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Marko Ferst, Franz Alt, Rudolf Bahro
Wege
zur
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2002 333+14 Seiten |
detopia-2024: Auf der Liste der detopischen Bücher weit oben.
Leseberichte zu 2002
Verlagstext
Die ökologische Krise droht der menschlichen Zivilisation eine Richtstatt zu bereiten. Ohne einen Quantensprung in der Politik ist eine global-ökologische Rettung völlig aussichtslos. Sie wird schwieriger zu erreichen sein, als es einst die Verhinderung der Nazibarbarei in Deutschland gewesen wäre. Dabei könnten die ersten Schritte in wenigen Jahren getan sein. Ungefähr alle acht Minuten schickt uns die Sonne soviel Energie auf die Erde, wie wir in einem Jahr verbrauchen. Würden wir sämtliche Energie, die wir nicht einsparen können, über Solartechnik, Wasserkraft, Windkraft und aus Biomasse gewinnen, hätten wir schon ein gutes Stück Zukunft gesichert. Wir werden aber auch die Materialströme, die wir durch unsere Industriegesellschaft pumpen, auf einen Bruchteil zu reduzieren haben. Mit einer globalisierten Wettbewerbsökonomie, die auf permanentem Wachstum fußt und einen Pol auf Kosten des anderen Pols entwickelt, wird die Todesspirale nicht aufzuhalten sein. Gerechte gesellschaftliche Verhältnisse im globalen Maßstab sind nötig. Der erforderliche ökologisch-soziale Strukturwandel müßte umfassender sein als alle vorhergehenden Umwälzungen und Reformen in der Menschheitsgeschichte. Der Reichtum der Industriestaaten steht auf tönernen Füßen, der Wohlstand von drei, vier Generationen wird immer wahrscheinlicher mit Jahrhunderten Siechtum und Elend bezahlt werden. Angesichts dieser prekären Lage steht die Frage nach Alternativen dringender als je zuvor auf der Tagesordnung der Weltgeschichte. Wir alle müssen uns fragen, wie könnte eine bestandsfähige ökoplanetare Zukunftszivilisation in wenigen Jahrzehnten aussehen? Die eigentliche Chance für eine ökologische Rettungspolitik erwächst aus dem geistigen Lebensniveau der Gesellschaften. Jede Veränderung beginnt im Menschen, hat dort ihren Vorlauf. Die ökologische Zeitenwende sollte eingebettet in einen seelisch-geistigen Wandel sein. Der Übergang vom fortschrittssüchtigen Wohlstandsstaat zur in sich ruhenden Wohl-Seins-Gesellschaft ist nötig. Wir brauchen ein ökologisches Kultursystem, das auf Herz und Geist gebaut ist. Von einer erkennenden, das soziale Ganze in sich einschließenden Liebe aus, hätten wir die Welt neu einzurichten.
Mit Hoffnung in die Zeitenwende? Cust 2005 bei Amazon Das Buch ist eine äußerst gelungene und gut verständliche Einführung in die ökologische Thematik. Marko Ferst zeigt sehr eindringlich, welchen dramatischen Gang die Klimakatastrophe nehmen kann, in welch raschem Tempo der Artenschwund voranschreitet. Da sehen die Schönfärber im Dienste von Industrie und Wirtschaftspolitik a la Miersch und Maxeiner ganz alt aus. Beachtenswert ist Rudolf Bahros Wandel vom DDR-Dissidenten zum Sozialökologen. 1977, glaube ich, brachte er das Buch „Die Alternative" heraus. Zehn Jahre Bautzen, sollte er für diese fundierte Kritik der DDR-Verhältnisse und seine alternativen Politikvorschläge bekommen. In diesem Band sind viele Texte aus seinen letzten Lebensjahren versammelt. Ganz konzentriert legt er seine Kritik am kapitalistischen System und dessen ökologischer Zerstörungswirkung dar, seine Vorstellungen über die sozialpsychologisch notwendigen Veränderungen in der Gesellschaft. Auch seine philosophischen Blickwinkel auf unsere Lebensweise sind sehr erfrischend. Für die praktischen und unmittelbaren Veränderungen ist der Fernsehjournalist Franz Alt hauptsächlich zuständig. Bei ihm findet man Hinweise, wie man zu einer ökologischen Landwirtschaft und zu einer solaren Energiewende gelangen kann. Überaus interessant ist seine Sicht warum die Grünen an ihrer eigentlichen Aufgabe gescheitert sind. Dagegen legt Ferst umfassender die mittel- und langfristigen Perspektiven dar. Über rund 50 Seiten stellt er konkret eine ökotopianische Zukunftsgesellschaft vor, er diskutiert ein neues, ökologisch ausgerichtetes Regierungssystem und läßt am Schluß einen Ökokanzler in einer Fernsehansprache auftreten. Diese wäre für Schröder, Merkel und Co. sicher undenkbar. Aber die Rede ist eine brisante Denkprovokation. Bahro, Alt und Ferst sorgen mit ihren unterschiedlichen Profilen für viel Stoff zum Weiterdenken. Ergo: Für gesellschaftskritische und ökologische Geister ist das Buch ein Muß im Bücherregal.
