Robert Jungk
Wissenschafts-Journalist Publizist, Sachbuchautor Zukunftsforschung, Zukunftswerkstätten Umweltbewegung, Ökopax Friedensbewegung Friedensforschung
Gegen
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Jungk
* 1913 dnb Nummer (300) wikipe Vater (1872-1937) dnb.Vater dnb.Mutter (1885-1949) Sohn wikipe Peter-Stephan *1952 PeterStephanJungk Home Jungk-Bibliothek.at Home |
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Werke / Auswahl
Guter Überblick: jungk-bibliothek.org/ich-will/wer-war-robert-jungk/mein-leben-fur-die-zukunft wikipedia Rüdiger_Lutz 1953-2006
Audio 2020 - Neuauflage von Heller als tausend Sonnen 10min mit Fred Pearce 2013 zum 100sten dlf, 5min 2013 Rolf Kreibich zur Jungk-Konferenz dlf, 11min detopia-2018: R. Jungk hat sehr viele Bücher geschrieben; nur einige schafft man 'nachträglich'. |
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Bücher von Robert Jungk:
1952 Die Zukunft hat schon begonnen. Amerikas Allmacht und Ohnmacht 1956 Heller als tausend Sonnen. Das Schicksal der Atomforscher 1959 Strahlen aus der Asche. Geschichte einer Wiedergeburt 1966 Die große Maschine. Auf dem Weg in eine andere Welt (CERN Teilchen) Bing.Buch 1969 Vom blinden zum wissenden Fortschritt 1970 Griff nach dem Atom. Texte pro u. contra ; mit Materialien. Zsgest. von Gerold Meyer DNB.Buch 1973 Der Jahrtausendmensch. Bericht aus den Werkstätten der neuen Gesellschaft 1975 Plädoyer für eine humane Revolution. Ein Gespräch mit Adelbert Reif 1977 Der Atom-Staat. Vom Fortschritt in die Unmenschlichkeit. 1977 Die Großen. Leben und Leistung der 600 bedeutendsten Persönlichkeiten unserer Welt. Hrsg 1981 Zukunftswerkstätten. Mit Phantasie gegen Routine und Resignation 1982 Der Mensch. Gefährdung und Zukunft, 1982 1983 Menschenbeben. Der Aufstand gegen das Unerträgliche. Ein Bericht. 200 Seiten. DNB.Buch Inhalt.pdf 1985 Modelle für eine neue Welt. Unsere Welt 1985. hg von Jungk und Hans Josef Mundt. DNB.Buch 1986 Und Wasser bricht Stein. Streitbare Beiträge zu drängenden Fragen der Zeit 1987 Sternenhimmel statt Giftwolke oder den Frieden erfinden, Zürich 1987 1988 Projekt Ermutigung, Berlin 1988 1988 Glaubhafte Ermutigung, Rede, Oldenburg 1988 (Digitalisat) 1990: Gespräch mit Ulrich Horstmann 1990 Deutschland von außen. Beobachtungen eines illegalen Zeitzeugen 1990 Zukunft zwischen Angst und Hoffnung. Ein Plädoyer für die politische Phantasie 1993 Trotzdem - Mein Leben für die Zukunft - Autobiografie 2011 Gestern ist heute. Heinz Haber und Robert Jungk im Disput um die Zukunft 2020 Neuausgabe: Heller als tausend Sonnen. Vorwort von Robert Habeck. |
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aus wikipe-Jungk-2010
Nach 1945 war er in Paris, Washington (D.C.) und Los Angeles Korrespondent für schweizerische, deutsche, holländische und französische Publikationen. Im Jahr 1957 siedelte er mit seiner Frau Ruth nach Österreich über, zunächst nach Wien. Ab 1970 lebten sie in Salzburg. 