Erik Olin WrightReale UtopienWege aus dem KapitalismusEnvisioning Real UtopiasMit einem Nachwort von Michael Brie
2010 in London
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2010
wikipedia
Autor *1947 DNB Autor dnb.Nummer (11) detopia: |
https://www.deutschlandfunk.de/erik-olin-wright-warum-klasse-zaehlt-dlf-89a593d2-100.html
suhrkamp erik-olin-wright-reale-utopien mit Leseprobe Aus dem Amerikanischen von Max Henninger. Angaben aus der Verlagsmeldung -- Wie weiter mit dem Kapitalismus, jener Gesellschaftsordnung, von der viele meinen, sie sei zerstörerisch für Mensch und Umwelt? Gibt es vielleicht einen Ausweg aus der - zumal nach dem Scheitern der sozialistischen Gegenentwürfe - vielfach als 'alternativlos' apostrophierten Situation? Der amerikanische Soziologe Erik O. Wright entwickelt in diesem nun endlich auf Deutsch vorliegenden Werk neue analytische Grundlagen, um die Suche nach Wegen aus dem Kapitalismus anzuleiten. Seine Kernidee ist es, die Dominanz des Kapitalismus dadurch zu brechen, dass innerhalb des bestehenden Systems konkrete emanzipatorische Alternativen aufgebaut werden, die die Welt, so wie sie sein könnte, aufscheinen lassen und vorwegnehmen. |
Inhalt Inhalt.pdf Vorwort
zur deutschen Ausgabe (9) 1.
Einleitung: Warum Reale Utopien? 39 I. Diagnose und Kritik 3. Was ist so schlimm am Kapitalismus? (77) II. Alternativen 4.
Nachdenken über Alternativen zum Kapitalismus 147 III. Transformation 8.
Elemente einer Theorie der Transformation 375 Schluss: Utopien verwirklichen (486) Nachwort von Michael Brie (497) Literatur 512 Register 522 |
perlentaucher.de/buch/eric-olin-wright/reale-utopien.html
zu Die Zeit, 27.07.2017
Im Wesentlichen ist Rezensent Caspar Shaller mit Erik Olin Wrights Buch "Reale Utopien", das mit siebenjähriger Verzögerung nun auf Deutsch vorliegt, zufrieden. Zwar erscheint ihm der Band, der die jahrzehntelange Forschungsarbeit des amerikanischen Soziologen auf fünfhundert Seiten bündelt, hinsichtlich der Ausrichtung ein wenig unentschieden. Aber auch wenn der Kritiker nicht ganz sicher ist, ob er ein Manifest, eine wissenschaftliche Arbeit, eine Einführung oder einen Expertenbericht in der Hand hält, liest er doch mit großem Interesse, wie "Inseln sozialer Neuerfindung" gelingen können. Wright berichtet ihm hier von verschiedenen Realutopien, etwa von der baskischen Mondragon-Genossenschaft, die eine der größten Supermarktketten Spaniens betreibt, von Modellen der Reformpolitik in Kanada und Schweden oder von der Haushaltsplanung in der brasilianischen Hafenstadt Porto Alegre, wo die Verteilung von Budgets von allen Einwohnern diskutiert wird. Dass sich der Autor bisweilen in älteren Kleinstbeispielen von Kindergärten oder Stadtteilinitiativen verliert, nimmt Schaller nicht allzu übel.
