Prof. Bernd Hamm

Medienmacht

Wie und zu wessen Nutzen 
unser Bewusstsein gemacht wird

Essay 2007

2007   14 Seiten

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95 Fußnoten unten 

Hamm-2008-Interview


Enzensberger

Postman-1985

Koschnick-2015

Heinrichs-2014

Inhalt :   1.    2.    3.    4.    5.    6.    7.    Fußnoten

"Wie ist es möglich, Informationen über die Welt und über die Gesell­schaft als Informationen über Realität zu akzep­tieren, wenn man weiß, wie sie produziert werden?"

 

Niklas Luhmann  1996:78 

"Wenn man eine große Lüge erzählt und sie oft genug wiederholt, dann werden die Leute sie am Ende glauben. - Man kann die Lüge so lange behaupten, wie es dem Staat gelingt, die Menschen von den politischen, wirtschaftlichen und militärischen Konsequenzen der Lüge abzuschirmen. - Deshalb ist es von lebenswichtiger Bedeutung für den Staat, seine gesamte Macht für die Unterdrückung abweich­ender Meinungen einzusetzen. - Die Wahrheit ist der Todfeind der Lüge, und daher ist die Wahrheit der größte Feind des Staates."

 

Joseph Goebbels, Propaganda-Minister,  wikipe Goebbels  (1897-1945)

1-14

   1. Einleitung  

 wikipe  Bush_v._Gore      wikipe  Tonkin-Zwischenfall 1964        wikipe  Verschwörungstheorien_zum_Angriff_auf_Pearl_Harbor  

Die Manipulationen von Pearl Harbour oder dem Golf von Tongking, die angeblichen Massen­vernichtungs­waffen im Irak,(9) das Downing Street Memorandum,10) der Angriff der israelischen Luftwaffe auf den Libanon, die iranischen Atomwaffen,(11) und die israelischen — noch andere Beispiele von Vorgängen hoher politischer Brisanz ließen sich nennen, die aufzuklären, unsere Medien nicht eben eifrig bemüht sind. Das ist gewiss erklärungs­bedürftig. 

Nach der gängigen Medientheorie kann das alles gar nicht sein. Danach müssen Medien, schon um ihre Werbeeinnahmen zu maximieren, Sensationen berichten, und gerade weil sie das müssen, können die Herrschenden nicht ruhig schlafen, weil sie beständig von den Medien überwacht und kontrolliert werden.(12)  

Aus diesem Grund, aber auch aus journalistischer Ethik und journalistischem Selbstverständnis müssten Horden von Journalisten unermüdlich auf der Suche nach der Wahrheit sein, gerade wenn sie gute Chancen hätten, monströse Vorgänge aufzuklären, die Öffentlichkeit zu informieren und damit Auflage und Einschaltquote zu erhöhen. Eine informierte Öffentlichkeit aber würde nicht zögern, Fehlhandlungen der Regierenden zu ahnden,13) und jede Regierung, die das wüsste, würde sich hüten, solche Handlungen zu begehen. Deshalb ist Pressefreiheit ein unabdingbarer Begleiter der Demokratie.14) 

Aber genau dieses geschieht nicht, zuweilen gar das platte Gegenteil: Der <Spiegel> z.B. beharrt gegen erhebliche Evidenz auf der offiziellen Erklärung der Angriffe des 11. September und gibt sich die allergrößte Mühe, jeden Zweifler an dieser Version lächerlich zu machen.15) Vor 16 Jahren noch konnte man, wenn man den SPIEGEL aufmerksam las, immerhin nachvollziehen, wie Saddam Hussein in die Kuwait-Falle gelockt worden ist. Was ist geworden aus jenem "Sturmgeschütz der Demokratie" (so der frühere Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein)? 

Medienmacht und Medienmanipulation sind keine neuen Themen. Aber es ist beunruhigend ruhig um sie geworden. 

Als ich bei der Vorbereitung meines Buches zur <Sozialen Struktur der Globalisierung>(16) einen Kollegen, einen bekannten Medienforscher, bat, den Entwurf des Medienkapitels zu lesen und zu kritisieren, gab er es mir nach ein paar Tagen mit der Bemerkung zurück, das seien ja Themen aus den sechziger Jahren, das interessiere die aktuelle Forschung überhaupt nicht mehr, alles veraltet.

Ich bin nicht dieser Meinung, ich halte die Frage, wie sich öffentliche Meinung bildet und welche Rolle die Medien dabei spielen, für ein Kernproblem jeder demokratischen Gesellschaft und habe das Kapitel deshalb im Buch gelassen. Immerhin fand es die Redaktion der Jungen Welt interessant genug, es ganz abzudrucken. 

So lassen Sie mich also mit einem Zitat aus einem viel gelesenen und zitierten Artikel von 1962 beginnen:

Die Bewusstseinsindustrie wird uns schon in der allernächsten Zukunft nötigen, von ihr als einer radikal neuen, mit den Massen ihrer Anfänge nicht mehr zu bestimmenden, rapide zunehmenden Macht Notiz zu nehmen.
Sie ist die eigentliche Schlüsselindustrie des zwanzigsten Jahrhunderts.(
17)  [...]

An die Stelle der materiellen tritt die immaterielle Verelendung, die sich am deutlichsten im Schwinden der politischen Möglichkeiten des einzelnen ausdrückt: einer Masse von politischen Habenichtsen, über deren Köpfe hinweg sogar der politische Selbstmord beschlossen werden kann, steht eine immer kleinere Anzahl von politisch Allmächtigen gegenüber.
Dass dieser Zustand von der Majorität hingenommen und freiwillig ertragen wird, ist heute vielleicht die wichtigste Leistung der Bewusstseinsindustrie.(18)  

Enzensberger verweist auf die inhärente Dialektik dieses Prozesses:
Die Bewusstseins-Industrie muss ihren Konsumenten gerade das geben, was sie ihnen nimmt. Sie muss ihnen Informationen geben, um zu desinformieren; sie muss die Illusion selbständigen Urteils aufrechterhalten, um gerade dieses zu verhindern.

wikipedia  Dialektik   Vereinfachend kann der Begriff Dialektik dieser Zeit als eine Form des Diskurses beschrieben werden.
Im dialektischen Diskurs wird einer These von der erkannten Realität eine Antithese als Konstrukt von Problemen und Widersprüchen gegenübergestellt, woraus ein neues Konstrukt als Synthese hervorgebracht wird.

wikipedia  Inhärenz bezeichnet allgemein das Innewohnen oder die Anhaftung.

Zu keiner Zeit war Information, gerade auch kritische, so breit zugänglich wie heute — und zu keiner Zeit war sie so wirkungslos.

Diesem Problem will ich hier nachgehen, gerade weil mir scheint, der kleine und vergessene Aufsatz von 1962 charakterisiere gültig ein Schlüsselphänomen zum Verständnis unserer Gesellschaften heute, auf die Spitze getrieben der amerikanischen. Wenn ich besonders an deren Beispiel argumentiere, dann natürlich nicht, um zu sagen, die geschilderten Vorgänge ließen sich nur dort auffinden. Vielmehr lässt sich an den USA immer wieder besonders deutlich und besonders drastisch davor warnen, auf welchem Weg wir in Europa uns befinden.

 3-4


Ich werde zunächst das Thema etwas genauer fassen und in einigen Thesen formulieren.

Es geht mir im 2. Schritt darum, das Problem im Kontext des epochalen Wandels zu verorten, den wir seit Mitte der 1970er Jahre erlebt haben. Das wird es leichter machen, die neuen ökonomischen Bedingungen der Medien und das neue Verhältnis zwischen Medien und Politik zu verstehen.

Am Ende will ich fragen, ob die Medien die ihnen nach der Demokratietheorie zugedachte Rolle in Zukunft werden ausfüllen können. Das aber sagt auch etwas über die künftige Entwicklung demokratischer Gesellschafts­organisation.

