Professor Matthias GlaubrechtDas Ende der EvolutionDer Mensch und die Vernichtung der Arten
"Der
Artenwandel ist der Klimawandel
2019 bei Bertelsmann, München 2021 bei Pantheon, München |
2019 1000 Seiten
wikipedia Autor *1962 in Hamburg DNB Person DNB Nummer (37)
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Buchseite und Lesen beim Verlag Inhalt und Prolog vom Verlag in pdf
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kann man wohl noch mehr lesen:
Verlag zum Buch: Der Klimawandel ist nur ein Nebenschauplatz angesichts der apokalyptischen Reiter, die über die Erde ziehen: Bevölkerungsexplosion, Ressourcenverknappung, Umweltzerstörung und Artensterben. Damit bedroht der Mensch das gesamte Leben auf unserem Planeten und beschwört das Ende der Evolution herauf. Es geht Matthias Glaubrecht mit seinen pointierten Thesen nicht um ein weiteres Endzeitszenarium. Sein Blick in die Vergangenheit lehrt uns, wie der Mensch als stärkster Treiber geologischer und ökologischer Prozesse die Erde in eine düstere Zukunft manövriert. Im Zentrum stehen der dramatische Verlust der Biodiversität von Pflanzen und Tieren und die Frage, warum er das Überleben des Menschen unmittelbar gefährdet. Ob das Ende der Evolution, das ab der Mitte des 21. Jahrhunderts droht, aufzuhalten sein wird, darüber entscheidet unser Tun in den unmittelbar vor uns liegenden Jahrzehnten. In seiner ebenso umfassenden wie beklemmenden Analyse sieht der renommierte Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht mit dem sich abzeichnenden Massenexitus, dem größten Artenschwund seit dem Aussterben der Dinosaurier, eine weltweite biologische Tragödie auf uns zukommen. |
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Inhalt Inhalt.pdf
Prolog - Über Mond und Mars, unsere Natur und Kultur (15) Earthrise (17) Glücksfall Erde (19) Gibt es anderswo Leben? (21) Die neuen apokalyptischen Reiter (24) Kassandra und die Eulen der Minerva (27) Über dieses Buch (30) Die Menschheit am Wendepunkt (37) Mars? Mission Impossible (42) Es steckt in unseren Genen (45-46)
Teil 1
I. ÜBER UNS - Wir sind alle Pioniere - eine kurze Geschichte des »weisen Menschen« (49) 1 Bali. Ramayana (51) 2
Evolutionäre Eintagsfliege: Das Werden des Menschen (60) 3
Menschennische und Mesokosmos (100) 4
Der Mensch als Pionier: »Frontier«-Mentalität als universelles
Muster (154)
II. ÜBER-BEVÖLKERUNG. Elf Milliarden: Wann sind wir zu viele? (211) 1 Bangkok. Sawadee Krung Thep (213) 2
Mission accomplished: »Seid fruchtbar und mehret euch« (219) 3 »Population bomb«: Das Problem von Prognosen (245) 4 Das Baby-Paradoxon: Weniger Geburten, mehr Menschen
(273) 5 Nicht die Zahl ist das Problem: Kein Brot für die Welt?
