Jörg Phil Friedrich
Physiker,
Meterologe, 2012 Kritik der vernetzten Vernunft 2019 Was kommt nach dem Klimawandel? 2019 Der plausible Gott 2019 Ist Wissenschaft, was Wissen schafft? |
wikipe Autor dnb Name (13) Jörg-Friedrich.de Home detopia: Klimabuch |
Audio-dlf 2021 11min zum Buch Wissenschaft 2023 12min zum Buch Postoptimistisch 2023 4min Kommentar zu "Putin"
https://www.deutschlandfunkkultur.de/konfliktkultur-gutes-streiten-schlechtes-streiten-dlf-kultur-e778392e-100.html 2024 Streiten
Was kommt nach dem Klimawandel?
2019 im Verlag Heise-Medien
Inhaltsverzeichnis vom eBook
1 Vorwort 2 Verhinderung der Katastrophe ist kaum noch vorstellbar 3 Was Klimawandel praktisch bedeutet 4 Die Zeit der Zerstörung 5 Wie wir leben und sterben werden 6 Eine neue Erde 7 Was tun?
Verlagstext Es ist eine Illusion, weiterhin zu glauben, dass sich der vom Menschen verursachte Klimawandel noch aufhalten oder er wenigstens so weit abgemildern ließe, dass die Menschheit sich einigermaßen unbeschadet darin einrichten könnte. Nichts spricht heute dafür, dass die Klimaziele erreicht werden können, die uns vor einer Klimakatastrophe bewahren. Höchste Zeit also, sich der Zukunft des Überlebens der Menschen auf der Erde aus einer realistischen Perspektive zu widmen. Dieses Buch stellt sich dem Problem des Überlebens im Klimachaos. Es geht davon aus, dass auch dramatische und rasante Veränderungen des Klimas nicht das Ende des menschlichen Lebens auf der Erde überhaupt bedeuten, wohl aber den Untergang der menschlichen Zivilisation und der "Menschheit", wie wir sie heute kennen und zum Selbstverständnis unserer Spezies gemacht haben. Der Mensch kann sich unter den verschiedensten klimatischen Bedingungen einrichten, und auch die zukünftige Erde wird Bedingungen bieten, unter denen Menschen leben können. Allerdings wird die Phase des Klimachaos die meisten Infrastrukturen und sozialen Mechanismen zerstören, die das zivilisierte Leben in menschlichen Gesellschaften hervorgebracht hat und die dieses zugleich sichern. |
Artikel-Serie auf Telepolis (2019-2020) 1 Verhinderung der Katastrophe ist kaum noch vorstellbar 3.11.19 2 Was wandelt sich im Klimawandel? 16.11.19 3 Zukunft des Klimas - Vom Wandel über die Katastrophe ins Chaos 24.11.2019 4 Leben im Klimawandel - Die Zeit der Zerstörung 8.12.2019 5 Wie Ökosysteme im Klimawandel zerstört werden 22.12.2019 6 Die Zerstörung der Kultur durch den Klimawandel 1.1.2020 7 Wie die Zivilisation im Klimawandel endet 21.1.2020 8 Wie die Hochtechnologie im Klimawandel versagt 2.2.2020 9 Am "Ende" des Klimawandels: Eine neue Erde 16.2.2020 10 Unausweichlicher Klimawandel - Was tun? 1.3.2020 (Ende)
detopia-2021 Die Artikelserie entspricht dem Buchinhalt, aber ich habe nicht überprüft, ob alles textgleich ist. Das Buch hat keine Bilder. Die Artikel sind etwas bebildert und haben mehr Zwischenüberschriften. Es gibt auch "Wiederholungen" und Passagen, die ich schon weiß; aber das ist keine Kritik, sondern der Hinweis an den Neuleser, was er erwarten kann. Es stellt sich die Frage, wie wir uns auf eine solche Zeit vorbereiten können, ohne die genauen Bedingungen heute schon vorhersagen zu können. Das Buch (Artikelserie) gibt dazu Impulse. Der Autor schreibt auch hier schon "postoptimistisch" (wie 2023) , also letztendlich "anti-apokalyptisch". Und das tut auch gut. Man muss sich Gedanken machen, wie es irgendwie weitergeht. So wie Heimrath, Beleites, Tikopia u.a. Aber die Welt besteht nicht nur aus Klima. Es kommen andere Dinge (Faktoren, Prozesse) hinzu. Einige spricht der Autor an, andere nicht. Aber eine detopische Hauptsache erwähnt Friedrich: Die Kontinuität der Geschichte, ihre Errungeschaften sind dann aufgehoben; aus und vorbei. (Das muss man erstmal verarbeiten.) Es kann ein hartes Leben werden. Vielleicht vergleichbar mit den Mongolen vor Tschingis Khan. Kampf und Flucht, Krankheiten und Versklavung, Zwangsarbeit. Neue, vereinende Ideologien und Religionen werden auftreten. - Es ist sinnlos zu sagen: Da möchte ich nicht leben. Wir wissen es nicht, wie die Menschen sich (dann) fühlen; was sie fühlen. Der "Wille zum Leben" (bzw Überleben) wird immer da sein (wiewohl es auch immer Freitode geben wird; Veranschaulichung: wikipedia Suizid_in_Grönland ) Jedenfalls sind wir heute die Verursacher von Leid, Not und Mangel der nächsten Jahrtausende. Allerdings sind wir nicht schuldig. Wir können leider nicht anders denken/fühlen, als egoistisch/narzisstisch. (Jedenfalls in der 80%-Masse nicht; wobei wobei die Führung der Gesellschaft/Staaten meist aus dieser Masse kommt; auch deshalb, weil egoistische Männer/Menschen sich rücksichtslos (und mit mehr "Mitteln") gegen empathische Menschen durchsetzen (können).). |
Zusammenfassung von detopia-2023
Gute Arbeit! Es wird einem leichter ums Herz, "wenn es irgendwie weitergeht". (detopia glaubt ja, ab 1.1.2100 ist Menschenleere.)
Friedrich nennt keine Zeiträume (klugerweise). So kann ich zwischen hundert und tausend Jahren für seine "Utopie" ansetzen.
Aber diese Menschen kennen wir (heute) dann wirklich nicht mehr. Aber wenn seine Utopie ("Nach dem Klimawandel") immer von Eltern zu Kindern weitererzählt wird, dann rückt sie immer näher an die "Verwirklichung" (hundert oder tausend Jahre) heran.
Ich kann mir seine Zeitvorstellung (nur) ableiten aus den Umweltprozessen, die er anführt.
Nochmal: Gut und wichtig, auch für mich persönlich; ich versuche in dieser "Energie" zu bleiben. Aber ich muss mich verabschieden von meinem Zukunftsbild, dass ich mir seit 30 Jahren erarbeite. (und das auf detopia.de nachgebildet wird).
1. Wir haben heute und für lange Zeit ALLE Umweltprobleme. (Einige werden sogar durch die Klimakrisekatastrophe verstärkt oder gar ausgelöst.)
2. Und wir haben die unwandelbare Psyche des Menschen. (Friedrich schreibt an einer Stelle, dass die Einwanderer ihr Wissen mit den Eingeborene teilen. Detopisches Fragezeichen.) Und wir wissen heute eine ganze Menge, "wie der Mensch ist" (aus vielerlei Forschungen).
Also kurz: In Mangel- und Notsituationen schließen sich zwar Gruppen zusammen, weil man zusammen stärker ist; aber diese Gruppen sind nur nach innen solidarisch und altruistisch.
Ich glaube dann eher an die anthropologischen Vorbilder, also etwa Papua-Neuguinea früher. Oder die verschiedenen "Völkerhasse" (in allen Erdteilen), die uns von früher bekannt sind.
Also kurz: Ich kann nicht an mehr Vernunft glauben. Nicht, solange es durchgehend ein Jahrhundert irgendwo eine Normalät gibt, so dass sich gesunde Traditionen und gesunde Familienbeziehungen entwickeln können.
Sicher: Das kann irgendwann mal sein, so in - mindestens - tausend Jahren. Aber nicht vorher.
Man vergegenwärtige sich, wielange es dauerte, bis man sich auf universale Menschenrechte einigte. (Und das auch nicht nur aus Menschenliebe, sondern auch aus politischen Gründen.)
Ich bin schon heiß auf Friedrichs Postoptimismusbuch. Das wird sicher die Ansätze aus dem nachKlimaText vertiefen. Danach sollte ich nichts Apokalyptisches mehr lesen.
