III Klimakaleidoskop
3.2- Krisenwirtschaft
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Die Liste der kognitiven Verzerrungen, die Verhaltenspsychologen und ihresgleichen in den letzten 50 Jahren identifiziert haben, erscheint, ähnlich wie der News-Feed in den sozialen Medien, endlos, und jede einzelne davon wirkt sich auf unsere Wahrnehmung des Klimawandels aus - einer Bedrohung, die so akut und unmittelbar ist wie ein herannahendes Raubtier, von uns aber immer wie unter einer Glasglocke betrachtet wird.(587)
Da ist als Allererstes der Ankereffekt, der erklärt, wie sich unsere Vorstellungen an vorgegebenen Richtwerten orientieren, selbst wenn sie wenig repräsentativ sind - es reichen schon ein oder zwei davon. Im Fall der Erderwärmung ist das die Welt, wie wir sie heute kennen, mit ihren beruhigend gemäßigten Temperaturen.
Außerdem gibt es den Ambiguitätseffekt, der besagt, dass die meisten Menschen so ungern mit Ungewissheit konfrontiert werden, dass sie lieber ein schlechteres Ergebnis akzeptieren, als sich dieser zu stellen. Theoretisch sollte der noch offene Ausgang des Klimawandels ein Argument dafür sein, aktiv zu werden - ein Großteil des weiteren Verlaufs hängt vom Verhalten der Menschen ab, was im Grunde eine recht konkrete Aufforderung zum Handeln darstellt, die wir aber stattdessen als entmutigende Ungewissheit verstehen.
Dann ist da das anthropozentrische Denken, das dafür sorgt, dass wir unser Weltbild aus unserer eigenen Erfahrung heraus entwickeln, ein Reflex, den einige besonders unbarmherzige Umweltschützer als »Überlegenheitsanspruch des Menschen« verspotten und der sich sicherlich auf unsere Fähigkeit auswirkt, wirklich existenzielle Gefahren für unsere Spezies zu erkennen - ein Manko, über das sich viele Klimaforscher lustig machen: »Die Erde wird den Klimawandel überstehen«, sagen sie, »aber die Menschen vielleicht nicht.«
Ein weiterer Faktor ist die Automationsverzerrung, unsere Vorliebe für Algorithmen und andere Formen nicht-menschlicher Entscheidungsmethoden, der auch unsere seit Generationen bestehende Überzeugung zuzuschreiben ist, die Kräfte des Marktes bildeten eine unfehlbare - oder zumindest unschlagbare - übergeordnete Instanz. Im Fall des Klimawandels ergibt sich daraus der Glaube, dass die Märkte, wären sie nicht von Regulierungen oder Auflagen beschränkt, das Problem der Erderwärmung genauso selbstverständlich lösen würden, so wie das ja auch schon bei der Luftverschmutzung, der Ungleichheit, der Ungerechtigkeit und jeglichen Konflikten geklappt hatte.
Das sind alles Verzerrungen aus dem Band mit dem Buchstaben A - und auch nur eine Auswahl daraus.
Zu den schädlichsten Effekten, die sich in weiteren Bänden der Enzyklopädie der Verhaltensökonomie finden, zählen der Zuschauereffekt, unsere Neigung dazu, darauf zu warten, dass jemand anderes handelt, statt selbst etwas zu tun, die Bestätigungstendenz, die uns dazu verleitet, Belege für das zu suchen, was wir ohnehin schon für wahr halten - etwa die Garantie, dass das menschliche Leben weiterbestehen wird, statt die Mühen des Umdenkens auf uns zu nehmen -, die Standardtreue oder die Tendenz, eine vorgegebene Option den Alternativen vorzuziehen, die damit verwandte Status-quo-Verzerrung, die dafür sorgt, dass wir die Dinge lieber so beibehalten, wie sie sind - auch in negativen Situationen -, und der Endowment-Effekt, der Instinkt, für das Aufgeben einer Sache in unserem Besitz mehr zu verlangen, als sie uns eigentlich wert ist (oder wir dafür bezahlt haben).
Wir leiden an einer Kontroll-Illusion, meinen die Verhaltensökonomen, und auch an Selbstüberschätzung und einer Optimismus-Verzerrung.
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Dazu kommt auch eine Pessimismus-Verzerrung, die den Optimismus aber nicht ausgleicht - stattdessen verleitet sie uns dazu, Herausforderungen als ausgemachte Niederlagen zu betrachten und Warnungen, vielleicht besonders in Bezug auf den Klimawandel, als Unkenrufe. Das Gegenteil einer kognitiven Verzerrung ist mit anderen Worten also nicht klares Denken, sondern eine andere kognitive Verzerrung. Wir sehen alles immer durch eine Linse des Selbstbetrugs.
