Michael Lukas Moeller, Hans-Joachim Maaz

Die Einheit beginnt zu zweit

 Ein deutsch-deutsches Zwiegespräch

Redaktion: Hubertus Knabe 

 

1991 bei Rowohlt, 176 Seiten

1993 im rororo-Taschenbuch, erweitert auf 201 Seiten

 

1991      176 Seiten 

 

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Inhalt

Michael Lukas Moeller: Die richtigen Zufälle zur rechten Zeit
 Von der Geburt eines Buches (7)

Hans-Joachim Maaz: Befreiung durchs Gespräch
 Für eine neue Offenheit in Deutschland (11)

 

Nachwort:
 Michael Lukas Moeller: Deutsche im Gespräch (163) 
Eine Anregung zur menschlichen Vereinigung in west-östlichen Zwiegesprächen 

Die Autoren (176)

 

 

  

Die Vereinigung als Kränkung  Erstes Zwiegespräch  (17)

Über die Trostlosigkeit des Ostens und den Terror der Fülle im Westen — über das Trennungstrauma der DDR-Kinder und das Fernsehen als elektronische Mutterbrust der West-Kinder — über die Lustfeindlichkeit des Ostens und die Erotisierung des Alltags im Westen — über den «Plüschtier-Komplex» der DDR-Mütter und die «Scheuklappenhaltung » beim Einkauf im Westen — über die verlorene Geborgenheit der Ostdeutschen und über die Beziehungsschwäche der Westdeutschen — über neue Demütigungen im Osten und die verräterische Sauberkeit im Westen

Die projektive Abwehr des Schmerzes  Zweites Zwiegespräch  (55)

Über östliche Unfreundlichkeit und westliche «Krawattenmenschen» — über die Minderwertigkeitsgefühle der Ostdeutschen und den Über­legenheits­rausch der Westdeutschen — über den anderen Klang der Kinderstimmen in Halle und die frühreifen Kinder in Westdeutschland — über die Familie als Fluchtburg im Osten und die «elternlose Gesellschaft» im Westen — über den Geburten­rückgang in Deutschland und die problematischen Seiten der Emanzipation — über die Sexwelle in Ostdeutschland und den produktionsorientierten Liebesakt in Westdeutschland — über die Verdrängung der NS-Vergangenheit und den Heilungsrausch der Vereinigungsnacht.

Die Schmach des verlorenen Lebens  Drittes Zwiegespräch  (95)

Über die Proleten-Kultur des Ostens und die Arbeitssüchtigen des Westens — über den Fetisch-Charakter der DB-Mark und das Geld als wirksamstes aller Entfremdungsinstrumente — über die Sehnsucht nach Autoritäten im Osten und den Konservativismus der Nachkriegszeit im Westen — über das neue Sicherheitsbedürfnis im Osten und den Zusammenhang zwischen politischer Einstelltang und Persönlichkeitsstruktur im Westen — über Apparatschiks, Gefühlsstau und Fremdenhaß und die West-Ost-Transfusion neuer Autoritäten — über die gebrochene nationale Identität der Deutschen und den inneren Faschismus — über Schuld, Vergebung und die Voraussetzungen für Versöhnung.

Die dritte Schuld der Deutschen  Reflexionsgespräch (137)

Über Nähe, Vertrauen und die Sehnsucht nach Führung — über Streß, Verwestlichung und neue Unterwerfung — über das plötzliche Ende des seelischen Aufbruchs im Osten und die Schwierigkeit, sich mit sich selbst zu vereinigen — über die gescheiterten Revolutionäre von 1968 und 1989 — über die Scham, ein West-Auto zu fahren, und die Verlockungen des Wohlstandes — über die Verschiebung der Feindbilder und die Wiederkehr der NS-Vergangenheit — über die Angst vor dem Frieden und die Ohnmacht in der Politik — über den sexuellen Leistungsdruck und den Erfolg esoterischer Sekten in Ostdeutschland.

 

Verlagstext
Ihr gestörtes Verhältnis erinnert an eine zerrüttete Paarbeziehung — äußerlich vereint, entwickeln die Deutschen in Ost und West einen wachsenden Haß aufeinander.  Die «Ossis» spielen dabei den traditionellen Part der Frau — sie gelten als depressiv, gehemmt und lassen sich lieber vorsorgen. Die «Wessis» entsprechen dagegen dem üblichen Männerbild — sie sind dynamisch, dominant und oftmals auch großspurig.

In diesem Buch demonstrieren zwei renommierte Psychotherapeuten aus Deutschtand-Ost und Deutschland-West, wie die in den Köpfen fortbestehende Mauer überwunden werden kann. Wie bei einer Paartherapie gestehen sie sich im im Zwiegespräch ihre Verletzungen, Hoffnungen und Ängste ein — und fassen, für sie selber überraschend, auf einmal zueinander Vertrauen. Ein Buch, das Mut machen soll, die psychischen Herausforderungen der deutschen Vereinigung anzunehmen. 


Die Autoren   (Seite 176)

Hans-Joachim Maaz, Jahrgang 1943, ist seit 1980 Chefarzt der Psychotherapeutischen Klinik im Evangelischen Diakoniewerk Halle. Entgegen den in der DDR geltenden Tabus setzte er sich frühzeitig für psychoanalytische und körperorientierte Therapieformen ein. Durch sein Buch «Der Gefühlsstau» (1990) sowie durch zahlreiche Vorträge und Diskussionsbeiträge in Presse, Funk und Fernsehen erregte Maaz in ganz Deutschland weit über die Fachöffentlichkeit hinaus Aufsehen. Maaz ist einer der Mitbegründer der «Akademie für psychodynamische Therapie und Tiefenpsychologie» in der DDR und wurde 1989 Vorstandsmitglied der «Gesellschaft für Psychotherapie, Psychosomatik und Medizinische Psychologie der DDR».

Michael Lukas Moeller wurde 1937 in Hamburg geboren. Studium der Medizin und Philosophie. Als ausgebildeter Psychoanalytiker habilitierte er sich für das Fach Psychotherapie und Psychosomatische Medizin. Seit 1973 hatte er in Gießen eine Professur für seelische Gesundheit inne. 1983 übernahm er den Lehrstuhl für Medizinische Psychologie an der Universität Frankfurt. Zur Zeit ist er dort Geschäftsführender Direktor des Zentrums der Psychosozialen Grundlagen der Medizin. Veröffentlichungen u.a.: «Selbsthilfegruppen. Selbstbehandlung und Selbsterkenntnis in eigenverantwortlichen Kleingruppen» (1978); «Anders helfen. Selbsthilfegruppen und Fachleute arbeiten zusammen» (1981); «Die Liebe ist das Kind der Freiheit» (1986); «Die Wahrheit beginnt zu zweit. Das Paar im Gespräch» (1988).

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