Blog    2021

 

 

 

 

detopia-1.10.2021

Dankbar fürwahr bin ich den Erschaffern des heutigen Internets, zu dem soviel mehr gehört als nur die Kabelei und die Software.

Ich konnte zwei Jahrzehnte "mein Ding machen". Das tat gut!

Das war gerade noch richtig, gerade noch rechzeitig, den numehr gibt es neue Entwicklungen ("Fortschritte"), die solche Buchseiten (Aufklärungsseiten, Gesellschaftsseiten) wie detopia wirkungslos machen.

Die KI und die Weltraumfahrt begeistern die Menschen; ebenso die Leugnung von Corona, Klima und Holocaust - "Meinungsvielfalt" nennt man das dann.

Die Bewusstseinsindustrie wird immer wirkmächtiger, so mein Eindruck. Das hängt damit zusammen, dass das Volkshirn nach 70 Jahren Bildzeitungslügen, 60 Jahren James-Bond-Lügen ("Blockbuster"), perfektionierter industrieller Reklame ("Werbung") aufgeweicht und "neu sortiert" wurde. Es wirken noch andere Faktoren mit hinein. Ich will nicht alle nennen.

Wir können uns jetzt in Ruhe dem Schicksal ergeben. Was noch zu tun wäre, habe ich ja hier geschrieben (was für detopia tun). Mehr wüsste ich nicht.

Man mag mir die neueren sozialen und Protestbewegungen entgegenhalten. Etwa FfF, E-Rebbellion, Attac, Occupy, Greenpeace, Anti-AKW, Anti-Kohle, Pazifismus, Völkerfreundschaft, UNO-Umwelträte- und Konferenzen, usw.

Ich antworte: Das ist alles sehr ehrenwert, sehr erfreulich und auch wirksam - aber eben nicht generell und nicht grundsätzlich und nicht dauerhaft, langfristig. Oder pessimistisch ausgedrückt: Die Kräfte der Beharrung (oben, ganz oben, in der Mitte und unten) sind groß, größer, am größten - und "die Kräfte der Struktur" (also z.B. die Eigentumsrechte, Verträge, usw.)

Wir sehen ebenfalls "Kräfte" am Werk, die irgendwas wollen, was wir noch nicht (genau) wissen. Aber sie werden "lauter". Ich meine die Kräfte der Hetze, des Hasses und der Spaltung, gewaltbereite und extremistische Kräfte. Und populistische. Man hat noch zuwenig Worte dafür. Man sieht auch noch nicht richtig durch. Aber die Klarheit wird kommen.

Was wollen die Trumpisten in den USA? (Und es gibt sie auch in Deutschland).

Die (militanten) Gegner der Schwangerschaftsverhütung? ("Pro life")

Es wird ein Sammelsurium sein - auch weil keiner mehr Theoriearbeit macht ("die Bibel genügt"), sondern nur konkrete Schuldige sucht.

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Auch ich finde, dass vieles schlecht und falsch lief und läuft. Aber wenn jetzt völlig neue Fronten eröffnet werden (z.B. durch Coronagegner), "dann komme ich nicht mehr mit". Das ist mir dann "zu hoch". Da muss ich "aussteigen" (aus "der Diskussion")

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Dass die Endzeit angebrochen ist, ist seit 50 Jahren bekannt, wenn wir Löbsacks Buch von 1974  als Markstein hernehmen.

Und das "vorrömische Kulte" ausbrechen werden, war eigentlich auch zu erwarten. (Verschiedene Historiker weisen darauf hin, das in der Endzeit Roms alle früheren Religionen und Kulte wieder modern und "neu ausprobiert" wurden.)

Und wir sehen das hierzulande an den "amazing" ganzen esoterischen Heilsversprechen seit Jahrzehnten ("Wassermannzeitalter"), wobei da auch Gutes dabei ist. Und um die Verwirrung komplett zu machen: Der allzu frühe Tod von Rudolf Bahro hing vielleicht auch damit zusammen, dass er zuerst "auf Alternativmedizin schwor" und - zu spät - die "Schulmedizin in Anspruch nahm".

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Ich will hier darüber schreiben, dass auch "die Endzeit" (oder die Drohungen damit, wie die Ökooptimisten behaupten), dass also die heutige Gesamt-Situation ( 8 Mrd. Erdeinwohner, Atom, Hochrüstung, Klima, Trinkwassermangel, usw), die Leute nicht "von selbst zur Vernunft bringt". Stattdessen "produzieren" sie neue und immer noch mehr neue "Heilsideen" - oder graben diese aus ihren Schubladen aus.

