Edward O. Wilson 

"Der Vater der Biodiversität"

 

Die Zukunft des Lebens (2002)

 

Wikipedia.Autor  *1929 in Alabama bis 2021 (92)

DNB.Person     DNB.Nummer  (46)


detopia:   Ökobuch 

W.htm    Sterbejahr

Carl Amery über Wilson  

R.Leakey    J.Diamond  

L.Brown    Global.2000  

Norman.Myers    Glaubrecht.2019 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

E. O. Wilson  2012   Die soziale Eroberung der Erde  Eine biologische Geschichte des Menschen.


 

Die Hälfte der Erde - Ein Planet kämpft um sein Leben  2016  256 Seiten

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Vorwort 9

TEIL I: DAS PROBLEM - 1 Die Welt geht zweimal unter (15)  2 Die Menschheit braucht eine Biosphäre (19)  3 Über wie viel Biodiversität verfügen wir noch? (27) 4 Nachruf auf das Nashorn (37)  5 Apocalypses now (43)  6 Gleichen wir Göttern? (55)  7 Die Beschleunigung des Artensterbens (61)  8 Die Auswirkungen des Klimawandels: Land, Meer und Luft (75)  9 Die gefährlichste Weltanschauung (81)

TEIL II: DIE WAHRE LEBENDE WELT - 10 Umweltwissenschaft (93)  11 Die Herrgott-Spezies (107)  12 Die unbekannten Netze des Lebens (113)  13 Die völlig fremde Wasserwelt (127)  14 Das unsichtbare Reich (135)  15 «Best Places» der Biosphäre (147)  16 Umdeutung der Geschichte (169)

TEIL III: DIE LÖSUNG -- 17 Das Erwachen (183)  18 Renaturierung (189)  19 Die Hälfte der Erde: So retten wir die Biosphäre (199)  20 Der Weg durch den Engpass (205)  21 Was zu tun ist (225)  Die Hälfte der Erde (229)

ANHANG Kleines Glossar 232 Danksagung 233 Zitierte Literatur und Literaturhinweise 234 Bildnachweis 245 Register 248

 

KLAPPENTEXT
Aus dem Englischen von Elsbeth Ranke. Geschichte zu haben ist kein Privileg des Menschen. Und dennoch ignorieren wir die Geschichten von Millionen anderen Arten, die durch unser Verhalten vom Aussterben bedroht sind. Der Biologe Biologen Edward O. Wilson ist davon überzeugt, dass wir nur dann den lebendigen Anteil unserer Umwelt retten und die für unser eigenes Überleben nötige Stabilität herstellen können, wenn wir den halben Planeten zum Naturschutzgebiet erklären. Wenn die Menschheit sich nicht sehr viel mehr Wissen über die globale Lebensvielfalt aneignet und sich nicht schnell dazu entschließt, sie zu schützen, dann werden wir schon bald die meisten Arten, in denen sich das Leben auf der Erde manifestiert, unwiederbringlich verlieren.


Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.11.2016
Christian Schwägerl erfährt mit Edward O. Wilsons Plädoyer für mehr Naturschutzgebiete und den Erhalt der natürlichen Vielfalt der Erde, wie der Mensch zur Ursache der sechsten großen Aussterbenswelle werden könnte. Wilsons Nachzeichnung des Artensterbens bringt Schwägerl bekannte und weniger bekannte Vorgänge nahe. Wenn der Autor in diesem letzten Band seiner Trilogie über das Anthropozän neueste Erfolge der Naturschutzbewegung beschreibt, um Optimismus zu verbreiten, schwant dem Rezensenten allerdings, wie vage alle Pläne sind, die der Autor auftstellt, um die Artenvielfalt zu erhalten.
 

 


aus wikipedia-2022

Edward Osborne Wilson - bekannt als E. O. Wilson - war ein US-amerikanischer Insektenkundler und Biologe, der durch seine Beiträge zur Evolutionstheorie und Soziobiologie bekannt wurde. Wilsons ursprüngliches Spezialgebiet waren Ameisen, insbesondere ihre Kommunikation mittels Pheromonen.

