Guntolf Herzberg (Hrsg.)

Rudolf Bahro: 

Denker, Reformator, Homo politicus 

 

Nachgelassene Texte, Vorlesungen, 
Aufsätze, Reden und Interviews  

 

Nachlaßwerk: Das Buch von der Befreiung

2007 im Verlag am Park, Berlin 

Auszüge bei detopia mit Wohlwollen der Bahroschen Erben

Guntolf Herzberg:  Rudolf Bahro: Denker, Reformator, Homo politicus (2007)  - 

2007     550 Seiten

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Bahro bei umweltdebatte  

 

detopia:   Bahrobuch

Harich. Weltrevolution (91) 

Henrich. Gewalt und Form (96)

Hosang. Homo Integralis

Heinrichs.Demokratie

 

 

 

Lesebericht:

buchtips.net/rez4013-denker-reformator-homo-politicus-nachlasswerk.htm

 


Verlag:

 

2007 gab es mindestens drei Gründe, um an Rudolf Bahro zu erinnern:

  • Vor 30 Jahren erschien seine Sozialismusanalyse  <Die Alternative> und machte ihn weltberühmt. 

  • Vor 20 Jahren kam die <Logik der Rettung> - in der er essentielle Kritik am Industrialismus übte und zur Umkehr aufrief. 

  • Und schließlich waren 10 Jahre seit Bahros Tod vergangen. 

Guntolf Herzberg hat aus gegebenem Anlaß und auf Bitte des Rudolf-Bahro-Archivs der Humboldt-Universität zu Berlin den Nachlaß gesichtet. 

Sein Sammelband bietet einen bislang unveröffentlichten Essay Bahros aus dem Jahr 1995, einen Extrakt aus seinen mehr als 60 Vorlesungen sowie Reden, Interviews und Aufsätze, die bislang verstreut publiziert wurden.

Die Textsammlung zeigt Bahro einmal mehr als tiefgründigen Denker, der die drängendsten ökologischen Weltprobleme reflektierte. 

Angesichts der Debatte über die endlich wahrgenommene Klimakatastrophe wird deutlich, wie sehr Bahro seiner Zeit voraus war und wie aktuell er ist.

 


 

Das Buch

Im Jahr 2007 gibt es mindestens drei Gründe, um an Rudolf Bahro zu erinnern. Vor 30 Jahren erschien seine Sozialismusanalyse »Die Alternative« und machte ihn weltberühmt. Vor 20 Jahren kam die »Logik der Rettung«, in der er essentielle Kritik am Industrialismus übte und zur Umkehr aufrief. Und schließlich sind nunmehr 10 Jahre vergangen, seit Bahro tot ist. Guntolf Herzberg hat aus gegebenem Anlaß und auf Bitte des Rudolf-Bahro-Archivs der Humboldt-Universität zu Berlin den Nachlaß gesichtet. Der nachfolgende Sammelband bietet einen bislang unveröffentlichten Essay Bahros aus dem Jahr 1995, einen Extrakt aus seinen mehr als 60 Vorlesungen sowie Reden, Interviews und Auf ätze, die bislang verstreut publiziert wurden. Die vorgelegte Textsammlung zeigt Bahro einmal mehr als tiefgründigen Denker, der die drängendsten ökologischen Weltprobleme reflektierte. Angesichts der Debatte über die endlich wahrgenommene Klimakatastrophe wird deutlich, wie sehr Bahro seiner Zeit voraus war und wie aktuell er ist. Das ist der eigentliche Grund für das Erscheinen dieses Buches

 


 

 

Wir können uns darauf verlassen,

und auch andere Leute schließen es gewiß nicht aus,

daß bei einer radikalen Umwälzung wohl doch nicht alles

ganz so bleiben wird, wie es ist.

Rudolf Bahro

 


 

Ein Wort zum Titel des Buches:

 

Ursprünglich stand als zweiter Begriff das Wort Reformer. Aber das ist inzwischen eine Aller-weltsbezeichnung. Dagegen überzeugte mich beim Suchen nach einem genaueren Begriff folgende Passage aus Rudolf Bahros zweiten SPIEGEL-Gespräch Die wollen nur Macht. SPIEGEL: Ein Journalist hat Sie einen Reformator genannt. Einverstanden?

BAHRO: Ja, ich habe mich selbst mal so dargestellt, daß ich hier aufgetreten bin in der Partei und gegen die Partei wie der Ketzer in seiner und gegen seine Kirche, also wie Luther. Ich bin wohl reformatorisch. Das ist noch etwas anderes als reformerisch. SPIEGEL: Was ist der Unterschied?

BAHRO: Reformatorisch ist fundamental, der Reformator will den radikalen Wandel.