Da können wir dann "nichts mehr machen" ("wir dringen nicht durch") und pflichten nunmehr denen bei, die uns auf diesen Weg (der Erkenntnis) geführt und begleitet haben - und denen wir nun dankbar dafür sind,  dass sie mutig waren, um mit ihren Erkenntnissen "an die Öffentlichkeit zu gehen" - Löbsack, Lauterburg, Fuller, Ditfurth, Horstmann, Fleck, Gruhl. Es gibt noch andere. Und ich danke deren Verlegern und anderen Helfern! So konnten mich diese Bücher erreichen.

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Wunder? Ich kenne kein geschichtlich-historisches Ereignis, was der Wunder-Göße entspricht, welches heute geschehen müsste. Es müsste ja ein "Massenwunder" sein - in Köpfen von Tausenden (besser: Millionen). Ein einzelner "Gorbatschow" würde nicht viel nützen - und würde in der Demokratie sofort abgewählt werden. Man kann "ein Wunder" natürlich nie ganz ausschließen, wenn man glaubt, "es müsste theoretisch kommen". Aber: Nichts spricht dafür und so vieles spricht dagegen. Somit können wir es in einer rationalen Zukunftsprognose nicht berücksichtigen.

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Hoffnung? Ohne Hoffnung kann der Mensch höchstens schlecht leben. Insofern scheint die "Hoffnungsfähigkeit" ein (genetisches) Erbe aus der Urzeit zu sein. Und die Hoffnungsfähigkeit hat Menschen aussichtslose Situationen überstehen lassen. Danach "lebten sie neu auf". Dafür gibt es viele Beispiele. Ebenso gibt es Beispiele dafür, dass ganze Völker "umsonst gehofft hatten" ("die Hoffnung hat sich nicht erfüllt").

Heute sehe ich die menschliche Hoffnungsfähigkeit - gesellschaftlich - als Übel. Sie verhindert klares Nachdenken und Handeln. Wer soll es denn wie "schon richten"?

Mag sein (und ich wünsche es auch für mich und meine Nachkommen), dass Deutschland mit seiner wirtschaftsdemokratischen Stärke "mit am längsten durchhält".

Vielleicht brauchen wir uns für die nächsten 30 Jahre gar keine Sorgen machen. Vielleicht. Niemand kann die Zukunft genau kennen. Es kann immer besser oder schlechter laufen. In den nächsten zehn Jahren sollten in D noch alle Löcher gestopft werden können. Zwar durch Schulden, aber immerhin.

Danach geht dann die Penunse aus, um Großprojekte zu stemmen. Und "Großprojekte" sind auch Renten, Pflege, Medizin, Demokratie, Rechsstaat, Beamte, Katastrophenschutz, Verbrechensbekämpfung, usw.

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Es ist einfach so, dass die Welt geradeaus geht. Die ökologische Chance der 70er Jahre wurde nicht genutzt, konnte nicht genutzt werden bzw. wurde "von ganz oben" abgewürgt. (neoliberale Wende: Reagan, Thatcher, Kohl).

Heute sind die Aufgaben - nach meiner Schätzung - zehnmal so groß. Sie übersteigen - vermutlich - die menschlichen Fähigkeiten... - ... was aber kein Hinderungsgrund wäre, um dennoch den richtigen (ökologischen, detopischen, humanistischen) Weg zu gehen, denn dann würde man nicht im Dreck sterben, sondern im sauberen Bett, also mit Würde (was man nicht gering schätzen sollte).

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detopia-3.10.21 
Bisl Weltraumklatsch   --  Angestellte der Weltraumfirma von Amazon-Jeff Bezos beschreiben die dort herrschende Atmosphäre mit drastischen Worten. Die Raumkapsel sei nicht sicher.
heise   Zum-Glueck-bisher-nichts-passiert-Interne-Kritik-an-Raumfahrtfirma-Blue-Origin

 

6.10.
bisl was verschoben in den blog of detopia, weil es hier zu viel wurde.