 

    2. Wie manipulieren Medien?         ^^^^ 

 

Es ist unmittelbar einsichtig, dass keine Nachrichtenagentur, und schon gar keine Zeitung, kein Radio- oder Fernsehsender in der Lage ist, immer und jederzeit am Ort des Geschehens Korrespondenten zu haben, die aus eigenem Erleben über ein Ereignis berichtet könnten. Schon die Entscheidung darüber, wer was warum für berichtenswert hält, ist für den Empfänger ein Akt der Manipulation. Da sitzt ein Redakteur, auf dessen Schreibtisch jeden Tag 300 Nachrichten landen. Er hat aber nur Platz für fünfzig, und nur fünf kann er mehr Raum geben und Hintergrund liefern.

Daraus wird dann die Grundgesamtheit dessen, was unserer Wahrnehmung überhaupt zugänglich ist.

Natürlich "manipulieren" die Medien in dem Sinn, dass sie wirkliches Geschehen gar nicht objektiv abbilden können. Das liegt einmal an der Komplexität dieses Geschehens, die zu beschreiben eine Zeitung, eine Nachrichtensendung, auch ein politisches Magazin völlig überfordern müsste. Die Auswahl- und Filterprozesse, durch die Nachrichten einfach auf Grund ihrer Produktionsbedingungen gehen müssen, sind für den Rezipienten Manipulation: Ihm oder ihr wird nicht das objektive Geschehen berichtet, sondern ein stark verkleinertes, verzerrtes Abbild.

Das ist dann nicht weiter schlimm, wenn alle ideologischen Positionen eine realistische Chance haben, in den Medien ihre Sicht der Dinge darzulegen und wenn wir Rezipienten auswählen können, was wir für wahrscheinlich richtig halten, wenn wir die Dinge so auch von verschiedenen Seiten aus beleuchten können. 

Solange klar ist, dass der Bayernkurier das Sprachrohr der CSU, der Vorwärts das der SPD ist bzw. war und solange die das auch nicht verschleiern, bleibt die Sache transparent. Die Springerpresse mag rechts stehen, wenn Süddeutsche Zeitung und Frankfurter Rundschau halblinke Positionen einnehmen, der Focus rechts, der Spiegel links, das ZDF rechts, die ARD gewiss nicht links, aber liberal. 

5


Ich bin nicht sicher, ob das wirklich einmal so war. Aber in der Zeit, als ich politisch erwachsen wurde, habe ich die Medienlandschaft so wahrgenommen. Natürlich habe ich mich über Die Welt geärgert, aber ich war ja nicht auf sie angewiesen. 

Seither aber hat sich die Medienlandschaft gründlich verändert. Was ist geschehen? Nun also vier Thesen, die ich im Weiteren untersuchen will:

  1. Die Medien sind von einem Organ, das die Mächtigen kontrollieren soll, zu einem Instrument in ihren Händen geworden. 

  2. Neben die - unvermeidliche - Manipulation durch Auswählen und Ausfiltern tritt die Uniformierung der ideologischen Positionen, so dass kaum mehr Unterschiede in der Interpretation von Fakten übrig bleiben.

  3. Die Medien tendieren zunehmend zur Entpolitisierung, Trivialisierung und Skandalisierung der "Nachrichten"; sie befördern nicht den mündigen Bürger und kritischen Rezipienten, sondern zunehmend den hirnlosen Konsumenten. 

  4. Das Herausfinden wirklicher Informationen wird immer mehr zu einer anspruchsvollen Aufgabe, die sich nur wenige leisten können. 

 

   3. Die neoliberale Offensive   ^^^^

 

Wenn wir verstehen wollen, was mit den Medien geschehen ist, empfiehlt sich ein kurzer Rückblick auf die neoliberale Offensive seit Mitte der 1970er Jahre, die ich in meinem Buch Gesellschaft zerstören beschrieben habe:(19) 

Entkolonialisierung und Nachkriegskonjunktur hatten überall auf der Welt zwar nicht zu gerechten Verhältnissen, aber zu relativem Wohlstand geführt. In der UNO wurde im Sommer 1974 eine Neuen Weltwirt­schaftsordnung feierlich verabschiedet — freilich von den reichen Ländern sogleich boykotiert (die mit dem Verhaltenskodex für Transnationale Unternehmen und dem geplanten Allgemeinen Rohstoff­abkommen manches vorwegnahm, das heute von Entwicklungs­ländern und vielen Nichtregierungsorganisationen gefordert wird). 

In den Industrieländern wurde die Sozialpolitik kräftig ausgebaut. Die Liquiditätsüberschüsse erlaubten es, den Entwicklungsländern und einigen sozialist­ischen Ländern Kredite zu günstigen Konditionen einzuräumen. Die so genannte "Studentenrevolte" führte zu einem zuvor ungekannten demokratischen Aufbruch.

 6


Diese Entwicklung wurde jäh unterbrochen durch Ereignisse, deren tiefere Bedeutung wir damals nicht wahrnehmen konnten und die auch heute nur von wenigen völlig verstanden wird. Wir denken an den Ölpreisschock, an die autofreien Sonntage, an die einsetzende Arbeitslosigkeit, an das Ende des Vietnamkrieges, die Ermordung von Salvador Allende, das Aufkündigen des Währungssystems von Bretton Woods durch die amerikanische Regierung, und noch manches mehr wäre hier anzufügen.  

Wir Zeitgenossen haben das als voneinander isolierte Einzelereignisse wahrgenommen. Tatsächlich war es eine Zeitenwende, und keine zufällige.(20) 

Hier ist nicht der Ort, dies weiter darzulegen; es mag genügen, den weiteren Zusammenhang anzudeuten:

 

Ab Mitte der 70er Jahre wurden die Industriestaaten durch die einsetzende Arbeitslosigkeit und steigende Kosten für das Sozialsystem belastet. Der neoliberalen Propaganda gelang es, dafür die Wirt­schaftspolitik der sozialdemokratischen Regierungen verantwortlich zu machen. In den frühen 80er Jahren führten dann der einsetzende Abbau des Sozialstaats und die empfohlene Abkehr von der keynesianischen Wirtschaftspolitik zur Machtergreifung neokonservativer Regierungen in Großbritannien, den USA, Deutschland und anderen Ländern. 

Die endgültige Durchsetzung des Neoliberalismus nach 1990 wurde durch fünf zusammenwirkende Faktoren ermöglicht:

  1. Die neoliberale Ideologie wurde unter Einsatz immenser Mittel massiv gefördert: Denkfabriken wurden gegründet (z.B. American Enterprise Institute), Stiftungen ins Leben gerufen (z.B. Heritage Foundation, Olint Foundation, 21), wirtschafts-"wissenschaftliche" Institute gegründet, Professoren und Fernsehzeit gekauft, Bestseller produziert und Politiker "überzeugt".22) 

  2. Der so genannte Nobelpreis für Wirtschaft, in Wirklichkeit der "Preis der Schwedischen Reichsbank im Gedenken an Alfred Nobel" und weder aus Nobel’s Vermögen finanziert noch durch sein Testament begründet, wurde vom Auswahlkomitee unter Assar Lindbeck jahrelang an Vertreter der Chicagoschule vergeben, um damit der neoliberalen "Theorie" die höchstmögliche wissenschaftliche Weihe zu verschaffen.23) 

  3. Der "Washington Consensus", Grundlage der Strukturanpassungsdiktate des Internationalen Währungsfonds, wurde zwischen US-Schatzamt und IWF ausgehandelt und seither stillschweigend von der reichen Mehrheit der IWF-Mitglieder mitgetragen — ein Konsens, dem Verhandlungen vorausgegangen wären, war das freilich niemals. 

  4. Die Entmachtung der Gewerkschaften in England und den USA durch die Regierungen, in Deutschland durch interne Korruption. 24) 

  5. Schließlich folgte nach 1989 der Zusammenbruch der sozialistischen Regime, bedingt durch ein Zusammenwirken innerer Widersprüche und äußerer Einflussnahmen.

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Alle diese Faktoren wirkten zusammen und schufen ein Klima, in dem der Marktfundamentalismus als Allheilmittel für alle sozio-ökonomische Probleme propagiert werden konnte.

