Das gute Bahrobuch
Dr. Rudolf
Bahro
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dnb Name (111) dnb Nummer (80) |
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[Alte politische Tradition] von Andrej Bahro an detopia Grußlied von detopia an Andrej Bahro : Schon Jesus war ein Sozialist |
Hier ist Sie also. Die erste unabhängige Seite über Rudolf Bahro. Noch etwas unsortiert — was Rudolf Bahro selten war. "Logik der Rettung" hieß eines seiner Bücher. Eine Logik zu der Rudolf Bahro ganz privat der Meinung war, dass unsere Gesellschaft(en) den Weg durch das Tal der Finsternis durchlaufen wollen. Sich nicht durch Erkenntnis und Zuwendung zur eigenen Seele und Natur davon abhalten lassen. Eine Webseite, die einen der ehrlichsten Menschen unserer Zeit und einen der sehnsüchtigsten Glaubenden nach Luther aufheben will. Aber auch einen, der Beethoven, Che als auch den Turm von Hölderlin an den Wänden seiner Schreibstube über sich wachen ließ. Begleitet von mehreren gelesenen und vollgekritzelten tausenden Bücher über Philosophen, Glauben und Freiheit. Ein Mann der sich immer vor Ort (als ehemaliger Redakteur) überzeugte oder von allgemeinen Vorurteilen befreite. Sowohl im Dialog mit Heiner Geisler als auch mit einem geistigen Führer in Oregon. Auf der Suche nach Konsens. Man hätte bei aller Unvorstellbarkeit über die Wahrheit seines Werkes an das "Gute Ziel“ glauben sollen. Was uns schwerfällt ist wohl der Verzicht als auch der Glaube an die Rettung durch die Entwicklung der ökologischen Bewegungen. Es wird - wie wir 2007 erkennen können - nicht reichen, einer "Logik der Selbstrettung“ zu folgen. Andrej Bahro |
Autoren rund um Bahro
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detopia: Amberger-Alex Beus-Joseph Ditfurth-H Federlein-Sancho Ferst-Marko Fuller-Gregory-1981 Gizycki: Antwort auf Bahro Gruhl-Herbert Jutta-D Harich Havemann Heinrichs-Jo Henrich Herzberg Heyer-And Hosang Jungk-Robert Kelly-Petra Kirchhoff-Jochen Lehnert-Erik Negt-Oskar Schubert-Thomas Schwendter-Rolf Springmann-B Thompson-Edward Uexküll Weber-Ines Schubert: dnb.Person *1970 dnb.Buch |
Internet: Wikipedia Rudolf Bahro *1935 in Schlesien DNB Bahro Name (115) DNB Bahro Nummer (80) Umweltdebatte.de Von Marko Ferst |
Rudolf Bahro im Video im Sommer-1989
Mehr Videos 1993: Talkshow 1 Talkshow 2 1994: Küchenenglisch 1995: Zeitzeuge 1 Zeitzeuge 2
1992
Ein Video mit Rudolf Bahro
1993? video 3 12 35 18 30 rudolf bahro - YouTube
2013
Abwicklung
des Rudolf Bahro, Heinrich Fink, Suche |
Sommer 1989: "Ist die Erde noch zu retten?" ("Ist die Menschheit noch zu retten?") Talk-TV-Hamburg-Ludwigshafen Globale Krise LU Es diskutieren von links nach rechts:
detopia-Video: Teil-1 / 1min Teil-2 / 16min Teil-3 / 34min Teil-4 / 30 min youtube-Video:
youtube globale+krise+LU+bahro+gruhl wikipedia Rüdiger_Lutz *1953 bis 2006 (53), stellvertretend für Robert Jungk wikipedia Stephan_Mögle-Stadel *1965 Pfalz => Flechtheim Koproduktion von Terra Media, Weltbürger-NGO und Greenpeace Deutschland. Mit Einspielungen von Öko-Katastrophen-Clips und Straßeninterviews mit jungen Leuten. www.weltdemokratie.de e-mail: stephan @ worldcitizen.org "Offener Kanal, Hamburg-Hochplinden" |
Zeitschrift Connection im Sommer 1989
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Was heißt Frieden?
Bahro-1982 an den Deutschlandfunk
Das ist der ideale Zustand, in dem die Menschen nicht Gewalt gegeneinander anwenden - auch nicht versteckt und indirekt - und in dem sich jeder so entwickeln kann, wie es zu seiner Zeit durchschnittlich möglich ist. Da sind also Freiheit und Gerechtigkeit mitgemeint. Da ist auch zwischenmenschliches Gleichgewicht mitgemeint.
Auf den ersten Blick geht das zu weit.
Wollen wir denn nicht zufrieden sein, wenn uns keine Atombomben und auch keine "normalen" Panzergranaten umbringen? Wenn auf der Südhalbkugel nicht jährlich mehr Kinder Hungers sterben (letztes Jahr 14 Millionen), als es in einem Jahr des zweiten Weltkriegs Tote gab? Und wenn uns nicht demnächst der Sauerstoff zum Atmen ausgeht?
