen schwierig ist."


notiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.2001 

Das besprochene Buch zieht einen Querstrich durch die russische Geschichte unter dem Leitthema "Leiden und Sterben".

Rezensent Helmut Altrichter fühlt sich dabei an die negative Bilanz Gorkis erinnert, der sich die Frage nach einer Neubegründung der Kultur durch das Proletariat stellte und sie durch einen "Sieg unserer Vertierung und vertieft weiter durch unsere Primitivität" als misslungen ansah. 

Auch wenn es sich um andere Geschichten als bei Gorki handelt, sieht der Rezensent Parallelen des Blickwinkels dieses Buches, das den Opfern des Stalinismus gewidmet ist, mit den Geschichten von Gorki. Zu einer wirklichen Bewertung kommt Altrichter nicht, doch betont er den skizzenhaften Charakter des Buches, das nichts unbedingt "beweisen" will, noch eine "zentrale These" präsentiere.


notiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.2001 

Ein Schwarzbuch der Erinnerung an die erdabgewandte Seite der Sowjetunion und eine Chronik der Verdrängung nennt Alex Rühle diesen Band.

Was hier an Einzelerinnerungen und Lebenslügen von Sowjetbürgern zusammengetragen werden konnte, hat ihn sichtlich erschüttert. 

Um so mehr, als die alten Mythen, Klischees und Erklärungsmuster der sowjetischen Geschichtsschreibung auch heute noch lebendig scheinen.

Dass Rühle bei der Lektüre "streckenweise" mit einer "hermeneutischen Naivität" der Autorin konfrontiert wurde, "die ans Groteske reicht" (Merridale hält es offenbar für möglich, sich in die Lage eines Sowjetbürgers der 30er Jahre zu versetzen), schmälert nicht seine Achtung vor einem "beeindruckenden Stück Erinnerungsarbeit."


notiz zu Die Zeit, 23.05.2001 

Hoffentlich geht die Studie der in Bristol lehrenden Historikerin Catherine Merridale nicht in der Flut der Neuerscheinungen über die Katastrophen und das millionenfache Leid im Russland des letzten Jahrhunderts unter, sorgt sich Dietrich Geyer.

Der Autorin schenkt der Rezensent seine volle Sympathie. Denn Merridales Untersuchung fußt weniger auf Aktenbeständen denn auf teilnehmender Beobachtung und persönlichen Gesprächen mit Experten, Opfern und deren Angehörigen, die sie in den Jahren 1997 und 1998 während eines ausgedehnten Russland-Aufenthalts interviewt hat, informiert Geyer. Und zwar nach Meinung des Rezensenten mit einem ungewöhnlichen und anrührenden Maß an Professionalität, Empathie und "beachtlichen" literarischen Qualitäten. Und ohne dass Merridale auf sozialpsychologische oder psychoanalytische Deutungsangebote unkritisch zurückgreife, denkt Geyer.

Bei so viel Lob stört es den Rezensenten auch nur wenig, dass es der Studie an einer kohärenten Systematik mangelt. Was er aber leidlich vermisst, ist ein Sachregister. Den roten Faden muss sich der Leser streckenweise selbst erdenken, bedauert der Rezensent.

 

 

Inhalt

Karte: Der Krieg an der Ostfront 8

Einführung: Wahre Kriegsgeschichten 11

1. Die Früchte der Revolution 35
2. Chaotische Verhältnisse 63
3. Vorboten der Katastrophe 99
4. Abgründe des Kriegs 135
5. Schritt für Schritt 174
6. Ein verwüstetes Land 211
7. Verwerfungen 252
8. Wechselbäder 290
9. Schändungen 328
10. Der kalte Frieden 367
11. Die Kultur des Gedenkens 404

Danksagung 422 Chronologie 425 Zu den Quellen 428 Anmerkungen 430 Auswahlbibliographie 464 Namenregister 471

2006

DNB Buch   Inhalt.pdf 

Angaben aus der Verlagsmeldung

Iwans Krieg : Die Rote Armee 1939-1945 / von Catherine Merridale

Die Geschichte des Zweiten Weltkrieges in Russland ist bisher als Geschichte der Sowjet-Diktatur und ihrer Generäle erzählt worden. Über das Leben des „gewöhnlichen“ russischen Soldaten, der selbst von den eigenen Leuten „Iwan“ genannt wurde, ist wenig bekannt. Man weiß so gut wie nichts über die brutale Wirklichkeit seines alltäglichen Lebens, über seine Träume und sein Sterben.