Selten wurde bemerkt, wie sehr unsere Weltanschauung einer Gehirnwäsche und nach 1989 auch einer epistemologischen [Erkenntnistheorie] Säuberung zuerst im Osten, dann aber auch im Westen unterzogen worden ist.25) 

In den sechziger Jahren stand die Frage nach einer gerechteren, besseren Gesellschaft im Zentrum der öffentlichen Diskussion. Alternative Modelle der Regulation — vom bulgarischen Sozialismus mit breitem Individual­eigentum über den jugoslawischen Selbstverwaltungssozialismus und das skandinavische steuerfinanzierte Sozialstaatsmodell bis hin zu den französischen und niederländischen Systemen der Planwirtschaft — wurden zumindest als theoretische Alternativen in der Literatur, in der Wissenschaft, in den Medien und in der Öffentlichkeit behandelt.26) 

Artikel 15 des GG hielt zumindest die Fiktion offen, dass daraus auch Praxis werden könnte. Dann hat Maggie Thatcher mit ihrem berüchtigten Diktum There is no Alternative den Rahmen des überhaupt Denkbaren auf technische Varianten des Raubtierkapitalismus eingegrenzt.

Schon gar nach 1990 muss die Globalisierungs­keule dafür herhalten, jedes Nachdenken über Alternativen sofort und im Keim zu ersticken.

 

   4.  Medienökonomie, Medienkonzentration            ^^^^

 

Die Analyse der ökonomischen Bedingungen, unter denen Medien arbeiten, beginnt mit einer Trivialität: Die Medienindustrie ist fast ausnahmslos kapitalistisch verfasst.27) Dies alleine hat zur Folge, dass die Medien den Kapitalismus als System nicht in Frage stellen werden — es sei denn mit einer kurzfristigen Skandal- oder Katastrophengeschichte, wenn sich daran etwas verdienen lässt. Krisen dürfen schon aus diesem Grund nicht systembedingt sein. Besonders auffällig ist dies am Beispiel der Umwelt-Berichterstattung.

Medien sind Wirtschaftsunternehmen,28) die nach dem Willen ihrer Eigentümer vor allem dazu da sind, Gewinne zu machen. Die kleinen Zeitungsverlage von einst haben nicht überlebt. Aus wenigen sind riesige, zuweilen weltweit agierende Konzerne geworden,29) aus den meisten Kopfblätter ohne eigene Redaktion, aufgekauft von einem der Grossen, oder ganz eingegangen. 

Bei weitem die meisten Fernsehsender sind privatwirtschaftlich-kommerziell und machen Umsatz und Gewinn vor allem aus Werbung. Das können sie nur, wenn sie ihre Einschaltquote steigern.

Es gibt keine TV-Sendung mehr, die nicht mit Hilfe der Programm­forschung rigoros und sekundengenau auf ihre Attraktivität für verschiedene Zuschauergruppen und damit für die Werbe­kunden getestet wird — bei einem Fernseh-Werbebudget von immerhin rund vier Milliarden Euro jährlich alleine in Deutschland. 

Aber die Abhängigkeit von Werbeeinnahmen gilt ebenso für Zeitungen und Zeitschriften. 

 8/9

Die Medienlandschaft hat sich gleichzeitig diversifiziert — es gibt immer mehr auf kleine Zielgruppen spezialisierte Zeitschriften und Sender — und konzentriert, d.h. die gehören immer weniger und immer größeren Unternehmen. 

Der Pluralismus täuscht: Da sie alle der Werbewirtschaft die geeignete Klientel anliefern müssen, richten sich alle Medien weitaus überwiegend an die kaufkräftige Mittelschicht. Deren Weltbild, deren Gesellschafts­auffassung, deren Ideale, Interessen und Erfahrungen30) beherrschen die Medienbotschaften durch alle Sparten hindurch, und natürlich ganz besonders ausgeprägt in der Werbung selbst.31) 

Manche Konzerne werden von einzelnen Eigentümern (News Corporation, Rupert Murdoch; Viacom, Sumner Redstone; FinnInvest, Silvio Berlusconi) oder Familien (Springer, Holtzbrinck) beherrscht. Manche sind vielfach direkt und indirekt miteinander verflochten. Die meisten sind als Aktiengesellschaften organisiert.

An der Sonoma-State-University ist eine Untersuchung der Verflechtung zwischen Medien und Nichtmedien nachgegangen: Die Aufsichtsräte der zehn wichtigsten Verlagshäuser der USA wurden danach befragt, in welchen anderen Unternehmen sie ähnliche Mandate wahrnehmen — herauskam ein Potpurri der Grossindustrie32. Das dürfte in Europa kaum anders sein. Auf alle Fälle kann von Unabhängigkeit nicht die Rede sein.

Es gibt einige spezialisierte Medienfonds, die ihren Kunden entsprechende Anteile anbieten. Medien sind kapitalistische Unternehmen, und sie werden auch so gehandelt. 

Wie andere Unternehmen, so sind auch sie im Blick der "Heuschrecken" und von Übernahme bedroht: Gerade (Mitte Dezember 2006) wollte Berlusconi Deutschlands größten Fernseh-Konzern ProSieben-Sat1 von Chaim Saban übernehmen. Zwei Private Equity-Firmen, KKR (vorher in Deutschland als Käufer des Triebwerkeherstellers MTU und der Autowerkstattkette ATU in Erscheinung getreten) und Permira (hatte zuvor die Telefongesellschaft debitel und den Brillenhersteller Rodenstock übernommen), sind ihm zuvorgekommen.33) 

Sechs grosse Medienkonzerne beherrschen den Weltmarkt: AOL Time Warner, Disney, Vivendi, Viacom, Bertelsmann und die News Corporation. In Deutschland machen Springer, Bertelsmann, Holtzbrinck, Bauer und die WAZ-Gruppe den Grossteil des Geschäfts. Übrigens haben die großen deutschen Medienunternehmen sich rechtzeitig lukrative Anteile des Mediengeschäfts in allen osteuropäischen Ländern gesichert.

Es gibt große Medienkonzerne, die sich gerne unpolitisch und nur am Geschäft interessiert geben (z.B. Vivendi, Disney, Holtzbrinck). Aber das ist nur die Vorderseite.

Disney z.B. propagiert ein ausgesprochen konservatives, kleinbürgerliches Familien- und Gesellschaftsideal und steht schon deshalb den Neokonservativen nahe, auch ohne dass dies ausdrücklich so plakatiert wird. 

Holtzbrinck, ein eher stiller Riese im deutschen Mediengeschäft, steht im Ruf, sich inhaltlich in die Arbeit der Redaktionen nicht einzumischen. Dennoch fällt auf, dass mit der Übernahme des Rowohlt-Verlages die eher linke Taschenbuchreihe <Rororo-aktuell> ebenso eingestellt worden ist wie die Reihe <Fischer alternativ> nach dem Kauf des Fischer Taschenbuchverlages. 

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<Die Zeit> ist durch Helmut Schmidt, <Der Spiegel> durch Stefan Aust auf neoliberal getrimmt worden. Auch die weltweit größte Nachrichten­agentur, <Associated Press>, ist davon nicht ausgenommen.34)

Die offenen Missionare unter den Eigentümern sind eher selten; von Rupert Murdoch war bereits die Rede, auch Axel Springer ist hier zu erwähnen, und gewiss Silvio Berlusconi. Andere, wie die Bertelsmann-Stiftung, sind nicht weniger politisch aktiv, geben sich aber parteiunabhängig und ausschliesslich sachbezogen. Sie alle neigen deutlich konservativen, neoliberalen politischen Positionen zu. Deshalb erscheint es gerechtfertigt, sie im jeweils passenden Zusammenhang insgesamt als die Medienkonzerne oder, wie in den USA üblich, als Corporate Media zu bezeichnen.

Medien sind eingebunden in die gesamtwirtschaftliche Entwicklung: Der Rückgang der Werbeeinnahmen und der zunehmende Kostendruck haben viele schwer getroffen.

Die Zahl der festen Mitarbeiter der Zeitungsredaktionen und die Auslandsbüros wurden in den vergangenen fünfzehn Jahren drastisch reduziert. Um dennoch einen redaktionellen Teil halten zu können, arbeiten sie im Inland vor allem mit schlecht bezahlten "freien" Mitarbeitern, übernehmen sie ungeprüft und nicht selten ohne Quellenangaben Texte, die ihnen von Regierungen, öffentlichen und privaten Propagandainstitutionen angeliefert werden. Journalisten sind auch bereit, auf Berichte zu verzichten, die ihren Herausgebern nichts ins politische Bild passen.35) 

Um Auflage zu erhöhen, müssen sie fortwährend Sensationen produzieren, zumindest auf den Titelseiten: Infotainment statt Hintergrund, der Bildzeitung immer ähnlicher.36) Heraus kommt der Dreiklang von Entpolitisierung, Trivialisierung und Skandalisierung.

