Professor Matthias GlaubrechtDas Ende der EvolutionDer Mensch und die Vernichtung der Arten
"Der
Artenwandel ist der Klimawandel
2019 im C.Bertelsmann-Verlag, München |
2019 1000 Seiten wikipedia
Autor
detopia: |
Audio ab 2019
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Buchseite und Lesen beim Verlag
Inhalt und Prolog vom Verlag in pdf
Verlag zum Buch: Der Klimawandel ist nur ein Nebenschauplatz angesichts der apokalyptischen Reiter, die über die Erde ziehen: Bevölkerungsexplosion, Ressourcenverknappung, Umweltzerstörung und Artensterben. Damit bedroht der Mensch das gesamte Leben auf unserem Planeten und beschwört das Ende der Evolution herauf. Es geht Matthias Glaubrecht mit seinen pointierten Thesen nicht um ein weiteres Endzeitszenarium. Sein Blick in die Vergangenheit lehrt uns, wie der Mensch als stärkster Treiber geologischer und ökologischer Prozesse die Erde in eine düstere Zukunft manövriert. Im Zentrum stehen der dramatische Verlust der Biodiversität von Pflanzen und Tieren und die Frage, warum er das Überleben des Menschen unmittelbar gefährdet. Ob das Ende der Evolution, das ab der Mitte des 21. Jahrhunderts droht, aufzuhalten sein wird, darüber entscheidet unser Tun in den unmittelbar vor uns liegenden Jahrzehnten. In seiner ebenso umfassenden wie beklemmenden Analyse sieht der renommierte Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht mit dem sich abzeichnenden Massenexitus, dem größten Artenschwund seit dem Aussterben der Dinosaurier, eine weltweite biologische Tragödie auf uns zukommen. Ob das Ende der Evolution, das spätestens ab Mitte des 21. Jahrhunderts ein realistisches Szenario zu werden droht, noch aufzuhalten sein wird, darüber wird allein unser Tun in den unmittelbar vor uns liegenden Jahrzehnten entscheiden. |
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Inhalt
Prolog - Über Mond und Mars, unsere Natur und Kultur (15) Earthrise (17) Glücksfall Erde (19) Gibt es anderswo Leben? (21) Die neuen apokalyptischen Reiter (24) Kassandra und die Eulen der Minerva (27) Über dieses Buch (30) Die Menschheit am Wendepunkt (37) Mars? Mission Impossible (42) Es steckt in unseren Genen (45-48)
I.
ÜBER UNS
1 Bali. Ramayana 51 2
Evolutionäre Eintagsfliege: Das Werden des Menschen 60 3
Menschennische und Mesokosmos 100 4
Der Mensch als Pionier: »Frontier«-Mentalität als universelles
Muster 154
II.
1 Bangkok. Sawadee KrungThep (213) 2
Mission accomplished: »Seid fruchtbar und mehret euch« 219 3
»Population bomb«: Das Problem von Prognosen (245) 4
Das Baby-Paradoxon: Weniger Geburten, mehr Menschen 273 5
Nicht die Zahl ist das Problem: Kein Brot für die Welt? 290 6
Metropolen und Megacitys; Von der grünen Morgenstadt 315
III.