(290) 6 Metropolen und Megacitys; Von der grünen Morgenstadt
(315)
Teil 2
III. ÜBER ARTEN. Vom vielfachen Verlust des Lebens (335) 1 Sulawesi. Insel der Inselwelt (337) 2
Vom Tod der Kindheitstiere (345) 3
Die Illusion eines gründlich erforschten Planeten (368) 4 Die biologische Vielfalt in der Krise (414) Der drohende Verlust von einer Million Arten 417 Friedhof der Arten. Oder: Das Sterberegister der Natur 421 Das große Sterben im Stillen 424 • Sterben nach Zahlen, Sterben auf Raten 427 • Von den Treibern des Artentods 430 5 Vom Tod des Tigers (435) Tigermord und Trophäenwahn 437 Kein Tigerland mehr 439 Majestät als Pflegefall 443 • Das »Phantom der Berge" stirbt unbemerkt 447 Vom Leoparden und Jaguar 449 • Auch der König verliert sein Reich 453 Im Meer der mageren Überlebensmöglichkeiten 456 • Der Gepard im genetischen Flaschenhals 461 • Zum Tod der »Top-Räuber« 463 Wildkatzensprung 466 • Ist der Luchs nur Luxus? 469 Das europäische Experiment 474 6 »Big Five«: Das Ende der Safari (477) Vom Elend der letzten Elefanten. Oder: Düsteres Dasein der Dickhäuter 481 Der rundohrige Elefant des Waldes im Westen 486 Ein kurzer Blick nach Asien: Wald ohne Elefanten 490 Das letzte Rhinozeros - Krieg ums Hörn 492 • Vom Tod der Hornträger 496 • Blutiges Afrika 500 • Krieg gegen Arten: Das Mordsgeschäft mit Elfenbein und Nashorn 502 • Die grausame Gier nach dem »weißen Gold« 506 • Das große Sterben der großen Tiere 510 • Die Megafauna der Menschenzeit 514 • Eine Arche nur für die Schönen? 516 • Tiger, Tigerhai oder Tigermücke: Welche Tiere wollen wir erhalten? 522 7 Aktion Freie Frontscheibe: Das große Sterben der ganz Kleinen (526) Die Fakten zu Massenschwund und Massensterben 528 • Insekten: Eine flüchtige Geschichte des Verschwindens 532 • Wenn die Bestäuber sich aus dem Staub machen 536 • Das Dilemma aus Datenarmut und Dringlichkeit: Wo sind nur all die Insekten hin? 539 • Verwirrung um »Biene Maja«: Von der Honigbiene als Hausschwein 541 Verarmte Landschaft: Die wahre Botschaft der wilden Bienen 544 Wenn sich Pflanzen vom Acker machen 546 8 Alle Vögel sind schon weg (550) Barometer der Biodiversität 551 • Vom »Vogelfresserland« zum Verlust der Vielfalt 556 • Vom Tod der Allerweltsarten und Ackerarmutsflüchtlinge 560 Die Geschichte von Adebar und den anderen Ackervögeln 565 Leiser Frühling, stumme Flure: Vom Kiebitz und Rebhuhn 568 »Missing the bigger picture«: Die Drogentoten des Artensterbens 572 Wenn einer eine Reise tut - Tod im Süden 578 9 Die größte Jagd: Wie »Moby Dick« wirklich starb (586) "Frontier" und der Untergang der Wale (588) 69° Süd und 2° West - Chronik eines angekündigten Kollapses (593) Die Geschichte von »Finni« und der letzte Walfang heute (596) Wenn der Tod nicht mehr rentabel ist (599) • Was Wale heute tötet (602) • Logik der Gegenwart: Warum Vaquita, die »kleine Kuh«, ausstirbt 605 • Die Erschöpfung und Verwüstung der Meere 609 Wie der Fisch auf den Tisch kam 612 • Vier Fakten über Fische 614 Artenschwund als Kollateralschaden 619 • Wenn Raubfische verschwinden 623 • Tödlicher Biss - vom Jäger zum Gejagten 627 Wenn Schwarmfische verschwinden 632 • Brotfische in Bedrängnis - die Geschichte vom Hering 638 • Der Fisch ist aus, das Meer ist leer 642 Fischen mit Verstand? 644 • Kein frischer Fisch mehr 649 Wehe, wenn Wehre die Wanderung verwehren 652 Vom armen Aal zum Arme-Leute-Stint 656 • Was den Stör stört: Vom Tod eines lebenden Fossils 659 • Schwarze Eier, schwarzer Markt: Es muss kein Kaviar mehr sein 666 • Coda: Stör-Manöver (669)