 

  5.  Medien und Politik   ^^^^

 

Noam Chomsky(37) ist unermüdlich der Frage nachgegangen, auf welche Weise uns die Medien im Interesse der politischen Klasse manipulieren und über welche Mechanismen dies gerade in sich selbst als demokratisch definierenden Gesellschaften geschieht.(38)  

Im Juli 2006 hat die liberale amerikanische Tageszeitung <The Nation> gar erklärt, "Die Nachrichten sind tot. Die Medien sind heute ein gigantisches antidemokratisches Oligopol, das vor allem den Wünschen seiner Besitzer, der großen Aktionäre und seiner Kumpel in der Regierung folgt". 39) 

Dafür wird das gesamte Arsenal an Einflussmöglichkeiten in Stellung gebracht: Keine Regierung hat so extensiven Gebrauch gemacht von der Möglichkeit, Regierungsdokumente als geheim zu klassifizieren, wie die von Bush 2 und Richard Cheney.40) Zensur,41) Überwachung und Einschüchterung42) gehören zu den inzwischen üblichen Instrumenten im "Krieg gegen den Terror". Die Bedrohung, gar die gezielte Tötung von Journalisten43) werden aus dem Irak gemeldet. 

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Nur durch Indiskretion wurde Bush's Idee bekannt, den Sender Al Jazeera in Katar bombardieren zu lassen, um damit eine unabhängige Nachrichtenquelle zu verstopfen.44) Public Opinion Management, auch Strategic Communication genannt, eine Mischung aus psychologischer Kriegführung, Propaganda und Werbepsychologie, ist zum Alltag in der Politik und damit zu einer Industrie geworden.45)

Dem Krieg gegen den Irak ist eine systematisch geplante und professionell durchgeführte Medienkampagne vorausgegangen. Selbstverständlich gehört dazu, die langjährige Zusammenarbeit mit und Unterstützung von Saddam Hussein und Osama bin Laden zu verschweigen.46) John Pilger und andere berichten in einer Dokumentation, auf welche Weise die öffentliche Meinung im In- und Ausland "weichgeklopft" wird, indem man den anvisierten Gegner entmenschlicht.47)  

Es geht eben nicht um Menschen, es geht um Aufständische, Terroristen, Militante, Islamisten oder um Taliban. Dahin passt auch die neue Masche der Propaganda-Spezialisten, die Gegner der USA im Nahen Osten als "Faschisten" und ihre Unterstützer zu Hause als gefährliche "Beschwichtiger" zu bezeichnen.48) Dabei sind auch platte Lügen üblich wie die, dass Juden im Iran gelbe Abzeichen tragen müssten — ein offensichtlicher Versuch, die iranische Regierung mit den Nazis gleichzusetzen. Der Erfinder dieser abstrusen Geschichte ist gar als "Iran-Experte" zu Konsultationen mit George W. Bush ins Weiße Haus eingeladen worden.49)  

In der Absicht, sich die fortdauernde Unterstützung der Bevölkerung und des Parlaments für den Krieg zu sichern, sind viele Millionen Dollar ausgegeben worden50. Ausländische Regierungen wurden gedrängt, ihre Medien entsprechend zu beeinflussen51, und PR-Firmen werden von den Geheimdiensten beauftragt, in ausländischen Medien vorfabrizierte Sequenzen unterzubringen, welche die amerikanische Politik und das US-Militär in einem möglichst vorteilhaften Licht erscheinen lassen52. 

Ein gerade dreißigjähriger Absolvent der Universität Oxford ohne bisherige Medienerfahrung, Christian Bailey, erhielt vom Pentagon einen 100 Mio. Dollar-Auftrag, um amerikafreundliche und den Krieg positiv darstellende Meldungen in irakischen Medien zu platzieren.(53)

Inzwischen liegen Berichte eines Insiders vor, der im Detail beschreibt, wie das Militär dabei vorgegangen ist54. Irakische Medien werden bedroht, Journalisten tätlich angegriffen, wenn sie diesem Anliegen nicht folgen55. Das ist ähnlich auch in Afghanistan geschehen.56) 

Im Rahmen seiner psychologischen Kriegsführung gibt das Pentagon 300 Mio Dollar aus, um ausländische Medien zu einer pro-amerikanischen Berichterstattung zu bewegen.57) Es erstaunt kaum, dass besondere Anstrengungen in den arabischen Ländern getrieben werden58. Viele Millionen wurden investiert, um die amerikanische und ausländische Bevölkerungen davon zu überzeugen, dass der Widerstand in Irak nicht etwa als Rebellion des irakischen Volkes gegen die Besatzung, sondern vielmehr als organisierter Terrorismus, angeleitet und angeführt von Al Quaida unter ihrem irakischen Anführer Al Zarqawi, zu verstehen sei.59)

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Solche Manipulation wird auch nach innen betrieben60. Die Republikanische Partei und ihr neokonservativer Flügel sind immer wieder der Propaganda nach innen bezichtigt worden61, die gegen Bundesrecht verstößt, wie selbst der amerikanische Rechnungshof bestätigen musste62. Wiederum spielt das Pentagon dabei eine besonders hervorgehobene Rolle63. Umstrittenen Politiken wie etwa der Steuerpolitik wird dabei besondere Aufmerksamkeit zuteil64.

Zuweilen wird von Journalisten pure Verzweiflung darüber geäußert, dass die offensichtlichen Rechtsverstöße der Bush-Regierung nicht Gegenstand der alltäglichen Berichterstattung sind65. Bush persönlich hat die Praxis gerechtfertigt, nach der die Regierung fertig vorbereitete Nachrichtenpakete an lokale Fernsehsender verteilt hat66. Die Pressepolitik seiner Regierung ist mit jener des sowjetischen Politbüros verglichen, Fox News als "American Pravda" bezeichnet worden67. 

Ständige Meinungsumfragen dienen der Erfolgskontrolle der öffentlichen Gehirnwäsche(68) und gleichzeitig dem fortlaufenden Austarieren der Politik. Eine Kumpanei zwischen Politik und Medien bedroht den eigentlichen Kern der Demokratie.69) Aber es gibt natürlich nicht nur den subversiven und den repressiven Weg: Journalisten werden durch Geld und allerlei Vergünstigungen,70) durch besondere Nähe zur Macht, durch Exklusiv-Interviews und Inside-Informationen gefügig gemacht.71) Sie dienen sich an in vorauseilendem Gehorsam. In ihrer beruflichen Karriere wird sorgfältig ausgefiltert, wer schließlich als Journalist eine lukrative Stelle erhalten wird. Auch Journalisten und Medienunternehmen haben den amerikanischen Parteien Spenden gezahlt.72)

Die Bush-Regierung gibt mehr als eine Milliarde Dollar jährlich an Aufträgen für ihre Eigenwerbung aus.73) Selbstverständlich betreibt sie ihre eigene PR(74) nicht nur im Pentagon und im Militär. Ein besonders interessantes und durchaus folgenreiches Beispiel finden wir in den amerikanischen Wirtschafts­indikatoren: Das Sozialprodukt wird, anders als sonst üblich, durch "hedonic prizing" künstlich hoch-, die Arbeitslosenzahl künstlich dadurch heruntergerechnet, dass Menschen, die ein halbes Jahr oder länger ohne Beschäftigung sind, einfach nicht mehr dazu gezählt werden. Das sind dann die Zahlen, die uns zum Beweis für den Erfolg des neoliberalen Wirtschaftskurses (übrigens auch von Wirtschafts"wissenschaftlern") vorgehalten werden.75) 

Gewiss war keiner so schamlos darin, Medien zu kaufen und zum persönlichen Nutzen zu missbrauchen wie der frühere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Allerdings wäre es ein verhängnisvoller Fehler, wenn man ihn für einen isolierten, kuriosen Einzelfall hielte, nur verständlich vor dem Hintergrund einer durch und durch von mafiosen Strukturen durchsetzten Gesellschaft wie der italienischen.

