Wolfgang
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wikipe Autor *1923
in dnb Name (150) dnb Nummer (100) detopia H.htm |
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1975 |
1991 |
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Das grüne
Band 14 2020 digital 2021 print 800 Seiten
Neuauflage von
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Radikales Postwachstum: Wolfgang Harich als Vordenker 15.03.2021 Öko-Leninismus aus der DDR: Wolfgang Harich als Vordenker eines radikalen Postwachstums Vor 26 Jahren, am 15. März 1995, starb mit Wolfgang Harich einer der bedeutendsten DDR- Philosophen. Als einer der ersten setzte er sich in der DDR bereits zu Beginn der 70er-Jahre mit ökologischen Problemen auseinander. In seinem 1975 erschienenen Hauptwerk „Kommunismus ohne Wachstum?“ forderte er von der SED eine wirtschaftspolitische Kehrtwende, weg vom aussichtslosen Versuch, das westliche Modell im Hinblick auf Konsum und Wohlstand nachzuahmen und hin zu einer ökologisch verträglichen Lebens- und Produktionsweise. Das wäre nicht ohne Konsequenzen für das Leben der Bevölkerung gewesen. Eine solche Abkehr von Warenwelt und Konsumerwartungen, einhergehend mit einer anderen Lebensweise, wäre laut Harich kurzfristig nur durch autoritäre staatliche Maßnahmen durchsetzbar gewesen. Dies brachte ihm den Vorwurf ein, „Ökostalinist“ zu sein. Doch erinnert sein Denken auch an heutige Ansätze einer ökologischen Transformation „von oben“. Aus Anlass der Neuausgabe von „Kommunismus ohne Wachstum?“ im jüngst erschienenen 14. Band von Harichs „Schriften aus dem Nachlass“ soll sich noch einmal seinen Kerngedanken gewidmet werden, aus damaligen Briefen und Texten vorgelesen und diskutiert werden, ob das alles klimapolitisch noch aktuell sein kann, oder ob es doch eher ein Fall für interessierte Historiker ist. Diskussion mit Dr. Alexander Amberger und Dr. Andreas Heyer (Herausgeber von Harichs Nachlass). Moderation: Dr. des. Birgit Ziener Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos über Zoom möglich. Die Anmeldung ist hier möglich. März 2021 Diskussion postwachstum.de/termin/radikales-postwachstum-wolfgang-harich-als-vordenker |
1978 Brief von Carl Amery an Wolfgang Harich
1980 Über den Harichschen Kommunismus (Havemann)
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Rudolf Bahro über Wolfgang Harich S.558 (Nachwort 1990)
"Leider habe ich seit 1979 aus Vorurteil versäumt, Wolfgang Harichs <Kommunismusohne Wachstum> zu lesen. Wahrscheinlich steht da, konzentriert auf das grüne Paradigma, im wesentlichen dasselbe drin wie im vorliegenden Text, Kapitel 10, und wahrscheinlich noch ein bißchen mehr. Jedenfalls erschien Wolfgang Harich im Dezember 1989 bei einer Veranstaltung unterm Berliner Fernsehturm, an der ich beteiligt war, und unterstützte meine Grundposition in einer Weise, wie ich selbst sie nicht noch zusätzlichhätte unterstreichen können. Ich muß annehmen, daß wir von weither übereinstimmen. Völlig unabhängig davon ist es höchste Zeit, ihm noch zu seinen Lebzeiten Gerechtigkeit widerfahren zu lassen — juristisch (er hat viermal so lange gesessen wie ich) und als Denker, dessen Schriften verlegt werden müssen, weil sie gebraucht werden."
detopia-2020: Wolle Harich ist für detopia wichtig. Auf den ersten Blick sieht man das nicht. In der üblichen Tagespublizistik wurde seit 1975 sein starker Einparteien(welt)staat verurteilt. Dazu können wir heute nicht mehr in seine Gedanken sehen, wie er das genau "sah". (Im 75er Buch steht dazu nicht genug.) Das allerwichtigste was detopia von Harich braucht, ist, dass ein 50jähriger Mann mit Herzeleiden nach 7 Jahren "Bautzen" (verurteilt im Schauprozess zu zehn Jahren, Todesstrafe war auch möglich), dass er also uns allen im Ernst "die radikale Verschwörung zur Gleichheit" anempfiehlt, quasi als 'alternativlos' präsentiert. detopia kennt sonst nicht viele Gleichbesitz-Befürworter, auf die es sich berufen kann. Wir sind ihm zu Dank verpflichtet.