Viele dieser Punkte mögen sich so logisch und vertraut anfühlen wie Lebensweisheiten, die in einen Fachausdruck gepresst wurden, was in manchen Fällen auch zutrifft. Die Verhaltensökonomie ist insofern ein ungewöhnliches querdenkerisches Fach, weil sie Überzeugungen auf den Kopf stellt - nämlich den Glauben an den absolut rational handelnden Menschen -, an die vielleicht nur ihre Befürworter je so richtig geglaubt haben, und selbst die womöglich nur in den ersten Jahren des Wirtschaftsstudiums.
Doch insgesamt betrachtet handelt es sich bei diesen Überlegungen nicht nur um eine neue Sichtweise auf die bestehende Wirtschaftswissenschaft, sie stehen in einem tiefgreifenden Widerspruch zur zentralen Grundthese der Ursprungsdisziplin, zum gesamten rationalistischen Selbstbild des modernen Westens, das - und das kann nur ein Zufall sein - in der frühen Phase der Industrialisierung in den Universitäten entstand.
Die Verhaltensökonomik zeigt, dass die menschliche Vernunft im Grunde ein merkwürdiges Flickwerk ist, selbstbezogen und widersinnig, merkwürdig effektiv in manchen Hinsichten und unfassbar unfähig in anderen - schadhaft, fehlgeleitet und ramponiert.
Wie haben wir es nur je geschafft, einen Menschen auf den Mond zu befördern?
Dass der Klimawandel genau zu der Zeit, in der die Allgemeinheit das Vertrauen in das Fachwissen verliert, Fachwissen und den Glauben daran erfordert, gehört zu den ironischen Winkelzügen der Geschichte. Es ist hingegen kein Kuriosum und auch kein Zufall und keine Anomalie, dass beim Klimawandel jede einzelne dieser Verzerrungen greift. Es zeigt nur, wie groß das Thema ist und wie viele Bereiche unseres Lebens es berührt - nämlich so gut wie jeden.
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Ebenfalls auf die Liste der verzerrenden Faktoren gehört die Größe - das Ausmaß der Bedrohung durch den Klimawandel ist so gewaltig, dass wir reflexartig den Blick davon abwenden, wie beim Blick in die Sonne.(588)
Größe als Ausrede für Untätigkeit ist ein Ansatz, der wohl jedem vertraut ist, der schon einmal einen jungen Studenten über den Kapitalismus hat reden hören. Die Dimension des Problems, sein allumfassendes Wesen, der vermeintliche Mangel an existierenden Alternativen und die Verlockungen der kurzzeitigen Vorteile - das sind die Bausteine der seit Jahrzehnten unterschwellig geführten Argumentation gegen die immer unzufriedenere gebildete Mittelschicht des wohlhabenden Westens, die auf einem anderen Planeten vielleicht die intellektuelle Avantgarde einer Bewegung gegen den ausufernden Finanzkapitalismus und die unregulierten Märkte gebildet hätte.
»Es ist leichter, sich das Ende der Welt vorzustellen als ein Ende des Kapitalismus«, postulierte der Literaturkritiker Fredric Jameson und schrieb diese Formulierung ganz bescheiden »jemandem« zu, der »es einst gesagt hätte«.589 Dieser Jemand würde heute vielleicht sagen: »Warum dazwischen wählen?«
Wenn es um Autoritäten und Verantwortung geht, lassen wir uns oft von der Größe und dem Blickwinkel verunsichern - wir sind unfähig, zu erkennen, welche Matrjoschka-Puppe sich in welcher verbirgt und in wessen Regal das Ganze zur Schau gestellt ist. Große Dinge sorgen dafür, dass wir uns klein fühlen, oder eher machtlos, auch wenn wir offiziell alles »in der Hand« haben. In der Moderne kommt außerdem die damit verwandte Tendenz hinzu, ausladende, von Menschen angelegte Systeme wie das Internet oder die Wirtschaft für unangreifbarer, sogar für uneingreifbarer zu halten als natürliche Systeme wie das Klima, das uns umgibt. Deshalb kann es uns undurchführbarer erscheinen, den Kapitalismus so zu reformieren, dass er es nicht belohnt, fossile Brennstoffe zu nutzen, als Schwefel in die Atmosphäre zu pusten, um den Himmel rot zu färben und die Erde um ein oder zwei Grad abzukühlen.
Manchen Menschen erscheint es schwieriger, die Billionensubventionen für fossile Brennstoffe abzuschaffen, als überall auf der Erde Kohlendioxid aus der Luft zu saugen.
