Das gute Bahrobuch

Dr. Rudolf Bahro
1935 bis 1997 

Ein deutscher Kultur-
philosoph der Tat

Über Sozialökologie, Ökopolitik
und Umweltphilosophie

Von der Alternative (1977)

zur Logik der Rettung (1987) bis

zu seinen letzten Worten (1996)

dnb Person

dnb Name (111) 

dnb Nummer (80)


bing Bahro   qwant Bahro


detopia     Umweltbuch 

Utopiebuch   Pankowbuch

B.htm    Sterbejahr  

      

 

 

Schriften  - von, mit und über Rudolf Bahro

 

1960  In dieser Richtung. Gedichte 

1969  Die nicht mit den Wölfen heulen. Das Beispiel Beethoven und sieben Gedichte  (Essay)


1975  Plädoyer für schöpferische Initiative - Über die Freisetzung subjektiver Antriebe  / Dissertation, Promotion

1977  Die Alternative - Anatomie des real existierenden Sozialismus  / Bahro-Rudolf

1977  Dokumentation: "Ich werde meinen Weg fortsetzen"  mit einer Kurzfassung zur Alternative auf 45 Seiten

1978  Bahro-Kongreß 1978 in Berlin  Aufzeichnungen, Berichte, Referate / Komitee für die Freilassung Rudolf Bahros

1978  Solidarität mit Rudolf Bahro - Briefe in die DDR (138 Seiten)   Herausgeber: Hannes Schwenger

1978  Antworten auf Bahros Herausforderung  des "realen Sozialismus"

1979  Die nicht mit den Wölfen heulen. Das Beispiel Beethoven und sieben Gedichte  (Essay)


1980  Elemente einer neuen Politik - Zum Verhältnis von Ökologie und Sozialismus   (deto: 'früher Volksbahro' :-)

1980  Was da alles auf uns zukommt - Perspektiven der 80er Jahre - Eine Diskussion  / Bahro, Mandel, Oertzen, Wolter

1981  Die Linke und die nationale Frage. Dokumente zur deutschen Einheit seit 1945.  / Brandt + Ammert     

1982  Wahnsinn mit Methode - Über Blockkonfrontation, die Friedensbewegung, die Sowjetunion und die DKP  / Bahro

1982  Sozialismus und Survival  Articles, Essays and Talks, 1979-1982; with E.P.Thompson

1984   Radikalität im Heiligenschein - Zur Wiederentdeckung der Spiritualität in der modernen Gesellschaft  / Rudolf Bahro, Erich Fromm u. a.

1984  Pfeiler am anderen Ufer - Beiträge zur Politik der Grünen von Hagen bis Karlsruhe / Bahro

1984  From Red to Green. Interviews with New Left Review  / Rudolf Bahro, Interviews

1986  Building the Green movement  /  Bahro - Pfeiler-1982 in englisch

1986  Die Mühen der Berge der alternativen Ökonomie  / hrsg von Rolf Schwendter - mit Bahro: 'Kommune wagen' 

1987  Logik der Rettung - Über die Grundlagen ökologischer Politik   / Bahro-Rudolf

1988  Die Zukunft der Demokratie. Entwicklungsperspektiven der Regierungssysteme in Ost und West   Sampler mit Bahro

1989  Sommer - Video Bahro Gruhl


1990   Nichts wird mehr so sein, wie es war - Zur Zukunft der beiden deutschen Republiken   / mit Bahro-Beitrag

1991   Rückkehr - Die Inweltkrise als Ursprung  / Bahro, u.a.

1995  Apokalypse oder Geist einer neuen Zeit - "Bleibt mir der Erde treu!"   / Bahro, Hosang, u.a.

1996  Scheitern die Parteien an der ökologischen Krise? Welche Vision stünde an?  / Podiumsdisk. mit Bahro, Bisky, Ferst


2002  Wege zur ökologischen Zeitenwende - Reformalternativen und Visionen...  / Marko Ferst, Bahro, Franz Alt

2002  Rudolf Bahro - Glaube an das Veränderbare. Eine Biographie /  Von Herzberg und Seifert (mit Rezensionen)

2004  Das eigene Leben leben - Kinder berühmter Eltern von Brandt bis Seghers  /  mit Andrej Bahro Beitrag

2006  Integration. Natur-Kultur-Mensch  Konferenzschrift zum Symposium zum 70. Geburtstag Rudolf Bahro

2007  Rudolf Bahro: Denker, Reformator, Homo Politicus, Nachlass  / Guntolf Herzberg 

2023  Rudolf Bahro - der Ökofaschist?  / eine erneute Betrachtung von Erik Lehnert

2023  Bahro-Vorlesungen-"Mitschriften" ab 1990, Humboldt-Universität, Berlin  / Rudolf-Bahro-Archiv und Integralis e.V.

2024  Bürgerkrieg und Romantik im Realsozialismus. Zum Frühwerk Rudolf Bahros. Eine Weltanschauungsanalyse / Thomas Schubert, Diss.