Aber entgehen wir alledem, wenn wir ansonsten weitermachen wie bisher? Wir haben der ganzen Welt gezeigt, was und wieviel man haben muß. Wie kann es gut ausgehen, wenn immer mehr Menschen von unserer endlichen Erde immer mehr pro Kopf verbrauchen, zerstören, vergiften, wie wir es vormachen? Darüber müssen wir untereinander und mit der Natur zusammenstoßen.
Wir hören nicht gern, wenn jemand ansetzt: "Kriege hat es immer gegeben ..." Dabei ist es nur zu wahr. Soll der dritte Weltkrieg ausfallen, soll nicht die halbe Menschheit absolut verelenden, ein großer Teil verhungern, soll der endgültige Kollaps der Umwelt abgewendet werden — müssen wir uns über die bisher bekannten Gesetze menschlicher Geschichte erheben.
Zuerst wäre zu lernen, und nicht allein fürs Militärische: Sicherheit suchen und Frieden suchen ist nicht dasselbe. Wer Sicherheit sucht, mißtraut und trifft Vorkehrungen, die wiederum das Mißtrauen des anderen nähren. Sicherheitspolitik hat ganz offenbar dahin geführt, daß wir jetzt auf einem atomaren Pulverfaß sitzen. Sie soll die Gegenseite drohend abschrecken. Friedenspolitik würde die Drohung wegnehmen, zumindest verringern, und darauf vertrauen, daß dann auch die Bedrohung weggenommen, wenigstens verringert wird. Wer Sicherheits- und Friedenspolitik in einem sagt, täuscht, die ihm zuhören. Die bisherige Sicherheitspolitik ist Selbstmordpolitik.
Aber die neuesten Raketen verhindern, selbst die ganze Rüstung abschaffen wollen, damit sie uns nicht abschafft, genügt noch nicht. Wer nur das will und nicht mehr, wird nicht durchkommen. Man kann keine Hydra besiegen, indem man ihr einen und den anderen Kopf abschlägt, während ihre inneren Säfte stets neue Köpfe hervortreiben. Wollen wir dem Ungeheuer den Bauch aufschlitzen, damit es wirklich eingeht, müssen wir vor allem seinen Namen wissen.
Es ist unser Industriesystem, unsere industrielle Lebensweise selbst.
Wir sind nicht per Zufall dazu gekommen. Es ist unsere Tüchtigkeit, Natur zu verändern schlechthin, die uns jetzt den Pferdefuß zeigt. Wir hatten einmal so viel Erfolg mit der Arbeit, uns die ersten Lebensmittel selbst zu produzieren. Seither wiederholen wir uns auf immer größerer Stufe, nach der Olympiaformel "Höher, weiter, schneller, besser!", vor allem: "Immer mehr!"
Hier in Europa haben wir das Nonplusultra gefunden, die Wirtschaftsweise mit dem schärfsten Antrieb und der fürchterlichsten Effizienz, auf die wir so stolz sind ...
Das steckt so von Grund auf in all den Wachstumskurven, die seit 1750 nicht mehr wie zuvor unmerklich ansteigen, sondern plötzlich senkrecht in die Höhe weisen, daß es eher verharmlosend ist, irgendeine spezielle Rüstungsproduktion auf irgendein spezielles Profitinteresse zurückzuführen. Es stimmt natürlich, aber es geht um mehr. Bisher dachten diejenigen, die enteignen und damit alles lösen wollten, keineswegs daran, die Große Maschine anzuhalten. Das Kapitalverhältnis ist nicht die letzte Ursache, sondern nur das jüngste Mittel der Expansion. Es ist bloß der höchste Ast an dem Baum der menschlichen Produktionsweisen, und es wird sich als ganz unmöglich erweisen, ihn für sich alleine abzusägen.
Friede verlangt, daß wir die ganze Zivilisation neu beginnen, die Quelle für die Konkurrenz um knappe materielle Güter halbwegs verstopfen, indem wir allen materiellen Verbrauch und alle materielle Produktion auf das für annähernd gleiche Befriedigung der natürlichen Grundbedürfnisse notwendige Minimum zurückführen. Goethe hatte seinen Faust sagen lassen: "Nach drüben ist die Aussicht uns verrannt: Tor! wer dorthin die Augen blinzelnd richtet... Dem Tüchtigen ist diese Welt nicht stumm." So ließ er ihn den Sumpf trockenlegen, der am Gebirge hinzog. Was nun, da wir damit zu Ende sind?
Wie es scheint, ist nach "drüben", "oben", "innen" und natürlich zum anderen Menschen hin die einzige Aussicht offen. Und wir müssen uns darauf konzentrieren, dort unsere Tüchtigkeit zu üben, weil es lebensgefährlich ist, weiter so viel Natur zu verändern, Wissen dafür aufzuhäufen und Schätze dabei zu sammeln. Halt! Nicht weiter! Jede neue Investition, nicht nur die in Raketen, ist teuflisch und tödlich zugleich.