Teil 3
IV. ÜBERLEBEN. Von Kettengliedern und Netzwerken (675)
1 Singapur. Eine Spur von Natur unter Glas (677) 2
Willkommen im Anthropozan - das neue Erdzeitalter des Menschen (690) 3
»Defaunation«: Leere Wälder, leere Wiesen, leere Meere (704) 4
Räuber und Bestäuber: Keiner stirbt für sich allein (743) 5
Das Ende der Wildnis. Oder: Gute Nachricht Fehlanzeige (773)
V. ÜBER-MORGEN. Von der Zukunft der Arten und unserer eigenen (809)
1
Angkor. Mysteriöse Metropole im Urwald (811) 2
Zivilisation, Kollaps und die menschliche Natur (822) 3
Über die wahre Natur des Menschen (841) 4
Die Welt unserer Kinder: Die Erde im Jahr 2062 (862) 5
Rückschau auf 2062, Version eins (870) 6
Rückschau auf 2062, Version zwei (881)
EPILOG - Noch eine unbequeme Wahrheit (897)
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Leseberichte Von der Hybris kurzfristigen Denkens // Erwähnung von Glaubrecht. Von Marko Ferst 2020 Wie intelligent die Strategie der Grünen Liga in Bezug auf die neue Autofabrik in Grünheide war, wird sicher auch für Debatten im Umweltverband sorgen. Nichts desto trotz vernutzen wir in Deutschland täglich zusätzlich einen Quadratkilometer Naturfläche für neue Infrastruktur. Die Bäume kann man sicher durch höherwertigen Mischwald ersetzen, nur die Fläche eben nicht. Für das naheliegende Naturschutzgebiet an der Löcknitz und das Grünheider Waldgebiet insgesamt wird der Kahlschlag sich nicht vorteilhaft auswirken. Mit Blick auf den globalen Flächen- und Ressourcenverbrauch bei starkem Bevölkerungszuwachs meint Prof. Matthias Glaubbrecht in „Das Ende der Evolution“, dass diese antropozäne Selbstverständlichkeit, mit der wir die Webnetze der Biosphäre zerstören, in ein sechstes Massensterben führt, selbst wenn man die kommende Klimakatastrophe als radikalen Beschleunigungsfaktor außen vor lassen würde. Gerade der zweite Teil des Buches über die Rasanz des Artenschwunds sollte Pflichtlektüre für ökologisch orientierte Linke sein. Glaubrecht belegt an unzähligen Fakten, wie stark die Ökosysteme schon unterminiert sind. Wir werden unsere Verkehrs- und Klimaprobleme ganz sicher nicht mit überdimensionerten Tesla-Elektroautos lösen können, deren große ökologische Schadsäcke bleiben ausgeblendet. Dazu sei von Winfried Wolf der Band „Mit dem Elektroauto in die Sackgasse“ empfohlen. Schaut man aber nur fünf Kilometer westlich von Grünheide, kann man die sehr stark vom Aussterben bedrohte Trauseeschwalbe finden, ich habe sie im Sommer erstmals selbst beobachtet. Dummerweise quartiert sie direkt unter dem zukünftigen östlichen Landeanflug für die südliche Schönefelder Landebahn, wo die Flieger dann im Minutentakt mit 80dB ein Natur- und Vogelschutzgebiet durchschneiden. Diese staatlich organisierte Umweltkriminalität in Berlin gehörte in der Tat an den Pranger gestellt! Da wünschte man sich aktivere Umweltverbände. Dabei auf Parteien zu zählen, dürfte wohl eine vergebliche Hoffnung sein. Jedenfalls kann man an dem Fakt sehr gut erkennen, welche Stellenwert der Artenschutz in der Politik hat, nämlich überhaupt keinen. Marko Ferst, erschienen in der "jungen welt",
"taz" und "Märkischer Oderzeitung" in
unterschiedlichen Varianten (Februar 2020)