 

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Grußwort 

[Alte politische Tradition] 

von Andrej Bahro

an detopia


Grußlied von detopia an Andrej Bahro :   Schon Jesus war ein Sozialist  

Hier ist Sie also. Die erste unabhängige Seite über Rudolf Bahro. Noch etwas unsortiert — was Rudolf Bahro selten war.

"Logik der Rettung" hieß eines seiner Bücher. Eine Logik zu der Rudolf Bahro ganz privat der Meinung war, dass unsere Gesellschaft(en)  den Weg durch das Tal der Finsternis durchlaufen wollen. Sich nicht durch Erkenntnis und Zuwendung zur eigenen Seele und Natur davon abhalten lassen.

Eine Webseite, die einen der ehrlichsten Menschen unserer Zeit und einen der sehnsüchtigsten Glaubenden nach Luther aufheben will.  Aber auch einen, der Beethoven, Che als auch den Turm von Hölderlin an den Wänden seiner Schreibstube über sich wachen ließ. Begleitet von mehreren gelesenen und vollgekritzelten tausenden Bücher über Philosophen, Glauben und Freiheit.

Ein Mann der sich immer vor Ort (als ehemaliger Redakteur) überzeugte oder von allgemeinen Vorurteilen befreite. Sowohl im Dialog mit Heiner Geisler als auch mit einem geistigen Führer in Oregon. Auf der Suche nach Konsens.

Man hätte bei aller Unvorstellbarkeit über die Wahrheit seines Werkes an das "Gute Ziel“ glauben sollen. Was uns schwerfällt ist wohl der Verzicht als auch der Glaube an die Rettung durch die Entwicklung der ökologischen Bewegungen.  Es wird - wie wir 2007 erkennen können - nicht reichen, einer "Logik der Selbstrettung“ zu folgen.

Andrej Bahro

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 Mehr Bahro auf detopia 

wikipedia Rudolf_Bahro  *18.11.35 in Niederschlesien bis 5.12.97 (62)

Andrej Bahro - Der Sohn 

"Das Rad der Geschichte ist uns entglitten"  Marko Ferst 2003 zum Biografiebuch


Audio

Bahro am 13.12.1989 im Radio  1 Minute

Bahro geht 1977 in den Westen, 53 min, dlf 2017  "Aus den Archiven"

Beuel Cornelia 2008 Audio 27 min  Gesamtökologische Betrachtung  deutschlandfunk.de/ausstieg-in-die-zukunft

Die grünen Partei-Intellktuellen-Vordenker  28 min

Sennewald, Immo 2007 SWR-Audio 28 min  "Ist die Welt nicht mehr zu retten?"
Persönlicher Rückblick auf die Alternative 1977  wikipedia Sennewald *1950  

2004 (2022) Leben eines Utopisten - Von Matthias Eckholdt, 54 min, WDR5

wdr.de   gesellschaftsreformer-rudolf-bahro-portraet-100.html

1992 Bahro auf Podium in Berlin-Pankow, Ossietzkyschule


Presse: 

Ferst, Marko 1991  "Ausstieg ist nötig" 

Spiegelgespräch 1995  mit Bahro

Focusgespräch 1996  mit Bahro

Ferst, Marko (1996) - Über den Ökofaschismus(pranger) von J.Ditfurth. O. Geden, P.Kratz 

1998 in utopie-kreativ: Arnold Schölzel über Bahro und Alternative (pdf) 

Böttger, Dr. Martin - Rudolf Bahro - Ein Kämpfer gegen Beton - Lesebericht zur Biografie


Nachrufe: 

Von Carl Amery 

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Autoren rund um Bahro

detopia:

Amberger-Alex     Beus-Joseph   Ditfurth-H    

Federlein-Sancho   Ferst-Marko    Fuller-Gregory-1981  

Gizycki: Antwort auf Bahro    Gruhl-Herbert   Jutta-D

Harich   Havemann   Heinrichs-Jo    Henrich   Herzberg   Heyer-And     Hosang 

Jungk-Robert     Kelly-Petra     Kirchhoff-Jochen    Lehnert-Erik

Negt-Oskar    Schubert-Thomas   Schwendter-Rolf   Springmann-B

Thompson-Edward   Uexküll    Weber-Ines 


Schubert: dnb.Person *1970    dnb.Buch

Internet

Wikipedia Rudolf Bahro  *1935 in Schlesien

DNB Bahro Name  (115)