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Das ist eine Art Frankenstein-Problem und mit den weitverbreiteten Ängsten vor künstlicher Intelligenz verwandt: Wir haben mehr Angst vor den Monstern, die wir erschaffen, als vor denen, die wir erben. Wenn wir in einem klimatisierten Zimmer vor einem Computer sitzen und die Artikel im Wissenschaftsteil der Zeitung lesen, haben wir unsinnigerweise das Gefühl, die Ökosysteme der Natur zu beherrschen; wir meinen, wir seien doch wohl in der Lage, den schwindenden Bestand einer bedrohten Tierart zu schützen und ihren Lebensraum zu bewahren, wenn wir es denn wollen, und die ausreichend großen Wasservorräte angemessen zuzuteilen, statt zuzusehen, wie sie auf dem Weg zu den durstigen Mündern irgendwo versickern - auch hier: wenn wir es denn wollen.
Ein solches Gefühl haben wir in Bezug auf das Internet nicht; es erscheint uns unbeherrschbar, obwohl wir es selbst entwickelt und aufgebaut haben, und das vor gar nicht allzu langer Zeit, und noch viel weniger in Bezug auf die Erderwärmung, die wir täglich, minütlich durch unsere Taten verschlimmern. Die gefühlte Größe der kapitalistischen Marktwirtschaft wird von ihren Kritikern seit mindestens einer Generation als Hindernis angeführt, seit selbst diejenigen, die deren Probleme erkannten, zu dem Schluss kamen, sie könnte too big to fail sein, »zu groß, um zu scheitern«.
Heute, da wir immer noch die langen Schatten der Finanzkrise erleben und sehen, wie die dunklen Wolken der Erderwärmung so langsam am Horizont aufziehen, sind wir davon nicht mehr ganz so überzeugt. Und dennoch neigen wir dazu, das Klima als einen Teil des Kapitalismus zu betrachten, oder als etwas, das davon beherrscht wird, vielleicht auch, weil wir sehen, wie gut sich die Ansichten über den Klimawandel in die bestehenden und vertrauten Ansichten über den Kapitalismus fügen - von umsturzwütigen Linken über naiv optimistische und voreingenommene Technologiefans bis hin zu auf den eigenen Gewinn fixierten, kleptokratischen Wachstum-ist-alles-was-zählt-Konservativen. Dabei gefährdet das Klima den Kapitalismus.
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Dass der westliche Kapitalismus seine Dominanz der Energie aus fossilen Brennstoffen verdankt, ist zwar bei Weitem nicht die vorherrschende Meinung unter Ökonomen, aber auch nichts, was ausschließlich von der sozialistischen Linken vertreten wird.590 Die These stellte die Kernaussage von Kenneth Pomeranz' Buch The Great Divergence dar, dem wahrscheinlich angesehensten Werk über die Ursachen dafür, dass Europa, das den mächtigen Reichen in China, Indien und dem Nahen Osten gegenüber lange wie eine rückständige Provinz gewirkt hatte, den Rest der Welt im 19. Jahrhundert plötzlich so rasant abhängte. Auf die große Frage »Warum Europa?« antwortet das Buch im Grunde mit nur einem Wort: Kohle.
wikipedia Kenneth_Pomeranz *1958
Industriegeschichtlich betrachtet ist dieses vereinfachende Narrativ des »fossilen Kapitalismus« - dass das, was wir als moderne Wirtschaft betrachten, in Wahrheit ein System ist, welches durch fossile Brennstoffe angetrieben wird - zwar durchaus überzeugend, aber auch unvollständig. Natürlich sind deutlich mehr Faktoren als einfach nur die Ölverbrennung dafür verantwortlich, dass in unseren Supermärkten eine ganze Wand voller Joghurt steht - wenn auch die Anzahl der mitwirkenden Faktoren vielleicht nicht so groß ist, wie Sie vielleicht denken. Doch um uns ein Bild davon zu vermitteln, wie eng die beiden Kräfte miteinander verknüpft sind und wie sehr das Schicksal der einen das der anderen beeinflusst, ist dieser prägnante Begriff ein hilfreiches Werkzeug.
Und er führt zu einer Frage, die für die Linke mittlerweile rein rhetorisch ist: Kann der Kapitalismus den Klimawandel überdauern?(591)
Diese Frage gleicht einem optischen Prisma, das je nach politischem Blickwinkel verschiedene Antworten liefert, und dieser Blickwinkel definiert sich meist danach, was man unter »Kapitalismus« versteht. An dem einen Ende des Spektrums steht die Tatsache, dass die Erderwärmung aufkeimende Formen des Ökosozialismus erblühen lassen könnte, doch es ist auch denkbar - und das wäre das andere Ende des Spektrums -, dass sie den Glauben an alles jenseits der Marktkräfte zusammenbrechen lässt.
