Worldwatch-Institut (Herausgeber)Zur Lage der Welt 2009Ein Planet vor der Überhitzung
Intelligente Politik gegen ein destabilisiertes Klima
Mit
Vorworten von R. K. Pachauri, Al Gore,
Ban Ki Moon State of the World 2009 - Into a Warming World
2009
im Verlag Westfälisches Dampfboot (Münster) |
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2009 310 Seiten Goog.Buch Bing.Buch detopia: |
Audio zum Buch: Audio.2008.Chris.Flavin 4min Audio.2009.Ralf Fücks 10min
wikipedia Worldwatch Institute germanwatch.org/pubdiv/zldw.htm dampfboot-verlag.de / 765-2.html Über den Autor Das Worldwatch Institute in Washington ist eine gemeinnützige und unabhängige Forschungseinrichtung, die sich für eine Transformation der Gesellschaft hin zu einer sozial gerechten und ökologisch verantwortlichen einsetzt. Um dieses Ziel zu erreichen, untersucht das Institut die komplexen Verflechtungen von Mensch, Umwelt und Ökonomie und informiert regelmäßig über globale Entwicklungen und Probleme.
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Kurzbeschreibung Der Klimawandel ist die größte Herausforderung für die Menschheit. Steigende Temperaturen und Tropenstürme, Überschwemmungen und Missernten, Wassermangel und politische Unruhen sind weitestgehend Folgen des Lebensstils in den Industrienationen - treffen aber besonders die Menschen in den armen Regionen der Welt. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um den Klimawandel einzudämmen, die Widerstandsfähigkeit von Gesellschaften und Ökosystemen zu stärken und auch den am schlimmsten Betroffenen eine Perspektive zu geben. Der seit über 25 Jahren in den Debatten um ökologische Nachhaltigkeit richtungweisende Report Zur Lage der Welt zeigt auf, welche Technologien, Verhaltensweisen, Institutionen und Abkommen notwendig sind, um die Treibhausgase zu senken und so die von vielen Wissenschaftlern prognostizierte Klimakatastrophe abzuwenden. Das Engagement für Innovationen und alternative Sichtweisen zeichnet den Band ebenso aus wie präzise Analysen und Kommentare - wie vom ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore oder dem derzeitigen Generalsekretär der UN Ban Ki-Moon.
Inhalt 2009 Inhalt.pdf Vorwort zur deutschen Ausgabe von Ralf Fücks und Klaus Milke (7) Zeit der Entscheidungen: Klimazug nimmt Kurs auf Kopenhagen (9) Von C. Bals und Larissa Neubauer (Germanwatch)
1.
Eine Politik gegen den Klimawandel (38) Christopher Flavin
2.
Eine sichere Landung für das Klima
3.
Mit Biochar und Bäumen gegen den Klimawandel
4.
Die Energie der Zukunft
5.
Wie können wir dem Klimawandel widerstehen? 6. Ein Abkommen zur Rettung des Klimas - Fakten und Begriffe zum Klimawandel |
Vorwort zur deutschen Ausgabe im April 2009
Von Ralf Fücks, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung
Von Klaus Milke, Vorstandsvorsitzender von Germanwatch
Die Weltfinanz- wie die Klimakrise sind das Ergebnis eines stürmischen ökonomischen Wachstums, das auf ungedeckten Wechseln beruhte. Auf der einen Seite stehen die Schulden, die von Konsumenten, Unternehmen und Regierungen angehäuft wurden, um die große Sause zu finanzieren; auf der anderen Seite die ökologischen Belastungen, die zum Klimawandel und zu einer latenten Ressourcenkrise führen.
Das in Deutschland Ende Januar aufgelegte Konjunkturprogramm weist nur minimale ökologische Komponenten auf. Die Abwrackprämie für Altautos dient ebenso wie der überwiegende Teil der Verkehrsinvestitionen lediglich dazu, alte Strukturen zu erhalten. In den USA, aber auch in China oder in Südkorea ist man schon ein wenig weiter und sorgt dafür, dass ein größerer Teil des Geldes für den Umbau der Wirtschaftsstrukturen verwandt wird – um so beide Krisen gemeinsam zu bekämpfen. Eine solche integrale Lösungsstrategie fehlt bisher in Deutschland.
Dabei liegen die Vorteile eines <Green New Deal> auf der Hand. Zukunftsinvestitionen in erneuerbare Energien, in Energieeffizienz und den Ausbau innovativer Stromnetze sowie in neue Formen der Mobilität werfen eine mehrfache Dividende ab: Erstens helfen sie, den stotternden Wirtschaftsmotor wieder in Gang zu bringen. Zweitens bleibt in der Folge mehr Geld im Land, anstatt für Öl, Gas, Kohle- und Uranimporte ausgegeben zu werden. Drittens werden so die Risiken für das globale Klima verringert und die Weichen für eine nachhaltige Wirtschaftsweise gestellt.
Der Klimawandel auf diesem Planeten findet erheblich schneller statt, als in vielen wissenschaftlichen Szenarien erwartet wurde. Seine direkten Auswirkungen sind schon jetzt für viele Menschen lebensbedrohlich.
Noch ist aber ganz offen, ob die Politik in den relevanten Staaten den Zeitpunkt nutzt und wirkungsvoll reagiert. Mit der Neuorientierung der US-Klimapolitik durch das Team des neuen US-Präsidenten Obama hat es einen kraftvollen Impuls zu Beginn dieses Jahres gegeben. Am Ende des Jahres steht der wichtige UN-Klimagipfel in Kopenhagen an.
Der UN-Generalsekretär spricht vom „Jahr des Klimas“. Auch der diesjährige Bericht Zur Lage der Welt des Worldwatch Institute kreist unter verschiedenen Perspektiven um dieses Thema.
Mit dem amerikanischen Untertitel <Into a Warming World> wird die Perspektive deutlich, auf die wir zusteuern, wenn wir weiter wie bisher machen: Ende des Jahrhunderts könnte die globale Durchschnittstemperatur bis zu 6 Grad wärmer als zu Beginn der Industrialisierung sein. Wir werden alle Kräfte mobilisieren müssen, um die Erwärmung zumindest nicht über 2 Grad steigen zu lassen.
Wir wollen mit dieser deutschen Ausgabe von <Zur Lage der Welt> zur Verbreitung des aktuellen Erkenntnisstandes in Sachen Klimawandel beitragen und vor allem Handlungsoptionen aufzeigen, die das ökologisch Notwendige mit dem ökonomisch Sinnvollen verbinden. Es geht dabei nicht nur um den Klimaschutz in den Industriestaaten, sondern darum, ein groß angelegtes <Joint Venture> für Klima- und Energiesicherheit zwischen Industrie- und Schwellenländern zu entwickeln.
Und es geht darum, dass die Verursacher endlich die besonders betroffenen Staaten angemessen unterstützen. Für immer mehr Staaten kann der Klimawandel zur Existenzfrage werden, vor allem für die Inselstaaten, die am wenigsten entwickelten Länder, die Staaten, deren Wasserversorgung gefährdet ist, und solche mit tiefliegenden Flussdeltas. Nach Jahren der Verhandlungen soll es dieses Jahr Entscheidungen geben. Es wird zur Signatur dieses Jahrhunderts gehören, wie wir mit der aktuellen Doppelkrise umgehen. So groß die Herausforderungen auch sind – wir haben jetzt die Möglichkeit, die Weichen Richtung Zukunft zu stellen. Etwas mehr Zutrauen in die eigene Handlungsfähigkeit würde uns gut tun.
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