Werdegang

Wilson, Sohn von Edward und Inez Wilson, wuchs nach der Scheidung seiner Eltern 1936 bei seinem Vater und der Stiefmutter auf, mit wechselnden Wohnorten zwischen Washington, D.C. und Mobile. Als siebenjähriger Junge verletzte sich Wilson bei einem Angelunfall am rechten Auge.

Da er nur noch auf dem linken Auge sehen konnte und sich damit am besten auf Details im Nahbereich fokussieren konnte, spezialisierte er sein naturkundliches Interesse auf die Sammlung und Untersuchung von Insekten.

Bereits vor seinem High-School-Abschluss (1946) legte sich Wilson darauf fest, Ameisen zu untersuchen, und tatsächlich veröffentlichte er drei Jahre später an der University of Alabama seine erste wissenschaftliche Studie über Feuerameisen.

1955 wurde er an der Harvard University im Fachgebiet Biologie promoviert und wurde schließlich in Harvard Professor für Zoologie (1964–1976).

Seine Feldforschungen machten ihn auch zu einem Experten auf dem Gebiet der Biogeographie.

In Zusammenarbeit mit Robert H. MacArthur entwickelte Wilson 1963 in einem Aufsatz und 1967 in The Theory of Island Biogeography (vgl. Inselbiogeographie) die erste Theorie, die das Gleichgewicht der Arten in der Natur beschrieb. 1971 veröffentlichte er mit The Insect Societies einen umfassenden Überblick zu sozialen Insekten. 1975 prägte er in Sociobiology: The New Synthesis den Begriff Soziobiologie. Im Jahr 1977 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[3]

1996 zählte ihn das Nachrichtenmagazin TIME zu den 25 einflussreichsten Personen Nordamerikas.

1959 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences und 1969 in die National Academy of Sciences gewählt. Edward O. Wilson ist eine von nur zwei Personen, die sowohl die höchste US-amerikanische Auszeichnung für Wissenschaftler erhielten (die National Medal of Science, 1976) als auch, und dies gleich zweifach, den renommiertesten Literaturpreis seines Landes, den Pulitzer-Preis, für die Sachbücher On Human Nature (1979) und The Ants (1991).

Die American Philosophical Society, in die er 1976 aufgenommen wurde,[4] zeichnete ihn 1998 mit ihrer Benjamin Franklin Medal aus. 2007 bekam er die Addison Emery Verrill Medaille, die höchste Auszeichnung des Peabody Museums für Naturkunde an der Yale University, 2010 den BBVA Foundation Frontiers of Knowledge Award. 2012 erhielt Wilson den International Cosmos Prize.[5] Die soziale Eroberung der Erde erhielt 2013 die Auszeichnung Wissensbuch des Jahres. Ab 1990 war er auswärtiges Mitglied der Finnischen Akademie der Wissenschaften. 2014 wurde er Ehrendoktor der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg.

Wilson starb im Dezember 2021 im Alter von 92 Jahren.


Forschungsthemen

Wilsons Forschungsinteresse lag vor allem in den evolutionären Ursachen von Sozialverhalten, insbesondere bei sozialen Insekten. Dabei wurde er nicht vor allem aufgrund seiner eigenen empirischen Forschungsergebnisse und seiner wissenschaftlichen Beiträge, sondern durch zahlreiche, oft hoch kontrovers diskutierte Sachbücher zu seinen Forschungsthemen bekannt.

Sein 1971 erschienenes Werk The Insect Societies war für die Untersuchung sozialer Insekten, insbesondere der hoch organisierten Insektenstaaten, für Jahrzehnte das grundlegende Standardwerk. Wilsons besonderes Interesse galt dabei den Ameisen. Gemeinsam mit Bert Hölldobler veröffentlichte er dazu 1990 The Ants, bis heute das Standardwerk über diese Tiergruppe, das zusätzlich zu seinem wissenschaftlichen Einfluss als Sachbuch den Pulitzer-Preis gewann. In seinem Buch Sociobiology: The New Synthesis erweiterte er seine eigene Darstellung aus The Insect Societies, indem er sie um Ergebnisse anderer Forscher bei Wirbeltieren ergänzte. Der durch das Werk popularisierte Begriff „Soziobiologie“ wurde danach für die gesamte Forschungsrichtung übernommen.