DNB Bahro Nummer (80) 

DNB Bahro Person 

Umweltdebatte.de    Von Marko Ferst

wikipedia  Komitee_für_die_Freilassung_Rudolf_Bahros 

roland-wehl.de/bahro-komitee 

https://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/1204801 

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Rudolf Bahro im Video im Sommer-1989

 

 

Mehr Videos


1993:  Talkshow 1     Talkshow 2  


1994:  Küchenenglisch  


1995:  Zeitzeuge 1   Zeitzeuge 2  


1992  Ein Video mit Rudolf Bahro 
        in Berlin Podium Diskussion


1993?  video 3 12 35 18 30 rudolf bahro - YouTube 


2013  Abwicklung des Rudolf Bahro, Heinrich Fink,
Buchmessse Leipzig 2013 - YouTube


Suche

Sommer 1989:

"Ist die Erde noch zu retten?"  ("Ist die Menschheit noch zu retten?")

Talk-TV-Hamburg-Ludwigshafen Globale Krise LU

Es diskutieren von links nach rechts:

  • Prof. Rüdiger Lutz (Futurologe) - als Vertreter von Robert Jungk

  • Dr. Rudolf Bahro

  • Stephan Mögle-Stadel (heute: World Citizen Foundation, Autor "Menschheit an der Schwelle")

  • und Dr. Herbert Gruhl.


detopia-Video:    Teil-1 / 1min      Teil-2 / 16min    Teil-3 / 34min     Teil-4 / 30 min


youtube-Video:


youtube  globale+krise+LU+bahro+gruhl 

wikipedia  Rüdiger_Lutz  *1953 bis 2006 (53), stellvertretend für Robert Jungk

wikipedia  Stephan_Mögle-Stadel  *1965 Pfalz  =>  Flechtheim


Koproduktion von Terra Media, Weltbürger-NGO und Greenpeace Deutschland.

Mit Einspielungen von Öko-Katastrophen-Clips und Straßeninterviews mit jungen Leuten.

www.weltdemokratie.de  e-mail: stephan @ worldcitizen.org  "Offener Kanal, Hamburg-Hochplinden"

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Zeitschrift Connection im Sommer 1989

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Was heißt Frieden?

Bahro-1982 an den Deutschlandfunk

Das ist der ideale Zustand, in dem die Menschen nicht Gewalt gegeneinander anwenden - auch nicht versteckt und indirekt - und in dem sich jeder so entwickeln kann, wie es zu seiner Zeit durchschnittlich möglich ist. Da sind also Freiheit und Gerechtigkeit mitgemeint. Da ist auch zwischenmenschliches Gleichgewicht mitgemeint.

Auf den ersten Blick geht das zu weit.

Wollen wir denn nicht zufrieden sein, wenn uns keine Atombomben und auch keine "normalen" Panzergranaten umbringen? Wenn auf der Südhalbkugel nicht jährlich mehr Kinder Hungers sterben (letztes Jahr 14 Millionen), als es in einem Jahr des zweiten Weltkriegs Tote gab? Und wenn uns nicht demnächst der Sauerstoff zum Atmen ausgeht?

Aber entgehen wir alledem, wenn wir ansonsten weitermachen wie bisher? Wir haben der ganzen Welt gezeigt, was und wieviel man haben muß. Wie kann es gut ausgehen, wenn immer mehr Menschen von unserer endlichen Erde immer mehr pro Kopf verbrauchen, zerstören, vergiften, wie wir es vormachen? Darüber müssen wir untereinander und mit der Natur zusammenstoßen.

Wir hören nicht gern, wenn jemand ansetzt: "Kriege hat es immer gegeben ..." Dabei ist es nur zu wahr. Soll der dritte Weltkrieg ausfallen, soll nicht die halbe Menschheit absolut verelenden, ein großer Teil verhungern, soll der endgültige Kollaps der Umwelt abgewendet werden — müssen wir uns über die bisher bekannten Gesetze menschlicher Geschichte erheben.

