Wilfrid Bach

Professor,
Klimatologe,
Klimaforscher

 

 

Wilfrid Bach  (1982)  Gefahr für unser Klima - CO2-Bedrohung  #

wikipe Autor *1936 im
Werratal bis 2015 (79)

dnb.Person   dnb.Nummer (17)

Bing.Autor   Goog Autor


detopia   Klimabuch

B.htm    1980-Buch 

Sterbejahr 

Schneider-1976

Rieseberg-1988
"noch zurückhaltend"

Crutzen-1989 

Haber-1989 

Graßl-1990 

Weiner-1990 

 

 

Wilfried Bach Wilfried Bach ist Professor für Klima- und Energieforschung.

Promotion 1965 im Fachbereich Atmosphärenwissenschaften an der Universität Sheffield, England. 

Anschließend Forschung und Lehre an mehreren Universitäten in Kanada, USA und der Schweiz.

Seit 1975 Direktor des Instituts für Geographie (seit 1994 am Institut für Landschaftsökologie) der Universität Münster.

Vorsitzender verschiedener Kommissionen, Initiator und Organisator von internationalen Konferenzen, Forschungs­projektleiter und Berater im In- und Ausland. 

 

Mitglied der Medical Coalition for a Sustainable Global Environment, des Moskauer Internationalen Energie-Klubs, der Klima-Enquete-Kommissionen des Bundestages, von EUROSOLAR und des Beirats für Klima und Energie der Stadt Münster. 

 

Schriften

 


wikipedia-2021

 

Wilfrid Bach studierte von 1956 bis 1961 Geographie an der Philipps-Universität Marburg und der University of Sheffield. Anschließend blieb er für seine Promotion zum Ph.D. (Dr. phil.) im Fachbereich Atmosphärenwissenschaften bis 1965 in Sheffield. In seiner Dissertationsschrift mit dem Titel <Some Aspects of the Problems of Urban Climatology with Reference to Climate, Types of Weather and Air Pollution> in Sheffield beschäftigte er sich mit Fragestellungen zum Stadtklima. Danach war er an Universitäten in Montreal, Cincinnati, Hawaii und Zürich tätig.

1975 folgte er dem Ruf der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster als ordentlicher Professor auf den Lehrstuhl für Atmosphärenwissenschaften sowie Direktor der Forschungs­stelle für Angewandte Klimatologie und Umweltstudien beziehungsweise der späteren Abteilung für Klima- und Energieforschung am Institut für Geographie.[2] Dort prägte er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2001 das Fach Klimatologie.[1] Als geschäftsführender Direktor leitete er ab 1994 das neu gegründete Institut für Landschafts­ökologie. 1983/1984 war er Dekan der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität.

Wilfrid Bach, der in seinen letzten Lebensjahren an der Alzheimer-Krankheit litt und zurückgezogen in einem Heim in Münster lebte, starb am 21. Juni 2015 im Alter von 79 Jahren.

 

Leistungen

Wilfrid Bach gehörte zu den Pionieren der Klimatologie und der Energieforschung und war in den 1980er Jahren einer der bedeutsamsten Wegbereiter der Theorie der Globalen Erwärmung.[1] Befasste er sich zu Anfang seiner wissenschaftlichen Laufbahn vor allem mit Aspekten der Luftverschmutzung und der Luftqualität, begann er bereits Anfang der 1980er Jahre vor einer „CO2-Bedrohung“ als Gefahr für unser Klima – so einer seiner Buchtitel im Jahr 1982 – zu warnen.

Allerdings dominierten zumindest in Deutschland zu dieser Zeit eher die aufkommende Sorge um das „Waldsterben“ sowie die Anti-Atomkraft-Bewegung und später das „Ozonloch“ die öffentliche Debatte.

Die von Bach bereits in den 1970er Jahren gesehene „Beeinflussung des Klimas durch anthropogene Faktoren“ trat hingegen erst in den 1990er Jahren verstärkt auch in das öffentliche Bewusstsein.

Bach hatte jedoch schon davor immer wieder auch konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz eingefordert. Der Klimaforscher beschäftigte sich in dieser Zeit schwer­punkt­mäßig damit, Klima-, Umwelt- und Energiekonzepte auf lokaler und globaler Ebene zu entwerfen und nach Möglichkeiten für deren Umsetzung zu suchen.[5] So entwickelte er mit seinem Team an der Universität Münster Anfang der 1990er Jahre ein integriertes Energiekonzept samt entsprechender Software.

Im Zusammenhang mit der Ursachenforschung für Klimaänderungen hat sich Bach auch mit der Frage nach den globalen klimatischen und ökologischen Auswirkungen eines möglichen Atomkrieges beschäftigt.[6] Bereits in den 1980er Jahren hat er sich zudem deutlich für einen „Atomausstieg“ ausgesprochen.[7]

In dem im Jahr 2000 veröffentlichten Buch Klimaschutz für das 21. Jahrhundert: Forschung, Lösungswege, Umsetzung zog Wilfrid Bach nicht nur die Bilanz seines wissenschaftlichen Arbeitslebens, sondern zeigte auch seine Klimaschutz-Visionen für die Zukunft auf.

 

Mitgliedschaften und gesellschaftliches Engagement

Bach gehörte von 1987 bis 1994 der Enquete-Kommission „Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre“ des Bundestages an.[1] Außerdem engagierte er sich als Mitglied des Beirats für Klima und Energie der Stadt Münster. Er war Mitglied der „Medical Coalition for a Sustainable Global Environment“, des Moskauer Internationalen Energie-Klubs und des Interessenverbands Eurosolar.