Medienzar Rupert Murdoch wird grosser direkter Einfluss auf die Politik von Tony Blair nachgesagt76, der Guardian nannte ihn gar ein Mitglied in Blair's Kabinett77. Als Gegenleistung habe ihm Murdoch einen Sitz im Aufsichtsrat seines Medienimperiums angeboten78. 

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Murdoch hat niemals einen Hehl daraus gemacht, dass ihm sein Medien-Imperium vor allem dazu dient, "seine persönlichen politischen Überzeugungen zu verbreiten".79) Von Fox News, seinem Nachrichtensender, berichtet ein Insider, dass das Management in einem täglichen Memorandum die Mitarbeiter darauf hinweist, welche politische Linie zu fahren sei.80) Die enge Verbindung zwischen Politik und Ökonomie im Medienbereich ist auch deswegen kein Zufall, weil Politiker mehr als andere die Wirklichkeit durch die Medien wahrnehmen. 

Die wenigen Personen, die die Medien kontrollieren, haben die Macht, Lügen in Wahrheit und die Wahrheit in Lüge zu verwandeln und Kritiker zum Schweigen zu bringen. Das ist das schlimmste Monopol, das sich vorstellen lässt. Wenn eine kleine Machtelite intensiven Gebrauch von den Möglichkeiten der Propaganda macht, dann unterminiert sie demokratische Prinzipien. Die Menschen beginnen, den Regierenden zu misstrauen, weil sie wissen, dass ihre Stimme ohnehin nicht zählt. "Politikverdrossenheit" und "Absentismus" sind nahe liegende Reaktionen.  (  wikipedia  Absentismus  )

 

   6.  Ergebnis: Unterhaltung für die Massen, Information für die Privilegierten    ^^^^

 

Propaganda, Medienökonomie und neoliberale Offensive wirken zusammen und bewirken eine zunehmend einheitliche Meinung quer durch alle Medien. Dazu gehört einmal das alte ideologische Muster, nach dem "wir" gut sind, die "anderen" aber schlecht.81) Die anderen, das waren vor 1990 die Kommunisten und Sozialisten. Da die nur noch in der Vergangenheit vorkommen, werden sie jetzt ersetzt durch die "Islamisten", ein Deutungsmuster, das Samuel Huntington von der Olint Foundation 1993 vorformuliert hat82 (1976 schon hatte er mit einem gefeierten Aufsatz vor der "demokratischen Krankheit" gewarnt.83) Da es nicht so ganz einfach ist, diese "Islamisten" von anderen Muslimen oder von Arabern zu unterscheiden, wirft sie sie am besten gleich alle in einen Topf.84)

Das "Wir" umschliesst — ganz wie zu Zeiten des Kalten Krieges — auch unsere "amerikanischen Freunde", auch die gegenwärtige israelische Regierung85 — und nimmt sie damit von vornherein von jeder kritischen Überprüfung aus. Sie mögen massenhaft morden, foltern, unterdrücken — aber dafür gibt es bei mäßiger Kritik immer auch Verständnis. Ein "Krieg gegen den Terrorismus" kann nun mal nicht sauber sein, angesichts dieser Bedrohung muss man auch vereinzelte Überreaktionen in Kauf nehmen86. Selbstverständlich dienen "unsere" Angriffe auf andere in der Regel dem Schutz und der Verbreitung von Demokratie87. Ebenso selbstverständlich werden Vergehen oder Verbrechen der eigenen Seite rhetorisch beschönigt oder ganz verschwiegen.88) 

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Die Medien werden im Rahmen dieses ideologischen Musters immer mehr dazu tendieren, zwei sehr unterschiedliche Publika zu bedienen: Auf der einen Seite stehen die "Massen" (ein Ausdruck, der mir zuwider ist, der aber dennoch hier trifft), die zunehmend abgefüttert werden mit Belanglosigkeiten, Propaganda und Infotainment.89)  

Intensive Medienforschung90 bemüht sich, möglichst genau herauszufinden, worauf diese Masse ansprechbar ist, und sie so der Werbung anzuliefern, fein säuberlich sortiert nach Geschlecht, Alter, Einkommen und Lebensstil — dem neuen Surrogat der Soziologie für soziale Ungleichheit.91) 

Dies ist die Klientel, an die sich die Werbung und die werbefinanzierten Medien richten, weitgehend durchsetzt mit Propaganda. Auf der anderen Seite steht echte Information für eine kleine Minderheit, die sich selbst als Elite (auch dieser Ausdruck ist mir zuwider) sieht und die spezialisierte Informations­quellen92) nutzt, um ihre eigenen Entscheidungen (zum meist eigenen Vorteil) zu treffen.93) 

Und nun holt uns die Dialektik ein: Die Medien, so sagte ich am Anfang, müssen uns genau das geben, was uns zu nehmen sie beabsichtigen. Sie füttern uns mit einer Unmenge an einzelnen Daten, die doch am Ende keine Information sind — es sei denn, jemand investiere, bei viel Vorwissen, unendlich viel Zeit und Energie, um diese Information aus vielen Einzelteilen zusammenzubasteln wie ein Puzzle.

Das habe ich hier getan. Denn natürlich stammt alles, was ich hier präsentiert habe, aus Medien, meist aus Zeitungen, meist aus dem Internet. Wahrscheinlich hat mich dies dazu verführt, mit so vielen Fussnoten zu arbeiten, um zu beweisen, dass es dies alles gibt — nur ist es schwer zu finden. Wenn Sie Zeit und Interesse genug aufbringen, den Quellen nachzugehen, werden Sie natürlich noch viel mehr finden. 

 

   7. Welche Lektion also haben wir gelernt?   ^^^^

"Jede Kritik der Bewussteins-Industrie, die nur auf ihre kapitalistische Variante gemünzt ist, zielt zu kurz und verfehlt, was an ihr radikal neu und eigentümlich, was ihre eigentlich Leistung ist: … die existierenden Herrschafts­verhältnisse, gleich welcher Art sie sind, zu verewigen.(94, Enzensberger)  … Wer Herr und wer Knecht ist, das entscheidet sich nicht nur daran, wer über Kapital, Fabriken und Waffen, sondern auch, je länger je deutlicher, wer über das Bewusstsein der anderen verfügen kann. … Materielle Ausbeutung muss hinter der immateriellen Deckung suchen und die Zustimmung der Beherrschten mit neuen Mitteln erwirken. … Gepfändet wird nicht mehr bloß Arbeitskraft, sondern die Fähigkeit, zu urteilen und sich zu entscheiden. Abgeschafft wird nicht die Ausbeutung, sondern deren Bewusstsein". (95, Enzensberger) 

Quod erat demonstrandum — was zu beweisen war. 

#

  Ende 

 14


      

 Fußnoten + Quellen     (50)    (80)     ^^^^

 

1)  Ich mache in diesem Betrag mehr als sonst üblich Gebrauch von Fußnoten, um die einzelnen Fakten und Behauptungen für den/die LeserIn nachprüfbar zu machen. Dass ich dabei ausführlich amerikanische Quellen nutze, soll darauf hinweisen, dass der Prozess der Medienmanipulation in den USA besonders weit fortgeschritten ist. Es soll aber auch zum Nachdenken darüber anregen, was bei uns in Europa geschehen wird, wenn wir fortfahren, dem amerikanischen, also dem neokonservativen Weg zu folgen.  --  Insofern hätte der Beitrag seinen systematischen Platz gehabt in meinem Buch Gesellschaft zerstören. Der neoliberale Anschlag auf Demokratie und Gerechtigkeit, Berlin: Homilius 2004. Er führt gleichzeitig das Kapitel Medien in meinem Buch Die soziale Struktur der Globalisierung (Berlin: Homilius 2006) mit neuen, dort noch nicht verarbeiteten Quellen fort.