Zuerst wäre zu lernen, und nicht allein fürs Militärische: Sicherheit suchen und Frieden suchen ist nicht dasselbe. Wer Sicherheit sucht, mißtraut und trifft Vorkehrungen, die wiederum das Mißtrauen des anderen nähren. Sicher­heits­politik hat ganz offenbar dahin geführt, daß wir jetzt auf einem atomaren Pulverfaß sitzen. Sie soll die Gegenseite drohend abschrecken. Friedenspolitik würde die Drohung wegnehmen, zumindest verringern, und darauf vertrauen, daß dann auch die Bedrohung weggenommen, wenigstens verringert wird. Wer Sicherheits- und Friedenspolitik in einem sagt, täuscht, die ihm zuhören. Die bisherige Sicherheitspolitik ist Selbst­mord­politik.

Aber die neuesten Raketen verhindern, selbst die ganze Rüstung abschaffen wollen, damit sie uns nicht abschafft, genügt noch nicht. Wer nur das will und nicht mehr, wird nicht durchkommen. Man kann keine Hydra besiegen, indem man ihr einen und den anderen Kopf abschlägt, während ihre inneren Säfte stets neue Köpfe hervortreiben. Wollen wir dem Ungeheuer den Bauch aufschlitzen, damit es wirklich eingeht, müssen wir vor allem seinen Namen wissen.

Es ist unser Industriesystem, unsere industrielle Lebensweise selbst.

Wir sind nicht per Zufall dazu gekommen. Es ist unsere Tüchtigkeit, Natur zu verändern schlechthin, die uns jetzt den Pferdefuß zeigt. Wir hatten einmal so viel Erfolg mit der Arbeit, uns die ersten Lebensmittel selbst zu produzieren. Seither wiederholen wir uns auf immer größerer Stufe, nach der Olympiaformel "Höher, weiter, schneller, besser!", vor allem: "Immer mehr!"

Hier in Europa haben wir das Nonplusultra gefunden, die Wirtschaftsweise mit dem schärfsten Antrieb und der fürchter­lichsten Effizienz, auf die wir so stolz sind ...

Das steckt so von Grund auf in all den Wachstumskurven, die seit 1750 nicht mehr wie zuvor unmerklich ansteigen, sondern plötzlich senkrecht in die Höhe weisen, daß es eher verharmlosend ist, irgendeine spezielle Rüstungs­produktion auf irgendein spezielles Profitinteresse zurück­zuführen. Es stimmt natürlich, aber es geht um mehr. Bisher dachten diejenigen, die enteignen und damit alles lösen wollten, keineswegs daran, die Große Maschine anzuhalten. Das Kapitalverhältnis ist nicht die letzte Ursache, sondern nur das jüngste Mittel der Expansion. Es ist bloß der höchste Ast an dem Baum der menschlichen Produktionsweisen, und es wird sich als ganz unmöglich erweisen, ihn für sich alleine abzusägen.

Friede verlangt, daß wir die ganze Zivilisation neu beginnen, die Quelle für die Konkurrenz um knappe materielle Güter halbwegs verstopfen, indem wir allen materiellen Verbrauch und alle materielle Produktion auf das für annähernd gleiche Befriedigung der natürlichen Grundbedürfnisse notwendige Minimum zurückführen. Goethe hatte seinen Faust sagen lassen: "Nach drüben ist die Aussicht uns verrannt: Tor! wer dorthin die Augen blinzelnd richtet... Dem Tüchtigen ist diese Welt nicht stumm." So ließ er ihn den Sumpf trockenlegen, der am Gebirge hinzog. Was nun, da wir damit zu Ende sind?

Wie es scheint, ist nach "drüben", "oben", "innen" und natürlich zum anderen Menschen hin die einzige Aussicht offen. Und wir müssen uns darauf konzentrieren, dort unsere Tüchtigkeit zu üben, weil es lebensgefährlich ist, weiter so viel Natur zu verändern, Wissen dafür aufzuhäufen und Schätze dabei zu sammeln. Halt! Nicht weiter! Jede neue Investition, nicht nur die in Raketen, ist teuflisch und tödlich zugleich. 

Der Friede beginnt damit, daß wir die Hände von dem größten Teil der Arbeit lassen, die die meisten von uns jeden Tag verrichten. Freilich hätten wir noch eine Weile mit dem Abbauen und Umbauen zu tun. Dort, wo die Pyramiden stehen geblieben sind, weil man sie nicht rechtzeitig abgerissen hat, leben keine Menschen mehr.