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Aus:

  2007 Text  Rede von Beate Weber, Weltzukunftsrat, 2007 

"Die Welt von den Städten aus schützen Und dabei das Wissen der ganzen Welt nutzen."

Der Autor forschte auch über die klimatisch-ökologischen Folgen eines Atomkrieges

Vor einem Vierteljahrhundert hat Wilfried Bach in seinem beim C.F.Müller Verlag (1982) erschienenen Buch <Gefahr für unser Klima> von den im Vergleich zur Vergangenheit ungleich größeren Möglichkeiten der Klimabeeinflussung durch den Menschen geschrieben und der verstärkten Auswirkung der Veränderung auf den Menschen, davon, dass mit wachsendem Bevölkerungsdruck und begrenzten Umwelt- und Nahrungsmittelressourcen auch die Verwundbarkeit der Gesellschaft ständig zunehmen muss.

Die Hauptursachen dieses <globalen Experiments>, wie er es nennt, der steigende CO2-Gehalt der Atmosphäre durch Verfeuerung fossiler Brennstoffe – war damals schon deutlich, nur das Wissen heute hat maßgebliche Lücken gefüllt, wie wir dem in Bangkok letzte Woche vorgelegten Bericht entnehmen können.

Bach forderte schon damals:  

  • 1. den fossilen Brennstoffverbrauch zu drosseln,

  • 2. eine rationellere Energienutzung und

  • 3. den Übergang zu einer Energiewirtschaft auf der Basis erneuerbarer Energiequellen. 

Das globale Experiment lief leider weiter und kann heute definitiv als gescheitert betrachtet werden. 10 Jahre später, 1992, kommt die Staatengemeinschaft der UN in Rio zur gleichen Erkenntnis und fordert eine weltweite nachhaltige Entwicklung.

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Von der Nuklearnacht
zum Nuklearwinter

von Wilfrid Bach 1982

Über die klimatischen und ökologischen Auswirkungen eines Atomkriegs 

 wissenschaft-und-frieden.de  

Im Folgenden gebe ich einen Überblick über die neuesten Ergebnisse zu den klimatischen und ökologischen Auswirkungen eines Atomkriegs. 

Die grausamen Auswirkungen eines Atomkriegs liegen jenseits jeglicher Erfahrung und überfordern schon deshalb unser Vorstellungsvermögen. 

Abschätzungen besagen, daß rund die Hälfte der Menschheit bei der ersten Hitze-, Druck- und Strahlungswelle umkommt bzw. unmittelbar darauf ihren schweren Verletzungen erliegt. 

Wenn also die andere Hälfte der Menschheit dem atomaren Holocaust zunächst entkommt, ist es wichtig, die Auswirkungen der veränderten Umweltbedingungen auf die Überlebenden zu untersuchen.

Bis vor kurzem konzentrierten sich die Untersuchungen auf die radioaktive Verseuchung, die Zerstörung der Ozonschutzschicht in der Stratosphäre und damit die Zunahme der schädlichen ultravioletten B- Strahlung auf die Erde sowie die Emission von toxischen Gasen und Stauben aus den Großbränden. 

Erst vor etwa drei Jahren wiesen Crutzen und Birks (1982) auf die möglicherweise schwerwiegende Beeinflussung von Wetter und Klima durch die riesigen Rauch-, Ruß- und Staubmengen, aus den Stadt- und Waldbränden hin.

Es war bis dahin übersehen worden, daß die durch die Atomexplosionen ausgelösten Feuersbrünste genug Rauch in die Atmosphäre eingeben, um über weite Teile der nördlichen Hemi­sphäre das Sonnenlicht abzublocken und damit eine langandauernde Dunkelheit, die Nuklearnacht, auszulosen.

Auf Grund der quantitativen Abschätzungen von Crutzen und Birks haben dann Turco et al. (1983, anhand ihrer Initialen auch die TTAPS-Gruppe genannt) die Auswirkungen der veränderten Strahlungsverhältnisse auf die Atmosphären- und Bodentemperaturen untersucht.

Die Simulationen mit eindimensionalen Strahlungs-Konvektionsmodellen ergaben für plausible Atomkriegsszenarien global gemittelte Temperaturabnahmen auf ca. -20°C, woraus der makaber-anschauliche Begriff <Nuklearwinter> entstand. 

Diese Ergebnisse wurden im wesentlichen durch ein- und zweidimensionale Modellrechnungen von MacCracken (1983) bestätigt.

Inzwischen konnten auch ähnliche Ergebnisse mit den vollständigeren dreidimensionalen Zirkulationsmodellen mit dynamischen Rückkopplungsmechanismen in räumlicher und jahres­zeitlicher Auflösung über alle ideologischen Barrieren hinweg in völliger Übereinstimmung zwischen Wissenschaftlern aus Ost (Alexondrov und Stenchikov, 1983) und West (Covey et al. 1984) reproduziert werden. 

Auch über die ökologischen Folgen eines Atomkriegs herrscht weitgehende (Übereinstimmung zwischen Wissenschaftlern aus West (Ehrlich et al. 1983) und Ost (Committee of Soviet Scientists for Peace, Against the Nuclear Threat, 1984). 

 

   

 

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Klimaforscher Prof. Wilfrid Bach