Von Heike Koall Ferst-2002 Sozialökologische Alternativen statt globalisierter Wettrennökonomien Neuere Studien belegen, ökologische Themen nehmen wieder an Wichtigkeit zu, nachdem Ende der neunziger Jahre wandelte sich das Blatt langsam aber stetig. So glauben zum Beispiel 90 Prozent der Menschen in Deutschland, es komme eine Klimagefährdung auf uns zu. Faktenreich wird in dem Buch "Wege zur ökologischen Zeitenwende belegt, wie eng der Spielraum für ein Umsteuern aus dem jetzigen verfahrenen Zustand bereits ist. Die Potsdamer Klimaforscher sagen voraus, ab 2050 könnte eine insbesondere Europa betreffende Eiszeit auf Grund vermehrter Süßwasserzufuhr in den Atlantik eintreten, weil der Golfstrom in so einem Szenario sich stark abschwächt. Andere Wissenschaftler vermuten eher eine extreme Verstärkung der Wärmefalle durch die Freisetzung von Me-thaneis in den Weltmeeren. Dies würde bisher in den Klimamodellen kaum berücksichtigt. Ob bei den vielen Unbekannten, egal in welche Richtung sich die Welt bewegt, nicht so oder so ein für Menschen wenig attraktives Wettergeschehen herauskommt, muss man sich nicht erst seit der Hochwasserkatastrophe an der Elbe fragen. So bescheinigten die Hamburger Klimaforscher, es gäbe in Deutschland inzwischen doppelt so viele Starkregenereignisse wie vor 100 Jahren. Franz Alt, Rudolf Bahro und Marko Ferst stellen also erst mal die richtigen Eingangsfragen. Franz Alt, Fernsehmoderator der 3sat-Sendung "grenzenlos" schrieb bereits mehre Umweltbücher und handelte sich in den achtziger und neunziger Jahren bei Fernsehchefs u.a. immer wieder Kritik ein, weil er entweder die Atomkraftnutzung kritisierte oder andere ökologische Innovationen in seinen Sendungen politisierte. Rudolf Bahro veröffentliche vor 25 Jahren "Die Alternative" für die damals 8 Jahre Haft veranschlagt wurde und die eine systematische Analyse und Kritik des Pseudosozialismus enthielt. Später profilierte er sich als Sozialökologe und hielt über viele Semester hinweg gut besuchte öffentliche Vorlesungen an der Humboldt-Universität. Als Dritter im Bunde begründete Marko Ferst 1994 zusammen mir vielen anderen die Ökologische Plattform bei der PDS. Er ist der Herausgeber des Bandes und beschäftigt sich auch mit sozialpsychologischen Aspekten der ökologischen Krise, veröffentlichte dazu über Erich Fromms Paradigma "Haben oder Sein" einen Sammelband. Eine wirkliche neue Politik erwartet Franz Alt nicht von den Regierungen. Entscheidend seien in jedem Fall qualifizierte Minderheiten. So wie 1968 antiautoritäre Gruppen gegen eingefahrene gesellschaftliche Konventionen protestierten oder 1989 Friedens-, Umwelt- und Bürgerrechtsgruppen gegen das verknöcherte SED-Regime Erfolg hatten, so wird eine organisierte Minderheit künftig gegen unseren selbstmörderischen Entwicklungsweg auftreten müssen. Die Menschen wissen längst, wir ernten was wir sähen. Bestechend ist bei Alt, wie er konkrete Vorschläge für den ökologischen Wandel macht, die hier und jetzt umsetzbar sind oder gar schon existieren. So zum Beispiel wie in Karlruhe die Menschen erfolgreich vom Auto in die Straßenbahn umsteigen, die Fahrgastzahlen um ein Vielfaches stiegen und wie Holland zum Paradies für Fahrradfahrer wurde. Über eine systematische Kritik der real existierenden Gesellschaftsordnung hinaus, setzt Marko Ferst auf vorausschauende Perspektiven: In einem Panorama zeichnet er eine Vision auf, wie die Gesellschaft von Morgen aussehen könnte. Ökologische Landwirtschaft, Lebenswelten mit minimiertem Materialverbrauch, solare Energieversorgung bis hin zu den Strukturen einer nichtkapitalistischen Organisation der Arbeitswelt und vieles andere wird vorgestellt. Bis aber ein deutscher