Resignieren nicht die meisten, weil sie Angst haben, durchaus möglichen Widerstand zu leisten? Mehr Angst vor dem täglichen als vor dem endgültigen Risiko? Ich denke an die Zeit des Widerstandes gegen Hitler. Wie wenig müßten die Bürger dieses Landes riskieren, um sehr wesentliche Veränderungen zu erreichen. Es müßten nicht mal alle zivil ungehorsam sein ... Wer jetzt nichts wagt, weiß nicht oder will nicht wissen, daß die Apokalypse höchst wahr­scheinlich ist, falls wir nicht allen Ernstes mit ihr rechnen und uns danach verhalten ... Wir müssen den Ausweg finden, und wir müssen so bedingungslos suchen, daß es schlimmstenfalls nicht an uns gelegen hat... 

Wir bilden uns nicht ein, die Taube auf dem Dach wird leicht zu fangen sein. Wir wissen nur, der Spatz in der Hand wird uns diesmal absolut nichts nützen. Was wir erreichen wollen, gleicht dem Versuch, eine Lawine zum Stehen zu bringen aus deren Innerem heraus. Wer den Vorgang von außen beobachten könnte, müßte diese Lawine wie von Geisterhand gebremst und angehalten sehen kurz vor dem Aufschlag. Das ist gegen das Gesetz der trägen Masse Beton und Stahl, die uns umhüllt. Also kann es nur eine Anstrengung aus dem Bewußtsein, aus den Seelen sein, eine so konzentrierte und von so vielen Menschen, wie sie in der Geschichte ohne Beispiel ist.

Wir müssen uns etwas vorstellen, wie den von Moses inspirierten Auszug aus Ägypten und wie die ersten Pfingsten nach der Auferstehung Christi — beides in eins gedacht und das durch die ganze Menschheit hin, beginnend aber in den reichen Ländern und vor allem in Europa. Denn wir waren der Zauberlehrling, der den Besen zuerst gerufen hat, uns machen sie alles nach, hier hat der Teufelskreis seinen Schwerpunkt, und unser Kontinent ist der verletzlichste.

Ich glaube, daß diese Umkehr möglich ist, weil der Mensch sich jetzt in seinem Selbsterhaltungstrieb bedroht fühlt. Da wächst die ursprünglich ohnehin in jedem Menschen vorhandene Neigung, sich einer letzten, äußersten Alternative anzuvertrauen, sei sie auch noch so ungewiß — weil nichts anderes mehr übrig bleibt. Die Entschließung kann plötzlich - morgen, übermorgen - über Millionen Menschen kommen und den Horizont des politisch Möglichen über Nacht erweitern. Kleinere und mittlere Katastrophen werden nicht verfehlen, uns an die Nähe der Zeiten zu erinnern.

Ich schlage vor, daß wir in Erwartung dieser Stunde jeder bei sich selbst und in seinem Umkreis die Unruhe und das Bereitsein nähren für die allgemeine Sinnesänderung. Entziehen wir der großen Maschine und ihren Dienern nicht nur unsere Wahlstimme. Wir müssen überhaupt aufhören, mitzuspielen, wo immer das möglich ist. Wir müssen allmählich alles lahmlegen, was in die alte Richtung läuft: Militäranlagen und Autobahnen, Atomkraftwerke und Flugplätze, Chemiefabriken und Großkranken­häuser, Supermärkte und Lernfabriken.

Laßt uns darüber nachdenken, wie wir uns unabhängig von der Großen Maschine nähren, wärmen, kleiden, bilden und gesund erhalten können. Beginnen wir daran zu arbeiten, ehe sie uns vollends durchgesteuert, einbetoniert, vergiftet, erstickt und eher früher als später atomar totalvernichtet hat.

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"Wenn die Entwicklung der nächsten Jahrzehnte darauf hinausliefe, 

daß die 10 bis 15 Milliarden,

auf die sich der Bestand der Menschheit einpegeln soll,

den Verbrauchs- und Emittierungsmaxima der entwickeltsten Länder nachjagen,

dann werden die kommenden Generationen sich damit befassen,

Sauerstoff für die Atmosphäre,

Wasser für die Flüsse,

Kälte für die Pole herzustellen."

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< Die Alternative > auf Seite 311, aber hier gekürzt von detopia


Zur Beruhigung und für die gute Laune:  Die Appassionata  (mp3) 

 

 

 

 detopia-2024: Weitere Fotos ohne R.B: von den Grünen, um einen Eindruck von der Stimmung zu bekommen.

 

    Karlsruhe-1980  

Gründung der Grünen-Partei-Deutschlands auf dem ersten Parteitag in Karlsruhe am 13.01.1980

 qwant karlsruhe+1980+parteitag

 

   

 

 

 

  

 

 

 

 

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 Das gute Bahrobuch auf detopia