Der Handel an sich wird sicherlich fortbestehen, wie auch schon vor dem Kapitalismus, und vielleicht sogar florieren - Individuen werden außerhalb eines allumfassenden und alles organisierenden Systems Güter austauschen.
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Auch die Profitgier wird bleiben, da diejenigen, die dazu in der Lage sind, alles daransetzen werden, sich durch Aufkäufe Vorteile zu verschaffen - in einer Welt, in der die Ressourcen knapp sind und Trauer über die kürzlich verlorene Fülle herrscht, ist der Anreiz dafür groß.
Letzteres ist mehr oder weniger das Modell, das Naomi Klein in ihrem Buch Die Schock-Strategie darlegt, in dem sie aufzeigt, dass die Kräfte des Kapitals auf jede Art von Krise immer gleich reagieren - indem sie mehr Raum, mehr Macht und mehr Autonomie für das Kapital fordern.592 Das Buch dreht sich zwar nicht in erster Linie um Klimakatastrophen, sondern behandelt eher von Technokraten selbst herbeigeführte politische Zusammenbrüche und Krisen, aber es liefert eine klare Darstellung der Strategie, die wir im Fall einer alles überrollenden Wirtschaftskrise von der Geldelite der Welt zu erwarten hätten.
Vor Kurzem nahm Naomi Klein die Situation der noch immer unter den Nachwirkungen des Hurrikans Maria leidenden Insel Puerto Rico unter die Lupe, ging dabei aber über die Tatsache, dass die Insel ungünstigerweise mitten im Durchzugsgebiet der durch den Klimawandel verschärften Hurrikans liegt, hinaus.593 Es handle sich um ein Land, das über eine Fülle grüner Energiequellen verfüge und trotzdem lauter Öl importiere, und um ein agrarwirtschaftliches Paradies, das trotzdem lauter Nahrungsmittel importiere, beides von einer quasikolonialen Festlandsmacht, die Puerto Rico nur als Markt betrachte. Diese Festlandsmacht habe die Regierung der Insel bis hin zur Energieversorgung einer Reihe von Gläubigern überlassen, deren einziges Interesse darin bestehe, ihr Geld zurückzubekommen.
Besser kann man die Herrschaft des Kapitalismus in Zeiten des Klimawandels kaum darstellen. Und es ist nicht rein rhetorisch. 2017, kurz nach dem Sturm, errechneten die Wirtschaftswissenschaftler Solomon Hsiang und Trevor Houser, dass allein »Maria« das Einkommen der Puerto Ricaner in den folgenden 15 Jahren um 21 Prozent schrumpfen lassen könnte und dass die Wirtschaft der Insel 26 Jahre brauchen würde, um wieder das Niveau von vor dem Wirbelsturm zu erreichen - ein Niveau, wie Naomi Klein uns in Erinnerung ruft, das bereits damals eher dürftig war.
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Diese Erkenntnisse führten nicht zu einer drastischen Erhöhung der Sozialausgaben oder dem Entwurf eines Marshall-Plans für die Karibik; stattdessen warf Donald Trump den Bewohnern von San Juan ein paar Rollen Küchenpapier zu und ließ sie die Außenstehenden, die jetzt die Kontrolle über die Steuergelder hatten, um Gnade anflehen, die ihnen nicht gewährt wurde. Der Vergleich zu einer Finanzkrise dränge sich auf, merken Hsiang und Houser an, derartige Krisen böten die beste Vorlage für das, was die Schrecken des Klimawandels mit sich bringen. »Für Puerto Rico«, schreiben sie, »könnte sich Maria als genauso verlustreich erweisen wie die Asienkrise 1997 für Indonesien und Thailand und mehr als doppelt so verlustreich wie die Peso-Krise von 1994 für Mexiko.«
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Wie sehr wird die Schock-Strategie unter einem neuen Klimaregime bestehen bleiben, einem Regime, das in noch nie dagewesenem Maß Extremwetterlagen und Naturkatastrophen über die Volkswirtschaften der Welt bringt und - in den immer kürzer werdenden Zeiträumen zwischen den Wirbelstürmen, Überschwemmungen, Hitzewellen und Dürren - auch droht, die landwirtschaftlichen Erträge zu vernichten und die Produktivität der Arbeiter herabzusetzen? Das ist eine ungeklärte Frage, wie alle, die sich auf die Reaktion des Menschen auf die Erderwärmung jetzt und in der Zukunft beziehen. Doch auch in diesem Zusammenhang kann man davon ausgehen, dass selbst relativ geringfügige Anpassungen im auf Wirtschaft und Finanzkapitalismus ausgerichteten Westen wie Erdbeben daherkommen werden, so sehr hat diese Ausrichtung unser Empfinden dafür geprägt, was vorstellbar ist und was nicht.