zu Die Tageszeitung, 22.04.2017
Rezensentin Annette Jensen hat Erik Olin Wrights Studie "Reale Utopien" mit gemischten Gefühlen gelesen. Dass der amerikanische Soziologe die hier vorgestellten Ansätze zur Überwindung des Kapitalismus dem Sammelbegriff "Sozialismus" unterordnet, findet die Kritikerin missverständlich, streckenweise erscheint ihr Wrights Analyse der Rolle des Staates und der aktuellen Dominanz der Wirtschaft gegenüber der Gesellschaft auch ziemlich "ermüdend". Gespannt liest sie hingegen die konkreten Beispiele des Autors, der etwa darlegt, wie Henry Ford auf eine Rückrufaktion des defekten Modells "Pinto" verzichtete, da Schadensersatzzahlungen für Tote und Verletzte billiger seien als die Nachrüstung des Wagens. Zugleich muss Jensen allerdings feststellen, dass viele der von Wright genannten Vorgehensweisen von Alternativbewegungen bereits bekannt sind. Darüber hinaus vermisst sie in dem bereits 2010 erschienenen und für die deutsche Übersetzung leider nicht aktualisierten Buch unter anderem die Erwähnung von Elinor Ostroms "Commons-Ansätzen". Wrights Überlegungen zu verschiedenen Experimenten zur gesellschaftlichen Selbstermächtigung findet die Kritikerin allerdings überzeugend.
aus wikipedia-2022 Erik Olin Wright (* 9. Februar 1947 in Berkeley, Kalifornien; † 23. Januar 2019) war ein US-amerikanischer Soziologe und Professor an der University of Wisconsin–Madison. Wrights Studienabschlüsse waren der B.A. in Social Studies am Harvard College (1968) und der B.A. in History am Balliol College in Oxford (1970) sowie der Ph.D. in Sociology an der University of California, Berkeley (1976). Ab 1976 lehrte er als Assistant Professor, ab 1980 als Associate Professor und seit 1983 als Full Professor am Department of Sociology in der University of Wisconsin-Madison. Wrights Hauptforschungsgebiet war die marxistische Klassentheorie. Originell an seiner Klassentheorie war, dass er die abhängig Beschäftigten nicht als ohnmächtig gegenüber der ausbeutenden Klasse wahrnahm, sondern ihnen aufgrund ihrer „marketplace bargaining power“ und „workplace bargaining power“ durchaus Gestaltungsmöglichkeiten im Arbeitsverhältnis einräumte. Ab 1991 arbeitete er am Real Utopias Project. Bisher sind sieben Bände erschienen. 2010 wurde Wright zum 103. Präsidenten der American Sociological Association gewählt. Dieses Amt übte er von 2011 bis August 2012 aus. Die letzten Wochen vor seinem Tod am 23. Januar 2019 beschrieb er in einem Blog. |
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2014 Alternativen zum Kapitalismus Vorschläge für eine demokratische Ökonomie von Robin Hahnel, Erik Olin Wright Angaben aus der Verlagsmeldung Zugleich aber sind Alternativen zur kapitalistischen Produktionsweise durch das abschreckende Beispiel des "realen Sozialismus" gründlich diskreditiert: Für einen zweiten Versuch werden sich die Menschen nur gewinnen lassen, wenn klar ist, dass und wie eine nachkapitalistische Gesellschaft funktionieren kann. Eine breite Debatte über andere Formen gesellschaftlicher und ökonomischer Organisation ist also dringend geboten. Hierzu will dieses Buch einen Beitrag leisten. Wie lässt sich eine Ökonomie organisieren, die auf sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Nachhaltigkeit gründet, die zugleich aber auch effizient und demokratisch ist? Robin Hahnel hat das Modell der "partizipatorischen Ökonomie" mitentwickelt – der wohl elaborierteste Entwurf einer anderen Wirtschaftsordnung. Erik Olin Wright ist Autor des Standardwerks "Envisioning Real Utopias", das eine Theorie sozialistischer Transformation mit der Formulierung konkreter Utopien verbindet. In dem vorliegenden Band entwickeln und diskutieren die beiden Autoren Entwürfe demokratischer und egalitärer Ökonomien jenseits zentralistischer Planwirtschaft und kapitalistischer Verwertungslogik. |
