Erstausgabe 1983 Wien |
Ulrich
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1983 *1949 114+3 Seiten dnb Buch (8) detopia: |
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Gewidmet dem Ungeborenen und jenen Yahoos, die Wissenschaft von Satire wohl zu unterscheiden vermögen. U. H. Yahoos: wikipedia Gullivers_Reisen
Editionen
Zur Editionsgeschichte siehe auch bei
untier.de: |
Inhalt § 1 (7) Apokalypse § 2 (10) Edda § 3 (14) Panitz § 4 (18) Dollinger § 5 (23) Cicero § 6 (33) Leibniz § 7 (37) Meslier § 8 (40) Holbach § 9 - Schopenhauer (45) § 10 (51) Hartmann § 11 (54) Nietzsche § 12 (60) Barnet § 13 (70) Kärrner § 14 (73) Gehlen § 15 (77) Koestler, Bilz, Löbsack, Teilhard § 16 (82) Klages, Freud, Fromm § 17 (92) Deschner § 18 (96) Foucault § 19 (101) Cioran § 20 (104) G. Anders § 21 (113) Die Geschichte ist erfüllt Literatur (115-117) |
detopia-2022 Horstmanns Untierbuch ist heute noch interessant. Und ebenso die ganze Diskussion drumherum. In 40 Jahren ist da einiges zusammengekommen! Das Buch wird ja heute noch auf Amazon leserrezensiert. Aber hintennaus fehlt was im Buch bzw. es ist was unstimmig. Aber ich denke, das dieser kleine Mangel durch die reichliche Nachfolgeliteratur ausgeglichen wurde. Ich sehe die philosophische Durcharbeitung des "Untergangsthemas" durchaus als Gemeinschaftsarbeit an. Ein Einzelner kann hierbei nicht alles leisten. Außerdem war Horstmann 1983 noch superjung. Auf Amazon gibt es einen neueren ausführlichen Lesebericht von Contessa 2017. Darüber bzw. damit kann man alles neu durcharbeiten. Jedoch: Mittlerweile haben wir genügend Sachbücher, also populärwissenschaftliches. Die eignen sich besser für die Diskussion um den Weltuntergang. - Mir kann auch keiner weismachen, dass ein junger Mensch, wie Horstmann 1983, persönlich wirklich den Weltuntergang gut fand. Das geht biologisch nicht. Ergo wollte er ihn auch verhindern, durch Schockwirkung, ähnlich wie Emmott 2013, wo sich mir ein Vergleich bzw. eine ähnliche Grundhaltung aufdrängt. - Eine etwas andere Grundhaltung sehe ich in Ditfurth85, Fuller93 und Lauterburg98. Hier wird die "Horstmannsche Frage" (welche ja soviel Diskussion auslöst), ob es (der Anthropotod) nun wünschenswert ist, nicht gestellt. Auch die Vermondung (Horstmanns Schluss) bzw. das "Danach" kommt eher bei Gruhl und Löbsack vor. Lauterburg vermutet: "Das Leben auf Erden (nach dem Menschen) hat eine große Zukunft." -- Weitere Vergleichspunkte sind möglich. Gut am Untier-Horstmann finde ich, wo er minutiös herausarbeitet, wenn sich die anderen 'Apokalyptiker' in Hoffnung und Wunderglauben flüchten (weil sie es selber nicht aushalten und weil sie wissen, wieviel sie für Konsequenz auf die Fr*sse kriegen). Das war wirklich neu. Und das ist heute noch selten. - Mittlerweile hat sich das (im Volk) geändert (teilweise): FfF, Aussterberebellion, Letzte Generation - flüchten sich wenig in Zukunfsillusionen und -hoffnungen verloren. - Das war klar, dass das mal (so) kommen musste. Vielleicht muss man auch nicht vom Aussterben reden. Vielleicht träfe es Absterben mehr? Dieser Prozess ist zu beobachten. Außerdem kann es noch dauern, bis wirklich der letzte Mensch 'seinen Geist aufgibt', wegen der Milliardäre, die schon lange an ihren (Hightech-) Überlebensbunkern rumwerkeln. Nur die 'Masse Mensch' 'sollte' (wird) bis 2100 'fort sein', um mal eine Zahl zu nennen, einen Termin, ein Datum, denn so ist nun einmal die Lage. - Es kann also noch mehrere Jahrhunderte, ehe ('wirklich') der ('letzte') Mensch 'ausgestorben' ist. Aber der Absterbe-Prozeß läuft! (Das Wort "Katastrophe" ist nicht mehr zeitgemäß. "Klimakatastrophe" 'war gestern'. Wir (ge)brauchen das Wort (Katastrophe) jetzt wieder im alten Sinne; also wenn ganz unerwartet eine Million von irgendwas schwer getroffen werden; und vorfristig sterben.) |
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Stefans Bücherschrank am 20.02.22: youtube.com/watch?v=6mgI6o4pAgg 9min
"Es handelt sich um den geistes-geschichtlichen Nachweis, daß die Menschheit vom Beginn an nichts anderes anstrebe als die Rückkehr in den Zustand des Anorganischen ... Im Grunde lohnen nur solche Bücher das Lesen." - Günter Kunert "...ein nur bei oberflächlicher Lektüre mißdeutbarer Verzweiflungs-ausbruch..." Hoimar von Ditfurth in Apfelbäumchen (1985), S. 324 Der Philosophie spotten, heißt wahrhaft philosophieren. (Pascal) U.H. müsste eigentlich als Wunderkind gelten. 33 Jahre sind doch ein recht zartes Lebensalter für das Untier. Und was er da schon alles für Literatur studiert hat... (deto-2005)
Schonungslos die Selbstzensur jener aufdeckend, die er als Zeugen seiner Theorie aufruft — Voltaire etwa, d'Holbach, Klages, Freud, Foucault, Anders und Cioran —, appelliert Horstmann gegen den Selbsttäuschungsmechanismus der aufklärerischen Vernunft, an das mythische Bewußtsein von Götterdämmerung und Kataklysmus. In der modernen Waffentechnologie hat sich das Untier, der Mensch, die Mittel verschafft, jenes außer Façon geratene Euthanasieprogramm: den Evolutionsprozeß bewußt und planvoll zu Ende zu bringen – mit der kollektiven Selbstvernichtung der Menschheit. Dabei ist sich Horstmann gewiß, daß dieser ultimative Akt keine Wahl darstellt, zu der es etwa noch eine Alternative gäbe. Worum es ihm, der mit Klages den Untergang für letztlich unabwendbar hält, deshalb geht, ist, daß die mit den Arsenalen der ABC-Waffen historisch erstmals gegebene Chance, unwiderruflich und erinnerungslos Schluß zu machen mit uns, jetzt nicht vertan werde.
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1983 - Ulrich Horstmann - Das Untier - Konturen einer Philosophie der Menschenflucht