Die englische Historikerin Catherine Merridale hat Pionierarbeit geleistet: Sie stellt die einfachen russischen Infanteristen in den Mittelpunkt ihrer Forschung.

Millionen von ihnen starben, wurden in Selbstmordkommandos in den sicheren Tod getrieben oder sie erfroren hinter Stacheldrahtzäunen von Kriegsgefangenenlagern.

Merridale hat Briefe, Tagebücher und militärische Berichte studiert, hat in den Archiven von Stalins Geheimpolizei geforscht und außerdem mit Hunderten von Überlebenden gesprochen. Daher kann sie hinter die stalinistische Propaganda schauen, die Helden schmieden wollte und doch die Soldaten mit mangelhafter Ausrüstung gegen deutsche Panzer schickte. Man versteht nun, wie ihr Mut und Patriotismus, ihre Furcht und auch die Rachegefühle zustande kamen, mit denen sie Hitlers Armeen in blutigen und verlustreichen Kämpfen besiegten.

„Glänzend geschrieben, eine ergreifende Erzählung über das Leiden und Sterben im Zweiten Weltkrieg. Merridale hat ein Meisterwerk über ein besonders in Deutschland kaum beachtetes Kapitel des Zweiten Weltkrieges verfasst.“
Prof. Dr. Jörg Baberowski, Humboldt-Universität zu Berlin

 

 

 

2013

Der Kreml

Eine neue Geschichte Russlands

2013 first  //  2014 S.Fischer  //  2015 FischerTB

Bing.Buch   Inhalt.pdf   DNB.Buch 

Angaben aus der Verlagsmeldung

Red Fortress: The Kremlin in Russian History / von Catherine Merridale

Eine packende neue Geschichte Russlands – von Iwan dem Schrecklichen bis Wladimir Putin

Der Kreml ist das imposante Symbol der russischen Nation. Hier wurden die mächtigen Zaren gekrönt, hier paradierte die glorreiche Rote Armee nach dem Sieg über Deutschland. Im Kreml schlägt das Herz der russischen Macht, hier entscheidet sich Russlands Schicksal.

Die bedeutende Historikerin Catherine Merridale erzählt die faszinierende Geschichte des Kreml mit all ihren Intrigen und blutigen Kämpfen um die Macht. Indem sie das verborgene Innere des russischen Staates freilegt, ermöglicht sie uns ein neues Verständnis der bewegten Geschichte Russlands bis in die Gegenwart.

 

Inhalt
Anmerkung zum Text 15 Einleitung 17
1 Grundsteine 29
2 Renaissance 62
3 Der Goldene Palast 99
4 Kremlenagrad 143
5 Ewiges Moskau 185
6 Klassische Ordnungen 227
7 Feuervogel 266
8 Nostalgie 308
9 Akropolis 350
10 Rote Festung 394
11 Kremnologie 437
12 Normalität 482

Anmerkungen 517 Weiterführende Literatur 591 Dank 607
Abkürzungsverzeichnis 610 Abbildungsnachweis 611 Register 612

 

 

wikipedia  Reise_Lenins_im_plombierten_Wagen

 

 

2016

Angaben aus der Verlagsmeldung

Lenins Zug : Die Reise in die Revolution

von Catherine Merridale

In »Lenins Zug. Die Reise in die Revolution« erzählt die große britische Historikerin Catherine Merridale fulminant die Geschichte der berühmtesten Zugfahrt der Weltgeschichte, an deren Ende das Zarenreich unterging und die Sowjetunion entstand.

Als 1917 der Erste Weltkrieg endlos zu werden drohte, beschloss die deutsche Regierung, den Revolutionär Wladimir Iljitsch Lenin nach Russland zu schmuggeln – nicht ahnend, dass Lenins Fahrt im plombierten Waggon in die weltstürzende Oktoberrevolution münden würde.

Spannend schildert sie eine Welt, die wir sonst nur aus Spionageromanen kennen: Agenten in teuren Hotels, Diplomaten auf glattem Parkett, debattierende Exil-Revolutionäre in verrauchten Cafés – und draußen auf den Straßen St. Petersburgs marschieren die streikenden Fabrikarbeiter. Sie sind es, die Lenin schließlich jubelnd in einem Meer roter Fahnen in St. Petersburg empfangen.

Tag für Tag beschreibt Catherine Merridale den Sog der Ereignisse und die Träume und Taten der Menschen, die sie in Gang setzten oder von ihnen mitgerissen wurden.