1952 erschien sein erstes Werk Die Zukunft hat schon begonnen zu Fragen der Zukunft der Menschheit. Jungk gehörte zu den bedeutendsten Pionieren der internationalen Umwelt- und Friedensbewegung. Er erfand die „Zukunftswerkstätten“ und gründete 1985 die Internationale Bibliothek für Zukunftsfragen / Robert-Jungk-Stiftung. Seit 1964 war er Mitherausgeber der Buchreihe <Modelle für eine neue Welt>. Im selben Jahr gründete er das Institut für Zukunftsfragen in Wien. Robert Jungk prägte 1977 den Begriff "Atomstaat" mit seinem gleichnamigen Buch. Ab 1980 war Jungk aktiv in der Friedensbewegung. Im „heißen Herbst“ 1983 nahm er an der Sitzblockade des US-Stützpunktes in Mutlangen teil und war Sprecher auf der Großdemonstration im Bonner Hofgarten. Obwohl er in seiner eigenen Vita angibt, sich erst seit 1980 in der Friedensbewegung zu engagieren, hat er dies nachweislich bereits ab 1960 in bezug auf den Ostermarsch gegen Atomwaffen in Ost und West getan, trat als Redner bei Abschlusskundgebungen auf und entwarf 1962 einen Aufruf, anknüpfend an die Aussage im ersten Ostermarsch-Flugblatt von 1960
(Markus Gunkel, "Unser Nein zur Bombe ist ein Ja zur Demokratie", S. 41.)
1986 erhielt Jungk den Alternativen Nobelpreis. 1992 trat er als Kandidat der österreichischen Grünen bei der Wahl zum österreichischen Bundespräsidenten an. Er erhielt 5,7 Prozent der Stimmen. |
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Jahrzehntelang prägte der Zukunftsforscher Robert Jungk den Protest gegen die Atomindustrie. Am 11. Mai 2013 wäre er hundert Jahre alt geworden. Ein posthumer Glückwunsch Von Karl-Markus Gauß in DIE ZEIT Nr. 20/2013 zeit.de/2013/20/zukunftsforscher-robert-jungk
Nichts sieht so alt aus wie die Zukunftsprognose von gestern. Das trifftvor allem auf jene Utopien zu, die uns den Fortschritt als Erfindung immer besserer Maschinen ausmalen. Die Gesellschaft wird human, ohne dass wir etwas an der Art, wie wir leben undzusammenleben, verändern müssten, denn die Maschinen nehmen uns die Verantwortung ab. Sie produzieren allgemeine und gleiche Zufriedenheit wie von selbst. Als deliranter Prediger dieses Fortschritts, der davon überzeugt war, dass sich alles, was man sich ausdenken kann, auch machen lässt, und alles, was sich machen lässt, auch gemacht werden solle, war der Amerikaner Hermann Kahn einst weltberühmt. In einem Bestseller hat der Futurologe 1967 aufgezählt, was alles im Jahr 2000 selbstverständlich sein werde: die Krankheiten – ausgerottet dank einer neuen Generation von Antibiotika; das Wetter inklusive Regen- und Sonnenperioden – durch Interventionen veränderbar und planbar geworden; das Klima – von den Menschen, die sich Kahn gerne als Militärs vorstellte, nach Belieben beherrscht. Das klingt heute eher komisch, als wäre es der Zukunftsforschung nicht gelungen, wirklich zur Forschung zu werden. Aber zu ihrer Zeit wurden Prognosen wie diese ernst und als Argumente gegen jene genommen, die vor blindem Fortschrittsglauben warnten. Hermann Kahn galt damals als internationaler Star der Futurologen, und Robert Jungk war bei jenen, die sich in ihrem Wahn der Machbarkeit für intellektuell zurechnungsfähig hielten, als verbohrter Feind der Technik verschrien. Die Zukunftsforschung hatte sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als "Wissenschaft von der Zukunft" etabliert, den Begriff "Futurologie" steuerte einer ihrer besten Köpfe bei, Ossip. K. Flechtheim, ein deutscher Gelehrter, den die Nationalsozialisten von der Universität und außer Landes jagten. Robert Jungk, der am 11. Mai vor hundert Jahren geboren wurde, war