Eine Möglichkeit ist, dass der Kampf um die schwindenden Gewinne durch die Mächtigen noch erbitterter wird, dass die Herrschaft des Kapitals sich noch weiter verfestigt - dies ist ein Schluss, den man aus den Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte ziehen könnte. Doch in diesen Jahrzehnten konnten die Kapitalisten immer auf die Werbewirksamkeit ihres Verbündeten, des Wachstumsversprechens, zählen.
Trotz der Vielzahl und Unterschiedlichkeit unserer Märkte hat dieses Versprechen der Welt seit mindestens 1989 immer als eine Art grundlegende ideologische Infrastruktur gedient, und es ist kein Zufall, dass der Kohlendioxidausstoß seit dem Ende des Kalten Krieges quasi explodiert ist.594
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Der Klimawandel wird zwei Tendenzen, die dieses Wachstumsversprechen schon jetzt untergraben, weiter verstärken: zum einen, indem er zu einer weltweiten Konjunkturflaute führt, die in manchen Regionen die Form einer einschneidenden und dauerhaften Rezession annehmen wird, und zum zweiten, indem er die Armen deutlich härter bestraft als die Reichen, sowohl global betrachtet als auch innerhalb einzelner Staaten, was zu einer zunehmend krassen Ungleichheit führt, die schon heute immer mehr Menschen nicht länger hinnehmen wollen. In einer ökonomischen Zukunft, die zwischen diesen beiden Kräften aufgerieben wird, wird das Quasimonopol auf die gesellschaftliche Macht, das die Reichen der Welt gerade innehaben, wahrscheinlich zumindest mit deutlich mehr Verantwortung einhergehen.
Wie könnte eine Reaktion darauf aussehen? Abgesehen von neuen sozialdarwinistischen Ansätzen, die Ungleichbehandlung durch das Leben als »gerecht« zu bezeichnen, einer altbekannten Ansicht des einen Prozents, könnte die Kapitalmacht plötzlich um Worte ringen. Der Markt hat die Ungleichheit seit Generationen durch Verweise auf die Chancen gerechtfertigt und das Mantra des Wachstums wiederholt, das - so lautete das Versprechen - allen zugutekäme. Das war vermutlich immer schon weniger eine Aussage mit Wahrheitsanspruch als Propaganda, denn wie die Finanzkrise vor wenigen Jahren und die von krasser Ungleichheit geprägte Erholungsphase danach unmissverständlich gezeigt haben, profitieren in den modernen kapitalistischen Ländern der Welt seit Jahrzehnten fast ausschließlich die Superreichen von den Einkommenssteigerungen.
Dass diese Tatsache an sich schon eine Krise des gesamten Systems darstellt, ist nicht nur eine Botschaft des grassierenden, sowohl rechts als auch links angesiedelten Populismus, der sich in Europa und den USA seit der Finanzkrise breitmacht, sondern spiegelt sich auch im Skeptizismus und den Selbstbezichtigungen wider, die von den höchsten Türmen des freien Marktes zu hören sind.
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2016 veröffentlichte der Internationale Währungsfonds (IWF) einen Artikel mit der Überschrift »Neoliberalismus: zu viel versprochen?« - ausgerechnet der IWF!(595) Und Paul Romer, der spätere Chefökonom der Weltbank, legte dar, dass die Makroökonomie, die »wissenschaftliche Grundlage« des Kapitalismus, im Grunde ein reines Gedankenspiel sei, ähnlich wie die String-Theorie, und keinerlei Anspruch mehr darauf habe, die Vorgänge der Realwirtschaft zutreffend zu beschreiben.(596) 2018 bekam Romer den Nobelpreis verliehen. Er teilte sich die Auszeichnung mit William D. Nordhaus, der bei der Untersuchung der wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels Pionierarbeit geleistet hat. Obwohl er Wirtschaftswissenschaftler ist, spricht sich Nordhaus für eine CO2-Steuer aus, aber eine niedrige - der Preis, den er für »optimal« hält, würde immer noch eine Erderwärmung um 3,5 Grad zulassen.597
Im Augenblick halten sich die wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels noch in Grenzen: In den USA lagen die Kosten 2017 bei geschätzt 306 Milliarden Dollar.598 Doch die schlimmsten Einschläge stehen uns noch bevor. Und wenn das Wachstumsversprechen in der Vergangenheit als Rechtfertigung für Ungleichheit, Ungerechtigkeit und Ausbeutung genutzt wurde, wird es in der nahen Klimazukunft als Salbe für viele weitere Wunden dienen müssen: Katastrophen, Dürren, Hungersnöte, Krieg, weltweite Migrationsbewegungen und das politische Chaos, das diese auslösen. Und dabei verspricht der Klimawandel so gut wie kein Wirtschaftswachstum; in weiten Teilen der Welt, die am schlimmsten betroffen sind, würde die Wirtschaftskraft sogar sinken.