Eine grandiose Erzählung, die den Moment einfängt, als Lenin triumphierte – und eine neue, blutige Ära begann, die für Europa und die Welt bis heute nicht ganz vergangen ist.

 

Inhalt   Inhalt.pdf 

Karten (6)   Anmerkung zum Text (9)

Einleitung (11)

1. Dunkle Mächte - 34
2. Schwarzmärkte - 64
3. Roter See - 90
4. Scharlachrote Bänder - 117
5. Karten und Pläne - 147
6. Der plombierte Waggon - 175
7. Führungslos - 199
8. Lenin in Lappland - 225
9. Vom Finnischen Bahnhof - 253
10. Gold (280)
11. Weggenossen (308)

Anmerkungen (337)  Weiterführende Literatur (365)

Dank (371)  Abkürzungen  (374)

Abbildungsnachweise (375)   Register  (377)

 

 

aus wikipedia-2021

Catherine Merridale

 

Catherine Merridale ist eine britische Historikerin, Hochschullehrerin und Autorin.

Leben

Merridale erlernte bereits in ihrer Schulzeit die Russische Sprache und besuchte das Land bereits im Alter von 18 Jahren. Sie schloss ihre Studien im Fach Geschichte mit einem Bachelorexamen in Cambridge am dortigen King’s College ab. Für ihre Dissertation über die KPdSU unter Josef Stalin ging sie für ein Jahr nach Moskau. Sie wurde 1987 in Cambridge promoviert und war anschließend Dozentin am King’s College.

Von 1993 bis 2004 war sie Professorin für Geschichte an der University of Bristol und von 2004 bis 2014 Professorin für Zeitgeschichte an der Queen Mary University of London. Nachdem sie sich seit 2014 aus der vollzeitlichen akademischen Arbeit zurückgezogen hat, ist sie nun Forschungsbeauftragte am Institute of Historical Research, University of London. Sie widmet sich seitdem auch als freie Autorin dem Verfassen von Artikeln für Fachzeitschriften, Zeitschriften und Zeitungen.

Merridale ist die Verfasserin von mehreren Büchern über Russische Geschichte und Militärgeschichte. Ihre Beiträge für Zeitschriften und Zeitungen erschienen zum Beispiel in London Review of Books, New Statesman, The Independent, The Guardian und Literary Review.

 

Preise und Auszeichnungen

Britain’s Heinemann Award for Literature für Night of Stone. 2006: Arthur Gutzeit Book Award for Best Book on Military History des New York Military Affairs Symposium für Ivan’s War. Pushkin House Russian Book Prize für Red Fortress. 2013: Wolfson History Prize für Red Fortress. 2016: Mitglied der British Academy

 

Veröffentlichungen

Moscow Politics and the Rise of Stalin: The Communist Party in the Capital, 1925–1932. St. Martin’s Press, New York City 1990, ISBN 0-312-04799-1. The Communist Party in Moscow 1925–1932. University of Birmingham, 1987, OCLC 757129422 (Dissertation, Thesis (Ph. D.) University of Birmingham, 1987, 290 Seiten Volltext online PDF, kostenfrei, 290 Seiten, 19,9 MB). Night of Stone: Death and Memory in Twentieth-Century Russia. Viking, New York City 2001, ISBN 0-670-89474-5. Steinerne Nächte: Leben und Sterben in Russland, Blessing, München 2001, ISBN 3-89667-081-6.

Culture and Combat Motivation. Sage Publications, London 2006. Ivan’s War: Life and Death in the Red Army, 1939–1945. Metropolitan Books, New York City 2006, ISBN 0-8050-7455-4. Iwans Krieg. Die Rote Armee 1939–1945. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-10-048450-9; Fischer-Taschenbuch, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-596-17386-0.

Red Fortress: History and Illusion in the Kremlin. Metropolitan Books, New York City 2013, ISBN 978-0-8050-8680-5. Der Kreml. Eine neue Geschichte Russlands. S. Fischer, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-10-048451-2.[1]

Lenins Zug. Die Reise in die Revolution (Originaltitel: Lenin on the Train, übersetzt von Bernd Rullkötter), S. Fischer, Frankfurt am Main 2017, ISBN 978-3-10-002274-5.[2]

 

 

 

 

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Catherine Merridale 2001 Steinerne Nächte - Leiden und Sterben in Russland 2006 Iwans Krieg - Die Rote Armee 1939-1945 2013 Der Kreml - Eine neue Geschichte Russlands 2016 Lenins Zug - Die Reise in die Revolution