Ökokanzler eine Regierungserklärung im Fernsehen abgibt, wie sie Ferst aufgeschrieben hat, werden wohl noch einige Jahrhunderthochwasser und Megaorkane das Land verwüsten. Die von ihm formulierte Vorreiterrolle in der Abrüstungspolitik und eine auf Suffizienz basierte Lebensweise wäre wohl selbst dann nicht zu erwarten, wenn Jürgen Trittin zum Kanzler gewählt würde, weil die Grünen 40 Prozent der Stimmen eingefahren hätten. Freilich könnte ein zweites Parlament als ökologischer Rat für die langfristigen Aufgaben der Gesellschaft, den ökologischen Reformprozess, so wie die Autoren denken, vielleicht beschleunigen. Rudolf Bahro nimmt in seinen Texten die Frage auf, wo liegen die tiefsten Ursachen der ökologischen Krise. Zwar glaubt auch er nicht, eine kapitalistische Lösung des Problems könne auf Dauer angehen, im Gegensatz zu Alt etwa. Er sieht auch auf den patriarchalen Untergrund der Krise und thematisiert den Aktionszwang der in unserer Kultur liege. So wird dargelegt in wiefern unsere geschichtlich erworbene Sozialpsychologie die treibende Kraft hinter der ökologischen Weltkrise sein könnte, verstärkt über die auf Sachzwänge gegründete Megamaschine. Offen bleibt jedoch wie Bahro den formulierten seelisch-geistigen Kultursprung, praktisch auf die politische Bühne zu bringen gedachte. Viel plausibler sind jedoch seine umfangreichen Kritiken an der Studie "Zukunftsfähiges Deutschland". Im Ganzen ist das Buch keine Anleitung zu systemkonformer Umweltreparatur, sondern es setzt auf eine grundsätzliche Alternative, wie schon jenes Buch von Bahro vor 25 Jahren, dass eine Kritik des real existierenden Sozialismus im Focus hatte. So unterschiedlich die drei Autoren argumentieren, "Putzarbeiten auf der Titanic" (Bahro) zelebrieren sie nicht. Damit heben sie sich wohltuend von jenen Bestsellerschreibern ab, die schönfärberisch Ökooptimismus verkünden und wenig hilfreich sind, um die auf uns zukommenden Gefährdungen abzuwenden. H.Koall buecher4um.de/Rezensionen/Besprechungen/MNO/OekZeitW.htm
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detopia-2021:
Dieses Buch ist zwanzig Jahre alt und immer noch "mein detopisches Hauptbuch", aber nur der dritte Teil von Marko, denn "detopisch" meint nicht nur den Inhalt, sondern auch die "Form" und zu ihr gehört die Allgemeinverständlichkeit; das Gesamtbuch "zu dick", vom Format her (lange Zeilenlänge) und auch der "Input" ist zu groß (für den Leser) - also drei Autoren in einem Bande. "Markos Buch" sollte einmal bei Reclam erscheinen, in der "Universalbibliothek", wo schon Humboldt-1792 und Morus-1516 erschienen sind. DAFÜR und dazu würde ich auch meinen finanziellen Beitrag leisten, falls diese Verlage eine Risikobeteiligung fordern. Marko würde das Buch aktualisieren, aber wie? Man kann in den vorhandenen Korpus eingreifen oder man macht Vor- und Nachsätze, -wörter und Anhänge. Vorbilder und Anleitung geben ähnliche Produkte - FullerG-1993-2017 - MillsC-1956-2019 - HeinischK-1960. Das Marko-Buch heute? Anders als Marko es beschrieben hat, kann es nicht gehen, um in eine erträgliche Zukunft mit etwas Freude hineinzuwachsen und nach dorthin fortzuschreiten. Unterschiede zwischen Detopia-Utopie und Ferst-Utopie? Da lehne ich mich nicht aus dem Fenster. Ich würde bei Ferst seiner Utopie mitmachen (und meine Familie mitnehmen). Umgekehrt müsste Ferst das sagen. Vermutlich reklamiere ich einen kürzeren Weg zum selben Ziel. Es scheint auch einige kleine Zielunterschiede ("Utopieunterschiede") zu geben, aber die müssten jetzt (nach zwanzig Jahren) neu festgestellt werden; vielleicht haben sie sich schon angeglichen; man wird ja schließlich älter und klüger (und "realistischer" und"konservativer".)