eine prägende Gestalt dieser Zukunftswissenschaft, wenngleich er den Begriff als solchen ablehnte. Die Apokalypse vor Augen, blieb er ein verwegener Optimist Dabei ging er es selbst durchaus mit wissenschaftlichem Ethos an, ließ er sich doch nicht von seinen Wunschvorstellungen mitreißen. Er untersuchte das, was es bereits gab, akribisch nach dem Guten wie Schlechten, das aus ihm erwachsen könnte. Dennoch hielt er nichts davon, für diese Tätigkeit naturwissenschaftliche Objektivität zu beanspruchen. Die Zukunft sah er ja als offenen, nicht als bereits festgelegten Raum, weswegen er des Öfteren stilistisch unschön von "Zukünften" sprach. Um diese Zukünfte human zu gestalten, galt es ihm die Gegenwart zu erforschen und zu erkunden, was sich in ihr an Verhängnisvollem wie Hoffnungsvollem abzeichnete. Die Apokalypse vor Augen, blieb Robert Jungk ein verwegener Optimist. Er wollte kein Zukunftswissenschaftler sein, dafür hat er den Beruf des Wissenschaftsjournalisten jedenfalls verändert, wenn nicht gar erschaffen. Jungk hat zeitlebens ungeheuer viele Zeitungsartikel geschrieben, für die er ganze Bibliotheken durchackerte, als Reporter Städte und Länder bereiste und Menschen, Opfer wie Täter, befragte. Der Wissenschaftsjournalist hatte für ihn die Aufgabe, der Gesellschaft kritische Information darüber zu liefern, was Experten gerne unter sich verhandeln; also Aufklärung zu leisten dort, wo die Sache kompliziert, das Anliegen wichtig, die Öffentlichkeit eingeschränkt ist. Während er ungemein fleißig recherchierte und publizierte, außer Tausenden von Artikeln bald auch schon Bücher, deren Auflage in die Millionen ging, verspürte er doch immer die Sehnsucht nach Ruhe, Innehalten, nach dem "Roman", von dem er schon mit 22 Jahren schwärmte. Als Sohn eines Regisseurs und einer Schauspielerin 1913 in Berlin geboren, musste Jungk 1933 ums Leben flüchten und landete auf dem Umweg über Prag und Frankreich 1938 in der Schweiz. Es charakterisiert seine aus einem heftigen Widerspruch emporschießende Kreativität, dass er dort einerseits unter mehreren Pseudonymen hektisch Artikel um Artikel veröffentlicht, andrerseits bei erster Gelegenheit zu Hermann Hesse pilgert, der in Montagnola ein mönchisch zurückgezogenes, kontemplatives Leben führt. In den sechziger und siebziger Jahren wird Jungk, wie er in seiner Autobiografie schreibt, als "meistbeschäftigter Konferenzredner" seiner Zeit rastlos durch die Länder tingeln, und manchmal hat er wochenlang jeden Tag an einem anderen Ort vor Hunderten, Tausenden Menschen gesprochen. Es scheint, die Sehnsucht nach Ruhe, nach Rückzug, nach dem langsamen Schreiben ist mit den Jahren irgendwann in ihm erloschen; offenbar hatte er seinen Frieden mit sich geschlossen und sich in die Rolle des Warners, des Mahnpredigers, einer öffentlich schier omnipräsenten Autorität gefügt. Noch mit fast achtzig Jahren ließ er sich von den Grünen als Kandidat für das Amt des österreichischen Bundespräsidenten aufstellen und in einen anstrengenden Wahlkampf hetzen, der seine Gesundheit nachhaltig ruinierte. |
1969, Reprinted 1970 DNB.Buch 367 Seiten
Institut für Zukunftsfragen, Vienna
Mankind 2000
Robert Jungk Pionier und Aktivist, Zukunftsforscher, Friedensbewegung, Umweltschutz, Ökopax, Anti-AKW, Ostermarsch