2)  Sorry, Right Number:  informationclearinghouse.info/article5786.htm  ; 9/11 Report in full:  image.guardian.co.uk/sys-files/Guardian/documents/2004/07/22/0721911Report.pdf ; Part of 9/11 Report Remains Unreleased; An Inquiry Is Begun: www.nytimes.com/2004/10/30/politics/30panel.html?ex=1256875200&en=0e28c6c45fc47dea&ei=5090&partner=rssuserland ; Fmr. CIA Analyst and FBI Whistleblower Dissect Final 9/11 Commission Report: www.informationclearinghouse.info/article6549.htm ; Fewer CIA track bin Laden today than on Sept. 11,2001! 207.44.245.159/article7250.htm

3)  Die Zahl der Quellen zu diesem Thema ist inzwischen unendlich gross. Mein eigenes Archiv dürfte viele hundert Seiten dazu enthalten, die auszuwerten ich bisher nicht die Zeit hatte. Ich erwähne hier stellvertretend Walter E. Davis: Der 11. September und die Bush-Regierung: Zwingendes Beweise für eine Mittäterschaft? In: Gesellschaft zerstören. Der neoliberale Anschlag auf Demokratie und Gerechtigkeit, hg. von Bernd Hamm, Berlin: Homilius 2004, 110-136; www.911truth.org; www.911inquiry.org; www.unansweredquestions.org; Fox News Spins 9/11 Commission Report: www.fair.org/activism/fox-commission.html. Siehe auch Nafeez M. Ahmed: Gemeinsache 09/11, München: Riemann 2003; ders.: The War on Truth, Northhampton: Olive Branch 2005 (dt. Ausgabe in Vorbereitung bei Homilius, Berlin); und viele, viele andere 

4) Terror alerts manufactured? www.worldnetdaily.com/news/article.asp?ARTICLE_ID=30312 ; In The Kingdom Of The Half-Blind: www.tompaine.com/articles/20051216/in_the_kingdom_of_the_halfblind.php ; The Changing Face of Terror: www.informationclearinghouse.info/article12354.htm ; Hijacking Catastrophe the Movie 9/11, Fear, and the Selling of American Empire: http://www.informationclearinghouse.info/article6895.htm 

5) Secret 9/11 case before high court: It's the case that doesn't exist: www.csmonitor.com/2003/1030/p01s02-usju.html 

6) Pentagon Manages War Coverage By Limiting Coffin Pictures www.informationclearinghouse.info/article5117.htm ; Disappearing the Dead: Iraq, Afghanistan, and the Idea of a "New Warfare": 
www.comw.org/pda/0402rm9exsum.html ; The ' truth' of war reporting: news.bbc.co.uk/2/hi/entertainment/3276575.stm ; Dealing with the images of carnage: www.iht.com/cgi-bin/generic.cgi?template=articleprint.tmplh&ArticleId=513792 ; Defeat the Press! The State Silences Dissent: 207.44.245.159/article7115.htm ; 
Reflections on War Coverage : www.editorandpublisher.com/eandp/columns/pressingissues_display.jsp?vnu_content_id=1000846805 ;
Dass dies nicht nur für die Kriegsberichterstattung gilt, zeigt z.B. U.S. agency blocks photos of New Orleans dead: www.informationclearinghouse.info/article10179.htm 

7)  Corporate Media Ignores US Hypocrisy on War Crimes: www.commondreams.org/views03/1210-10.htm ; Why Americans back the war: 207.44.245.159/article6934.htm 

8)  How the Media Choose a President, www.metrotimes.com/editorial/story.asp?id=5907 ; None Dare Call It Stolen: harpers.org/ExcerptNoneDare.html 

9)  The domination effect: www.guardian.co.uk/usa/story/0,12271,1118402,00.html ; The Lie Factory: www.informationclearinghouse.info/article5398.htm 

 


 

10) Abgedruckt in Bernd Hamm: Die soziale Struktur der Globalisierung. Berlin: Homilius 2006, S 351 f.

11)  Nuclear Fundamentalism and the Iran Story: www.commondreams.org/views05/0505-20.htm ; Drudge, Jerusalem Post sensationalize story about nuclear Iran: tinyurl.com/9ztuv; Manufacturing consent for war with Iran: timesofindia.indiatimes.com/articleshow/1802891.cms 

12) Under attack as never before: www.iht.com/bin/print_ipub.php?file=/articles/2004/10/15/features/rich16.html 

13) We Can Make a Difference: www.informationclearinghouse.info/article5528.htm

14) How Free Is the US Press? snipurl.com/epr3

15) Zwei Beispiele unter vielen anderen: Ausgabe 42, 2002, S. 76 unter dem Titel: Mythen: Die September-Lüge; Ausgabe 37, 2003, Titelgeschichte: Verschwörung 11. September. Wie Konspirations-Fanatiker die Wirklichkeit auf den Kopf stellen 

16)  Berlin: Homilius 2006 

17)  ebda., 10

18)  Ebda., 14 f.

19)  Bernd Hamm (Hg.): Gesellschaft zerstören — Der neoliberale Anschlag auf Demokratie und Gerechtigkeit. Berlin: Homilius 2004, Einleitung

20) So sieht es zumindest Engdahl, F.W. (1992): A Century of War: Anglo-American Oil Politics and the New World Order, Wiesbaden, Boettiger, S. 205-207

21) In Deutschland gehören bekanntermassen das Institut der Deutschen Wirtschaft oder die Bertelsmann-Stiftung dazu, aber auch die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft", eine vollständig von Gesamtmetall, dem Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie, finanzierte Aktion

22) Ted Nace: Gangs of America. San Francisco: Berrett-Koehler 2003; daraus zwei Kapitel übersetzt und abgedruckt in Bernd Hamm (Hg.), op.cit.

23)  Bernd Hamm: Die neoliberale Offensive, in: Gesellschaft zerstören. Der neoliberale Anschlag auf Demokratie und Gerechtigkeit. Berlin: Homilius 2004, S.24 f.

24)  In Deutschland besorgten das die Gewerkschaften bekanntlich dadurch selbst, dass 1982 Funktionäre die gewerkschaftseigenen Unternehmen — Neue Heimat, Coop und andere — ausplünderten und damit ihr ökonomisches Rückgrat brachen; Hamm, op.cit, S. 29

25) In Deutschland begann das gleich nach der Wende mit der Abwicklung der Hochschulen der ehemaligen DDR, die von "linken" Positionen radikal gesäubert wurden.

26)  Zwei Beispiele unter vielen: Frieder Naschold und Werner Väth (Hg.): Politische Planungssysteme. Opladen: Westdeutscher Verlag 1973; Bernhard Schäfers (Hg.): Gesellschaftliche Planung. Stuttgart: Enke 1973

27) Die wenigen Ausnahmen etwa in Deutschland lassen sich schnell aufzählen: Der TV-Sender arte, der Deutschlandfunk, die taz und die Junge Welt.
      — Selbst ARD und ZDF als öffentlich-rechtliche Anstalten finanzieren sich zu erheblichen Teilen aus Werbeeinnahmen und unterwerfen sich damit dem Diktat der Einschaltquote

28) You have the right to be misinformed: News media are now a large part of big Business: www.atimes.com/atimes/Front_Page/FE08Aa02.html ; The Time Grows Near -- Be Aware...Be Very Aware: 207.44.245.159/article7065.htm 

29) "Following the same course that virtually every other major industry has in the last two decades, a relentless series of mergers and corporate takeovers has consolidated control of the media into the hands of a few corporate behemoths. The result has been that an increasingly authoritarian agenda has been sold to the American people by a massive, multi-tentacled media machine that has become, for all intents and purposes, a propaganda organ of the state.": David McGowan


30) Zu den klassen- und schichtbedingten Gesellschaftsbildern vgl. z.B. Bernd Hamm: Die soziale Struktur der Globalisierung. Berlin: Homilius 2006, S. 27 ff.