Frühere Gedanken zum Buch Das ist hier ein Sammelsurium von Einzelgedanken, die ich in zwanzig Jahren immer mal aufgeschrieben habe. Ich doktore da immer mal dran herum, aber es wird nicht besser. Jedoch bekenne ich mich weiterhin, 2021, zu den beiden martialisch wirkenden Schlag-Sätzen:
"Der erste Volksbahro des neuen Jahrtausends"
"Das letzte Buch der Welt von Bedeutung"
Ein eigenständiges Buch von Marko Ferst in seinem Teil drei. Eine gründliche Analyse der Lage und der verbliebenen Handlungsmöglichkeiten. Das Buch scheint mir ideal, besser kann man es wohl nicht machen. Warum? Weil hier jemand den Ausweg volksverständlich darstellt. Das hatten wir bisher noch nicht. Einen (inhaltlich) noch besseren Ausweg kann es - aus theoretischen Erwägungen - nicht geben. Mein "detopischer Weg" ist dagegen eine Art Notfallmedizin, wie Bolo und Panokratie, weil sich herausgestellt hat, dass die Ferst-Utopie nicht zur Massenüberzeugung wird. Man lese auch Ferst-2010 im Havemannbuch als Aktualisierung. Auf Seite 264 vermutet Ferst, dass eine sozial-ökologische Marktwirtschaft wohl nicht der ökonomisch-menschlichen Weisheit letzter Schluss sein kann. Das Ferstbuch ist der von mir erwünschte "Volksbahro" - als Kurzwort für einen "volksverständlichen Bahro", also ein Buch, was ich jedem geben kann und sagen: "Das kannst du lesen - und verstehen." -- Natürlich (und leider) hat die allgemeine Buchlesebereitschaft seitdem wiederum abgenommen (auch bei mir). Das liegt an den neu-zusätzlichen "Angeboten" via Datennetz. Ferstens Kultursystem ist die anschauliche und aktualisierte Version von <Logik der Rettung>. Markos Öko-Vorschläge sind von der jetzigen deutschen Volksmasse bzw. Mehrheitsgesellschaft ungewollt. Aber sie wären der nächste Schritt. Ich setze ich auf das Wunder, dass die Leute plötzlich und eines schönen Tages das Richtige und Vernünftige wollen. Man müsste jetzt hauptsächlich dieses Buch von Marko verbreiten und möglichst jeden Haushalt bringen von seiner Existenz informieren. Müsste. Aber das sagen anderen von ihren Lieblingsbüchern auch. (Man liest das oft in Kommentaren und Rezenzensionen: "Pflichtlektüre für ...") Auf meinen Hausbriefkasten kleben manchmal Aufkleber mit Reklame für Irgendwas, auch für Politisches. Sowas könnte man auch machen (um wenigstens etwas zu tun) Das Buch erscheint mir wie "das letzte Buch der Welt von Bedeutung" Die Seiten 175 bis 322 von Ferst: Diese 147 Seiten würden als 18-cm-Taschenbuch wohl 300 Seiten ergeben. Einmal sollte es als Einzelbuch in einem klangvollen Verlag erscheinen, einem "Publikumsverlag", also einem Massenverlag, den Massen bekannter Verlag. Marko Ferst fasst das vorhandene Ökorettungswissen zusammen. Den 'Volksbahro' brauchten wir seit 1987, seit <Logik der Rettung> von R.Bahro, welches für den Normalverbraucher schwer verdaulich war. Auch in höheren Bildungskreisen wurde es wenig gelesen und wenig positiv rezensiert. Außerdem setzt Ferst seine eigenen "Schwerpunkte" bzw. Verschiedenheit