Das Ausmaß unseres heutigen Glaubens daran, der Mensch könne solchen Katastrophen etwas entgegensetzen, ist ein Erbe des jahrhundertelangen Wohlstands, der auf der Nutzung der fossilen Brennstoffe gründet. Die Könige im Mittelalter glaubten nicht, sie könnten sich durch Wirtschaftswachstum von der Pest oder Hungersnöten befreien, und diejenigen, die im Schatten des Krakatau oder in Pompeji lebten, gingen nicht unbekümmert davon aus, sie könnten einen Vulkanausbruch überstehen.
Aber das Herunterschrauben der Erwartungen an die Zukunft könnte sich möglicherweise als noch wichtiger erweisen als der schrumpfende Wohlstand in der Gegenwart.
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Und wer unter »Kapitalismus« nicht nur das Wirken der Marktkräfte versteht, sondern auch die quasireligiöse Verehrung des Freihandels als gerechtes und sogar perfektes soziales System, muss zumindest damit rechnen, dass große Veränderungen bevorstehen. Denn die vorhergesagten wirtschaftlichen Schäden sind wie gesagt enorm - 551 Billionen Dollar bei 3,7 Grad Erderwärmung, und wenn wir so weitermachen wie bisher, werden wir bis 2100 23 Prozent des weltweiten Einkommens einbüßen.599 Das ist deutlich mehr als in der Weltwirtschaftskrise in den 1930er-Jahren und zehnmal so schlimm wie in der Finanzkrise vor wenigen Jahren, die uns immer noch zu schaffen macht. Und all das wäre dauerhaft. Ein System, das einen derartigen Niedergang übersteht, ist schwer vorstellbar, ganz unabhängig von seiner Größe.
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Wenn der Kapitalismus bestehen bleibt, wer übernimmt dann die Kosten?
Schon heute sind die Gerichte in den Vereinigten Staaten mit einer Flut von Fällen konfrontiert, in denen es um Klimaschäden geht - ein gewagtes Unterfangen, zieht man in Betracht, dass die meisten der Auswirkungen, die genannt werden, noch bevorstehen. Am meisten Aufmerksamkeit erregen die Klagen, die beherzte Staatsanwälte gegen Ölkonzerne einreichen - im Grunde Klagen wegen Gesundheitsgefährdung, die vom Volk oder zumindest in seinem Namen gegen Unternehmen vorgebracht werden, die sich bekanntermaßen der bewussten Falschinformation oder der politischen Einflussnahme schuldig gemacht haben. Das ist die erste Säule der »Klimahaftung«: die Unternehmen zur Verantwortung zu ziehen, die profitiert haben.
Etwas anderer Art ist das Gerichtsverfahren Juliana v. United States, auch unter der Bezeichnung »Kinder gegen den Staat« bekannt, in dem die Kläger ihren Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz geltend machen und behaupten, dass die US-Regierung dadurch, dass sie keine geeigneten Maßnahmen gegen die Erderwärmung unternehme, die Umweltkosten vieler Jahrzehnte auf die heutige Jugend abwälze - ein interessanter Vorwurf, den eine Gruppe Minderjähriger stellvertretend für ihre und die kommenden Generationen den Regierungen macht, die ihre Eltern und Großeltern ins Amt gewählt haben.
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Das ist die zweite Säule der Klimahaftung: die Generationen zur Verantwortung zu ziehen, die profitiert haben.
Aber es gibt auch einen dritten Ansatz, der noch nie in einem offizielleren Rahmen verfolgt wurde als den Konferenzräumen, in denen das Pariser Klimaabkommen entstand: die Länder zur Verantwortung zu ziehen, die davon profitiert haben, fossile Brennstoffe zu verfeuern, zum Teil in der Größenordnung ganzer Imperien. Dies ist ein besonders heikler Ansatz, weil die Nachkommen der Bürger dieser Imperien die schlimmsten Klimaeinschläge erleiden werden - was schon heute den politischen Protest ausgelöst hat, der sich unter dem Banner »Klimagerechtigkeit« organisiert.