31)  The Awesome Destructive Power of the CorporatePower Media: www.blackcommentator.com/75/75_cover_dean_media.html 

32)  www.projectcensored.org 

33) Dpa 15.12.2006

34)  AP Propaganda About Iraq: snipurl.com/x1jd

35) Corporate Media, Coming of the Rapture, and the Culture of Fear: www.independent.com/cover/Cover953.htm; On Leaving the LA Times:
 huffingtonpost.com/robertscheer/on-leaving-the-la-tim_b_10509.html ; in Deutschland hat z.B. Harald Schumann, einer der prominentesten Spiegel-Journalisten, aus Protest gekündigt, weil er die "innere Pressefreiheit” bedroht sah, Netzeitung, 31.3.2005 — auch er kein Einzelfall 

36) Orwell Rolls In His Grave: www.informationclearinghouse.info/article8560.htm 

37) Manufacturing Consent: Als Video: www.informationclearinghouse.info/article12972.htm 

38) Vgl. Z.B. Noam Chomsky: Media Control. Hamburg: Europa Verlag 2003

39) The Death of News : www.thenation.com/doc/20060703/crispinmiller


40) Journalists Should Expose Secrets, Not Keep Them: www.counterpunch.org/solomon12292005.html ; Secrets, Evasions and Classified Reports: www.informationclearinghouse.info/article10692.htm ; In war's name, public loses information: www.boston.com/news/nation/articles/2005/04/24/in_terror_wars_name_public_loses_information/ ; What the US papers don't say: www.informationclearinghouse.info/article6114.htm ; The Age of Missing Information: slate.msn.com/id/2114963/ ; U.S. Reclassifies Many Documents in Secret Review: www.informationclearinghouse.info/article12008.htm 

41) US TV blackout hits litany of war dead: media.guardian.co.uk/site/story/0,14173,1207089,00.html ; Censored 2004: www.projectcensored.org/publications/2004/index.html 

42) Freedom of the Press Under Attack: www.democracynow.org/article.pl?sid=06/05/16/145201 ; In leak cases, new pressure on journalists: tinyurl.com/j2wrq ; Senator wants study of disclosure damage: www.iht.com/articles/2006/06/28/news/data.php ; 'Loose lips' kill Americans, says top Republican: tinyurl.com/f9omb ; Republican urges prosecution of 'treasonous' New York Times: www.guardian.co.uk/international/story/0,,1805818,00.html ; My Trial By Media: www.informationclearinghouse.info/article13624.htm ; RNC Tells TV Stations Not to Run Anti-Bush Ads: www.truthout.org/docs_04/030804C.shtml ; Emotional Rather blasts 'new journalism order': tinyurl.com/ajj9t ; Speech at Conference Assails Right Wing: http://www.informationclearinghouse.info/article8860.htm 

43) Why Journalists Are Being Murdered In Iraq: www.informationclearinghouse.info/article12360.htm ; Journalist group calls US to account over Iraq: media.guardian.co.uk/site/story/0,14173,1417691,00.html ; A CNN Executive Says G.I.s in Iraq Target Journalists: 207.44.245.159/article8011.htm; Independent Media: Enemy Target: tinyurl.com/6bx64; US troops seize award-winning Iraqi journalist: www.informationclearinghouse.info/article11499.htm

44)  At U.S. Urging, Qatar to Seek Review at Al Jazeera: www.reuters.com/newsArticle.jhtml?type=worldNews&storyID=4993740 ; Rumsfeld s Al-Jazeera outburst: www.timesonline.co.uk/article/0,,2089-1892464,00.html ; Bush plot to bomb al-Jazeera is a conspiracy theory, says Blair: www.telegraph.co.uk/news/main.jhtml?xml=/news/2005/11/27/njaz27.xml Jazeera seeks Blair meeting: tinyurl.com/9h37y; Press Freedom or Freedom to Bomb the Press? The Bush Plan to Bomb Al-Jazeera: www.informationclearinghouse.info/article11130.htm ; The leak that revealed Bush's deep obsession with al-Jazeera : observer.guardian.co.uk/international/story/0,6903,1651765,00.html  Qatar shock at al-Jazeera bombing report: news.ft.com/cms/s/92fad322-5c58-11da-af92-0000779e2340.html ; We're Prepared To Pay The Price Of Freedom, Are You? www.blairwatch.co.uk/node/603 ; UK Vows to Prosecute Editors Over Al-Jazeera Report: www.islamonline.net/English/News/2005-11/23/article06.shtml ; UK gags paper over Aljazeera memo: tinyurl.com/c37ey ; British Attorney General Warns Press: www.informationclearinghouse.info/article11120.htm 

45) Das bekannteste und vielleicht am besten dokumentierte Beispiel dafür war die Kampagne, mit der die (inzwischen auch in Europa tätige) PR-Firma Hill & Knowlton im Auftrag einer Amerikanisch-Kuwaitischen Stiftung 1990 die amerikanische Bevölkerung auf den Krieg gegen den Irak vorbereitete. Dazu gehörte jene — frei erfundene — Geschichte von den irakischen Soldaten, die in kuwaitischen Krankenhäusern Frühgeburten aus den Inkubatoren gerissen und auf den Boden geworfen hätten; vgl. Johan Carlisle: Public Relations: Hill & Knowlton, Robert Gray, and the CIA, Covert Action, Spring 1993, No. 44, 19-27, gekürzt abgedruckt in Bernd Hamm: Die soziale Struktur der Globalisierung. Berlin: Homilius 2006, S. 367-69

46) Operation Saddam - America's Propaganda War:  informationclearinghouse.info/article11054.htm 

47) Normalizing the Unthinkable: www.informationclearinghouse.info/article13492.htm; Gassing Iraqis: Karen Hughes Tells a Big Lie: http://kurtnimmo.com/?p=77

48) "Fascism" Frame Set Up by Right-Wing Press: http://www.informationclearinghouse.info/article14792.htm

49) Author of Iran insignia lie invited to White House: http://tinyurl.com/flqed 


 

50) US military to pay $20 million for "more positive news" from Iraq: www.informationclearinghouse.info/article14777.htm 

51) Censorship: snipurl.com/ftbl

52) Secretive firm helps U.S. wage information war abroad: www.informationclearinghouse.info/article10990.htm

53) U.S. Is Said to Pay to Plant Articles in Iraq Papers: www.informationclearinghouse.info/article11193.htm  Quick Rise for Purveyors of Propaganda in Iraq: www.informationclearinghouse.info/article11939.htm  So, just who is Christian Bailey? www.informationclearinghouse.info/article11328.htm Sources: Military OK'd planted news: tinyurl.com/a4dld Controversial group wins U.S. propaganda contract in Iraq: snipurl.com/xejr US paying Iraqi press to run favourable stories: www.informationclearinghouse.info/article11179.htm Sitting on Stories: www.timesonline.co.uk/article/0,,11069-1958479,00.html ; Probe into Iraq coverage widens: www.usatoday.com/news/world/iraq/2005-12-08-media-probe_x.htm  Beyond Spin : The propaganda presidency of George W. Bush.: www.slate.com/id/2131768/nav/tap1/ U.S. Still Planting Stories in Iraq Media: www.informationclearinghouse.info/article12010.htm ; Military to continue to pay Iraqi media: Casey: www.informationclearinghouse.info/article12178.htm ; Pentagon Propaganda In Iraq Continues: http://thinkprogress.org/2005/12/05/propaganda-hadley/ ; Pentagon moves toward monitoring media: tinyurl.com/r6com 

54) "I Was a Propaganda Intern in Iraq": www.informationclearinghouse.info/article14637.htm 

55) Iraqi media threatened, attacked by authorities: http://www.myrtlebeachonline.com/mld/myrtlebeachonline/news/nation/11549632.htm 

56) Pentagon's use of media firm, company's performance, scrutinized: www.charlotte.com/mld/charlotte/news/world/13398283.htm ; The Man Who Sold the War: www.informationclearinghouse.info/article11058.htm 

57) Pentagon rolls out stealth PR: www.informationclearinghouse.info/article11309.htm; Rumsfeld's Roadmap to Propaganda: www.gwu.edu/~nsarchiv/NSAEBB/NSAEBB177/index.htm 

58) US Dollars for Islamic Goodwill: service.spiegel.de/cache/international/spiegel/0,1518,402130,00.html ; US to broadcast Arabic TV to Europe: english.aljazeera.net/NR/exeres/C46CF566-EB57-490C-829DB63FF75C4C85.htm  

59) Father's Day: The Dangerous Notions of Michael Berg: www.informationclearinghouse.info/article13630.htm ; William Bowles: Pulling corpses out of the hat: williambowles.info/ini/2006/0606/ini-0422.html; U.S. Wages Media War as Iraq Insurgency Deepens: www.reuters.com/newsArticle.jhtml?type=reutersEdge&storyID=3880238&fromEmail=true 


