Dr. hist. Roman Birke

Geburtenkontrolle
als Menschenrecht

Die Diskussion um
globale Überbevölkerung
seit den 1940er Jahren

 

2020 bei Wallstein-Göttingen
(Diss.)

 

Roman Birke (2020) Geburtenkontrolle als Menschenrecht - Die Diskussion um globale Überbevölkerung seit den 1940er Jahren

2020    
320 Seiten

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*1988 in Wien

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detopia-2024: Ich kann leider nur "Ups!" sagen. Seit Jahrzehnten beschäftige ich mich mit dem Thema und DIE DISKUSSION bleibt immer gleich.

Birkes Buch ist bestimmt nützlich, um mir noch mehr Klarheit zu verschaffen, warum DIE DISKUSSION immer auf der Stelle tritt. Ich werde bald mal hineinschauen.

Dissertation an der Universität Wien,
2018 - Schriftenreihe
Menschenrechte im 20. Jahrhundert
Band 5

Roman Birke, geboren 1988, ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der internationalen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Seine Promotion, die er 2018 an der Universität Wien abgeschlossen hat, wurde mit dem Theodor-Körner-Preis und dem Grete-Mostny-Dissertationspreis ausgezeichnet.


Verlag + Buch  

Die Bedeutung von Menschenrechten für Debatten über »Überbevölkerung« und globale Reproduktionspolitik seit den 1940er Jahren.

Ängste vor einer »Überbevölkerung« des Planeten gewannen in den vierziger Jahren rapide an Bedeutung und begleiten uns bis in die Gegenwart.

Regierungen, NGOs, die Vereinten Nationen, die katholische Kirche, Völkerrechtler und Frauenorganisationen diskutierten in den vergangenen Jahrzehnten kontrovers darüber, ob das Bevölkerungswachstum zu Problemen führe, und wie darauf zu reagieren sei.

Im Mittelpunkt dieser Debatte stand von Beginn an die Frage, ob individuelle Entscheidungen über die Familiengröße durch Staaten eingeschränkt werden dürfen, um mögliche negative Konsequenzen abzuwenden.

Bedroht das Bevölkerungswachstum Menschenrechte und sind deshalb Programme, die auf Unfruchtbarmachungen zielen, legitim? Oder stellen solche zum Teil mit Zwang durchgesetzten Maßnahmen selbst eine Verletzung der Menschenrechte dar?

Roman Birke analysiert diese internationalen Deutungskämpfe über die Auslegung von Menschenrechten und zeigt anhand der Fallbeispiele Indien, Irland, USA und Jugoslawien, welche Bedeutung sie für die Politik von Nationalstaaten haben.

Inhalt     Inhalt-pdf

Einleitung (7)

  1. Nachkriegsordnung. Überbevölkerungsdiskurs und liberaler Internationalismus (29)

  2. Organisationsgründungen. Population Council, IPPF und die Vereinten Nationen (52)

  3. Deklarationen. Staatliche Allianzen und das Menschenrecht auf Familienplanung (88)

  4. Deutungskämpfe. Geschlechterrollen, Religion, Entwicklungspolitik (126)

  5. Neue Akteure. Frauenbewegung und Völkerrechtler (170)

  6. Auslegungen. Nationalstaaten und internationale Resolutionen (198)

  7. Strategiewechsel. Frauenemanzipation und reproduktive Rechte (241)

Schluss 276

Dank 292     

Abbildungen und Tabellen 295 

Quellen und Literatur 295     

Abkürzungen 316 

Namenregister 317

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Leseberichte

 

 

 

Mehr zum Thema:

URL  perlentaucher.de/buch/roman-birke/geburtenkontrolle-als-menschenrecht.html 


Audio   Audio 2020 dlf Orzessek 

deutschlandfunkkultur.de/roman-birke-geburtenkontrolle-als-menschenrecht-eine-frage

zu Deutschlandfunk Kultur, 22.06.2020
Rezensent Arno Orzessek ahnt mit dem Buch des Historikers Roman Birke, wie komplex und ungelöst das Problem der Geburtenkontrolle weiterhin ist. Mit Birke die Debatten zum Thema seit 1940 durchgehend, lernt der Rezensent die die Debatte anleitenden Institutionen und Gruppen vom Population Council über die Frauenbewegung bis zur katholischen Kirche kennen, bekommt die juristischen, politischen, theologischen, humanitären und demografischen Argumente für und wider die Geburtenkontrolle aufgetischt und erkennt: Griffige Lösungen gibt es noch immer nicht. 


zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.11.2020
Monika Remé liest mit Interesse Roman Birkes historische Darstellung zur "Geburtenkontrollbewegung", ihren Kämpfen, Erfolgen und Niederlagen. Nicht nur bietet der Autor spannende Anekdoten zur Lobbyarbeit und besonders zum Wirken John Rockefellers III. in der Sache, er verzichtet laut Remé auch auf wohlfeile Schlüsse. Dass der Historiker auf rassistische Argumente in der Diskussion um Geburtenkontrolle kaum eingeht, empfindet die Rezensentin als Mangel, wie ihr auch manch andere Seite des Problems im Buch allzu unterkomplex beleuchtet wird.


zu Süddeutsche Zeitung, 17.08.2020
Schade, findet Friederike Bauer, dass über dieses so wichtige Thema kein besser lesbares Buch vorgelegt wurde. Aber immerhin gibt es jetzt diese, aus einer Dissertation entstandene Studie. Nicht sehr sprachmächtig, aber akribisch und vor allem umfassend gibt der Autor die Diskussion der vielen Jahrzehnte wieder, zeigt die Rollen der Akteure auf und zeichnet die teils kuriosen Allianzen nach.
Außerordentlich "verdienstvoll" findet die Kritikerin in jedem Fall diese Aufarbeitung des heiklen Diskurses, in dem sich Kalte-Kriegs-Rhetorik, Rassismus, theologischer Dogmatismus und feministisches Pochen auf Frauenrechte mischten. Die Diskussion beziehungsweise die ihr zugrunde liegende Problematik der Überbevölkerung ist weiterhin hoch dringlich, erinnert sie uns.


 

 

(Ordner)   www.detopia.de   ^^^^

Roman Birke (2020) Geburtenkontrolle als Menschenrecht - Die Diskussion um globale Überbevölkerung seit den 1940er Jahren