ÜBER ARTEN
1 Sulawesi. Insel der Inselwelt (337) 2
Vom Tod der Kindheitstiere (345) 3 Die Illusion eines gründlich erforschten Planeten (368) Wer kennt die Namen, zählt die Arten? 369 • Linnes Vermächtnis 372 Von der Obsession der Artenzahl 376 • Ein goldenes Zeitalter der Artenentdeckung 383 • Wanzen, Würmer, Weichtiere. Oder: Die anderen 99 Prozent 387 • Vielfältige Tropen 393 • Wir haben mit dem Zählen gerade erst begonnen 395 • Über die seltsame Vermehrung der Arten 403 Die weitaus größte Dummheit 409 ♦ Das Paradoxon schwindender Arten 410 4 Die biologische Vielfalt in der Krise 414 Der drohende Verlust von einer Million Arten 417 Friedhof der Arten. Oder: Das Sterberegister der Natur 421 Das große Sterben im Stillen 424 • Sterben nach Zahlen, Sterben auf Raten 427 • Von den Treibern des Artentods 430 5 Vom Tod des Tigers 435 Tigermord und Trophäenwahn 437 Kein Tigerland mehr 439 Majestät als Pflegefall 443 • Das »Phantom der Berge" stirbt unbemerkt 447 Vom Leoparden und Jaguar 449 • Auch der König verliert sein Reich 453 Im Meer der mageren Überlebensmöglichkeiten 456 • Der Gepard im genetischen Flaschenhals 461 • Zum Tod der »Top-Räuber« 463 Wildkatzensprung 466 • Ist der Luchs nur Luxus? 469 Das europäische Experiment 474 6 »Big Five«: Das Ende der Safari 477 Vom Elend der letzten Elefanten. Oder: Düsteres Dasein der Dickhäuter 481 Der rundohrige Elefant des Waldes im Westen 486 Ein kurzer Blick nach Asien: Wald ohne Elefanten 490 Das letzte Rhinozeros - Krieg ums Hörn 492 • Vom Tod der Hornträger 496 • Blutiges Afrika 500 • Krieg gegen Arten: Das Mordsgeschäft mit Elfenbein und Nashorn 502 • Die grausame Gier nach dem »weißen Gold« 506 • Das große Sterben der großen Tiere 510 • Die Megafauna der Menschenzeit 514 • Eine Arche nur für die Schönen? 516 • Tiger, Tigerhai oder Tigermücke: Welche Tiere wollen wir erhalten? 522 7 Aktion Freie Frontscheibe: Das große Sterben der ganz Kleinen 526 Die Fakten zu Massenschwund und Massensterben 528 • Insekten: Eine flüchtige Geschichte des Verschwindens 532 • Wenn die Bestäuber sich aus dem Staub machen 536 • Das Dilemma aus Datenarmut und Dringlichkeit: Wo sind nur all die Insekten hin? 539 • Verwirrung um »Biene Maja«: Von der Honigbiene als Hausschwein 541 Verarmte Landschaft: Die wahre Botschaft der wilden Bienen 544 Wenn sich Pflanzen vom Acker machen 546 8 Alle Vögel sind schon weg 550 Barometer der Biodiversität 551 • Vom »Vogelfresserland« zum Verlust der Vielfalt 556 • Vom Tod der Allerweltsarten und Ackerarmutsflüchtlinge 560 Die Geschichte von Adebar und den anderen Ackervögeln 565 Leiser Frühling, stumme Flure: Vom Kiebitz und Rebhuhn 568 »Missing the bigger picture«: Die Drogentoten des Artensterbens 572 Wenn einer eine Reise tut - Tod im Süden 578 9 Die größte Jagd: Wie »Moby Dick« wirklich starb (586) "Frontier" und der Untergang der Wale (588) 69° Süd und 2° West - Chronik eines angekündigten Kollapses (593) Die Geschichte von »Finni« und der letzte Walfang heute (596) Wenn der Tod nicht mehr rentabel ist (599) • Was Wale heute tötet (602) • Logik der Gegenwart: Warum Vaquita, die »kleine Kuh«, ausstirbt 605 • Die Erschöpfung und Verwüstung der Meere 609 Wieder Fisch auf den Tisch kam 612 • Vier Fakten über Fische 614 Artenschwund als Kollateralschaden 619 • Wenn Raubtische verschwinden 623 • Tödlicher Biss - vom Jäger zum Gejagten 627 Wenn Schwarmfische verschwinden 632 • Brotfische in Bedrängnis - die Geschichte vom Hering 638 • Der Fisch ist aus, das Meer ist leer 642 Fischen mit Verstand? 644 • Kein frischer Fisch mehr 649 Wehe, wenn Wehre die Wanderung verwehren 652 Vom armen Aal zum Arme-Leute-Stint 656 • Was den Stör stört: Vom Tod eines lebenden Fossils 659 • Schwarze Eier, schwarzer Markt: Es muss kein Kaviar mehr sein 666 • Coda: Stör-Manöver (669)
IV. ÜBERLEBEN Von Kettengliedern und Netzwerken (675)
1 Singapur. Eine Spur von Natur unter Glas (677) 2
Willkommen im Anthropozan - das neue Erdzeitalter des Menschen (690) 3
»Defaunation«: Leere Wälder, leere Wiesen, leere Meere (704) 4
Räuber und Bestäuber: Keiner stirbt für sich allein 743 5
Das Ende der Wildnis. Oder: Gute Nachricht Fehlanzeige 773
V.