 

Seine Thesen zum Wechselspiel zwischen Evolution und sozialen Verhaltensweisen bei Tieren und Menschen waren sowohl einflussreich als auch umstritten. Insbesondere das letzte Kapitel, in dem er seine Überlegungen auf den Menschen und sein Verhalten anwandte, hat zu andauernder und intensiver Kritik geführt. Dies galt noch mehr für das 1978 erschienene Sachbuch On Human Nature, in dem Wilson seine Thesen speziell auf das menschliche Verhalten anwandte. Wilsons sehr umstrittener Deutung zufolge ist der Begriff des „eusozialen“ Verhaltens, von Fachkollegen vor allem für soziale Arthropoden und als einziges Wirbeltier beim Nacktmull verwendet, in übertragener Form auch auf den Menschen anwendbar.

 

Bereits in <The Insect Societies> vertrat Wilson die Ansicht, dass in der Evolution Gene und nicht Individuen im Mittelpunkt der Betrachtung stehen sollten. Dieses Thema wurde von Richard Dawkins in seinem Buch <The Selfish Gene> detailliert betrachtet und popularisiert. Dawkins bezog sich dabei allerdings nicht auf Wilson und verwendete auch den von ihm geprägten Begriff <Soziobiologie> nicht.

Ein weiteres Arbeitsgebiet Wilsons war das Massenaussterben vieler Arten in der Erdgeschichte. In Diversity of Life argumentierte er, dass die Menschheit durch die Zerstörung der Umwelt derzeit ein sechstes Massensterben einleite. Er sprach sich entschieden gegen die Vorstellung aus, dass der Schutz einiger Gebiete ausreiche, das Netz von untereinander abhängigen Arten zu erhalten. Für seine Ideen und Beiträge auf diesem Gebiet wurde er auch „Vater der Biodiversität“ genannt.

Mit der von ihm 1984 formulierten Biophilie-Hypothese ist die Grundlage für eine anthropozentrische Umwelt- und Naturschutzethik gegeben, die aus dem Eigeninteresse des Menschen heraus die biologische Vielfalt bewahren möchte. Wilson gilt als Begründer des Begriffes Biodiversity. W. G. Rosen verwandte den Begriff 1985 im Namen einer Konferenz des US-amerikanischen National Research Council (NRC) mit dem Titel National Forum on Biological Diversity (durchgeführt 1986). 1988 griff Wilson den Begriff auf und nutzte ihn als Titel seines Buches Biodiversity. In ihm wurden die theoretischen Grundlagen der heutigen Erforschung der biologischen Vielfalt gelegt.[6]

2007 war er einer der Initiatoren der Encyclopedia of Life, einer Internet-Enzyklopädie, in der Informationen über 1,8 Millionen Lebewesen gespeichert werden sollen.

Wilson erschütterte in späteren Jahren die Fachwelt, indem er sich nach einer zunehmend kontroversen sowohl wissenschaftlichen wie auch öffentlichen Debatte zur Soziobiologie in einem spektakulären Schritt von der Soziobiologie distanzierte und seine früheren Schriften dazu teilweise widerrief. Gemeinsam mit seinem Namensvetter David Sloan Wilson brachte er anstelle der in der Soziobiologie oft als grundlegend betrachteten Verwandtenselektion mit der sog. „multilevel selection“ ein Modell ins Spiel, welches das vorher oft als grundlegend diskreditiert angesehene Modell der Gruppenselektion rehabilitierte.[7] Mit den Biomathematikern Martin Nowak und Corina Tarnita etablierte er ein neues Modell der Gruppenselektion.[8] Obwohl ihm viele Forscher in seiner grundlegenden Kritik, die zeitgleich von anderen Wissenschaftlern vertreten wurde, gefolgt sind, wurde das neue mathematische Modell von seinen Fachkollegen, darunter auch bekannten Kritikern der Soziobiologie, überwiegend und in seltener Einmütigkeit zurückgewiesen.[9]

 


Kritik
Aufgrund der soziobiologischen Vorstellung, dass menschliches Verhalten im Zusammenhang mit der Evolution des Menschen zu sehen sei, wurde Wilson von Kritikern aus der akademischen Linken (insbesondere Stephen Jay Gould und Richard Lewontin) seit den 1970er Jahren eine Nähe zu Rassismus, Sexismus und Sozialdarwinismus vorgeworfen.[10]

Allerdings hat Wilson derartige Vorstellungen weder unterstützt noch sind sie aus seinem 1975 erschienenen Werk zur Soziobiologie ableitbar.