Der Friede beginnt damit, daß wir die Hände von dem größten Teil der Arbeit lassen, die die meisten von uns jeden Tag verrichten. Freilich hätten wir noch eine Weile mit dem Abbauen und Umbauen zu tun. Dort, wo die Pyramiden stehen geblieben sind, weil man sie nicht rechtzeitig abgerissen hat, leben keine Menschen mehr.
Resignieren nicht die meisten, weil sie Angst haben, durchaus möglichen Widerstand zu leisten? Mehr Angst vor dem täglichen als vor dem endgültigen Risiko? Ich denke an die Zeit des Widerstandes gegen Hitler. Wie wenig müßten die Bürger dieses Landes riskieren, um sehr wesentliche Veränderungen zu erreichen. Es müßten nicht mal alle zivil ungehorsam sein ... Wer jetzt nichts wagt, weiß nicht oder will nicht wissen, daß die Apokalypse höchst wahrscheinlich ist, falls wir nicht allen Ernstes mit ihr rechnen und uns danach verhalten ... Wir müssen den Ausweg finden, und wir müssen so bedingungslos suchen, daß es schlimmstenfalls nicht an uns gelegen hat...
Wir bilden uns nicht ein, die Taube auf dem Dach wird leicht zu fangen sein. Wir wissen nur, der Spatz in der Hand wird uns diesmal absolut nichts nützen. Was wir erreichen wollen, gleicht dem Versuch, eine Lawine zum Stehen zu bringen aus deren Innerem heraus. Wer den Vorgang von außen beobachten könnte, müßte diese Lawine wie von Geisterhand gebremst und angehalten sehen kurz vor dem Aufschlag. Das ist gegen das Gesetz der trägen Masse Beton und Stahl, die uns umhüllt. Also kann es nur eine Anstrengung aus dem Bewußtsein, aus den Seelen sein, eine so konzentrierte und von so vielen Menschen, wie sie in der Geschichte ohne Beispiel ist.
Wir müssen uns etwas vorstellen, wie den von Moses inspirierten Auszug aus Ägypten und wie die ersten Pfingsten nach der Auferstehung Christi — beides in eins gedacht und das durch die ganze Menschheit hin, beginnend aber in den reichen Ländern und vor allem in Europa. Denn wir waren der Zauberlehrling, der den Besen zuerst gerufen hat, uns machen sie alles nach, hier hat der Teufelskreis seinen Schwerpunkt, und unser Kontinent ist der verletzlichste.
Ich glaube, daß diese Umkehr möglich ist, weil der Mensch sich jetzt in seinem Selbsterhaltungstrieb bedroht fühlt. Da wächst die ursprünglich ohnehin in jedem Menschen vorhandene Neigung, sich einer letzten, äußersten Alternative anzuvertrauen, sei sie auch noch so ungewiß — weil nichts anderes mehr übrig bleibt. Die Entschließung kann plötzlich - morgen, übermorgen - über Millionen Menschen kommen und den Horizont des politisch Möglichen über Nacht erweitern. Kleinere und mittlere Katastrophen werden nicht verfehlen, uns an die Nähe der Zeiten zu erinnern.
Ich schlage vor, daß wir in Erwartung dieser Stunde jeder bei sich selbst und in seinem Umkreis die Unruhe und das Bereitsein nähren für die allgemeine Sinnesänderung. Entziehen wir der großen Maschine und ihren Dienern nicht nur unsere Wahlstimme. Wir müssen überhaupt aufhören, mitzuspielen, wo immer das möglich ist. Wir müssen allmählich alles lahmlegen, was in die alte Richtung läuft: Militäranlagen und Autobahnen, Atomkraftwerke und Flugplätze, Chemiefabriken und Großkrankenhäuser, Supermärkte und Lernfabriken.
Laßt uns darüber nachdenken, wie wir uns unabhängig von der Großen Maschine nähren, wärmen, kleiden, bilden und gesund erhalten können. Beginnen wir daran zu arbeiten, ehe sie uns vollends durchgesteuert, einbetoniert, vergiftet, erstickt und eher früher als später atomar totalvernichtet hat.
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"Wenn die Entwicklung der nächsten Jahrzehnte darauf hinausliefe,
dann werden die kommenden Generationen sich damit befassen,
# < Die Alternative > auf Seite 311, aber hier gekürzt von detopia Zur Beruhigung und für die gute Laune: Die Appassionata (mp3) |
detopia-2024: Weitere Fotos ohne R.B: von den Grünen, um einen Eindruck von der Stimmung zu bekommen.
Gründung der Grünen-Partei-Deutschlands auf dem ersten Parteitag in Karlsruhe am 13.01.1980
qwant karlsruhe+1980+parteitag