So habe ich nach langem Zögern den anspruchsvollen Begriff Reformator eingesetzt.

 

Guntolf Herzberg


Rücktext von edition ost

 

Rudolf Bahro (1935-1997) gehörte zu den kritischen, originären Köpfen, die an der Humboldt-Universität zu Berlin lehrten. Unmittelbar nach seiner Rückkehr aus Westdeutschland im Herbst 1989 begann er mit dem Aufbau eines »Instituts für Sozialökologie«. Ab dem Wintersemester 1990/91 hielt er dort Vorlesungen zu Fragen der ökologischen Krise, in denen er seine in der »Logik der Rettung« (1987) aufgeworfenen Thesen weiterentwickelte.

Nicht zuletzt wegen seines Buches »Die Alternative. Zur Kritik des real existierenden Sozialismus« (1977), das ihn weltweit bekannt werden ließ, fanden seine Vorträge Resonanz auch außerhalb der Universität.

Guntolf Herzberg hat Bahros Nachlaß gesichtet, und außer einem Groß-Essay aus dem Jahre 1995 werden neben anderen Texten auch Extrakte aus mehr als 60 Vorlesungen erstmals publiziert, begleitet von kritischen Aufsätzen.

Angesichts der Debatte über drängende ökologische Weltprobleme, die nun auch die Politik erreicht hat, machen Rudolf Bahros Texte deutlich, wie sehr er seiner Zeit voraus war und wie aktuell er inzwischen wieder ist.

 

 Inhalt

 

Guntolf Herzberg:   Vorbemerkungen  (9-21)

 

I

Rudolf Bahro:

Das Buch von der Befreiung aus dem Untergang der DDR (1995)

1. Einstieg (Guntolf Herzberg)  (23)

2. Der Essay  (33)

Thomas Schubert: Bahros Rede auf dem Sonderparteitag der SED am 16. Dezember 1989 (165)

Rudolf Bahro: Was ich dem Außerordentlichen Parteitag der SED sagen möchte (172)

 


II

Guntolf Herzberg: Rudolf Bahros Vorlesungen von 1990 bis 1997  (190)

Thomas Schubert: Zwischen Aufbruch und Abbruch. Die »Stalinismus«-Vorlesungen von 1990  (215)

Rudolf Bahro: Semesterankündigung von Bahros Vorlesungen an der Humboldt-Universität - Sozialökologie als Studium generale (238)

Rudolf Bahro: »Tod des Empedokles« und »Tod fürs Vaterland« - Vorlesung am 16. Dezember 1991  (253)

Maik Hosang: Bahros Begriff der Conditio Humana oder Über menschliche Grundlagen ökologischer Gesellschaften  (280)

Rudolf Bahro: Laotse: Das Tao und die Macht Vorlesung am 3. Februar 1992  (287)

Rudolf Bahro: Was sind denn nun schließlich Einrichtungen für eine Politik der Umkehr? (Vorlesungsnotizen 3. April 1994) (307)

Guntolf Herzberg: Der Blick auf die Geschichte  314

Reinhard Spittler: Die Quellen von Bahros Spiritualität  333

Rudolf Bahro: Tränen des Eros [Notizen für die Vorlesung von Dorothee Sölle] (11.1. 1993)  363

Erik Lehnert: Der Ökofaschist. Bahro als Reizfigur der Linken und seine Auseinandersetzung mit dem Problem von Staat und Gesellschaft in der ökologischen Krise  (370)


III

Rudolf Bahro

Texte, Interviews und ein Briefwechsel 396

Spiegel-Gespräch: »Ich weiß, ich kann völlig abrutschen« (Oktober 1979)  397

Spirituelle Gemeinschaft als soziale Intervention - (Juni 1984)  415

Das Stammesbewußtsein liegt nun mal tiefer als das Klassenbewußtsein - Junge Welt-Interview (11/1990) (436)

Über kommunitäre Subsistenzwirtschaft (1992)  443

»Die Menschheitsgeschichte ist kurz« angebote-lnterview (1992)  458

Brief von Heide Göttner-Abendroth (Juli 1992)  469

Antwortbrief Rudolf Bahros (Januar 1993)  475

Die Wahl zwischen Notstandsregierung und spirituellem Gottesstaat - Junge Welt-Interview (Juli 1993)  455

Spiegel-Gespräch: »Die wollen nur Macht« (Juni 1995)  (498)

Die Idee des Homo integralis oder Ob wir eine neue Politeia stiften können (1997)  (510)


IV

Petra Christodulow: Rudolf-Bahro-Bibliographie ab 1989  (523)

Sylvia Sieber: Das Rudolf-Bahro-Archiv  537

 

 