Wozu werden diese Verhandlungen führen? Eine Reihe von Ausgängen ist denkbar, meist abhängig von den Entscheidungen und Selbstverpflichtungen der Menschen in den folgenden Jahrzehnten. Schon in der Vergangenheit kam es vor, dass ausbeuterische Imperien auf relativ friedliche Weise zerfielen, dass Rachegelüste durch Reparationszahlungen, Rückführungen, die Wahrheit und Versöhnungsprozesse besänftigt wurden. Dieser Ansatz könnte auch beim Thema Klimawandel dominieren - ein kooperatives Unterstützungsnetzwerk, das im Zeichen eines Schuldeingeständnisses entsteht. Aber bisher haben die wohlhabenden Nationen des Westens wenig Einsicht gezeigt, dass sie den armen Ländern gegenüber, die am meisten unter der Erwärmung leiden werden, eine Klimaschuld tragen. Und dieses Leid und die Ausbeutung, die es zum Ausdruck bringt, könnten sich als zu großes Hindernis für eine nobel gesinnte Zusammenarbeit zwischen den Ländern erweisen, von denen viele stattdessen vielleicht lieber wegschauen oder ihre Schuld leugnen.
Wir wissen natürlich noch nicht, wie viel Leid der Klimawandel auslösen wird, aber das Ausmaß der Verheerungen könnte die Schuld in gewaltige Höhen treiben - sie könnte alles übersteigen, was ein Land oder ein Volk je einem anderen geschuldet hat, und selbst diese Summen wurden fast nie vollständig beglichen.
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Wem das übertrieben vorkommt, der führe sich vor Augen, dass das britische Empire aus den Rauchschwaden fossiler Brennstoffe erwuchs, während das Sumpfgebiet von Bangladesch infolge dieses Rauchs innerhalb einer Generation unter Wasser stehen dürfte und die Städte in Indien bis dahin sengend heiß werden. Die Vereinigten Staaten haben sich im 20. Jahrhundert zwar nicht zum politischen Herrscher über andere Nationen aufgeschwungen, aber das Weltreich, das sie anführten, machte dennoch aus vielen Ländern im Nahen Osten rein vom Öl bestimmte Klientelstaaten - die heute jeden Sommer unter einer derartigen Hitze leiden, dass manche Orte unbewohnbar sind, und wo die Temperaturen im Heiligtum Mekka laut Berechnungen weiterhin so stark steigen werden, dass die Pilgerreise, einst ein jährliches Ritual von Millionen Muslimen, bald so tödlich sein wird wie ein Völkermord.
Man muss schon eine sehr idealistische Weltanschauung vertreten, um zu glauben, dass die Verantwortung für diese Entwicklungen keine Auswirkungen auf die Geopolitik haben wird, und der bisherige Verlauf der Krise bietet, wenn es uns nicht bald gelingt, die Kaskaden einzudämmen, wenig Anhaltspunkte für Idealismus.
Natürlich werden die gegenwärtigen politischen Gegebenheiten, ganz zu schweigen von den Insolvenzgesetzen, dafür sorgen, dass die Klimahaftung beschränkt bleibt - für Ölkonzerne, für Regierungen, für Staaten. Diese Gegebenheiten könnten aber - durch politischen Druck oder sogar durch Rebellionen - auf den Kopf gestellt werden, was den möglicherweise unbeabsichtigten Effekt hätte, die offenkundigsten Übeltäter und ihre Beschützer von der Bühne zu fegen, wodurch uns die leicht auszumachenden Ziele genommen wären, gegen die wir unsere Anklagen erheben und von denen wir eine angemessene Rückzahlung erwarten könnten. Dann würde die Schuldfrage möglicherweise zu einer besonders mächtigen und willkürlich eingesetzten politischen Munition - zu schwelender Klimawut.
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Wenn wir es schaffen, die Erderwärmung auf zwei oder sogar drei Grad zu beschränken, wird die weitaus größere Rechnung nicht für die Haftung, sondern für Anpassungen und Schadensbegrenzung fällig - es geht also um die Kosten, die es mit sich bringt, Systeme einzurichten und zu verwalten, mit denen wir die Folgeschäden abzuwenden versuchen, die ein Jahrhundert Industriekapitalismus über den einzigen Planeten gebracht hat, auf dem wir leben können.
Diese Kosten sind gewaltig: eine Wirtschaft ohne Kohle, ein ausschließlich auf erneuerbaren Energien beruhendes Versorgungssystem, eine neu ausgerichtete Landwirtschaft und vielleicht sogar ein fleischloser Planet. 2018 verglich der Weltklimarat die dafür notwendige Transformation mit dem Aufwand, den die Mobilisierung des US-Militärs im Zweiten Weltkrieg gekostet hatte - aber weltweit. In New York hat es 45 Jahre gedauert, drei neue U-Bahn-Stationen auf einer einzigen Linie zu bauen, aber die Bedrohung durch den Klimawandel verlangt, dass wir die gesamte Infrastruktur der Welt in deutlich weniger Zeit umbauen müssten.