Seine Theorie stelle keinerlei ethische Ansprüche, was seine Kritiker in besonderem Maße beanstanden. Wilson selbst war der Ansicht, dass „moralisches Denken auf jeder Ebene naturwissenschaftlich erklärbar ist.“

Auch die politische Rechte in den USA positionierte sich gegen Wilson, weil er „hysterisch“ vor Artenschwund und Umweltzerstörung gewarnt habe.



Schriften (Auswahl)


Wissenschaftliche Veröffentlichungen


mit Robert H. MacArthur: The Theory of Island Biogeography. Princeton University Press, Princeton 1967, zuletzt Princeton University Press, Princeton 2001
Biogeographie der Inseln. Goldmann, München 1971

Insect Societies. 1971.
Sociobiology. The New Synthesis. Cambridge 1975.


1978  On Human Nature. 1978 (mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet); überarbeitete Auflage. Harvard University Press, 2004, ISBN 0-674-01638-6.
Biologie als Schicksal. Die soziobiologischen Grundlagen des menschlichen Verhaltens. Ullstein, München 1980, ISBN 3-550-07684-3.
mit Charles J. Lumsden: Genes, Mind and Culture. Cambridge 1981.


Promethean Fire. 1983.
Das Feuer des Prometheus. Wie das menschliche Denken entstand. Mit einem Vorwort von Wolfgang Wickler. Piper, 1984.



Biophilia. 1984.
mit Frances M. Peter (Hrsg.): Biodiversity. National Academy Press, 1988, ISBN 0-309-03739-5.
mit Bert Hölldobler: The Ants. 1990. (mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet)
Ameisen. Birkhäuser Verlag, Basel 1995, ISBN 3-7643-5152-7.
The Diversity of Life. Harvard University Press, 1992, ISBN 0-674-21298-3.
mit Bert Hölldobler: Journey to the Ants: A Story of Scientific Exploration. Harvard University Press, 1994, ISBN 0-674-48525-4.
Überarbeitete und erweiterte Fassung als: Auf den Spuren der Ameisen – die Entdeckung einer faszinierenden Welt. Springer, Berlin u. a. 2016, ISBN 978-3-662-48406-7.
In search of nature. 1996.
Darwins Würfel. Claassen, München 2000, ISBN 3-546-00225-3.
Consilience: The Unity of Knowledge. 1998.
Die Einheit des Wissens. Siedler, Berlin 1998. (Goldmann, München 2000, ISBN 3-442-15079-5)


Des Lebens ganze Fülle. Eine Liebeserklärung an die Wunder der Natur. Claassen, 1999  -- Autobiographie


The Future of Life. 2002.
Die Zukunft des Lebens. Siedler, Berlin 2002; Goldmann, München 2004, ISBN 3-442-15282-8.


The Creation: An Appeal to Save Life on Earth. 2006.
mit Bert Hölldobler: Der Superorganismus. Der Erfolg von Ameisen, Bienen, Wespen und Termiten. Springer-Verlag, Berlin/ Heidelberg 2010, ISBN 978-3-540-93766-1.


2012  The Social Conquest of Earth. W. W. Norton & Company, 2012
Die soziale Eroberung der Erde: Eine biologische Geschichte des Menschen. C. H. Beck, 2013


Letters to a Young Scientist. W. W. Norton & Company, 2013


2014  The Meaning of Human Existence. Liveright, 2014
Der Sinn des menschlichen Lebens. C. H. Beck, München 2015


2016  Half-Earth. Our Planet’s Fight for Life. Liveright Publishing Cooperation, 2016
    Die Hälfte der Erde. Ein Planet kämpft um sein Leben. C. H. Beck, 2016.


2019  Genesis: The Deep Origin of Societies. Liveright, 2019.

 

 

 

 

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E. O. Wilson (1929-2021)