der Meinung. Das ist eine Weiterentwicklung von Bahros Position. "Das ist zwar noch Bahro", aber 30% der Sichtweise ist 'Original-Ferst' (schätzungsweise)- Ferst redet nicht viel drum herum um die ökologische Gesamtsituation, so wie sie nunmal ist. Klare Fernsicht! Die ganz große Zusammenschau eines Klimaphilosophen. Eine vollständige Gesamtschau ist es nicht; dann hätte die Verständlichkeit gelitten; das Buch wäre ausgeufert. Aber er bietet auf 5 Seiten an: "Ausgewählte Literatur zur kritischen Auseinandersetzung" und 166 Anmerkungen auf ebenfalls 5 Seiten. Er traut sich an die Wende ran und an die psychischen Bedingungen im Volk dafür und dagegen. Das haben wir selten in Ökosachbüchern. Nur wenige Autoren haben sich tiefer damit beschäftigt. Gregory Fuller schreibt (nur) "Weltweiter Paradigmenwechsel". Ch. Lauterburg lehnt sich weiter zum Fenster raus:
Irgendeinen staatlichen Machtwechsel erwähnt er nicht. Auch Ditfurth-1985 (Apfel) und Gruhl-1992 (Nichts) erwägen und erwähnen nicht die Möglichkeit einer eines "Rettungsweges", einer Notstandsgesellschaft. Das ist vermintes Gelände, weil der Autor sofort und reflexartig den Vorwurf bekommt, eine Ökodiktatur zu wollen oder unabsichtlich ztu befördern. Ebenfalls selten wird (in politischen Umweltbüchern) generell über eine bessere oder gar richtige Gesellschaft diskutiert (ich habe gewisse Bücher im Blick). Nebenbei: U.Horstmann, G.Kunert, W.Hildesheimer verweigern auch jegliches Wort über einen - theoretischen - Ausweg. Deshalb waren wir bis heute - 'bis Ferst' - noch nicht vollständig! Erst wenn wir den Rettungsweg vor uns sehen und sagen: "Der ist uns zu schwer!", erst dann ist es bewiesen, "dass nichts mehr geht". Erst dann ist es <Fünf nach Zwölf> und es ist <Das Ende>. ... Rettungsweg, Ausweg, Weg in eine erträgliche Zukunft, für die Deutschen, also ganz konkret. Dazu musste man vielleicht jung sein. Idealist. Visionär. Gläubig. Denn man muss von kleinsten massenpsychischen Wahrscheinlichkeiten ausgehen und sich einbilden, sie würden wachsen auf 100%. - Aber er hat es durchgestanden. Gut gemacht! (Ich weiß, wovon ich rede; man kann irre dabei werden, bei dem ganzen Utopismus.) Auf 18 Großseiten fördert der Autor auch unsere Einbildungskraft im Kapitel: "Die ökotopianische Zukunftsgesellschaft". Und unsere Innovationskraft anstoßen will er im Schlusskapitel: "Eine (ökologische) Regierungserklärung" auf 8 Seiten. Mehr kann man nicht tun! Nun ist das Volk dran. Und "das Volk" sind zuerst einmal die Vorreiter, die ökologischen Leser, die "Multiplikatoren". Es sollen nun keine neuen Öko-Bücher mehr geschrieben werden, sondern die vorhandenen gelesen und ausgewertet werden. Abschließen will ich mit den letzten Sätzen des Buches, weil hier zwei wesentliche Aspekte einer möglichen bzw. theoretischen bzw. utopischen Öko-Wende erwähnt werden, die in früheren Ökobüchern zu kurz kamen (Eigentumsordnung und Volksinitiative).
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