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2019 - Linker Antikapitalismus im 21. Jahrhundert Was es bedeutet, demokratischer Sozialist zu sein Inhalt Inhalt.pdf Vorwort 8 1: Warum Antikapitalist sein? (11) Kapitalismus - was ist das? Gründe, gegen den Kapitalismus zu sein Normative Grundlagen Gleichheit/Fairness Demokratie/Freiheit Gemeinschaft/Solidarität 2: Diagnose und Kritik des Kapitalismus (27) Gleichheit und Fairness 27 Klasse und Ausbeutung 28 I Wettbewerb und Risiko 29 Zerstörerisches Wirtschaftswachstum 29 Demokratie und Freiheit 31 Gemeinschaft und Solidarität 34 Skepsis 37 3: Gesichter des Antikapitalismus (39) Strategeme 40 Zerschlagung des Kapitalismus 40 Demontage des Kapitalismus 43 Zähmung des Kapitalismus 45 Widerstand gegen den Kapitalismus 49 Flucht aus dem Kapitalismus 50 Strategische Konfigurationen 52 Erosion des Kapitalismus 56 4: Ein Ziel jenseits des Kapitalismus: Sozialismus als Wirtschaftsdemokratie (62) Ein machtzentriertes Konzept des Sozialismus 64 Bausteine einer demokratischen sozialistischen Wirtschaft 67 Bedingungsloses Grundeinkommen 68 Kooperative Marktwirtschaft 70 Sozial- und Solidarwirtschaft 74 Demokratisierung kapitalistischer Unternehmen 75 Bankwesen als öffentlicher Versorgungsbetrieb 77 Marktferne Wirtschaftsorganisation 78 Zurück zur Strategiefrage 84 5: Antikapitalismus und Staat (86) Das Problem des kapitalistischen Staates 86 Interne Widersprüche 88 I Widersprüchliche, umstrittene Funktionalität 90 Perspektiven 94 Demokratisierung des Staates 99 Dezentralisierung demokratischer Entscheidungen 101 Neue Formen der Bürgerbeteiligung 101 Neue Institutionen für demokratische Repräsentation 102 Demokratisierung der Wahlverfahren 103 6: Akteure der Transformation (105) Kollektive Akteure für die Erosion des Kapitalismus 105 Die Problematik der kollektiven Handlungsfähigkeit 107 Das Konzept der »Handlungsfähigkeit« 108 Identitäten 110 Interessen 113 Werte 115 Von Identitäten, Interessen und Werten zu kollektiven Akteuren 116 Überwindung des Rückzugs ins Privatleben 117 Fragmentierte Klassenstrukturen 118 Konkurrierende Quellen der Identität 119 Reale Politik 121 |
Schriften
1973 The Politics of Punishment: A Critical Analysis of Prisons in America. Harper and Row and Harper Colophon Books, New York 1973.
1978 Class, Crisis and the State. New Left Books, London 1978.
1979 Class Structure and Income Determination. Academic Press, New York 1979.
1985 Classes. Verso, London 1985.
1990 The Debate on Classes. Verso, London 1990.
1997 Class Counts: Comparative Studies in Class Analysis. Cambridge University Press, 1997.
2005 als Hrsg.: Approaches to Class Analysis. Cambridge University Press, Cambridge 2005.
2010 Envisioning Real Utopias. Verso, London 2010. Reale Utopien. Wege aus dem Kapitalismus. Übersetzt von Max Henninger. Suhrkamp, Berlin 2017, ISBN 978-3-518-29792-6.
2011 American Society: How it really works. Norton, New York 2011.
2014 Alternatives to Capitalism: Proposals for a Democratic Economy, New Left Project 2014. Alternativen zum Kapitalismus. Vorschläge für eine demokratische Ökonomie. Bertz+Fischer, Berlin 2021
2019 How to Be an Anticapitalist in the Twenty-First Century. Verso Books, London 2019 -- Linker Antikapitalismus im 21. Jahrhundert. Was es bedeutet, demokratischer Sozialist zu sein. VSA Verlag, Hamburg 2019