Das ist einer der Gründe dafür, warum ein einmaliges Allheilmittel so unbestreitbar verlockend ist - das Zauberwort »Negativemissionen«. Keine der Methoden, die in dieser Hinsicht im Gespräch sind - weder der »natürliche« Ansatz, der auf der Aufforstung von Wäldern und neuen landwirtschaftlichen Praktiken basiert, noch die technologischen Prozesse, bei denen Kohlendioxid mithilfe von Maschinen aus der Luft geholt würde -, verlangt eine umfassende Transformation der Weltwirtschaft in ihrem gegenwärtigen Zustand. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass die Negativemissionen, die einst als letzter Ausweg, als Wenn-alle-Stricke-reißen-Strategie galten, seit Kurzem in allen Vereinbarungen über die Ziele von Klimaschutzmaßnahmen auftauchen. Von 400 Emissionsmodellen des Weltklimarates, mit denen sich die Erwärmung auf unter zwei Grad beschränken ließe, enthalten 344 negative Eniissionstechnologien, die meisten in beträchtlichem Umfang.600
Leider existieren diese Technologien zum jetzigen Zeitpunkt fast nur auf dem Papier. Bisher erzielt keine Methode auch nur ansatzweise ausreichende Ergebnisse, und der natürliche Ansatz bringt, obwohl er von Umweltschützern geliebt wird, noch viel schwererwiegende Probleme mit sich: Ein Forscher legte dar, dass dafür ein Drittel der Anbauflächen der Erde verwendet werden müsste, wenn die Methode Erfolg haben soll; ein anderer meinte, dass sie, je nachdem, wie das System im Detail geplant und umgesetzt würde, möglicherweise sogar den gegenteiligen Effekt haben und der Atmosphäre Kohlendioxid hinzufügen könnte, statt es ihr zu entziehen.601
Im Gegensatz dazu scheint die Kohlenstoffabscheidung sinnvoller, für die die Erde mit großen Anlagen wie aus einem Cyberpunk-Traum überzogen werden müsste. Zum einen verfügen wir bereits über die nötigen Technologien, auch wenn sie teuer sind. Die Vorrichtungen seien, erklärte der kürzlich verstorbene Umweltwissenschaftler Wallace Smith Broecker gern, mechanisch ungefähr so komplex wie ein Auto und kosteten auch so viel - rund 30.000 Dollar pro Stück. Um nur die Menge an Kohlendioxid auszugleichen, die wir momentan in die Luft blasen, wären laut Broeckers Berechnungen 100 Millionen davon nötig. Das würde uns schlicht ein wenig Zeit erkaufen - zu einem Preis von 30 Billionen Dollar, was etwa 40 Prozent des globalen BIPs entspricht.
Um den CO2-Gehalt der Atmosphäre nur um wenige ppm zu senken - was uns etwas mehr Zeit erkaufen würde, weil wir so nicht nur unsere jetzigen Emissionen ausgleichen könnten, sondern die Menge, die wir voraussichtlich in ein paar Jahren ausstoßen -, brauchten wir 500 Millionen Stück. Um die Kohlendioxidkonzentration pro Jahr um 20 ppm zu senken, wären eine Milliarde Anlagen nötig, kalkulierte Broecker. Damit würden wir uns sofort ein gutes Stück vom Grenzwert entfernen und könnten über einen längeren Zeitraum hinweg mehr Kohlendioxid ausstoßen - was von einigen linken Umweltschützern als Argument dagegen ins Feld geführt wird. Aber es würde, wie Sie vielleicht schon ausgerechnet haben, 300 Billionen Dollar kosten - fast das Vierfache des weltweiten BIPs.
Die Preise werden vermutlich noch fallen, aber bis dahin steigen die Emissionen und der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre weiter an. 2018 stellte der Professor für Angewandte Physik David Keith in einem Aufsatz eine Methode vor, mit der CO2 zum Preis von möglicherweise nur 94 Dollar pro Tonne aus der Luft geholt werden könnte - so würde es ungefähr drei Billionen Dollar kosten, die 32 Gigatonnen auszugleichen, die wir jedes Jahr ausstoßen.602
Wenn Sie das für eine furchterregende Summe halten, denken Sie daran, dass die Subventionen für fossile Brennstoffe weltweit geschätzt fünf Billionen Dollar pro Jahr betragen.603 2017, im gleichen Jahr, in dem sich die USA aus dem Klimaabkommen von Paris zurückzogen, erließ die Regierung auch Steuersenkungen in Höhe von 2,3 Billionen Dollar, die in erster Linie den reichsten Bürgern des Landes zugutekamen, die diese Erleichterung gefordert hatten.604
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