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bisl Roszak-2003 gelesen  => "Großes Kino"

das erklärt das heutige amerika-US gut. in den anderen neueren amerikabüchern steht auch viel über die historie der machtverteilung seit 1800 "drinne". doch roszaks europakapitel setzt genau auf meinem vorissen auf, so dass mir bei seinem gedrängten abriß der große überblick erhalten blieb. (und das wollen wir ja schließlich alle beim studieren: eine erkenntnis, die wir in den alltag mitnehmen können.) - außerdem ist roszak mir durch seine "vorbücher" schon gut bekannt. - "man kann ihm was glauben." - "er hat mein vertrauen erworben."

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hab bisl wahlplakate von den grünen abgehängt. bin zwar kein mitglied, aber "die grüne jugend" fehlt nach den wahlen beim bereinigen. (kostet dann geld, wenn die stadt/ordnungsamt das macht.)

habe dabei auch paar raffinierte aufkleber gesehen, die vermutlich der dritte weg und die afd raufklebten. die aufkleberei geht in die richtung wie:

Also: die botschaften der aufkleber sind angedeutet/mehrdeutig. man erkennt nicht, worum es geht. es bleibt nur verunsicherung und zweifel an allem zurück.

so arbeitet die anti-demokratie-reklame heute.

man muss aber auch an die "fußsoldaten" und "überzeugungstäter" denken, die das aufkleben.

manchmal war es raffiniert. und manchmal schien mir, dass die gar nicht wissen, was sie aufkleben (hauptsache, sie kleben was).

z.b. habe ich auch ein afd-plakat gesehen, das einen anti-grün aufkleber hatte, aber so, dass das afd-plakat verunstaltet war.

naja. lassen wir das. roszak lesen. sich freuen. es scheint eine höhere macht im deutschen volke zu wirken, die keine logik mehr anerkennt.... also praktisch die heutige reklame-logik, nämlich nur die emotionen ansprechen wollen. (und das geht nur mit un-logik und bald nur noch mit anti-logik.)

fußnote: kaczynski hat so eine mittlere ideologie. er würde als mathematiker nicht corona und klima leugnen. aber er ist gegen sozialstaat und starken staat und tiefen staat und linken staat und zuviel staat und technologischen staat. zu einigen us-problemen und weltproblemen äußert er sich in seinem manifest gar nicht (und schreibt das auch selbst zuanfang).

warum immer wieder kaczynski auf detopia? erstmal: ich habe ihn noch nicht ganz begriffen. aber ich kann nicht an ihm vorbei, weil er seine ganze persönliche existenz für seine botschaft in die waagschale geworfen. insofern steht er für mich auf einer stufe mit sablin  palach brüsewitz usw. (ich setze bei "waagschale" voraus, dass ihm klar war, dass man lebenslang nach ihm suchen würde und er nie ein normales leben führen könnte; zumal er finanziell eher arm war, also auch nicht um die welt fliehen könnte, wie andere.)

aber was ich von kaczynski begriffen habe, hilft mir dabei, dass andere einigermaßen zu erahnen (wo ich mich absolut nicht reinversetzen kann; reichsbürger, querdenker, qanon, büsoLarouche, scientology,usw ). von kaczynski habe ich wenigstens einen text, aus dem seine tiefe aufklärungsabsicht spricht.

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letztendlich ist das "ganze trump-afd-zeug" (mit seinen ablegern und vorläufern) für mich nur der hinweis, dass das zivilisatorisch-humanistische ende nah ist.

denn: die alle haben nur konzepte für eine minderheit auf kosten der mehrheit. mit der ganzheitlichen sanierung der weltlage (bzw. landeslage: usa, deutschland) befassen sie sich niemals. (und gucken einen doof an, wenn man danach fragt.)

ich kann nur immer wieder das selbe sagen: es muss seit 1920 irgendwas in den gehirnen passiert sein. und zwar an der programmierung (also der verschaltung der neuronen). das ist einerseits nicht geheimnisvoll. (geld regiert die welt; und auch den armen mann; wessen brot ich esse, dessen lied singe ich.) andererseits: wir brauchen uns nur mal zu vergegenwärtigen, wenn wir eine spitze des eisberges gesehen haben. (da kann jeder für sich nachdenken, sei es bei zeugenjehovas, den scientology, querdenker, coronadiktaturablehner, klimadiktaturablehner, "ich-fühle-mich-wie-sophie-scholl-ich-bin-seit-einem-halben-jahr-im-widerstand", - je nachdem, wo er ein "tiefes selbsterlebtes beispiel" hat.).