 

60)  The enemy is us: 207.44.245.159/article6943.htm; Rumsfeld says media should be more accountable: http://www.kuna.net.kw/Home/Story.aspx?Language=en&DSNO=794047 

61)  Republican propaganda machine rolls on: www.thestar.com/NASApp/cs/ContentServer?pagename=thestar%2FLayout%2FArticle_Type1&c=Article&cid=1094335810003 
Political fluff masks serious issues: www.myrtlebeachonline.com/mld/sunnews/news/opinion/9580058.htm ;
State media: www.democracynow.org/article.pl?sid=05/06/22/1347234 ;
None Dare Call It Censorship: www.lewrockwell.com/orig6/douglas2.html ;
Lapdogs: How the Press Rolled Over for Bush: www.informationclearinghouse.info/article12970.htm ;  Elite Propaganda : The Myth of the Liberal Media: www.informationclearinghouse.info/article6435.htm 

62)  Feds Warned About Fake News Videos: www.guardian.co.uk/worldlatest/story/0,1280,-4812249,00.html 
Bush's War on the Press: Make no mistake: www.thenation.com/doc.mhtml?i=20050509&s=alterman
Buying of News by Bush's Aides Is Ruled Illegal: www.informationclearinghouse.info/article10484.htm 

63)  Pentagon sites: Journalism or propaganda?:  207.44.245.159/article7981.htm ; Pentagon to broadcast to millions of U.S. homes: feeds.bignewsnetwork.com/?sid=4272a7ec26944f6c

64)  The $200 million disinformation campaign: www.workingforchange.com/printitem.cfm?itemid=18599 ; Media Cover-up: www.wanttoknow.info/mediacover-up 

65)  An Upside-Down Media: www.informationclearinghouse.info/article12004.htm 

66)  Bush Defends Packaged News Stories from Government: www.reuters.com/newsArticle.jhtml?type=topNews&storyID=7923729 

67)  Secrecy, Torture, Propaganda Mark New American Politburo Practices: 207.44.245.159/article8061.htm 

68)  Measuring response to propaganda? www.sanluisobispo.com/mld/sanluisobispo/news/breaking_news/13953083.htm 

69)  The Corporate Media’s Threat to Freedom: www.informationclearinghouse.info/article11022.htm 


 

70) US journalists face credibility gap: media.guardian.co.uk/site/story/0,14173,1224127,00.html ; The meaning of Tony Snow: tinyurl.com/pemps; Shilling for Bush: www.counterpunch.com/lindorff01272005.html; How the CIA Paid for Judy Miller's Stories: www.counterpunch.org/cockburn12102005.html 

71) A hireling, a fraud and a prostitute: www.guardian.co.uk/usa/story/0,12271,1416370,00.html 

72)  Journalists Not Loath to Donate To Politicians: www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A26386-2004Jan17.html?referrer=emailarticle 

73 'War by Media': www.informationclearinghouse.info/article13629.htm ;  Bush Administration Spent Over $1.6 Billion on Advertising and Public Relations Contracts Since 2003: www.californiachronicle.com/articles/viewArticle.asp?articleID=5806 ; das geschieht natürlich auch andernorts, z.B. in der Europäischen Union: Paying Europe’s way into the news: newmag.c.topica.com/maaeI3xabpX4Icjoxole/ 

74 Bush 'planted fake news stories on American TV' : www.informationclearinghouse.info/article13415.htm

75) So der Ökonom Fredmund Malik, Universität St. Gallen, im SPIEGEL 36, 2002, 132-34; How the Economic News is Spun: http://www.counterpunch.org/roberts03022006.html

76)  Blair tells Murdoch: 'gloating' BBC is 'full of hatred for America': news.independent.co.uk/uk/politics/article313482.ece ;
What Tony said to Rupert - and why it speaks volumes: news.independent.co.uk/uk/politics/article313465.ece
Blair gave Murdoch 'veto' over EU, says PM's ex-aide: news.independent.co.uk/uk/politics/article313480.ece;
The PM, the mogul and the secret agenda: observer.guardian.co.uk/politics/story/0,,1827023,00.html

77) Rupert Murdoch is effectively a member of Blair's cabinet: www.guardian.co.uk/commentisfree/story/0,,1810266,00.html

78 Blair Gets Payoff: http://informationclearinghouse.info/article14265.htm

79)  Rupert Murdoch's Victims. The Life and Crimes of a Global Goebbels: www.informationclearinghouse.info/article14795.htm 


 

80)  Miles from Fair and Balanced, www.latimes.com/features/lifestyle/la-etrutten1nov01181420,1,7939167.story ; Unfair and Unbalanced: www.moveon.org/fox/ ; Australia: Media Lies : www.smh.com.au/articles/2004/06/23/1087844983212.html ; Fox - the naked truth : media.guardian.co.uk/site/story/0,14173,1319956,00.html ; Murdoch and the marginals: webdiary.smh.com.au/archives/margo_kingston/000300.html That split screen : www.atimes.com/atimes/Front_Page/FJ02Aa01.html ; Turner Compares Fox's Popularity to Hitler : 207.44.245.159/article7829.htm ; OUTFOXED: 207.44.245.159/article7798.htm 

81) Am Beispiel Pressefreiheit vgl. Putin to Bush: 'We Didn't Criticize You: biz.yahoo.com/prnews/050227/nysu017_1.html ; 2 Russian Reporters Challenge Bush: www.themoscowtimes.com/stories/2005/02/28/003.html 

82) The Clash of Civilzations, Foreign Affairs, 1993, summer, 22-49; das Buch mit dem gleichen Titel erschien 1996

83)  The Democratic Distemper, in: The American Commonwealth, hg. Von Nathan Glazer und Irving Kristol (Basic Books 1976)

84)  When Did "Arab" Become a Dirty Word? www.informationclearinghouse.info/article5148.htm 

85)  The Politics of Language, Escalation or "Retaliation": peacepalestine.blogspot.com/2005/12/james-petraspolitics-of-language.html 

86)  The Failure of the Corporate Media's Coverage in Iraq: www.democracynow.org/article.pl?sid=04/11/18/1515234 ; Media Cover-up of US War Crimes in Iraq: globalresearch.ca/articles/CHO411B.html ; Butt Prints In The Sand: 207.44.245.159/article8223.htm 

87)  How Presidents Use the Term "Democracy" as a Marketing Tool: www.informationclearinghouse.info/article11199.htm 

88)  95 per cent US dailies ignored report on torture of Iraqi prisoners: www.newswatch.in/index.php?itemid=2326

89)  `America kept in dark' as carnage escalates: www.informationclearinghouse.info/article8836.htm ; ABC News: We're Not Interested in Covering the Iraq War: www.davidsirota.com/2005/05/abc-news-were-notinterested-in.html ; Privatizing the Truth; Bush's war on information: www.informationclearinghouse.info/article9975.htm; A Nation of Fools: www.informationclearinghouse.info/article10237.htm  The Blue Pill People : http://www.informationclearinghouse.info/article1543.htm ; The Great Perversion: www.informationclearinghouse.info/article11295.htm ; He Who Controls Television Controls the Masses: www.informationclearinghouse.info/article11242.htm ; Who will tell the people: www.informationclearinghouse.info/article11684.htm ; America As We Knew It Is Almost Gone: www.informationclearinghouse.info/article6535.htm  


90)  Vor allem wichtig die Gesellschaft für Konsumforschung, Nürnberg 

91)  z.B. Stefan Hradil: Soiale Ungleichheit in Deutschland. Opladen: Leske & Budrich 1999 

92)  z.B. die zahlreichen informellen Börsenbriefe und Wirtschaftsorgane 

93)  Elite Propaganda : The Propaganda Model of News: www.informationclearinghouse.info/article6435.htm ; Why do we sell them our souls? www.informationclearinghouse.info/article10715.htm 

94)  Enzensberger, op.cit., S. 13 

95)  Ebda., S. 14 


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Prof  Bernd Hamm 2007 - Medienmacht  -  Wie und zu wessen Nutzen unser Bewusstsein gemacht wird - auf detopia