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Arno Gruen Der Verrat am Selbst
Die
Angst vor Autonomie
Vorwort von Gaetano Benedetti 1984 im Causa-Verlag-München 1986 bei DTV |
1984 *1923 162 (181) Seiten detopia: |
Inhalt Anmerkungen (165) Literatur (172) Namenregister (179)
»Das
Buch eines Gelehrten und Utopisten. Wir haben solche nötig.«
detopia-2008:
Sein erstes Buch im Alter von 60 Jahren. |
1 Autonomie und Anpassung: Der grundlegende Widerspruch in der Entstehung des Selbst (15)
2 Über Abstraktion: Die Verminderung und Zerstörung des menschlichen Erlebens (47)
3 Die Entmenschlichung des Mannes und die Unterdrückung der Frau (79)
4 Ohne Vergangenheit kann man nicht über sich selbst lachen: Die Bedeutung der Stimulation für das Lebendigsein (115) 5 Patienten in der Psychotherapie (129) 6 Das Ringen um das Selbst und sein Verrat (143) 7 Nachwort (153-161) |
Verlagstext
»Es sind Mitgefühl und Liebe, die die Wandlung zu einem wahren Selbst möglich machen.« Arno Gruen erfaßt hier eine Grunddimension des mitmenschlichen Daseins: den Begriff der Autonomie, der nicht Stärke und Überlegenheit meint, sondern die volle Übereinstimmung des Menschen mit seinen eigenen Gefühlen und Bedürfnissen. Wo sie nicht vorliegt, entsteht Abhängigkeit, aber auch Herrschaftsanspruch.
Der Begriff Autonomie hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Als Demonstration der eigenen Stärke und Überlegenheit ist das Streben nach einer so verstandenen Autonomie jedoch ein Kind unserer modernen Leistungsgesellschaft — und ein folgenreiches Mißverständnis. Denn wirkliche Autonomie ist, wie der Psychoanalytiker Arno Gruen in diesem Buch überzeugend darlegt, der Zustand, in welchem der Mensch sich in voller Übereinstimmung mit seinen Gefühlen und Bedürfnissen befindet. Gerade aber durch das herrschende Erfolgs- und Leistungsdenken ist vielen der Zugang zu ihrem Selbst versperrt: Die durch den Erziehungsdruck eingeleitete Anpassung läßt Lebendigkeit, Kreativität und Liebesfähigkeit verkümmern. Dieser Verlust erzeugt Abhängigkeit und Unterwerfung.
Arno Gruen analysiert die menschlichen Entwicklungsstufen und Lebenssituationen, innerhalb derer Autonomie blockiert wird. So zeigt er unter anderem, wie die Unterdrückung der Frau oder die seelische Verarmung des Mannes als Folge mangelnder Autonomie Ausdruck einer Grundstörung sind.
Neben den pathologischen Formen befaßt er sich ausführlich mit der Abnormität des vermeintlich Normalen. Das Buch geht weit über die Grenzen der Psychiatrie hinaus, denn es fragt nach dem Menschsein in der heutigen Gesellschaft.
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