ÜBER-MORGEN
1
Angkor. Mysteriöse Metropole im Urwald (811) 2
Zivilisation, Kollaps und die menschliche Natur (822) 3
Über die wahre Natur des Menschen (841) 4
Die Welt unserer Kinder: Die Erde im Jahr 2062 (862) 5
Rückschau auf 2062, Version eins (870) 6
Rückschau auf 2062, Version zwei (881)
EPILOG
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Matthias Glaubrecht im Gespräch mit Dieter Kassel DLF 02.12.2019 dlf evolotionsbiologe-ueber-die-zukunft-der-erde-das-ende-der
Selbst wenn wir den Klimawandel stoppen, ist unser Leben in großer Gefahr, sagt der Biologe Matthias Glaubrecht. Denn gehen Artensterben und Bevölkerungswachstum so weiter wie jetzt, werde es die Welt, wie wir sie kennen, bald nicht mehr geben. In Science-Fiction-Filmen wurde immer wieder skizziert, wie das Ende der Welt wohl mal aussieht – graue, staubige Weiten ohne jedes Anzeichen von Leben. Ganz so weit geht der Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht in seinem neuen Buch „Das Ende der Evolution“ zwar nicht. Das Leben auf der Erde werde sich aber in absehbarer Zukunft dramatisch verändern, ist der Wissenschaftler überzeugt. „Wir verlieren eigentlich alle Mitlebewesen, in den wir in den letzten Jahrmillionen unsere Evolution geteilt haben“, so Glaubrecht. „Wir verlieren wahrscheinlich vor allen Dingen uns selber, einen Großteil der Menschheit. Es wird das Ende der Evolution sein mit den Tieren und Pflanzen und die belebte Welt, wie wir sie kennen.“ Die Entwicklung sei hier bereits viel weiter, als befürchtet – und Jahrzehnte ignoriert worden. So habe die Biomasse der Insekten in den letzten 30 bis 40 Jahren um drei Viertel abgenommen. In der Vogelwelt gebe es seit den 80er Jahren 300 Millionen Ackervögel weniger. „Überall auf der Welt – von den Regenwäldern bis zu den Ozeanen – sehen wir einen dramatischen Schwund an Arten“, so Glaubrecht. Es gehe um Heerscharen von Tieren, bei denen die Bestände verloren gingen, „weil wir ihnen keinen Raum mehr lassen und eigentlich überall, auf allen Kontinenten, den Raum und die Ressourcen für uns selber nutzen“. Diese Entwicklung werde sich auch dann nicht aufhalten lassen, wenn es gelingen würde, den CO2-Ausstoß zu reduzieren: „Das Artensterben bleibt uns auch dann erhalten, wenn wir alle Probleme beim Klimawandel längst in den Griff bekommen haben.“ Das zweite Problem neben dem Artensterben ist dem Wissenschaftler zufolge das Bevölkerungswachstum. Es sei erstaunlich, dass dieses Thema völlig aus unserem Bewusstsein und den Medien verschwunden sei. Laut Prognosen würden bis Ende des Jahrhunderts elf Milliarden Menschen auf der Erde leben, erst danach werde sich dieses Wachstum verlangsamen. „Es hilft uns aber nichts, wenn wir wissen, irgendwann flacht die Kurve von alleine ab – bis dahin haben wir extreme Krisensituationen, wenn wir nicht anfangen, über dieses Problem zu reden.“ # |