detopia-2019 Harich ist vielleicht sogar ein ganz Großer. Inhaltlich ähnlich wie Bahro, ein größerer Abstand besteht wohl zu Henrich und Havemann. Aber alle vier haben etwas Spezielles eingebracht. Wir brauchen heute nicht mehr jede Zeile, die die vier im Leben geschrieben haben. Das stimmt. Von Henrich brauchen wir das Anthroposophische, von Havemann das Utopisch-Einfache. Zu Bahro habe ich eine extra Seite. Und von Harich brauchen wir seine Babeuf-Kenntnis und seine Unbedingtheit. Obwohl ich Harichs KoW ein Jahrzehnt später kennenlernte, nachdem ich mich zu Detopia als Gleichbesitzgesellschaftsordnung bekannte, so fiel mir doch eine Art Stein vom Herzen. Ich bin also doch nicht alleine 'radikal-utopisch'. Naja. |
1996 Siegfried
Prokop (Herausgeber) Darin: Von Hannes Hofbauer |
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1996 Begegnung mit Wolfgang Harich
Von Matthias Eckholdt 144 Seiten Kiro-Verlag, Schwedt |
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Ich bin zu früh geboren - Auf den Spuren Wolfgang Harichs Von Siegfried Prokop 1997 318 Seiten DNB.Buch |
1999
Wolfgang
Harich: Ahnenpaß Herausgegeben von Thomas Grimm |
2000 Wolfgang Harich zum Gedächtnis Gedenkschrift in 2 Bänden Von Stefan Dornuf und Reinhard Pitsch (Hg.) |
2000 Von Dr. Peter Feist |
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Amberger, Alexander (2010) neues-deutschland anti-utopie-einer-oeko-diktatur 15.03.2010 - Wirtschaft und Umwelt Anti-Utopie einer Öko-Diktatur DDR-Querdenker Wolfgang Harich als Pionier linker Wachstumskritik Heute vor 15 Jahren starb Wolfgang Harich. Mit seinem Namen bringt man meist die oppositionelle »Gruppe Harich« von 1956 in Verbindung. Manche erinnern sich auch an sein Engagement in der »Alternativen Enquête-Kommission DDR-Geschichte« nach 1990. Doch er war auch einer der ökologischen Vordenker der DDR. Anfang der siebziger Jahre erschienen im Westen erste Forschungsergebnisse, die auf Gefahren des Wirtschafts- und Bevölkerungswachstums aufmerksam machten, zum Beispiel die Berichte an den »Club of Rome«. In der DDR hatte die SED zu dieser Zeit, auf ihrem VIII. Parteitag 1971, als Marschrichtung die Verbesserung der Lebenssituation der Bevölkerung ausgegeben. Während die Boomjahre in der BRD vorbei waren, schien die Wirtschaft in der DDR nach Honeckers Machtübernahme im Aufwind zu sein. Die pessimistischen Forschungsergebnisse wurden von daher als pure Ideologie abgetan, mit der das Ende des kapitalistischen Wachstums kaschiert werden solle. Die Warnungen wurden in den Wind geschlagen. Nur wenige aus der DDR erhoben dagegen ihre Stimme, unter ihnen Wolfgang Harich. 1975 erschien sein Buch »Kommunismus ohne Wachstum? Babeuf und der ›Club of Rome‹« – im Westen beim Rowohlt-Verlag. Es enthielt Interviews und einen Briefwechsel zwischen Harich und Freimut Duve. Wer nun vermutet, dass Harich darin an seine Demokratisierungsvorhaben von 1956 anknüpfte, irrt. Ganz im Gegenteil forderte er darin, den autoritären Sozialismus zum politischen System eines Weltstaates zu machen. Allerdings müsse dieser ökologisch umfunktioniert werden. Der Kapitalismus sei nicht in der Lage, die Menschheitsprobleme zu lösen. Seinem Entwicklungsstand nachzustreben, wie die SED-Führung dies tue, sei fatal. Harich schrieb: »Auf dem derzeit erreichten Stand der Entwicklung der Produktivkräfte halte ich den sofortigen Übergang zum Kommunismus für möglich, und in Anbetracht der ökologischen Krise scheint er mir dringend notwendig zu sein. Ich glaube jedoch nicht mehr, dass es jemals eine im Überfluss lebende, eine aus dem Vollen schöpfende kommunistische Gesellschaft geben wird, wie wir Marxisten sie bisher angestrebt haben.« Nur der von ihm skizzierte kommunistische Weltstaat könne die notwendigen Maßnahmen, wie Zwangsumsiedlungen, gerechte Güterzuteilung oder die notwendige Geburtenregulierung, bewältigen. Harichs Kommunismus »wäre kein Paradies, sondern ›nur‹ eine Heimstatt ökologischer Vernunft bei strenger sozialer Gerechtigkeit. Aber das eben ist das Beste, was sich überhaupt je wird erreichen lassen.« Später brach Harich mit diesem autoritären Konzept. Er wünschte 1991: »die resolute Abkehr von gewalttätigen Kampfmethoden und […] die Absage an jedwedes Diktaturtheorem undemokratischer Art«. Er ging sogar so weit, <Kommunismus ohne Wachstum> als Warnung umzudeuten: Schaffe es die Menschheit nicht, mit demokratischen Mitteln die ökologischen Probleme in den Griff zu bekommen, werde eine Verteilungsdiktatur unumgänglich sein. <Kommunismus ohne Wachstum> wurde 11.000 Mal verkauft, in Spanien und Schweden erschienen Übersetzungen. Heute ist das Buch dennoch fast in Vergessenheit geraten. Schade eigentlich, denn Harichs Überlegungen können – trotz aller Kritik – noch immer als Anregung dienen. Schließlich sind die Probleme, auf die sie sich beziehen, weiterhin ungelöst. # |
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2010 Studien zu Wolfgang Harich 210 Seiten |
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2010 Ökologische Utopien in der DDR Von Andreas Heyer
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Arnold Gehlen Eine marxistische Anthropologie?
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