https://www.perlentaucher.de/buch/matthias-glaubrecht/das-ende-der-evolution.html radioeins archivierte_sendungen/beitraege/das-ende-der-evolution.html döf evolutionsbiologe-ueber-die-zukunft-der-erde-das-ende-der-evolution ndr Ende-der-Evolution-Bedrohungen-fuer-die-Erde,kulturjournal ndr Das-Ende-der-Evolution-Biologe-warnt-vor-Artensterben,dasendederevolution dlf auslese-das-erbe-der-evolution-egoismus-und-kooperation
dlf matthias-glaubrecht-das-ende-der-evolution-die-folgen-des Evolutionsbiologe über die Zukunft der Erde - Das Ende der Welt ist näher, als gedacht (dlf) Literarischer Adventskalender (18) - Sachbuch: "Das Ende der Evolution" dlf Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht - "Schnecken sind die Renner der Evolution" dlf Gentechnik könnte Artensterben beschleunigen
Pariser Konferenz zur Artenvielfalt - "Es geht um ein Massenaussterben"
Forscher über das rasante Artensterben - "Der Kampf ist noch nicht verloren"
Matthias Glaubrecht im Gespräch mit Dieter Kassel DLF 02.12.2019 dlf evolotionsbiologe-ueber-die-zukunft-der-erde-das-ende-der Selbst wenn wir den Klimawandel stoppen, ist unser Leben in großer Gefahr, sagt der Biologe Matthias Glaubrecht. Denn gehen Artensterben und Bevölkerungswachstum so weiter wie jetzt, werde es die Welt, wie wir sie kennen, bald nicht mehr geben. In Science-Fiction-Filmen wurde immer wieder skizziert, wie das Ende der Welt wohl mal aussieht – graue, staubige Weiten ohne jedes Anzeichen von Leben. Ganz so weit geht der Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht in seinem neuen Buch „Das Ende der Evolution“ zwar nicht. Das Leben auf der Erde werde sich aber in absehbarer Zukunft dramatisch verändern, ist der Wissenschaftler überzeugt. „Wir verlieren eigentlich alle Mitlebewesen, in den wir in den letzten Jahrmillionen unsere Evolution geteilt haben“, so Glaubrecht. „Wir verlieren wahrscheinlich vor allen Dingen uns selber, einen Großteil der Menschheit. Es wird das Ende der Evolution sein mit den Tieren und Pflanzen und die belebte Welt, wie wir sie kennen.“ Die Entwicklung sei hier bereits viel weiter, als befürchtet – und Jahrzehnte ignoriert worden. So habe die Biomasse der Insekten in den letzten 30 bis 40 Jahren um drei Viertel abgenommen. In der Vogelwelt gebe es seit den 80er Jahren 300 Millionen Ackervögel weniger. „Überall auf der Welt – von den Regenwäldern bis zu den Ozeanen – sehen wir einen dramatischen Schwund an Arten“, so Glaubrecht. Es gehe um Heerscharen von Tieren, bei denen die Bestände verloren gingen, „weil wir ihnen keinen Raum mehr lassen und eigentlich überall, auf allen Kontinenten, den Raum und die Ressourcen für uns selber nutzen“. Diese Entwicklung werde sich auch dann nicht aufhalten lassen, wenn es gelingen würde, den CO2-Ausstoß zu reduzieren: „Das Artensterben bleibt uns auch dann erhalten, wenn wir alle Probleme beim Klimawandel längst in den Griff bekommen haben.“ Das zweite Problem neben dem Artensterben ist dem Wissenschaftler zufolge das Bevölkerungswachstum. Es sei erstaunlich, dass dieses Thema völlig aus unserem Bewusstsein und den Medien verschwunden sei. Laut Prognosen würden bis Ende des Jahrhunderts elf Milliarden Menschen auf der Erde leben, erst danach werde sich dieses Wachstum verlangsamen. „Es hilft uns aber nichts, wenn wir wissen, irgendwann flacht die Kurve von alleine ab – bis dahin haben wir extreme Krisensituationen, wenn wir nicht anfangen, über dieses Problem zu reden.“ # |
Matthias Glaubrecht (Professor in Hamburg) - Das Ende der Evolution - Der Mensch und die Vernichtung der Arten