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es ist natürlich auch alles* eine folge davon, dass alles knapp wird - zumindestens knapper (als vorher).

  • *alles: die "Explosion" der "Produktion" von neuen totalitären Ideologien.

jeden tag 250.000 menschen mehr (quasi "netto"; die todesfälle wurden schon abgezogen)...... das bringt die völker (und den einzelnen) in bedrängnis. jeden tag. gestern, heute, morgen. ohne auszeit, urlaub, pause.... "ohne ende".

als folge wird der einzelne (das Individuum, die persönlichkeit) immer unwichtiger, bedeutungsloser, austauschbarer, ersetzbarer. auch in einem ganz spirituellen sinn. - aber dazu ist der mensch nicht gemacht. das kann er nun wirklich nicht. zumindestens der mann nicht. der aufstieg (und ausstieg) aus dem tierreich setzte zwingend voraus, dass ein ich-bewusstsein (selbst-wert-gefühl) entwickelt wurde und gefördert und kultiviert wurde. ("auf mich kommt es an. ich muss jetzt mut haben. den bären zu bekämpfen. an das feuer heranzugehen. den langen marsch ins winterlager durchzustehen. usw.)

genauso bedeutend bei der "unwichtigkeit" ist das konkrete soziale umfeld. "arbeitslosigkeit", "heimatlosigkeit", "sprachlosigkeit".

der industrialismus zerstört ja auch "gerne" (oft, immer) landschaften (natürliche) - und erschafft neue (künstliche; stadtlandschaften; wohnschluchten, armenhäuser; kanäle und "flussbegradigungen").

und wenn es immer weniger wird, woran ich mich AUSSEN orientieren kann, dann MUSS ich INNEN meine "heimat" suchen.

  • insbesondere, wenn "alles so schnell geht".

das ist der "humus" (samt kunstdünger) für abgedrehte ideologien aller art.

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aber das nur am rande. nur zur abrundung all des unverständlichen, was auf uns einstürmt. ich hab' jetzt no zeit, um dass mit buchzitaten zu belegen. und außerdem freue ich mich auf den reformationstag. das mache ich nämlich auch eine reform. da schalte ich detopia aus.


7.10.21

Über den 72. Jahrestag der DDR schreibe ich natürlich nichts, nur dass es sich - selbstverständlich - nicht um eine reformierte DDR handeln würde, sondern um eine "neu erfundene" (eine Verfassungstext lag ja schon vor). Sowas geht natürlich nicht, wenn das Volk nicht will und wenn zugleich die hochentwickelte Propgandaindustrie von drüben zuschlägt. Mit einer neuen DDR (bzw. wie man sie nach einer neuen neuen Verfassung umbenannt hätte) wäre auch die Weltgeschichte günstiger verlaufen, wenn wir global-ökologische Bewertungsmaßstäbe ansetzen.

Aber ich sage nochmal: Solche Geschichtsspekulationen über eine "alternative Geschichte" sind nicht mein Fall. Wir sehen das im Roszakbuch-2003 und ähnlichen Büchern bei Amerikabuch , dass sowohl die Struktur der globalen Machtverteilung, als auch deren Herren, nicht viel "Spielraum" lassen.

Wir hatten zwar - insgesamt (also im Durchscnitt) - eine gute Zeit auf dem Ex-DDR-Boden ("neufünfland"), aber international lief einiges schief und schräg.  - Und alles, was passiert, hat auch wiederum Folgen; nichts bleibt folgenlos.

Ich wiederhole ja nur, was jeder weiß: So oft geschieht es in der Weltgeschichte nicht, dass ein (Teil-) Volk sein Schicksal wirklich in seine Hand nehmen kann. Insofern hat das DDRvolk zwar nicht schmählich versagt, hat aber seine Macht leichtfertig in kohlige Hände gelegt, "die was von Wirtschaft verstehen". - Volk hätte sich zumindestens "teurer verkaufen können" - und das hätte dem westdeutschen Steuerzahler weniger gekostet (weil weniger Arbeitslose im Osten) - und psychologisch ("volksseelenmäßig") wäre "normaler" ("organischer") "zusammengewachsen was zusammen gehört" (Willy Brandt). - Aber wie gesagt: "Die Bewusstseinsindustrie war die eigentliche Schlüsselindustrie des 20. Jahrhunderts." (Enzensberger 1962)

 

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