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Jörg Phil Friedrich ist am 20. Januar 2020 Gast im Telepolis-Salon detopia-2021 |
detopia-2020 zum Video, zum Buch und zu den Artikeln:
Das Gespräch ist 'ganz normal', wie eine Plauderei. Ich kann mir nun mehr unter dem Autor vorstellen. (Ich gebs ja zu: ein Östler hat bei mir - immer noch - einen Glaubensvorschuß). Das Verständnis des Buches wird jedoch nicht vertieft; was auch nicht nötig ist, denn es ist klar geschrieben. Obwohl scheinbar das ganze Buch wortgleich in den Artikeln veröffentlicht wird, so ziehe ich das Buch vor, weil man sich in einem Stück darin vertiefen kann. Auch sind in den Artikeln zusätzlich Zwischenüberschriften, die eher verwirren, zumindest den Text 'spalten'.
Ich habe das Buch gern gelesen, denn es ist weniger 'apokalyptisch' als man anfangs denkt. Auf dem Bildschirm sind die 80 Seiten gut zu bewältigen (eBook-Format auf breitem Bildschirm). Es hat einen nicht-negativen Grundtenor. Man ist nicht "am Boden zerstört". Für mich stellt es sich durchaus besser als ganz-negativ dar. Friedrich lässt gewisse Aussichten offen. Der Autor "erkauft" diese nicht-hoffnungslose Grundstimmung damit, dass er die Gesamtheit der Umwelt- und Gesellschaftsprobleme nur antippend berührt. Das war absolut richtig! Und ich werde hier an dieser Stelle auch nichts von marodierenden Banden, Atomwaffeneinsatz, durchsickernden Altlasten hinzufügen. Für mich war ein Gedanke neu und wichtig: Die Menschheit kann durchaus noch lange leben. Sie wird nur wenig zivilisiert sein. Sie wird nur noch eine Kleinkultur haben. - Das wäre - m.E. - psychisch nicht schlimm, denn Kleinvölker und abgeschiedene Dörfer kamen damit gut zurecht. (Wenn man jeden Tag für den Lebensunterhalt 'roboten' muss, dann bleibt weder Zeit noch Antrieb für Museen und Oper.) Allerdings kann es sein, dass Schwermetalle und Kunststoffe in Luft, Wasser und Boden der Gesundheit mächtig zusetzen. Die gegenwärtige Lebenserwartung (samt Leistungsfähigkeit) wird sich wohl auf ein natürlicheres (geringeres) Maß einpegeln. Das muss nicht schlecht sein. Insgesamt ist die Herausgabe des Buches sehr verdienstvoll - vom Autor und von Telepolis.
Ich muss aber noch sagen, dass das Buch auch eigenartig ist, denn: es gibt dort keine Empörung. Und auch das milliardenfache Leid wird nur angedeutet. Wahrscheinlich geht es nicht anders. 'Alarmistische Betroffenheitsbücher der Gutmenschen' hatten wir schon genug. Sowas wird nunmehr ignoriert. Auch insofern: Die Zukunft wird schlecht - auch nach dem Klimawandel. |
Triggerentwarnung Wer sich nun beruhigen will ("nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird" gilt in Fastfoodzeiten vl auch für das Klima), der soll die tausend Kommentare lesen von den üblichen verdächtigen Alles- und Besserwissern (im Besitz der bauchgefühlten Wahrheit); auch altbekannte Profi-Trolle treiben dort ihren postmodernen und eventuell zukunftsvorbereitenden Schabernack, obwohl man sich dort mit Namen anmelden muss und schon jede zehnte Post kursivgesperrt gezeichnet ist. Allerdings: Ich adressiere keine (Schuld-) Vorwürfe an JENE. Ich kann nicht! Ich meine, Belege zu haben, dass der Volksunsinn schon in den sechziger Jahren da war. Insofern ist es kein neuer Unsinn. Es ist althergebrachter Unsinn. Weiterhin: In diesem speziellen Fall (der Kommentare zum Artikel) geht es ja nicht hauptsächlich darum, den Klima- und Umweltschutz (samt vermeintlicher Wohlstandsverluste) abzuwürgen. Hier geht es auch um ganz realpersönliche Existenzangst. Und wir wissen nicht, wie alt die Kommentar-Schreiber sind und welchen Schulabschluss sie haben bzw. ob sie überhaupt schon Zeitlust im Leben hatten, ein Umweltsachbuch zu lesen. Das alles wissen wir nicht. Und was wir auch nicht wissen: Ob die Lebensumstellung im Klimachaos für die Erfahrung des eigenen Lebens wirklich als negativ erlebt wird. Es kann auch anders, besser, kommen. Hilfreich wäre dann auf jeden Fall mehr Gemeinschaftsgefühl (und -fähigkeit). - Das war ein Trost aus der detopischen Ecke.