Danksagung  549

Brief des Herausgebers  550

Die Autoren  552

 

 

 

 

 

 

von Guntolf Herzberg

2012, 340 Seiten

Moral extremer Lagen

Menschliches Handeln unter Entscheidungsdruck zwischen Leben und Tod

2012-Inhalt-pdf

d-nb.info/1191592219/34  Rezension aus Cottbus

Angaben aus der Verlagsmeldung

Das Buch überschreitet den traditionellen Rahmen der Ethik und untersucht, ob es in extremen Situationen oder Lagen – die so definiert werden, daß es dabei ausnahmslos um die Alternative Leben oder Tod geht – Regeln oder Normen geben kann, die ein erfolgreiches oder -loses Rettungshandeln rechtfertigen können, wenn dabei Personen zu Schaden kommen.

Kann man aber das Handeln in lebensbedrohenden Situationen überhaupt moralisch überzeugend beurteilen?

An zahlreichen Beispielen aus der Geschichte, vor allem aber durch eine umfangreiche Auswertung von Handlungen in den Konzentrationslagern, wo Menschen unter lebensbedrohenden Umständen um ihr Überleben kämpfen, werden Verhaltensweisen vorgeführt, die schwer oder sehr kontrovers moralisch zu beurteilen sind.

Ausgehend von der Frage „Warum soll man/ich moralisch sein?“ wird an repräsentativer ethischer Literatur gezeigt, daß bisherige Antworten sich nicht auf extreme Lagen anwenden lassen. Dazu wird ein spezielles Entscheidungsmodell vorgelegt, das im Mittelpunkt einer in den Grundzügen erstmals entworfenen fuzzy ethics steht.

 

„Ganz unabhängig davon, ob man mit Blick auf extreme Lagen überhaupt eine – im strengen Sinn verstandene – Ethik für möglich hält oder nicht, ist die von Herrn Herzberg vorgelegte Untersuchung allein durch das so eindrucksvolle wie niederschmetternde Material. von außerordentlichen Wert. Das Buch verdient die Publikation allein wegen des darin enthaltenen historischen Stoffs.“

(Volker Gerhardt, Berlin)

 

Der Herausgeber

Guntolf Herzberg, Jahrgang 1940, Studium der Philosophie, Physik und Geschichte an der Humboldt-Universität; Assistent am Institut für Philosophie an der Akademie der Wissenschaften der DDR und Lehrtätigkeit an der HU und einer künstlerischen Fachschule. Ausschluß aus der SED 1973 und Berufsverbot, 1976 Promotion an der HU; freiberuflicher Lektor und Redakteur, 1976/77 Zusammenarbeit mit Rudolf Bahro bis zu dessen Verhaftung. Vortragstätigkeit im Rahmen kirchlicher Institutionen, ab 1983 aktiv in der unabhängigen Friedensbewegung, 1984 arbeitslos, 1985 Ausreise nach Westberlin, Mitglied der Alternativen Liste (DIE GRÜNEN). Mitbegründer der Bundesarbeitsgemeinschaft Menschenrechte der GRÜNEN (mit Petra Kelly), aktiv in der Ost-West-Arbeit der GRÜNEN und des Europäischen Netzwerkes. Mitbegründer des Unabhängigen Historikerverbandes (UHV), 1991 Gründungsmitglied der Partei BÜNDNIS '90. Seit 1994 tätig an der HUB. Gemeinsam mit Kurt Seifert Autor der 2002 erschienenen ersten Bahro-Biographie.

 

 

 

Autor Guntolf Herzberg (*1940):

  • Studium der Philosophie, Physik und Geschichte an der Humboldt-Universität

  • Assistent am Institut für Philosophie an der Akademie der Wissenschaften der DDR und Lehrtätigkeit an der HU und einer künstlerischen Fachschule

  • Ausschluß aus der SED 1973 und Berufsverbot

  • 1976 Promotion an der HU

  • freiberuflicher Lektor und Redakteur

  • 1976/77 Zusammenarbeit mit Rudolf Bahro bis zu dessen Verhaftung

  • Vortragstätigkeit im Rahmen kirchlicher Institutionen

  • ab 1983 aktiv in der unabhängigen Friedensbewegung.

  • 1985 Ausreise nach Westberlin, 

  • Mitglied der Alternativen Liste (DIE GRÜNEN)

  • Mitbegründer der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Menschenrechte der GRÜNEN (mit Petra Kelly),

  • aktiv in der Ost-West-Arbeit der GRÜNEN und des Europäischen Netzwerkes

  • Mitbegründer des Unabhängigen Historikerverbandes (UHV)

  • 1991 Gründungsmitglied der Partei BÜNDNIS 90 

  • seit 1994 tätig an der HU 

 

 

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