"Ich dachte immer,
jeder Mensch sei gegen den Krieg.
Bis ich herausfand,
dass es welche gibt,
die dafür sind.
Besonders die,
die nicht hineingehen müssen."
(EMR)


Audio 2009 dlf 80 Jahre
"Im Westen nichts Neues"


 

Erich Maria Remarque

Im Westen
nichts Neues


Remarques Buch
ist das Denkmal
unseres unbekannten
Soldaten
Von allen Toten
geschrieben


wikipe Autor *1898 in
Osnabrück bis 1970 (72)

wikipe Buch  1928, 290 Seiten

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Robert Jungk schildert in seiner Autobiografie (1993, Seite 94) sein Zusammentreffen mit EMR:

Als Arnold Zweigs <Der Streit um den Sergeanten Grischa> Ende der zwanziger Jahre erschien, beeindruckte mich dieser Roman, in dem es um die Verfolgung und Verteidigung eines einfachen russischen Kriegsgefangenen ging, so sehr, daß ich bat, im Deutschunterricht einen Vortrag über das Buch halten zu dürfen. Auch Ludwig Renns <Krieg> und besonders Ernst Glaesers <Jahrgang 1902> habe ich sofort nach Erscheinen verschlungen. Ihr Inhalt verstärkte meine zuerst durch Leonhard Frank erweckte pazifistische Einstellung.

Aber keines dieser Bücher wirkte so stark auf mich und uns alle, die schon wieder einen neuen militanten Nationalismus entstehen sahen, wie Erich Maria Remarques »Im Westen nichts Neues«. Dieser Bericht eines einfachen Soldaten aus den Schützengräben des Weltkrieges war so erschütternd, daß besonders wir Jungen wochenlang über kaum etwas anderes so oft sprachen. 

Schon als der Roman Fortsetzung nach Fortsetzung in der »Vossischen Zeitung« erschienen war, hatte ich das Schicksal seines unglücklichen Helden Tag um Tag miterlebt, die Seiten ausgerissen und zusammengeheftet. So besaß ich ein zusammengestoppeltes Exemplar, als das Buch nach seinem Erscheinen wochenlang ausverkauft war, und konnte es meinen Schulfreunden — keinem länger als einen Tag — ausleihen.

Ich war auch mit den Eltern bei jener turbulenten Erstaufführung der amerikanischen Filmfassung dieser sehr deutschen Erinnerungen im »Mozartsaal« am Nollen­dorfplatz, als die Nazis weiße Mäuse im dunklen Parkett aussetzten und damit eine Panik auslösten, die ich gar nicht verstand, weil ich diese Tierchen nicht für furchterregend, sondern für niedlich hielt.

Immer wollte ich diesen Remarque persönlich kennenlernen, aber als ich ihn 1938 am <Quatorze Juillet> auf der Pariser Rue de la Harpe beim begeisterten Straßentanz mit einer hinreißenden Partnerin — es war Marlene Dietrich — erkannte, traute ich mich nicht, sein Vergnügen zu stören.

Durch meine Frau, die EMR während des Kriegs in Hollywood gut kennengelernt hatte, habe ich dieses Idol meiner Jugend dann viel später doch noch persönlich getroffen. Es war in einem Café unter den Arkaden der Piazza von Locarno, als er mir, der ich gerade ein erstes erfolgreiches Buch geschrieben hatte und mich nun mit dem zweiten quälte, aus eigener Erfahrung einen wichtigen Rat gab: »Ihr zweites Buch kann gar nicht so groß ankommen wie das erste. Schreiben Sie es ungehemmt fertig, und denken Sie dabei stets an das dritte.« Dabei faßte er beruhigend meine Hand. Ich habe nie vorher oder nachher eine so starke taktile Ausstrahlung verspürt.


Aus wikipedia-2019

Erich Maria Remarque wurde als zweites von vier Kindern des Buchbinders Peter Franz Remark (1867–1954) und seiner Ehefrau Anna Maria Remark (1871–1917), am 22. Juni 1898 in Osnabrück als Nachkömmling einer aus Frankreich eingewanderten Familie „Remacle“ geboren.

Laut Nachforschungen des Jugendfreundes Hanns-Gerd Rabe stammte Erich Maria Remarques 1789 geborener Urgroßvater Johann Adam Remarque aus einer französischen Familie in Aachen. Der Geburtsname seiner Großmutter mütterlicherseits ist Bäumer (wie der Familienname des Protagonisten in Remarques Roman Im Westen nichts Neues). Nach Abschluss der Johannisvolksschule (jetziger Schulname: Domschule Osnabrück) (1904 bis 1912) besuchte Remark die katholische Präparandenanstalt (1912 bis 1915). Von hier wechselte er dann 1915 zum Königlichen Volksschullehrer-Seminar in Osnabrück.

Zum Ersten Weltkrieg wurde er im November 1916 nach einem Notexamen als Reserve-Rekrut eingezogen und kam im Juni 1917 als Soldat an die Westfront. Bereits Ende Juli desselben Jahres wurde er durch mehrere Granatsplitter an Arm und Bein sowie durch einen Halsschuss verwundet. Er kam in ein Armee-Hospital in Duisburg, war hier nach erster Besserung in einer Schreibstube tätig und kehrte nach seiner Genesung im Oktober 1918 zum 1. Ersatz-Bataillon Osnabrück zurück.

Im November 1918 erhielt er das Eiserne Kreuz I. Klasse, wurde aber erst im Januar 1919 aus der Armee entlassen. Bereits während seiner Lazarettzeit begann er im November 1917 mit dem Schreiben eines ersten Romans Über den Krieg – wie er die entstandenen Texte damals bezeichnet hatte.

Lebenslang geprägt von seinen Kriegserlebnissen, entwickelte er von da an eine Haltung, die von den meisten Biografen und Interpreten seiner Werke als pazifistisch-antimilitaristisch bewertet wird. Tatsächlich forderte Remarque in seinem Tagebuch, das er während seines Hospitalaufenthalts in Duisburg führte, am 24. August 1918 für die Zeit nach dem Ende des Kriegs einen „Kampf gegen die drohende Militarisierung der Jugend, gegen den Militarismus in jeder Form seiner Auswüchse.“ Später betonte Remarque in diversen Interviews, ein „unpolitischer Mensch“ zu sein.

Obwohl Remarque in seinem berühmtesten Werk, dem Roman Im Westen nichts Neues, teilweise eigene Kriegserlebnisse verarbeitete, ist die in der Ich-Form erzählende fiktive Hauptfigur Paul Bäumer nicht als „Alter Ego“ Remarques zu betrachten. Anders als Bäumer, der im Roman als Kriegsfreiwilliger in das deutsche Heer eintritt, meldete sich Remarque nicht freiwillig zum Kriegsdienst. Ein weiterer Unterschied zum Protagonisten des Romans besteht darin, dass Remarque den Ersten Weltkrieg überlebte. Obwohl es ihm im Gegensatz zu Bäumers Prognose gelang, nach dem Krieg im zivilen Leben wieder Fuß zu fassen und eine erfolgreiche Schriftstellerlaufbahn einzuschlagen, war auch Remarque ein Angehöriger der „verlorenen Generation“.


 

 

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Erich Maria Remarque (1928) Im Westen nichts Neues