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aus wikipedia 2021 zum Autor
Jörg Phil Friedrich ist ein deutscher Philosoph und Unternehmer. Friedrich wuchs in Pritzwalk auf. Nach dem Abitur studierte er von 1984 bis 1989 an der Humboldt-Universität Berlin Physik und Meteorologie. In seiner Diplomarbeit beschäftigte er sich mit der Simulation von Wolkenbildungsprozessen mit Zellulären Automaten. 1994 gründete er zusammen mit Cornelia Gaebert in Münster das Softwarehaus INDAL. Von 2006 bis 2009 studierte er Philosophie an der FernUniversität Hagen und schloss das Studium mit einer Masterarbeit über die Existenz theoretischer Entitäten ab. Seitdem arbeitet er an Fragen der Wissenschaftsphilosophie, der Religionsphilosophie und der politischen Philosophie und ist publizistisch für verschiedene Medien tätig, unter anderem als Kolumnist für die Philosophie-Zeitschrift Hohe Luft, die Wochenzeitung der Freitag, die Tageszeitung Die Welt, das Online-Magazin Telepolis, die NachDenkSeiten und die Debattenplattform DieKolumnisten. Bereits in seiner Masterarbeit beschäftigte sich Friedrich mit wissenschaftsphilosophischen Fragen. Von April 2009 bis September 2010 betrieb er auf der Wissenschafts-Blogplattform ScienceBlogs den Blog Arte-Fakten. Dort stellte er Konzepte der Wissenschaftstheorie und der Wissenschaftsphilosophie dar und reflektierte den Wahrheits- und Erkenntnisanspruch der modernen Wissenschaften. Von einigen seiner Bloggerkollegen wurden seine Beiträge kritisch und ablehnend begleitet. In seinem Buch Kritik der vernetzten Vernunft von 2012 beschreibt Friedrich zum einen die grundsätzlichen Prinzipien der modernen vernetzten Gesellschaft, setzte sich aber zugleich kritisch mit den gerade aufkommenden Strukturen der Netzaktivisten auseinander. In der Folge entwickelte Friedrich den Standpunkt, dass Internet und soziale Netzwerke „Folge einer sozialen Entwicklung [sind], die Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte zuvor begann“.[9] 2018 schrieb er, dass „eine schon lange digitalisierte Welt sich ihre Technik gefordert und geschaffen hat, die wir heute überall als dominante Digitalisierung wahrnehmen.“[10] In seinem 2019 erschienenen Buch Ist Wissenschaft, was Wissen schafft? liefert Friedrich eine philosophische Beschreibung der Produktion von wissenschaftlichen Erkenntnissen, die die Komplementarität und strukturelle Ähnlichkeit von theoretischer und empirischer wissenschaftlicher Arbeit aufzeigt. 2019 veröffentlichte Friedrich das Buch Der plausible Gott, in dem er zeigte, dass auch aus atheistischer Perspektive ein göttliches Wirken plausibel gedacht werden kann. |
Hedonismus-im-Klimawandel-Warum-wir-uns-auf-Verzicht-einstellen-sollten-9067795.html Blume 2023
deutschlandfunkkultur.de/friedrich-mitverantwortung-diktatur-100.html 7.4.22 zu Ukraine
https://www.telepolis.de/features/Verschwoerung-ueberall-Verschwoerung-8725291.html
https://www.telepolis.de/features/Braucht-die-vernetzte-Vernunft-noch-den-Menschen-3370265.html
https://www.telepolis.de/features/Die-Vernunft-der-Community-3370262.html
https://www.telepolis.de/features/Ist-das-Netz-ein-erweiterter-Geist-3369898.html
https://www.telepolis.de/features/Der-freie-Wille-im-Netz-3369395.html 2015
https://www.telepolis.de/features/Die-Grosse-Erzaehlung-3362779.html 2013
https://www.telepolis.de/features/Medien-und-Debatten-3398087.html 2013
https://www.telepolis.de/features/Zerfall-und-Neubesinnung-3397634.html 2013
https://www.telepolis.de/features/Ist-das-peinlich-3397439.html 2013